Publikationen, Projekte, Persönliches

31.12.2009

Berühmte letzte Worte 2009

Sooo noch keinmal schlafen bis zum Feuerwerk (ich freu mich wie ein Hund mit 2 Schwänzen, ich liiiieeeebe Feuerwerk!!!:D) und von allen Seiten wird man mit Aufforderungen zumRückblicken und In-sich-gehen bombadiert.
Da unsereins sowas ja gemeinhin zu Halloween erledigt - bevor es draußen dunkel wird, sollte man sich nochmal selbst ausleuchten, oder so ähnlich;) - hab ich da gar nicht mehr soviel zu erzählen, aaaber einer sehr guten Idee aus A.'s Blog folgend (ich hoffe sie verzeiht mir den geistigen Diebstahl...obwohl wissenschaftlich betrachtet ist es ja mit Quellenangabe eher ein Zitat;), ein paar Betrachtungen zum Kalenderjahr 2009:

Vorherrschendes Gefühl für 2010?
Vorfreude! Es gibt soviele Dinge, die ich gerne anpacken würde.

2009 zum ersten Mal getan?
(Fast)-Vollzeit arbeiten und jeden Tag früh aufstehen...kann ich nicht empfehlen, macht keinen Spaß...;)

2009 nach langer Zeit wieder getan?
Ein paar Tage wirklich sowas wie Urlaub gemacht - Zuhause zwar, aber ohne Uni-Kram, Arbeit oder sonstwas.

2009 leider nicht getan?
Nach London gefahren. Nächstes Jahr hoffentlich...

Die teuerste Anschaffung?
Mein japanischer Kimono (und ich bereue keinen einzigen Cent!;)
Achso ja und neue Küche/Möbel, aber das war ja nicht nur meine Anschaffung.

(Un)wort des Jahres?
Finanzkrise - ich kann es nicht mehr hören, ständig erzählt mir jemand es würde jetzt besser, schlimmer, viel besser, viel schlimmer, irgendwas dazwischen...Was für eine Zeitverschwendung über sowas nachzudenken, wenn's ja eh niemand genau sagen kann. Et hätt noch immer jut jejange, wie man hier sagt!;)

Zugenommen oder abgenommen?
Bis Juni ab, danach mangels Bewegug leider wieder zu (momentan wegen Weihnachten eh kugelrund;)

Alkoholexzesse?
Mehrerere...;) Grandiose Sing-Star Geburtstag- und Halloween-Party, aber am schlechtesten ging's mir tatsächlich nach dem Germany's Next Topmodel Finale (vielleicht trinkt man da mehr in weniger Zeit, damit man Heidi Klum ertragen kann?^^)

Haare länger oder kürzer?
Meine Frisur ist wie ein Gemälde - zeitlos und manchmal etwas restaurationsbedürftig;)

Kurzsichtiger oder Weitsichtiger?
Exakt dieselbe Sehstärke wie vor 3 Jahren - getestet für die neue Brille.

Mehr Kohle oder weniger?
Ein bißchen mehr, aber alles selbst verdient immerhin!:)

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr denk ich, ich kann nicht gut Geld sparen...Vielleicht ein guter Vorsatz!

Mehr bewegt oder weniger?
Viel weniger, war ja ab Ende Juni ständig sportunfähig, erst der Zahn kaputt, dann der Rücken, dann der Kopf und Rücken, dann der andere Zahn...mal sehen ob's mit Elektroschock-Maschienchen und ohne dumme Weisheitszähne im neuen Jahr wieder besser wird - erster Fitnessstudiobesuch ist für morgen geplant!;)

Film des Jahres?
Hmm schwierig...Dark Knight fand ich ganz gut, mein Favorit, den ich dieses Jahr gesehen habe, bleibt aber Hot Fuzz!:)

Buch des Jahres?
Anansi Boys von Neil Gaiman

Erkenntnis des Jahres?
Alles passiert zur richtigen Zeit und nicht wenn man es erzwingen will.

Das schönste Geschenk, das ich jemanden gemacht habe?
Na das aufwendigste waren wohl die Stofftiere - ich nehm das mals als Synonym für schön.;)

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Uhh ich hab soviele hübsche Sachen geschenkt bekommen dieses Jahr...Klamotten, Weingläser, Ohrringe, DVDs, 100 tolle Bücher, Alkohol (der Met is immer noch unangefangen;), bekloppte Hasen...Ich glaube ich verlege mich auf "eine schöne Zeit und gute Laune", die haben mir meine Freunde und Familie dieses Jahr sehr oft zukommen lassen - oder vieleicht fällt es auch nur mehr auf, wer viel arbeitet, muss auch mehr entspannen!;)

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"Wir können unseren Sohn nicht Luke nennen, ich müsste ihm jeden Tag sagen 'Luuuuke ich bin dein Vaaater' und dann hasst er mich irgendwann!"
Schon wieder ein Jungenname, den wir nicht nehmen können...ich glaube wir können nur Mädchen kriegen, Mädchennamen sind soviel einfacher...;)

Die größte Enttäuschung?
Immer noch keine wissenschaftliche Angestellte und das halb-fertige Dissertations-Exposé liegt in der Schublade...aaaber 2010 ist ja auch noch ein Jahr!;)

Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
Die Neuauflage vom Rosenfriedhof! Fertig bin ich zwar noch lange nicht damit, aber oh boy was war das teilweise noch verbesserungsbedürftig!;)

Vorsatz fürs neue Jahr?
Wieder mehr schreiben! Da liegen noch 2 halbe Romane auf meiner Festplatte, die darauf warten. Und mehr Urlaub machen!!!:)

2009 war mit einem Wort?
Ein guter Anfang.

28.12.2009

Désirée

"Ich glaube eine Frau kann bei einem Mann viel einfacher etwas erreichen, wenn sie einen runden Busen hat."
Man glaubt gar nicht wie wichtig der erste Satz eines Buches ist! Stunden-, tage- und wochenlang kann man sich darüber den Kopf zerbrechen. Und trotzdem gibt es nur ein paar vereinzelte Bücher, die die Kunst der 1.Satzes wirklich zur Perfektion gebracht haben. Eines davon ist der 2. Klassiker, den ich euch noch zumuten muss, bevor es wieder zu den neuen Büchern geht (Weihnachten kam sehr gelegen!;): Désirée von Annemarie Selinko

Ich glaube, ich habe schonmal erzählt, dass mein Mann sich immer beschwert, wenn ich wegen irgendeiner traurigen Geschichte mal wieder den ganzen Tag trübsinnig bin - das ist das nämliche Buch...;) Désirée ist die perfekte Ergänzung bzw. das Prequal zu Napoleon & Josephine und wer Josephine mochte, wird Désirée lieben!
Obwohl wir alle wissen, dass Napoleon eine Dame namens Josephine geheiratet und zu seiner Kaiserin erhoben hat, muss doch erwähnt werden, dass er eigentlich schon versprochen war - Désirée Clary, einer Seidenhändertochter aus Marseilles, seiner Schwägerin. Dieses Buch - in schönem Kontrast zu Josephine auch ein Ich-Perspektive-Tagebuch - erzählt die Geschichte der Frau, die nicht Kaiserin der Franzosen wurde.
Statt dessen heiratet sie den "2. großen Mann" der Republik, kämpft sich mit den Bonapartes durch Konsulat und Kaisertum und wird schließlich an der Seite ihres Mannes zur Kronprinzessin von Schweden gewählt - wo die Dynastie Bernadotte heute noch regiert.
Da sie sich weigert das höfische Zeremoniell anzunehmen, wird sie von den übrig gebliebenen Vasa-Prinzessinnen abgelehnt und verbringt daher die ersten 15 Jahre ihrer Regentschaft in Paris. Sie erlebt die Scheidung von Josephine, die russische Katastrophe, die Verbannung nach Elba und die hundert Tage Rückkehr Napoleons.
Und schließlich wird sie ihrem ehemaligen Verlobten entgegen geschickt, um ihn zur Kapitulation zu überreden und erlebt, wie die Hoffnungen einer ganzen Nation auf ihren Schultern lasten.

Désirée Clary ist eine der historischen Figuren, die beweisen, dass das Leben die spannensten Geschichten schreibt. Hätte ich mir so ein Schicksal ausgedacht, wäre mir bestimmt wieder gesagt worden, ich soll nicht so verworrene Geschichten ausbrüten.;) Trotz der historischen "Belastung" ist der Ton der Geschichte jedoch selten getragen, die Betrachtungen sehr persönlich und die Charaktere sehr natürlich gehalten. Um es mit der alten Prinzessin von Schweden zu sagen: "Es ist wirklich erstaunlich, dass sich ausgerechnet die beiden größten Männer unseres Jahrhunderts in sie verlieben sollten, Madame, sie sind nicht einmal besonders hübsch.";)

Für einen "unsterblichen Klassiker" (siehe Klappentext;) und ein Muss für alle Freunde des historischen Romans gibt es natürlich 5 von 5 Seidenrosen.

23.12.2009

On the first day of Christmas...

Warum ist Yule feiern besser als Weihnachten feiern? Naaa? Religiöse Gründe? Tradition? Neeeeee....Weil es drei Tage früher ist, deshalb!;D

So kann man auch am 22. schon verspätet Bescherung halten und sich schonmal auf die Familienralley einstellen.^^ Meine ersten Geschenke waren - wie vorher angekündigt - völlig nutzlos, aber sehr cool (und den festlichen Haarschmuck gab's sogar gratis dazu;D):

Wer sich jetzt fragt was das ist: Ein Raymon Raving Rabbits Kalender für 2010 mit passender Hasen-Actionfigur. Und wer jetzt die Raving Rabbits nicht kennt, der hat sicher noch nie Explosions-Rülpsen, Flugsaurier-Schweineweitwurf, oder Hasenbowling gespielt, hatte vermutlich auch noch nie Muskelkater vom WII spielen und damit ganz klar was verpasst!!!!!
Mich heitert der bekloppte Hase bestimmt von jetzt an immer auf, wenn ich mich an meinen Schreibtisch setze und gute Laune ist doch ein Geschenk, dass man nicht alle Tage bekommt und eigentlich immer gebrauchen kann!:)

In diesem Sinne ein schönes Yule allerseits und einen guten Start in die Weihnachtstage!

21.12.2009

How to: Tudor Kleid (Teil 1)

Sind wir nicht alle ein bißchen Tudor?
Sorry für den schlechten Witz, aber ich hab noch nix gefrühstückt heute - eine Nebenwirkung von "How To" Einträgen, man ist vorher so beschäftigt, dass man sowas schonmal vergessen kann...;)
Bei der Nahrungsaufnahme hänge ich also vielleicht ein wenig hinterher, dafür bin ich erstaunlich weit gekommen mit meinem neuen Spielzeug-Projekt: Wir basteln uns ein Tudor-Kleid! (siehe links...naja ganz so wirds vermutlich nacher nicht aussehen, aaaaber ähnlich hoffentlich!;)
Dieses mein neues Handarbeitsprojekt ist mein Yulegeschenk an mich selbst und ich freu mich, wie ein ein kleines Kind über 'ne Badewanne Schokolade!;D

Aber zur Sache, wie fängt man sowas an:
Wer mich schonmal nähen gesehen hat, kann vielleicht verstehen (die Anderen glauben's mir einfach so^^;), dass ich mir gerne etwas Arbeit erspare, was die Grobarbeiten angeht - fertige Kleider ändern ist immer angenehmer, als bei 0 anzufangen...es geht auch schneller...;)
Nun gibt es aber nur einen sehr kleinen Markt für Renaissance und Tudor Gardarobe (ebay, was sonst) und das Meiste davon kostet mehr, als die verwendeten Materialien rechtfertigen und/oder die durchschnittliche Portokasse für solche Spielereien übrig hat. Wenn man sich aber klar macht dass wir bei Renaissance und Früh-Tudor von 1450-1550 sprechen, kommt einem vielleicht die Idee mal bei einschlägigen Mittelalter-Läden vorbeizuschauen - mit Mittelalter und Fantasykram wird man glücklicherweise fast totgeprügelt.
Wichtig hierbei sind nur 3 Dinge:
- Die Ärmel (so weit wie möglich, siehe Überärmel auf dem Foto)
- Die Halslinie (rechteckig)
- Die V-Form des Oberteils
Der Rock sollte möglichst weit geschnitten sein, aber für das etwas bescheidenere Kleid ist ein Saumumfang von 4-5m durchaus in Ordnung (das sieht weniger aus, als es klingt, wirklich!;).
Meine Vorlage (siehe Fotos) kommt aus den USA und hat (Dollarkurs sei Dank) so ca. 70€ gekostet, was für Baumwollsamt und Spitze ein recht guter Preis ist.

Das Paket aus den USA wird wohl noch ein wenig unterwegs sein, was aber erstmal nichts macht, denn um der Vorlage nahezukommen, brauchen wir erstmal einen Unterrock und die Innenärmel. Ärmel haben manchmal ziemlich doofe Ohren, deswegen hatte ich da noch keine Lust drauf;), aber einen schlichten Rock nähen, kann wirklich jeder!
Man nehme:
- ca. 3m Stoff (150iger Breite) - für meine Größe (105cm Taille-Boden)
- Zeitungspapier
- Schnürsenkel oder ein anderes hübsches Band;)
- Borte, Spitze, Stickereien, was man so mag, alles optional

Schritt 1: Man bastle sich ein Schnittmuster!
Da der Rock nacher in der Taille gerafft wir, braucht man hier keine genauen Maße - je weiter man den Rock macht, desto mehr bauscht er sich nacher. Normalerweise ist alles zwischen 10 und 20cm für die obere Weite ausreichend. Dann messen wir wie lang die Stoffbahn sein muss, um ein entsprechendes Stück Zeitungspapier zusammenkleben.
Das Keil-Muster auf das Zeitungspapier übertragen (so gerade wie möglich;) - das untere Ende des Keils sollte mindestens(!!!) doppelt so breit sein, wie das obere, je breiter der Keil, desto weiter der Rock. Ausschneiden und fertig ist das Schnittmuster. Den Stoff doppelt legen und das Muster 3-4x ausschneiden (je nachdem wie oft es passt).
Schritt 2: Nähen...
Die Stoffbahnen stecken, grade zusammen nähen und oben und unten säumen. Ein Reststück Stoff doppelt nehmen und einen langen Stoffschlauch nähen (wird nacher der Bund). Oberes Rockende und Bund aneinanderpappen und festnähen. Schon ist der Rock eigentlich fertig!

Schritt 3: Der letzte Schliff!
Alles was jetzt noch fehlt, sind das Bund-Band (hier ein Schnürsenkel) und ein paar kleine Verzierungen (die Tudors waren nicht die sparsamensten Welchen;). Das Band am besten an eine Häkel- oder Stricknadel binden (wenn man beides grade nicht da hat, funktioniert auch ein Drumstick total gut...;) und durch den Bund schieben. Danach soviele Nähte verzieren, wie man Zeit, Lust und Borte hat. Fertig!

Dieses einfache Rezept für einen weiten, schwingenden Rock funktioniert übrigens auch für kurze Röcke und/oder Alltagstaugliche und geht wirklich schnell (ca. 4 Arbeitsstunden und das rechnet die 2 Nähte mit, die ich wieder aufmachen musste.;).
Es lohnt sich also vielleicht das mal auszuprobieren, sollte euch mal ein besonders hübscher Stoff unterkommen!:)

19.12.2009

Winter in Aachen

Man mag es kaum glauben, aber manchmal fällt Ende Dezember tatsächlich ein bißchen Schnee, sogar in Aachen!
Ich frage mich wirklich warum das alle Leute (grade Autofahrer^^) immer wieder so "kalt erwischt" *ha.ha.*, um mal den tollen Witz zu zitieren, den ich schon seit Tagen in jeder Wettervorhersage ungeschoben kriege...

Ich persönlich mag ja Schnee, aber eigentlich auch dann am liebsten, wenn ich drinnen im Warmen bin!;) In der Bib zum Beispiel ist es im Winter immer besonders gemütlich, was vor allem an dieser hübschen Aussicht liegt, die wir von unserem Bürofenster geboten bekommen:

Leider sieht man jetzt hier den leichten Schneepuder auf den Bäumen und Dächern nicht mehr, aber ich glaube trotzdem sieht man was ich sagen wollte.;)
Und eigentlich schmecken solche Dinge wie Kakao, Stollen, heiße Milch mit Honig oder Suppe auch immer besser, je kälter es draußen ist, oder? Es gibt nur wenige Probleme, die eine heiße Badewanne und ein schönes Glas Glühwein nicht zuindest besser machen können!;D

Unsere Katzen allerdings finden Winter und Schnee überhaupt nicht lustig - man könnte glatt meinen in unserer Wohnung herrschen arktische Temperaturen, man muss schon fast Gewalt anweden, um die Viecher von der Heizung zu kratzen (es sei denn es gibt Futter versteht sich^^) und nachts darf man sich gleich mit 3 Viechern darum streiten wer das größte Stück Decke abbekommt.
Das geht soweit, dass sich seltsame Koalitionen bilden, wenn es darum geht warm zu bleiben, so z.B. im "Heizungs-Korb-Drängel-Contest", den hier ganz klar unsere kleine Brötchen-Satans-Katze gewonnen hat:
Oder im "Wer-ergattert-die-meiste-Affenwärme-Wettbewerb", den meistens unser Dicker für sich entscheidet - die Damen wollen sich vielleicht einfach nicht die Blösse geben, es sieht schon etwas unwürdig aus.;) Aber unser Kater war ja heimlich still und leise schon immer ein großer Softie, wie das meistens mit den Männern so ist, die am lautesten Krakeelen...;D

17.12.2009

Der Virtuose

Wie schreibt man eine Liebeserklärung an ein Buch?

Das habe ich mich jetzt die ganze Woche gefragt und immer noch keine Antwort gefunden.;)
Alle neuen Bücher sind ja nun ausgelesen und wie immer in solchen Momenten wendet man sich den Lieblingen zu, die so einträchtig im Regal darauf warten zum 10x gelesen zu werden - und eins von meinen Lieblingen ist Der Virtuose von Magriet de Moor!
So das war der einfache Teil, der Part für Fortgeschrittene kommt jetzt, denn nun muss ich versuchen zu erklären warum ich dieses Buch so mag und das ist gar nicht mal so einfach...
Eines Tages verschwindet ein junger Sopran aus dem Kirchenchor des kleinen Dorfes, in dem Carlottas Familie im Exil lebt. Jahre später trifft sie ihre Jungendliebe in Neapel - sie verheiratet und Mutter, er einer der größten Kastratensoprane seiner Zeit.
Zwischen den Farben und Klängen der italienischen Renaissance beginnt eine Affäre, halb körperlich, halb musikalisch, für eine Saison, ein kurzes Leben in einem Leben, das mit der letzten Seite aprubt endet...im engeren Sinne!;)

Wie man sieht, ist die Geschichte an sich nicht das größte Mysterium der Welt, man muss das Buch wirklich gelesen haben, um die Faszination zu verstehen. Magriet de Moor hat mir beigebracht, dass ein ganzes Buch über Sex schreiben nicht obszön oder langweilig sein muss, das Chronologie nicht chronologisch sein muss, das das Präsens eine ganz eigene Erzähldynamik hat und das Musik und Liebe eine faszinierend ähnliche Poetik haben.

Alles was ich je darüber wusste, wie man die Liebe schreibt - die realistische, verzweifelte, freundschaftliche, bedingunglose, leidenschaftliche und verlorene - habe ich von ihr gelernt.
Und vielleicht ist das ja die beste Liebeserklärung, die man einem Buch machen kann!:)

Ohne Frage heißt das mindestens 5 von 5 möglichen Chorpartituren!

13.12.2009

Anthony&Cleopatra (BUSC Bonn)

Man könnte ja manchmal meinen, wenn man selber 6-8 Stunden die Woche an so einem Shakespeare rumfummelt, dann wäre das Letzte was man möchte, sich an seinem freien Wochenende noch mehr davon anzusehen...außer vielleicht, um die Konkurrenz im Auge zu behalten...;)
Das gillt aber natürlich nicht mehr als Ausrede, wenn man ein paar AN "Fast-Zwischendurch-Mal-Ehemalige" unterstützen muss und so schwangen wir uns gestern in die Bahn - mentale Aussetzer meinerseits inklusive;) - auf dem Weg in die alte Hauptstadt.
(Wir waren da übrigens nicht die Einzigen und auf dem Rückweg - immerhin halb2 nachts!^^ - hatten wir es nur T.s schlagenhafter Agilität und aktiven Anstehkünsten zu verdanken, dass wir im Zug nicht bis Düren stehen mussten...doofer Weihnachtsmarkt!;)

Warum der Eintrag nicht bis nach Weihnachten warten konnte, erklärt sich damit auch, denn Jeder, der noch bis Donnerstag die Möglichkeit hat einen kurzen Abstecher in diese Richtung zu machen, sollte das in jedem Fall tun, es lohnt sich!

Allerdings ist "vom Fach" zu sein wirklich abträglich manchmal, wenn es um den uneingeschränkten Theatergenuss geht, wie wir wieder einmal feststellen mussten.;) Zum einen funktioniert das eigene Hirn wie ein Abakus und jede gute Setting, oder Technik Idee wird gleich mal auf ihre Durchführbarkeit im eigenen Stück hin geprüft. Zum anderen hatte jeder von uns eine eigene, kleine Sarah im Ohr, die immer sowas sagte wie "you're out of the light!", "don't upstage your colleagues!", "don't use your downstage arm!", "speak your line, THEN rush off!"...das kann schonmal etwas ablenkend sein!;)

Alles in allem hatten wir aber wenig Grund zu fachlicher Manöverkritik, sowohl unsere "Leihgaben" (A., N. ihr seit nur ausgeliehen, ich hoffe das ist euch klar!^^;) als auch die Kollegen haben wirklich sehr gut gespielt - die gute Mischung aus heldenhaften und hinterhältigen, lustigen und launischen Charaktere ist zwar in großen Teilen sicher auch Shakespeare geschuldet, aaaber wir alle wissen, dass ein gutes Skript noch kein gutes Stück macht!:)
Trotz meiner Skepsis zu modernen Umsetzungen waren auch die "Neuzeit-Gimmiks" gut eingebunden, das Setting spartanisch, aber atmosphärisch (wie bei uns *hust*;) und niemand von uns wollte den Text von Cleopatra lernen müssen, aber sie hat sich einwandfrei geschlagen! Außerdem gefielen uns die Mafiosi ausnehmend gut!;D

Nur das im Programmheft - und uns "Insidern" schon vorher - angekündigte Tele-Novela-Stil Konzept war leider etwas abwesend...wobei leider...naja.;) Sicherlich hat es der Qualität von Schauspiel und Stück nicht geschadet, dass die Schauspieler nicht auf das übliche Soap-Opera Niveau "runtergezogen" werden mussten, aber mit ein paar einfachen technischen Spielereien hätte man da sehr viel rausholen können.
Wenn man beispielsweise schon ein Film-Intro (siehe Link) produziert, warum dann keinen Abspann, vielleicht als Begleitung zum Curtain-Call? Wenn man schon Szeneneinblendungen wie "Rome" oder "Alexandria" macht, warum dann nicht die typische Tele-Novela Kapiteleinteilung übernehmen - "Chapter 3 - Rome", macht nicht soviel mehr Arbeit? Und warum nicht die Pause mit den typischen Serien cliff-hanger Markenzeichen "to be continued" und vielleicht einem "was bisher geschah..." Einspieler einrahmen?
Und das waren nur 3 Ideen, die uns spontan kamen, ohne viel drüber nachzudenken!;)

Trotzdem hat sich der Kurztripp in jedem Fall gelohnt - auch wegen dem niedlichen Theatereigenen Bistro, dass wirklich sehr gemütlich ist und sehr gute Tomatensuppe macht!;) - und daher gibt es mindestens 4 von 5 brennenden Bibliotheken...naja gut vielleicht doch lieber Kobras...oder Mafiosi für den tragischen Shakespeare in diesem Semester - to be continued mit dem Lustigen im Januar!:)

04.12.2009

Buch vs. Film: Narnia

Ich muss mich mal kurz outen: Ja, ich lese gerne Kinderbücher!

Das hat mich in meinen unbescholtenen Schuljahren schon zu Harry Potter gebracht - die deutschen Kinderbücher hatte ich da schon durch;) - und später dann zu C.S. Lewis Narnia Zyklus, alles ganz niedliche Bücher und sehr gut für die Erweiterung des englischen Wortschatzes incidentally.;)
Warum ich jetzt darauf komme? Weil ich mir heute den 2. Narnia Film angeschaut habe und mir wieder mal aufgefallen ist, dass ich es eigentlich sehr schade finde, dass diese Serie an den Kinokassen so floppt, als Literaturverfilmungen sind die beiden Filme nämlich zu 500% besser, als alle Harry Potter Filme zusammen.^^

Ich will jetzt nicht anfangen alles über die HP Filme aufzuzählen, was ich da so an Negativem zu sagen hätte, dann sind wir morgen noch hier;), aber der Fakt bleibt bestehen: Als Literaturverfilmungen fallen sie einfach komplett durch.
Die ersten mögen noch ganz nett sein, auch wenn man von Plot Point zu Plot Point hastet und auch da schon teilweise seltsame Änderungen eingebaut wurden, die ich nicht ganz verstanden habe, aber spätestens ab dem 3. Film wurde es immer furchtbarer. Inzwischen ist es soweit, dass man die Bücher eigentlich kennen muss, um noch zu wissen worum es eigentlich geht und Handlung, Charaktere und Dialoge (wer braucht die schon^^) dem Bombastanspruch der Kulissen und Effekteabteilungen untergeordnet werden. Ich kann da allerdings nur für die ersten 5 Filme sprechen, denn das ich für diese Verfilmung der Amazon-Plot-Zusammenfassung tatsächlich Eintritt bezahlt habe, hat mich so lange noch geärgert, dass ich schon gar keine Lust mehr hatte den 6. überhaupt zu sehen.

Damit man mich nicht falsch versteht, ich bin mit nichten einer von diesen komischen "Oh-mein-Gott-den-Satz-spricht-aber-im-Buch-blabla" Typen.;) Mir ist schon bewusst, dass Film und Buch völlig unterschiedliche Medien mit anderen Ansprächen und Erwarungshaltungen sind. Und dazu gehört natürlich auch, dass manche Änderungen einfach nötig sind. So habe ich z.B. vollstes Verständnis dafür, dass die Narnia Filme - übrigens genauso wie die Herr der Ringe Verfilmungen, Lewis und Tolkien waren ja dicke Freunde;) - die weiblichen Hauptrollen aus Rücksicht auf die Zuschauerschaft ein wenig mehr auslasten musste, als die guten Herren Autoren das so geplant hatten.;) Und auch die Chronologie ist bei beiden Verfilmungen sehr gestrafft und vereinfacht, das aber immerhin gelungen. Womit ich nichts anfangen kann, sind Ansätze wie "wir machen die Vorlage 'besser'", sinnloses Einstreuen von Action Elementen, Effekte nur weil man's kann und die Reduktion von Charakteren auf ihre tollen Kostüme und Superfähigkeiten.

Solche Filme könnten vielleicht G. gefallen (Zitat:"Ich find's blöd wenn der Film genau ist, wie das Buch, dann weiss ich ja schon alles!"...), aber für mich schießen sie ca. 5km am Genre-Ziel vorbei und verbleiben irgendwo unter "Nach Motiven von...".
Dieses Problem hatte ich bei Narnia nicht, die Filme sehen genauso (oder doch zu 90% ähnlich;) aus, wie ich mir die Bücher vorgestellt habe - gut, bis auf das kleine, komische Mädchen-Ding, dass Lucy sein soll und der seltsame Zorro-Akzent von Caspian, aber man kann nicht alles haben.;)
Nun mag es ja Menschen geben, die die Bücher nicht mögen, denen wird die Verfilmung auch nicht gefallen - mit irgendwem diskutierte ich darüber, dass einem die Katholiken Moral zu sehr entgegenspringt, aber lustigerweise finde ich das überhaupt nicht so schlimm (und ich bin nun wirklich darauf geeicht bei Missionierungsversuchen sämtliche Wolverine Krallen und Zähne auszufahren!;). Entweder bin ich durch Karl May schon vor Jahren gegen katholische Unterminierung meines Lesespaßes immunisiert worden, oder mir fällt es weniger auf, weil Narnia ja nun wirklich abstrakte Ideen präsentiert. Und die haben die Christen allesamt weder gepachtet, noch erfunden, das fängt bei Wiedergeburt und Auferstehung an und hört bei den sprechenden Tieren auf - den Löwe als christliches Symbol musste ich z.B. erstmal googeln, für mich ist der ägyptisch.;)
Dass sich der Autor das anders gedacht hat, kann mir da ja mal egal sein, meinen Kindern werd ich das ohne Bibelhintergrund vorlesen.;)

Von mir gibt's für Buch wie Film 4 von 5 Laternenpfählen!;)

03.12.2009

Der Schattenesser

Jaja schon wieder ein neues Buch, aber diesmal wieder ein bißchen spannende Belletristik - deswegen hat's auch diesmal keine 2 Wochen gebraucht das zu lesen!
Damit ist jetzt der Stapel von Geburtstagsgeschenken rechtzeitig zu Weihnachten "abgelesen" - man darf mir also zum Fest wieder Nachschub schenken!;D

Diese Woche also in der Kategorie Bettlektüre: Kai Meyer's Der Schattenesser

Vom Einbandcover her kann man es schon erahnen - mal wieder Mittelalter-Historien-Fantasy.;) Diesmal aber weniger historisch und mehr mystisch als die Kreuzfahrergeschichten aus dem Sommer. Wer schonmal in Prag war und/oder sich für osteuropäische/jüdische Mythologie interessiert, sollte das unbedingt ins Regal stellen!

Aber auch ohne besondere Affinität zu Mythologie und Fantasy ist Der Schattenesser als eine Art Mittelalter-Krimi lesenswert.
Bis zum Einfall der kaiserlichen Soldaten in Prag ist Sarai's Leben in der Judenstadt relativ einfach. Dann plötzlich stirbt ihre Mutter durch die Hand eines betrunkenen Söldners und ihr Vater verwandelt sich in einen religiösen Fanatiker, was sie immer öfter von Zuhause weg und in den Alchmistenturm des alten Mystikers Cassius treibt. Als ihr Vater dann plötzlich nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Schatten verliert, beginnt eine Mördersuche der etwas anderen Art. In den unterirdischen Labyrinthen und pestvereuchten Gassen Prag's begegnet Sarai Hühnerfrauen, dem Golem des Rabbi Löw, einem Unsterblichen, einer lebenden Kanonenkugel und einem Boten Gottes, der es auf ihre Seele abgesehen hat.
Und während im Inneren der Stadt Tod und Wahnsinn wüten, nähern sich uralte und neue Schattengestalten den Toren.

Man muss es Kai Meyer lassen, er kann einfach spannend erzählen - auch wenn ich letzlich noch rausfand, dass er eigentlich zu "hipp" aussieht für einen durchschnittlichen Schriftsteller, so mit Piercings und so.;) Und auch wenn man am Ende feststellt, dass einem die Auflösung der Geschichte vielleicht etwas zu schnell ging und/oder auch etwas zu einfach gestrickt war...man merkt es eben erst, wenn man das Buch schon ausgelesen hat und wieder Durchatmen kann!;)

Von mir gibt es 4 von 5 Hühnerfedern für ein wirklich gutes Buch für dunkle, regnerische Wintertage!

Karieserregend niedlich...

Normalerweise bin ich ja kein Freund und Förderer von so zahnschmerzerregend niedlichen Tiervideos, aber dieses kleine Kätzchen ist einfach so unglaublich possierlich, da musste sogar mein hart gesottener *hust* Ehemann in Baby-Schema Verzückung verfallen.;)

01.12.2009

Karottenwurzeln, Fidelmusik und Gegenwartshedonismus

Manchmal ist es schon lustig was man alles so in Wartezimmern lernt.

Bei meinen letzten Arztbesuchen war's ja nun meistens Text - da ist es nur lustig, wie einen die Leute ankuken, wenn man 20min auf eine Seite starrt;) - aber heute hatte ich ausnahmsweise mein Skript mal nicht dabei und war quasi gezwungen mich im Wartezimmer von meiner Kieferchirurgin anderweitig abzulenken. Dabei habe ich gleich 2 Dinge gelernt:

1. Ich finde David Gareth langweilig.
Dazu muss man vielleicht erklären, dass die Zahnzieh-Praxis meines Vertrauens komplett verkabelt ist und in fast jedem Raum mindestens ein Lautsprecher hängt. Normalerweise läuft da die typische Meditations-PlingPlong Musik - vermutlich soll das auf notorische Zahnarzttraumatiker beruhigend wirken.;) Heute durften statt dessen die Sprechstundenhilfen die CD aussuchen und spätestens nachdem mir das dritte Michael Jackson Fidelcover und das passende Fluch der Karibik Medley entgegenschalmeit war, war ich mir ziemlich sicher, dass mich hier schon wieder der neue Klassik Superstar eingeholt hatte. Ich habe das dann mal mit den Arzthelferinnen geklärt, während meine Narkose anwirken musste und hab gleich mal 100 Besserwisserpunkte eingesackt.;D
Trotzdem muss ich sagen, dass ich eine ganze CD mit Jackson-Covern ziemlich öde finde. Zumindest wenn man es so macht wie Herr Gareth - das Pop-Arrangement im Hintergrund läuft unverändert und die Gesangstonspur imitieren wir mit Fidel...im großen Orchestersatz wäre das vielleicht spannend gewesen, aber so...da hilft es auch nicht, dass der Gute aus Aachen kommt und so einen gewissen, ungekämmten Charme hat, langweilig ist langweilig, bleibt langweilig. Hugh ich habe gesprohen!;)

2. Ich bin ein hedonistisch orientierter Gegenwartstyp mit positiver Vergangenheitsverhaftung und antizipatorischer Zukunftsorientierung.
Was ist das spannend wenn im Wartezimmer statt der obligatorischen Gala oder Bild der Frau mal Psychologie Heute rumliegt!;) Da durfte ich dann gleich die neue Arbeitsgruppe des guten Herrn Zimbardo kennenlernen, die sich mit der psychischen Zeitorientierung beschäftigt. (Den Artikel selbst kann man für 1,40€ bei Psychologie Heute im Online-Archiv nachlesen.;)
Insgesamt unterscheidet man dabei 3 Typen und 6 Unterkategorien:
- Vergangenheitstypen:
Negative Verhaftung - endloses Grübeln über "Was hätte sein können", verfehlte Chancen und schmerzhafte Erfahrungen
Positive Verhaftung - Mut und Selbstvertrauen aus schönen Erinnerungen und Erfolgserlebnissen ziehen
- Gegenwartstypen:
Hedonistische Verhaftung - Spaß- und Genussausichtung, ohne Zielorientierung aus verhalten optimistischer Grundhaltung
Fatalistische Verhaftung - Spaß- und Genussausrichtung, ohne Zielorientierung aus verhalten pessimistischer Grundhaltung
Zukunftstypen:
Antizipatorische Verhaftung - Zielorientierung, planen und arbeiten auf "das" große Lebensziel hin
Impulsive Verhaftung - Zukunftsorientirung ohne festen Plan, "nehmen was kommt"

Alle Typen haben natürlich wie immer ihre Vor- und Nachteile, ich bin aber recht zufrieden mit meiner Mischung, auch wenn die positive Vergangenheitsbewältigung manchmal harte Arbeit ist und laut Prof. Zimbardo meine hedonistische Gegenwartsausrichtung wahrscheinlich zu ausgeprägt wäre.
Das führt nämlich dazu, dass "man" auch schonmal spontan 5Tage vor neuem Gehalt (sprich mit leerem Konto) 30€ für Sushi ausgibt, weil man sonst den ganzen Tag schlechte Laune hat...aber naja ich denke als Marotte ist das noch relativ harmlos.;)
Da konzentriere ich mich lieber auf die Vergangenheitsbewältigung! Aus Fehlern lernen und negative Erfahrungen "loslassen", damit sie einen nicht ewig verfolgen, ist ja logischerweise eine Vorraussetzung für die positive Vergangenheitsverhaftung - und leider nicht so einfach umzusetzen, wie das immer so klingt, ich glaube das kennt jeder.
Aaaber wo kämen wir hin, wenn wir nicht ständig an uns arbeiten würden!;) Und loslassen ist eine hervorragende Übung, fällt mir immer wieder auf - Grübeln kostet soviel Zeit und Energie, das glaubt man eigentlich gar nicht.^^
Das mit der Zukunft ist auch gar nicht so einfach, Planungsfetischisten leben zu wenig im hier und jetzt, Fatalistiker die davon ausgehen, dass man eh auf nichts Einfluss hat, tun gar nix und kommen auch nie zu irgendwas...schwierig, schwierig!
Ich glaube ich bleibe vorerst bei meinem Entwicklungsauftrag Grübelvermeidung und Selbstreflektionsoptimierung und vertraue für die Zukunft auf meinen rheinischen Grundoptimismus: Et hätt noch immer juht jejaange!;)

Achso ja und meinen Zahn losgeworden bin ich dann irgendwann auch noch - hat allerdings 30min fräsen, brechen und zerren an meinem Kiefer gebraucht diese 5cm Zahn Zutage zu fördern. Durchsetzt mit netten Kommentaren, wie "Es tut mir leid, ich muss da noch mal...ach immer wenn ich denke die Wurzel müsste jetzt mal Zuende sein, kommt da noch mehr...manno das ist ja mehr ne Karrotte, als ne Zahnwurzel"...sehr beruhigend!;) Nachdem sie das Loch dann mit immerhin 4 Stichen genäht hatte, musste sie mir diesen Grabsteinzahn auf dem Tablett auch nochmal zusammensetzen, damit ich das zu würdigen wüsste, warum das so lange gedauert hat - 2 Fingerglieder vom kleinen Finger ingesamt, daher die 5cm Schätzung - immerhin sie war beeindruckt...
Von der Narkose hatten ich dementsprechend auch noch eine ganze Weile - sogar mein Ohr war taub, wie eklig das ist - und nu lutsch ich mein Essen erstmal wieder für 2 Tage, danach sehen wir weiter. *sfz* Aaaber so wies aussieht können die oberen beiden Weisheitszähne drin bleiben, das ist ja schonmal was!

Positive Zukunftsorientierung ist halt doch alles!;D

29.11.2009

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...

Meine Güte wie immer die Zeit vergeht! Gerade hatten wir noch Halloween und mussten uns innerlich und äußerlich auf die langen, dunklen Tage und Nächte einstellen, da ist auch schon wieder der 1. Advent und man zündet wieder Kerzen an, um sich auf die Sonnenwende einzustellen...oder Weihnachten von mir aus, same difference really!;) Ich weiss nicht, ob's nur mir so geht, aber jedes Jahr überrascht es mich, dass ich mich schon im November um den Adventkranz kümmern muss, das geht irgendwie nicht in meinen Kopf, dass das vor Dezember nötig werden könnte...;)

Nun muss man dazu erwähnen, dass "sich kümmern" bei uns auch etwas aufwendiger ist, als vielleicht bei Anderen, die einfach darauf warten, dass der Aldi wieder die üblichen 4Kerzen+4Schleifen=Kranz Kreationen im Sortiment hat. Bei uns wurden Adventkränze schon immer selber geschmückt und ich will diese Tradition unbedingt in die nächste Generation retten, also gibt's bei uns auch nichts "von der Stange"...Regal...was auch immer!;)
Das gehört zu Weihnachten wie das Christbaum-Saufen...obwohl wir ja aus Platz, Katzen, Transport und Öko-Gründen keinen Weihnachtsbaum haben.
(Man mag mich ja albern nennen, aber ich will einfach nicht, dass ein Baum in meinem Wohnzimmer verwelkt, wenn er im Wald viel hübscher aussähe und auch nützlicher wäre.)
Aber Adventkranz muss sein - und ist ja auch grün.:) In den letzten 2 Jahren sogar in zweierlei Hinsicht, da gabs nämlich Deko in grün-silber:

Aber dieses Jahr hatte ich da keine Lust mehr drauf...dass er letztes jahr nochmal zum Einsatz kam, war auch eher der "wie isses schon wieder soweit?" Panik geschuldet.;)
Also gibt's dieses Jahr rot-weiß - passend zum Wohnzimmer:

Vielleicht nenne ich es..."Explosion in Burgunder" oder so was...;). Nein mal im Ernst, eigentlich gefällt mir die Idee mit der dicken 4-Docht-Kerze in der Mitte ganz gut...ich fand nur um diese massive weiße Fläche auszugleichen durfte der Kranz rundrum ein wenig aufwendiger werden.;)


Und eine ganze Tüte Gold-Zeug hab ich aus Versehen auch noch aus Mutters Keller mitgebracht...vielleicht gibt's dann nächstes Jahr Weiß-Gold, oder Grün-Gold, wär bestimmt auch nett. Das schöne ist ja, dass sich Seidenblumen und Dekozeug immer wiederverwenden lässt - Zuhause haben wir ganze Kartons voll, nach Farben sortiert versteht sich!;)

Jetzt muss ich vor dem 21. nur noch unsere neuen Mistelzweige besorgen und dann kann Silvester und der neue Frühling kommen!

P.S. Ich habe gerade festgestellt, dass meine 4-Docht Kerze eine 5-Docht Kerze ist...Das ist super, dann hab ich Heiligabend noch was anzuzünden, frei nach dem Motto "Und wenn die 5. Kerze brennt, hast du Weihnachten verpennt!"...;D

Madame Pompadour

Soooo, wie versprochen, wollte ich ja noch eine Rezi nachreichen - ich musste nur erst die Weihnachtsdeko fertig machen, dazu später!;)

Hier also meine literarische Beschäftigung (wenn ich nicht grad stundenland Text lernen war^^) in den letzten 1,5 Wochen: Madame Pompadour. Ein Lebensbild von den Gebrüdern Goncourt.

Bevor man sich dieses Buch tatsächlich ins Regal stellt, sollte man sich vielleicht zunächst darüber bewusst sein, dass Edmont und Jules Goncourt ihr Essay über die größte Mätresse des Ancien Regime in der Mitte des 19.Jhd schrieben - zu einer Zeit also, in der die Lebenswelt der Jeanne Poisson, Marquise de Pompadour schon seit 100 Jahren vergangen und von der Revolution sehr gründlich ausgelöscht worden war.

Man hat es hier also nicht mit einem Roman und auch weniger mit einem Sachbuch zu tun, sondern muss den Text als solches als historische Quelle behandeln...sprich, erst mal nichts glauben, was darin steht!;)
Ich will damit den guten Herren Goncourt nicht absprechen, dass sie in der Faktenrecherche nicht gründlich waren - nach allem was man so hört, wußten sie vermutlich über die Könige und Mätressen des 17.Jhds mehr als über ihre Zeitgenossen - nur muss man sich immer vor Augen halten, dass in vielen Darstellungen zwischn den Zeilen mehr über die Verfasser zu lesen ist, als über die darzustellende Person.
Subjektivität lässt sich auch in der modernen historischen Forschung nicht vermeiden, das will ich auch gar nicht behaupten...aber man gibt sich schon meistens ein bißchen mehr Mühe!;)

Wenn man also die historische Neugier - und ausreichende Distanz zum Text - mitbringt, ist Einiges in dieser Biografie mit Sicherheit lesenswert. Allerdings sollte man sich nicht daran aufhalten, sich über das transportierte Frauenbild zu ärgern.;)
Ihre Zeitgenossen hielten die Goncourts für frauenfeindlich, soweit würde ich in der Retrospektive vielleicht nicht einmal gehen. Gemessen an den Standarts des Biedermeier ist ihre Darstellung der könglichen Mätresse im Allgemeinen und Madame Pompadours im Besonderen sogar relativ neutral.
Immerhin weist man überdeutlich darauf hin, dass die Marquise den Stil des Rokoko quasi im Alleingang erschaffen und viele Künstler, Intelektuelle und Literaten vor dem Hungertod bewahrt hat...allein ihr Egoismus, ihre Gier nach Ruhm und Reichtum und ihre Unfähigkeit einzusehen, dass Frauen wegen ihrer fehlenden Fähigkeit zu rationalem Denken nichts in der Politik zu suchen haben, sind die weiblichen Eigenschaften, die sie trotz aller philosophischer Betätigung nicht ablegen konnte.

Wenn man mit dieser Art Darstellung leben kann, ohne dass die innere Emanze einen Herzinfarkt bekommt, kann ich das Buch emfehlen, ansonsten sollte man von der Anschaffung lieber absehen.;) Da ich durch die Gender Studies in Geschichte da schon abgehärtet bin, konnte ich mich daran erfreuen, dass die Lebenswelt des Rokoko sehr eindringlich und detailgetreu dargestellt wird.
Wenn man den Gerüchten glauben darf, waren die Herren Goncourt wohl die ersten "Re-enactment-LARPER" ihrer Zeit, so unzufrieden waren sie mit dem napoleonischen Frankreich und so verliebt in die "gute alte Zeit". Genau wie viele der heutigen Vergangenheitsverliebten, die gerne von sich behaupten sie würden lieber vor 500Jahren geboren sein, haben sie dabei natürlich nicht bedacht, dass sie solche Sentiments nur deshalb formulieren durften, weil man vorher für die Meinungsfreiheit in die Revolution gezogen war - und dass man ihnen als kleinen Kaufmannssöhnchen in Versailles vielleicht gerade mal die Hintertür von außen gezeigt hätte!;D

Von mir gibt's aus Historiker-Sicht 3 von 5 Pompadour-Rosen.;)

27.11.2009

Schockierende Erfahrungen;)

Nein keine Angst, ich bin nicht überfallen worden, oder ausgeraubt - auch wenn ich das nicht so nett fand, als mir heute morgen vor meinem dunklen Fußweg zu Arbeit erstmal von gefährlichen Gefängnisflüchtlingen in Aachen erzählt wurde^^ - nein, mein Eltroschock-Maschienchen ist da!:)

Für alle, denen ich's noch nicht erzählt habe (können soviele nicht sein^^;), dieses süße Dingsi hier, dass so ein bißchen an die frühen MP3 Player erinnert, soll jetzt die Wunderwaffe gegen meine dauernden Rücken und Kopfschmerzen sein:


Zu diesem Zwecke trappelte ich also gestern zu meinem neuen Hausarzt, Gerät unterm Arm (gibt's auf Rezept leihweise für jew. 3 Monate von der Krankenkasse) und durfte mir von der geschminktesten Arzthelferin, die ich JEMALS gesehen habe - ich sage nur rasierte und dann wieder eckig aufgemalte Augenbrauen und Liedstrich bis zum Haaransatz^^ - erklären lassen, wie das funktioniert. Am Arm zum Glück erstmal, denn das erste Anschalten ist ziemlich fies...also so unerwartet ungewohnt. Dass es kribbelt wird einem vorher gesagt, aber nicht, dass die Muskeln auf denen das pappt auch nachzucken...das ist ganz schön gewöhnungsbedürftig!;)

Zum Glück kann man selber das Programm und die Stromstärke einstellen und so sollen diese Elektroden dann aufgeklebt werden, je nachdem wo's weh tut:

Übringens für alle, die mich gefragt haben, ob man statt dessen nicht auch so einen "Muscle-App" im Fernsehen kaufen kann, der ja angeblich auch deine Muskeln per Stromschlag zu reinem Eisen formt...ich weiss nicht, ob der Muscle-App auch gegen Kopfweh hilft, aber man kann den TENS auch zum Museklaufbau nehmen - zumindest laut Anleitung (Programm 6).
Anmerkung der Arzthelferin: "Aber das macht ja keiner."... Ich wär mir da nicht so sicher!!!;D

Wenn man sich ein wenig an die lustigen Zuckungen gewöhnt hat, ist die eigentlich Behandlung aber ganz angenehm, das ständige An- und Abschwellen der Stromstärke hat sogar was einlullendes. Nur so richtig viel entspannter hab ich mich jetzt gestern danach nicht gefühlt, aaaaber ich soll's ja auch für 3 Monate testen und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!;)

Soviel Neues von der Gesundheits-Front. Gelesen hab ich letzte Woche auch wieder was, aber das muss jetzt bis zum Wochenende warten, die Simpsons laufen schon!;D

In diesem Sinne einen guten Start in die Freizeit allerseits!

22.11.2009

2012 (vorsicht Spoiler!;)

Yeii Eintrag 101 für meinen bescheidenen Blog!:)

Da passt es doch hervorragend, dass ich gleich mal vermelden kann, dass ich seit Eeeeewigkeiten nochmal im Kino war - ich glaube das letzte Mal war Indi Jones 4....also schon was her!;).
Ich muss ja gestehen, ich bin nicht so der Kinogänger. Nicht weil ich irgendwas besonderes gegen Kinosäle oder Ähnliches habe, aber weil sich mein kleiner, innerer Budgetplaner immer dagegen wehrt für Filme ála "Zwei Frauen gehen 10min schweigend durch den Park, bis eine sagt 'Isch 'abe Bertrand betrogen!'" fast 10€ auszugeben, um sie einmal zu sehen, wenn ich sie 4Monate später für fast dasselbe Geld 5x kuken (Videothek) oder kaufen kann.
Die Tatsache bleibt aber bestehen, manche Filme sehen auf dem eigenen Fernseher einfach nicht so gut aus, wie im Kino...Fluch der Karibik war so ein Fall, Indiana Jones und als wir jetzt beschlossen hatten 2012 zu sehen, stellte sich die Frage einfach nicht...den Film muss man im Kino gesehen haben!;)

Das hat "leider" auch was damit zu tun, dass man ihn wegen seiner ausgefeilten Handlung oder psychologisch tiefgehenden Dialoge nicht sehen wollen sollte...zumindest nicht, wenn man nicht enttäuscht werden will...;) Ich habe deswegen mal die Spoiler-Warnung vorneweg gestellt, denn die Handlung zusammenfassen, ohne was zu verraten, geht ungefähr so: Die Maya haben vorrausgesagt, dass die Welt 2012 untergeht und 2009 findet man heraus, sie hatten Recht. Die Welt geht unter, kann man die Menschheit retten?

Mehr Handlung gibt's erstmal nicht, wenn man von den Nebenplots absieht. Da muss natürlich eine amerikanische Patchwork-Familie ihre Differenzen überwinden, Mami und Daddy am Ende wieder zueinander finden, die Kinder ihr Scheidungstrauma verarbeiten und aus dramatischen Gründen Mami's neuer Freund ein völliger Vollpfosten sein.
Außerdem gibt es noch lustige, ganz tief aus der Klischee-Kiste gekratze Russen (die besten One-Liner!;), weise, aber nutzlose Ratschläge aus dem Buddhisten Kloster (immerhin die beste Todesszene), heroische US-Präsidenten ("Obamaized" Danny Glover) und einen hässlichen kleinen Hund.

Und rundherum expodiert der Yellowstone, versinkt Las Vegas im Meer und überspült ein Tsunami den Mount Everest...großes Kino also!;) Nein mal im Ernst, ich fand der Film hätte schlimmer sein können. Handlung und Personen sind schonmal eine ganze Ecke relevanter, als bei früheren Krach-Bumm Filmen wie Übermorgen, die "wir warten auf das Ende, denn Weglaufen bringt eh nichts" Szenen machen schon Gänsehaut (mich nimmt sowas immer furchtbar mit, sogar bei so Nulpenfilmen wie Titanic;) und die "Gastauftritte" der globalen Prominenz sind schon niedlich. So entscheidet sich der italienische Premier sich nicht retten zu lassen, und lieber auf den Papst zu vertrauen (...muss ich erwähnen, wie das ausgeht?;), die Queen hoppelt samt Korgies auf die Arche und die deutsche Kanzlerin (viel zu sexy für Angie^^) darf den Befehl geben, soviele Menschen wie möglich zu retten, auch wenn das heißt den wertvollen Sauerstoff zu teilen.

Alles in allem hätte die globale "wer wird gerettet, wie rettet man die Welt und wer entscheidet das eigentlich" Problematik für mich noch ein bißchen ausgefeilter sein können, das hätte noch mehr Tiefgang-Potential gehabt. Dafür hätte die "kriegen sich Mami&Daddy und darf der junge, aufstrebende Wissenschaftler am Ende noch die Präsidententochter abgreifen" Story für mich etwas weniger prominent sein dürfen. Tortzdem fand ich jetzt meinen Kinoeintritt nicht verschwendet, die Effekte waren verdammt gut, die grenz-peinlichen Actionszenen sehr vereinzelt und allein für den Russen hat es sich gelohnt!;)

In diesem Sinne gibt es von mir 2,5 von 5 Bentleys!;D

Nachtrag III: Trauzeugin zum 1.;)

Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame (Hallo N.!;) muss ich noch einen kleinen Nachtrag einschieben, und ein paar kurze Eindrücke von M.&O. Hochzeit nachreichen.

(Wer Dear Octopus gesehen hat - ja das Kleid kann einem bekannt vorkommen, aaaaber ich möchte darauf hinweisen, dass ich's für die Hochzeit gekauft und dann fürs Theater umfunktioniert habe...wär ja sonst noch schöner!;)

Ich hatte ja in diesem Jahr das Privileg gleich 2x in 3 Wochen Trauzeugin zu sein, aber leider gibt es nur von dieser Feier auch Foto-Beweise - müsst ihr mir halt so glauben!;)
2009 war sowieso angefüllt mit Hochzeiten - ich allein war zu 3 eingeladen und wußte von 12;) - ich glaube wir kommen so langsam in das Alter...mal sehen ob dann in 2 Jahren der Baby-Boom folgt...obwohl...dann wär ich ja schon lange fällig, aber bisher hab ich da keine Neuigkeiten zu vermelden.;D

19.11.2009

Neue Begleiter...

Seit letzter Woche habe ich gleich zwei neue, ständige Begleiter - leider kann man nur mit einem kuscheln!;)

Zuerstmal ist am Sonntag mein neustes Lieblingsstofftier eingezogen - so lobe ich mir das ja, Geburtstagsparties, bei denen man als Gast was geschenkt bekommt!;D - damit ich eine ständigen Reminder habe, dass mein "offizielles" Totemtier in diesem Jahr der Pinguin ist -zumindest laut Halloween Orakel.;) Mein leider noch namenloser Freund (DANKE V.!!!!!:) ist weich und flauschig und macht sich farblich außerdem hervorragend auf dem Sofa - siehe unten!

Wenn jemand einen hübschen Namen hat - Pingu hab ich schon ;) - dann immer her damit!

Außerdem muss ich seit Montag wieder Tagebuch führen, da werden alte Erinnerungen wach!;) Leider hat mein neuer, ärztlich verschriebener Kopfschmerzkalender nicht viel mit schmalzigen Gedichten, bösen Träumen und dem neusten Mitschüler zu tun (ja ich hatte ein eher archetypisches Teenie-Verhältnis zu meinem Tagebuch, warum?;), sondern macht leider noch mehr Arbeit - nu hab ich nich nur Kopfweh, sondern muss mir auch noch merken wann, wo und wie...naja wenns hilft, solls mir Recht sein, aber erstmal musste ich fast noch ein Studium anhängen, um überhaupt zu kapieren, wie das Ding ausgefüllt wird!;)

Oder ich hab einfach eine genetische Unverträglichkeit mit Statistik, das kann auch sein...Jetzt warte ich nur noch gespannt, dass mein Elektrogenerator ankommt!
Dann darf ich meine Schultern erstmal für 3Monate jeden Abend Reizstrom-behandeln...noch nie gehört, aber auch da, wenns dazu führt, dass der Kalender nicht mehr so voll aussieht, solls einem ja Recht sein!:)

Eigentlich habe ich also demnächst sogar drei neue Begleiter, aber ich glaube ich werde darauf verzichten den Pinguin und den Elektroschocker spazieren zu führen!;D

15.11.2009

Nachtrag II: Josephine & Napoleon

Vielleicht hat man's an meinem Versailles Hintergrund schon erkannt - ich muss ja noch berichten, wie meine Josephine Bücher waren!;)

Eigentlich allerdings bräuchte man dazu gar nicht mehr viel sagen, wenn man sich kurz vergegenwärtigt, dass ich am 5.11. das "erste Buch noch auslesen" musste und am 11.11. den letzen Band aus der Hand gelegt habe - das macht ca. 1400 Seiten in 10 Tagen...war wohl spannend, würd' ich so behaupten.;) Mein Mann meint allerdings ich sollte solche tragischen Geschichten nicht mehr lesen, er hätte dann immer die Arbeit mich wieder aufzuheitern...^^
Ich kann ja nichts dafür, andere weinen eben über Soapoperas, oder dumme Schnulzenfilme und trotzdem kukt/liest man's immer wieder...es muss nicht immer alles Sinn machen, was Frauen so tun!;) Da diese Feststellung alleine als Rezi aber noch nicht viel taugt, geb' ich mir mal was Mühe! Aaalso:

Die Josephine Triologie von Sandra Gulland erzählt in Tagebuch Form die Geschichte von Rose "Josephine" Tascher, die als junges Mädchen von Martinique nach Paris verheiratet wird, im Terror der Revolution verwitwed, einen verheirateten Mann liebt und schließlich einen seltsamen, kleinen Korsen heiratet, der den Plan hat Herrscher der Welt zu werden.
Sie wird die "Siegesgöttin", der "Barmherzige Engel" und Kaiserin der Franzosen, aber sie ist 6 Jahre älter als Napoleon - was im damaligen Diktus heißt "unfruchtbar".
Auf dem Höhepunkt des "neuen Kaiserreiches" wird sie daher aus politischem Kalkül zur Scheidung und Abdankung gezwungen, um Platz für eine jüngere, fruchtbare Königstochter zu schaffen, die endlich den ersehnten Kronprinzen zur Welt bringen soll.

Dass die Geschichte tragisch endet, brauche ich wohl niemandem zu erzählen, der einmal den Wikipedia Artikel zu Napoleon gelesen hat. Die erste Schlacht, die Napoleon ohne seine "Siegesgöttin" schlägt, nennt man bis heute die "russische Katastrophe" und Josephine musste zum Glück die Verbannung nach St. Helena nicht mehr miterleben. Sie starb - in der damaligen Zeit medizinisch nicht ungewöhnlich - an "vernichtender Melancholie" und gebrochenem Herzen. Wie ein Zeitgenosse von Napoleon sagte: "Da wird er ans Ende der Welt verbannt und hat vorher die einzige Frau verstoßen, die sogar dieses Schicksal erträglich gemacht hätte."

Und trotzdem schafft die rein subjektive Perspektive, die die Tagebuch Form herausfbeschwört, einen erfrischend neuen Blick auf altbekannte Tatsachen. Manchmal bleiben die historischen Fakten - trotz guter Recherche - ein wenig vage (subjektiv eben), aber dafür kann man ja im Anschluss ein Sachbuch lesen!;)
Einen einzigen Abzug muss ich allerdings geben: Ich finde nicht, dass Fußnoten mit Hintergrundfakten in ein belletristisches Buch gehören. Von mir aus kann man Endnoten machen, wenn es denn unbedingt sein muss, aber in einer Ich-perspektivischen Erzählung plötzlich mit Fußnoten anzukommen, wie "Hier spricht sie übrigens von demunddem, der hat damals blabla" wirkt für mich einfach plump...Ich bin allerdings auch kein Freund der Vermaktungsstrategie "Ich bin gar nicht der Autor, ich gebe hier die 'Wahren Erzählungen' wieder, die bei meiner Oma zufällig auf dem Dachboden herumlagen blabla" für rein fiktionale Werke - historisch-fiktional ist immer noch fiktional. Wenn man was geschrieben hat, soll man auch dazu stehen - gut, Walter Moers und seinen Blaubär mag ich trotzdem, aber das ist auch ein etwas anderes Genre!;)

Also gibt es von mir 4,5 von 5 Standarten für eine wirklich gut erzählte Geschichte in 3 Teilen. Bitte für den letzten Band die Taschentücher nicht vergessen!;)

13.11.2009

Nachtrag: Segeln auf dem Ruhrsee!:)



Soooo was lange währt, wird endlich gut, sagt man ja, deswegen kommt hier jetzt - nach erfolgreicher Sicherstellung der dazugehörenden Fotos;) - der Eintrag zum Ruhrseesegeln vom September!:)

Erstmal sollte man dazu sagen: Ich war vorher noch nie wirklich "segeln", also so in einem kleinen Boot mit Segeln und so weiter. Sich auf dem Wasser fortbewegen war für mich bisher immer eher eine gemächliche, ziemlich unspektakuläre Methode das schöne Wetter zu genießen!;)
Daher überrascht es vielleicht nicht, dass ich erstmal ein wenig überrascht war, dass Segeln tatsächlich ein Sport ist, und eigentlich sehr wenig mit gemächlich rumschippern zu tun hat...aber dazu später!

Nachdem wir es erfolgreich geschafft hatten - weibliche Tetris-Packkünste!;) - alles Gepäck, Zelt und Freizeitartikel im Kofferraum zu verstauen, ging es erstmal über die Ruhrsee Serpentinen zum Ort des Geschehens.
Beobachtung 1: Ja, von den ganzen Kurven wird mir immer noch schlecht, das hat mit dem fortgeschrittenen Alter nichts zu tun!;)
Danach gab's Prüfung 2: Zelt aufbauen
Das ging überraschend schnell, dafür, dass ich das das letzte Mal so vor...8 Jahren gemacht habe. Hatte ich erwähnt, dass ich nicht so der Camper bin?!?;)
Trotzdem mussten wir den Erfolg gleich mal fotografisch festhalten!
Und dann ging's auch schon auf's Wasser und das bei eigentlich sehr schönem Septemberwetter - das hätte uns schlimmer treffen können, am Tag vorher und eigentlich auch am Tag nacher war's ziemlich durchwachsen bis eeeklig!;)

Irgendwas auf/um/mit Wasser kann bei mir ja gar nicht so verkehrt sein, trotzdem war ich leicht schockiert, als so gefühlte 20 Sekunden nach dem Ablegen das Bot erstmal so im 85° Winkel im Wasser lag...Hallo-Wach-Effekt mit inbegriffen!;) Wie gesagt, ich hatte nicht wirklich eine Vorstellung davon, dass Segeln anders läuft als Schippern mit den Ruhrseebooten...ja, sagt einfach nichts, ich erhalte mir einfach ein bißchen kindliche Naivität!;D
An diese Aktionen und das Hin-&Her Schwanken musste ich mich erstmal gewöhnen - ich bilde mir zwar ein ein ziemlich guter Schwimmer zu sein, aber auf einen Ausflug in 10° kaltes Seewasser in den einzigen Klamotten, die ich mitgenommen hatte, hatte ich trotzdem nicht sooo Lust...
Dann ging mir allerdings irgendwann auf, dass eigentlich ja nicht soviel schief gehen dürfte, wenn man mit dem Segellehrer mitfährt!;)

Abends gabs dann Grillgut und selbstgemachten Kartoffelsalat - den alle bis auf die Köchin lecker fanden!^^ Allerdings erwies sich das Würstchen grillen als erstaunlich schwierig...
Beobachtung 2: Grillmuffel und Fast-Vegetarier sind nicht die besten Grillmeister, die man sich so vorstellen kann...
Aber satt geworden sind wir ja trotzdem, auch weil wir doch ein wenig mit Alkohol nachhelfen mussten, als es dann abends doch empfindlich kühl wurde. Sieben Bier sind auch ein Schnitzel und so.;) Dafür hat so ein kleiner Stammtisch in der Segelhalle viel rustikalen Charme - inklusive Hornissen-Nest!
Beobachtung 3: Ich mag Hornissen lieber als Wespen, weil sie sich nicht für Menschen interessieren! Leben und leben lassen!;)

Das mit den fallenden Temperaturen war allerdings dann auch nachts leider ein wenig unentspannt - bei 2° aufs Klo laufen müssen...hatte ich erwähnt, dass ich nicht so der Camper bin?!? So war der Nachtschlaf leider nicht so entspannt, wie erhofft und der Sonntag ein bißchen tranig, was aber auch mit dem fiesen Wetter zu tun hatte...kalt und Sonne ist ja in Ordnung, aber kalt und Regen? Neee...

Trotzdem haben wir noch ein paar Stündchen am Wasser verbracht - und leider gegen die Männer beim Boule verloren...das schreit noch nach Revange, soviel Emanze muss sein!;D - und die letzten Würstchen verputzt - und das trotz ewig langem und ausgiebigem Frühstück!
Ein bißchen Segeln waren wir auch noch, aber davon gibts leider keine Fotos mehr - die wären aber auch hauptsächlich grau, daher...;)
Beobachtung 4: Wassersport mit Wasser von oben = brrrrr....

Dafür gab's als Entschädigung noch ein Eis auf dem Heimweg und eine heiße Badewanne für die müden Knochen und schon war alles wieder gut!;)
Beobachtung 5: Ich bin nicht so der Camper...
Insgesamt aber ein sehr schönes Wochenende!
Nächstes Jahr machen wir das mal, wenn's auch warm ist, so dass man noch schwimmen gehen kann! (Das hat sich dann schlußendlich doch keiner getraut...;)

09.11.2009

Ich und die weiße Wand


Ich hoffe mal, O. ist mir nicht böse, dass mein Post Titel ganz frech von seinem Blog geklaut ist!;)

Aber da ich ja nur ein interessierter Laie im ganzen Feld Zen und Meditation bin, würde es sich für mich glaube ich auch nicht lohnen einen ganzen Blog-Tag dafür einzurichten...
Trotzdem ist mir gestern mal wieder aufgefallen was für eine Stütze in allen Lebenslagen "Einfach mal die Fresse halten" sein kann. Wer das noch nicht ausprobiert hat, sollte das unbedingt mal machen - oder O.'s Blog lesen!:)

Ich habe ja nun von der Hintergrund-Mythologie von Zen wenig bis gar keine Ahnung und verfolge auch kein besonderes Trainingsziel - mit so ca. einer Trainingseinheit pro Quartal auch schiwerig.;) Aber manchmal kann es einfach unheimlich entspannend sein, nicht nur die Außenwelt abzuschalten, sondern auch mal innerlich "runterzufahren". Zum Glück kann man ja auch ganz hervorragend "halbgar" meditieren, ohne dabei Ahnung von Buddhismus zu haben - oder so wie ich nur sehr unzuordbare mit ganz viel anderem Esokram vermischte Vorstellungen von sowas wie seelischer Ruhe und Energiearbeit!;)
Am besten fängt man mal klein an - zumindest wenn man den Ehrgeiz hat so eine Lotus- oder knieende Stellung auszuprobieren tut's auch ein wenig weh irgendwann...zumindest bis die entsprechenden Körperteile eingeschlafen sind. Die ersten Effekte lassen aber auch, zumindest bei mir, gar nicht lange auf sich warten. Ich bemerke z.B. immer wie schnell ich entspannt, aber grade sitze - für mich als Rückenkrüppel schon mal erstaunlich!
Das klappt übrigens sowohl mit als auch ohne Musik, habe ich festgestellt - gemeinhin sagt man ja absolute Stille und so, aber wenn dein Göttergatte im Nebenzimmer fiese PS2 Spiele spielt, oder ein Stakkato auf der Computertastatur hinlegt, find ich ein bißchen ausgesuchte Entspannungsmusik die bessere Alternative!;)
Bevor jetzt Jemand fragt, nein, mir ist es auch noch nie gelungen an "Nichts" zu denken - ich glaube das ist eher eine Aufgabe für die wirklich Erleuchtung Suchenden!;) Trotzdem kann man das "Loslassen" hervorragend üben und die ersten Erfolgserlebnisse stellen sich dabei eigentlich schon recht früh ein: Nicht "Nichts" denken, sondern einfach mal nicht grübeln...einen Gedanken haben, betrachten und dann weiterziehen lassen.
Manchmal ist es schon auch faszinieren, wie sich da plötzlich neue Sichtweisen eröffnen, ich fühl mich nach 20-30min "Sitzen" - man kann ja auch gehen, liegen, stehen;) - immer so, als hätte ich mein Hirn aufgeräumt, die ganzen rumfliegenden Akten abgeheftet, meine To-Do Liste aktualisiert und nebenbei noch 3 Konflikte geschlichtet...oder so!;) Komisch nur, dass ich trotzdem auch immer wieder in die altbekannte Ausrede verfalle "keine Zeit, keine Lust, zuviel Stress". Denn eigentlich ist das ja eine Milchmädchen Rechnung - mit noch weniger Entspannung ist man ja irgendwann nur noch gestresster! Ein Teufelskreis...;)

Ich glaube zur Feier dieser wiedergewonnenen Erkenntnis werd ich gleich noch ein Date mit meinm Buddah ausmachen, mein Sitzkissen is grad wieder so schön in From gesessen!;D

05.11.2009

Steckbrief

Ok dann schließe ich mich mal an - meine Güte sowas hab ich seit der Mittelstufe nich mehr ausgefüllt!;D


1. Sechs Namen auf die du hörst?
Ela, Manuela, Schatz, Frau Sonntag, Schlampige Person (mein Papa, früher war's Schlampe, aber dann hab ich ihn auf die Implikationen hingewiesen, daraufhin hat er's abgewandelt, ist das nicht nett?^^), Süße (nur von ausgesuchten FreundINNEN allerdings, soviel Emanze muss sein!;)

2. Drei Dinge die du gerade trägst?
Pyjama, waaarme Socken, ein Ding, dass mal meine Frisur war

3. Drei Dinge die du dir wünscht?
Mehr Schlaf, mehr Zeit, keine Sorgen bis an mein Lebensende;)

4. Drei Dinge die du gestern, gestern Nacht und heute getan hast?
Gestern: arbeiten von 9-18uhr, Probe von 19-22Uhr, Zuhause um 23Uhr, tot, schlafen;)
Heute: 4Stunden Notizen machen für Chef, danach Einkaufen und jetzt gemütlich Fernsehen mit Weißwein und Käseplatte (man gönnt sich ja sonst nix!;)

5. Zwei Dinge die du heute gegessen hast?
Tomatenbrot (selbstgemacht, danke Backautomat!;), Maaaarzipanstollen

6. Zwei Leute mit denen du zuletzt telefoniert hast?
Meine Mama und P. (herzlichen Glückwunsch zum 30., Süße!:)

7. Zwei Dinge die du morgen tun wirst?
Meine Notizen von heute auf Englisch übersetzen und abends Essen gehen und vielleicht Salsa-Party!:)

8. Drei Lieblingsgetränke?
Milch, Bier, Multivitaminsaft

Sooo das wars schon und jetzt müssen das 5 Leute auch machen?
Ja Jungs und Mädels mit Blogs, dann macht mal!!!:D

30.10.2009

Meine kleine Schrumpfkopfarmee!

Fall ihr immer schon mal wissen wolltet was ich so mit meinen Donnerstag-Abenden Anfange: Manchmal mache ich Schrumpfköpfe!;D

Nein mal im Ernst, eigentlich wollte ich ja mal wieder so einen richtig schönen Halloween-Kürbis schnitzen, das hab ich schon seit mind. 3 Jahren nicht mehr gemacht und es ist doch schade, wenn alte Traditionen so aussterben!
Das Problem: Ich musste das Aussuchen/Kaufen eines geeigneten Kürbisses natürlich bis zur letzten Minute verschieben, weil meine Woche momentan immer zuwenig Tage hat...oder zuviel, wenn man so will, weil das Wochenende immer so eeeewig weit weg ist!;)
Also gab's natürlich gestern keine großen, glatten Kürbisse (versucht nie diese geriffelten zu schnitzen, alle Gesichter darauf schielen^^), sondern nur Hokaido, so ungefähr Handballgroß.
Also gibts dieses Jahr den Angriff der Schrumpfköpfe und ich muss sagen...eigentlich sind sie doch ganz niedlich oder?;)



Subtrahiere Grusel- und Addiere Niedlichkeitsfaktor, macht insgesamt doch eine nette Deko für die Party morgen!
UND Hokaido ist auch als Abendessen total lecker, deswegen gibt's nacher Kartoffel-Kürbis Suppe! Yammmm!:D

26.10.2009

Geisha (mal wieder;)

Jaja ich weiss vermutlich geht das Thema schon jedem außer mir auf die Nerven, aber Fakt ist, eine Buchbesprechung fehlt noch!;)

Leider hat es ziemlich lange gedauert, bis ich die letzten paar Kapitel endlich mal ausgelesen hatte, was nichts über die Qualität des Buches, sondern nur was über mein Stresslevel aussagt!;)
Trotzdem bleibt natürlich die berechtigte Frage: Warum muss/sollte man soviele Bücher zum selben Thema lesen und unterscheidet sich Geisha von Lesley Downer tatsächlich signifikant von seinen Vorgängern?Die erste Frage ist natürlich schnell beantwortet, wenn man wie ich zu 100% literaturlastige Studiengänge hinter sich hat!;) Auch wenn sich ein Buch zu 99% auf ein anderes beruft, ist vielleicht trotzdem das 1% Neuinformation die Sache wert, wer hätte das beim wissenschaftlichen Arbeiten noch nicht erlebt?
Bei Lesley Downer ist es aber zum Glück nicht ganz so schlimm, da sie glücklicherweise auf die Arbeiten von Dalby oder Bücher wie Memoirs of a Geisha direkt Bezug nimmt und daher die Überschneidungsquote nicht über 30% liegen dürfte.;)
Ich würde sagen, dass dieses Geisha Buch genau das richtige ist, für alle, denen die anthropologische Studie zu kulturellen Entwicklungen etc. zu unpersönlich ist, denn Downer arbeit viel mit persönlichen Interviews, zeitgenössischer Literatur, urbanen Legenden und dem ganzen Feld der personal history analysis.

Das führt automatisch dazu, dass sie sich viel intensiver mit der Trennlinie zwischen Geisha und Prostitution beschäftigt, mit den verschiedenen Auffassungen von Weiblichkeit, Sex und Geschlechterrollen (hier vor allem die Unterschiede und das Neben- und Gegeneinander von Geisha und Ehefrau). Natürlich finden sich auch historische Exkurse, aber hier steht die Entwicklung der Geisha von einer besseren Prostituierten hin zu einer Künstlerin mit Entertainment Aufgaben im Vordergrund.
Da sie außerdem sehr viele verschiedene Städte und Geisha-Viertel besucht, ist sie auch hier ihren Vorgängern einen Schritt vorraus, die sich meist intensiver, aber dafür ausschließlich mit einer Art von Geisha-Gemeinschaft beschäftigen.
So kann sie auch verschiedene Modelle von "modernen" Geisha vorstellen und verschiedene Auswege aus dem scheinbar vorprogrmmierten Ende dieser Tradition für die sich zuwenige - und vor allem zuwenige reiche - junge Männer in Japan noch beigeistern können.

Ich würde empfehlen beide Sachbücher zu lesen, das eine für die Fakten und das andere für das Gefühl für eine ganz andere Kultur und die spannenden Interviews!;)

4 von 5 Tanzfächern

25.10.2009

Verschleisserscheinungen 2.0


Es ist Sonntag Nachmittag und ich habe gerade fast eine Stunde damit zugebracht einen 10seitigen "Kopfschmerz- und Migräne" Fragebogen für meinen neuen Hausarzt auszufüllen, damit ich zu meinem Schmerztherapie-Termin in zwei Wochen "vorbereitet" kommen kann.

Ist das nicht traurig, wenn man sich das mal wirklich überlegt? Immerhin könnte ich mich mit ein bißchen gutem Willen noch als "Mitte Zwanzig" ausgeben!

Was man da alles auswendig wissen muss: Erstmaliges Auftreten, bisherigen Behandlungen, OPs, "Nebenerkrankungen", tägliche Tablettendosis und was weiss ich noch...Und das Schlimme ist, ich weiss das tatsächlich fast alles inzwischen auswendig, kommt automatisch, wenn man zum 2.Mal in 4Jahren den Arzt wehselt und den ganzen Sermon wieder runterbeten muss. Irgendwann kommt man sich vor, wie in Emergency Room, weil man nur noch mit tollen Fachbegriffen um sich wirft und dabei sitzt einem nicht mal George Clooney gegenüber (gemeine Welt!;).
Und was noch schlimmer ist: Ich persönlich halte mich noch für einen relativ gesunden Menschen!
Ich war noch nie in irgendeiner Therapie (und schon damit fühle ich mich manchmal sehr einsam;), habe keine angeborenen Krankheiten, keinen Krebs oder sonst irgendwas.
"Nur" ein paar chronische Allergien mit der Option auf Asthma (ich sage das so, weil in unserer schönen neuen Gesundheitswelt die wirklich wirksamen Tabletten erst dann von der Kasse bezahlt werden, wenn man schon Asthma hat, weswegen ich das wohl noch kriegen werde^^), einen unrettbar kaputten Rücken inklusive Hüftfehlstellung, vererbte Migräne (danke Mama;) und meine Schilddrüse funktioniert aus bisher ungeklärten Gründen nicht richtig (die Ärtzeschaft streitet seit 2 Jahren, ob das nun "chronisch" ist und wenn ja warum...) was meine tägliche Tablettendosis etwas in die höhe treibt.
Und das macht mich mit 26 zu einem "chronischen Schmerzpatienten", wenn man sich da nicht alt fühlt, weiss ich's auch nicht!^^
Muss ich bald eine private Akte über meinen Krankenverlauf führen? Wie machen das Leute, die wirklich chronische Krankheiten und/oder psychische Probleme haben? Verbringen die ihre Freizeit dann komplett in Arztpraxen? Mich nervt das "ständige" zum Arzt gerenne schon und ich muss nur alle 1-2Monate mal hin...wenn nicht grade wieder akkut irgendwas streikt, dann kann das schonmal 1-2 die Woche werden.

Verschleissen die Leute heute jünger als früher, oder hat man sich früher nur "nicht so angestellt"?
Das würde ich wirklich mal gerne wissen, denn ich kann genau sagen, als mein Vater zur Kur musste mit "gerade mal" Ende Dreißig musste man damals mit der Krankenkasse wirklich noch streiten, ob ein so junger Mensch das überhaupt braucht.
Und heute könnte ich sowas schon 10Jahre früher machen (und auch gut gebrauchen^^), weil es inzwischen schon Herzinfarkt-Patienten mit 20 gibt und der kaputte Rücken mit 25 ist auch schon fast normal. Von den ganzen "Burn-Outs" und den Tablettenabhängigen mal gar nicht zu reden.

Ist das die schöne neue globale Wirtschaftswelt? Schnell leben, immer funktionieren, früh Krüppel sein und am besten auf dem Weg noch Schmerzmittelsüchtig werden?

Na schönen Dank!