Publikationen, Projekte, Persönliches

31.10.2010

Party Kochen. Oder: Wie geht es lecker ohne viel Arbeit?;)

Happy Halloween zusammen!

Es ist mal wieder soweit, der Sommer ist nun endgültig vorbei und bis es zu Weihnachten wieder winterlich gemütlich wird, haben wir die dunkelste Zeit des Jahres vor uns - inklusive miesem Wetter, mieser Laune, Winter-Blues und anderer Ausfallerscheinungen. Da lässt sich doch der populäre Brauch es zu Halloween (übrigens keine Erfindung amerikanischer Soldaten aus dem 1. Weltkrieg;) nochmal richtig krachen zu lassen, gleich viel besser nachvollziehen!
Und was könnte zur Winteranfangsparty besser passen, als eine schöne heiße Suppe? Und was das beste ist: Diese hier lässt sich unter minimalem Aufwand für viele, viele Leute herstellen!;)

Pizzasuppe
Man nehme (für die Party-Größe XXL):
1kg gemischtes Hackfleisch
4-5 mittlere Zwiebeln
6 bunte Paprika
3 Dosen geschnittene Champignong
3 Dosen Pizzatomaten
1 Dose passierte Tomaten
3 Dosen Schmelzkäse
Salz, Pfeffer, Oregano, Instantbrühe

Die einzige wirklich Arbeit besteht in der Vorbereitung der Zwiebeln und Paprika, danach werden nur noch alle Zutaten nacheinander (Zwiebeln & Fleisch, Paprika, Pilze, Tomaten) in einen groooßen Topf geschüttet und mit ca. 2-3l Wasser aufgegossen. Danach den Schmelzkäse auf kleiner Flamme einrühren und mit Brühe und Gewürzen abschmecken. Zur bevorzugten Konsistenz verdünnen oder einkochen - Fertig!

Schmeckt gut und ist zu 100% unaufwendig - schließlich soll man ja feiern und nicht arbeiten!;)

25.10.2010

Kurz und bündig: The Joy of Short Stories


Immer wieder muss ich feststellen, dass Konsumieren und Produzieren zwei völlig verschiedene Dinge sind.
Theater war bisher immer das beste Beispiel, denn auch wenn mir das Spielen auf der Bühne immer viel Spaß gemacht hat, bin ich ein furchtbarer, nörgeliger, unwilliger Zuschauer.;) Ich mag keine modernen Inzenierungen, wenig moderne Stücke und Tragödien eigentlich schonmal gar nicht. Dasselbe gillt für Bilder oder Gedichte - ich fabriziere zwar manchmal selber was in der Richtung, aber als Konsument tendiere ich zum vorschnellen "Kunst-Kacke" Label und verkrieche mich wieder in meine ignorante Amateurschale.

Seit ca. zwei Wochen ist eine neue Kategorie dazugekommen: Kurzgeschichten
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich mir einen Kurzgeschichten Band zulegen - oder lesen - würde, aber habe tatsächlich das Schreiben für mich entdeckt.
Vielleicht liegt es nur daran, dass ich grade in puncto Romankonzept ein wenig auf dem kreativen Schlauch stehe, aber ich empfinde die völlige Loslösung von sämtlichen Zusammenhängen als total angenehm - man kann und darf alles andeuten, aber muss und sollte eben nicht alles erklären. Wo die logischen, nachvollziehbaren Erklärungen notwendig werden, fängt nämlich meistens auch die harte Konzept Arbeit an, vor der es mir momentan sehr graut.;)

Also jetzt erstmal Kurzgeschichten - wo ist eigentlich Seiten- und Inhaltsmäßig die Schwelle zur Novelle? Oder darf ich mir das selber aussuchen? - eine schon verfasst und eine in Arbeit. Und schon funktionieren auch die verlässlichen kreativen Tabs wieder: Die Idee zur Erstlingsgeschichte Unwillkommen kam ganz klassisch im Schlaf, die neue Baustelle Das Andere Haus war zuerst nur ein erster Satz, der mir in der Badewanne an den Kopf flog:

Seit meiner Kindheit war das Haus gegenüber für mich völlig selbstverständlich. Erst als ich älter wurde und man mir sagte es sei nicht real, wurde es für mich zum Problem...

Ich freu mich jetzt schon drauf!!!:)

24.10.2010

Heute im Kochstudio: Schwein oder nicht Schwein...

Ich gebe es offen zu - wenn es nach mir ginge, müsste man nicht wirklich viele Schweine essen. Ich weiss nicht warum, aber Schweinefleisch ist einfach nicht so mein Ding - dem gelegentlichen Wiener Schnitzel zum Trotz.;)
Wenn es also Schwein geben soll, dann muss man mich schon mit Filet ködern - auch hier wäre mir die Kuh im Zweifel lieber, aber das ist ja leider auch immer eine Frage des Preises - und was richtig Leckeres drauß machen.

Deswegen heute: Schwein mit Pfeffersoße und Kräuter-Katroffelpüh
Man nehme (wie immer für 4-5große Portionen, damit sich der Kochaufwand wenigstens lange auszahlt!;):
500g Schweinefilet
400 Speckwürfel (entweder fertig, oder selbstgemacht - ich empfehle selbstgemacht, weil schmeckt nach mehr!)
4 mittelgroße Zwiebeln
2-3 Becher Sahne (nein, kein Diätrezept;)
dunklen Balsamico Essig
schwarze Pfefferkörner
4 Lorbeerblätter
Pfeffer, Salz, Thymian und Paprikapulver

Kartoffelpüh

In einem beschichteten Topf (oder einer kleinen extra Pfanne) die Speckwürfel wirklich kross braten und dann im Topf mit Zwiebeln und dem in kleine Happen geschnittenen Filet anbraten. Die Sahne und evt. etwas Wasser dazugeben und schwarze Pfefferkörner & Lorbeer dazugeben. Kurz aufkochen lassen und dann 3-4 EL Essig dazugeben. Mit Gewürzen abschmecken (evt. noch Essig nachgeben) und erstmal 25Min köcheln lassen.
Danach noch einen EL Essig dazu und mit Mehl die Soße abbinden - evt.nachwürzen - fertig!

Klingt einfach, ist es auch, mit dem ganzen Geschnippel und der Kartoffelpüh Herstellung sollte man aber doch so 2-2,5Std für die Zubereitung einplanen...also besser gleich soviel machen, dass man zumindest am nächsten Tag nicht kochen muss!;)

22.10.2010

Down to earth...

Man glaube es mir, oder auch nicht, seit neustem beschäftige ich mich anhaltent und sogar immer gerner mit Pflanzenpflege...Vielleicht hat es was damit zu tun, dass ich durch Common Consent meiner Kollegen letztes Jahr das Büropflanzen-Sitting übernommen habe (wenns nicht nur einen selbst ärgert, wenn ständig Pflanzen eingehen und einen Outlook ans Gießen erinnert, gibt man sich vielleicht mehr Mühe...;), oder auch daran, dass ich letztes Jahr zum ersten Mal Ableger von meinen Topfpflanzen ziehen konnte, jedenfalls lohnt es sich tatsächlich, sich ein wenig mit dem Leben der pflanzlichen Mitbewohner zu beschäftigen - ein bißchen im Dreck wühlen kann ja auch ganz entspannend sein!;)

In der Aussenwirkung kann so eine neue Marotte allerdings scheinbar ein wenig seltsam ankommen, ich zitiere mal wörtlich:
Ich: Ich habe heute nachgelesen, wie meine Balkonpflanzen den Winter überleben und wann ich mit dem Zurückschneiden und Düngen wieder anfangen kann und...
Sie: Ach du jeh, ich glaube wir werden wirklich erwachsen...
Und dabei hatte ich nicht mal Strickmuster zum Vergleichen dabei...;) Aber prinzipiell lässt sich dem erwachsen werden und dem dazugehörigen Reden über seltsame Erwachsenentehmen dauerhaft sowieso nicht aus dem Weg gehen, daher vertrete ich einfach mal die Meinung: Solange das nur ein Teilzeit-Job bleibt, kann man auch den Erwachsenenthemen entspannt entgegen sehen!

Allerdings hat die Naturverbundenheit auch Grenzen, daher kommt mein Fachnichtwissen von Wikipedia und mein neustes, exotisches Experiment (Langzeit-Dünger - sieht aus wie Räucherkegel mit Vogelfutter, aber wenns schön macht...;) von Amazon. Aber man muss es mit der Bodenständigkeit ja auch nicht übertreiben - Teilzeitlösung rules!!!:D

Ein ganz klein bißchen Farbe und Natur hilft außerdem auch bestimmt über die dunklen Tage und das alljährliche Lichtmangel-Weltuntergangsgefühl - und bald wird es ja auch schon wieder heller!:)

Zwischendurch

Zwischendurch ist momentan mein default state of being, alles was ich mache ist irgendwie so zwischendurch, weil mein Tag nicht genug Stunden, oder mein Schlafrythmus nicht genug Wachphasen hat...
Also hier zwischen Arbeit, Wäsche, Blumen umtopfen, Bett beziehen, Bügeln, Sport und wieder Bügeln meine kleine Verschnaufpause.;)
Freitags-Füller:


1.   Neuerdings schreibe ich Kurzgeschichte(n).
2.   Mein Kopf ist einfach viel zu müde, um heute noch was zu lernen.
3.  Gerade jetzt höre ich, dass es in Frankreich immer noch kein Benzin gibt. Also auch nächste Woche keine IT Admins für mich...
4.   Mozzarella-Ecken vom LEO finde ich besonders sättigend.
5.  Die letzte Person, die ich umarmt habe, war meine kleine, kranke Katze.
6.   Heute Cardio oder besser nicht ? Besser nicht!
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Ruhe und Frieden auf meinem Sofa, morgen habe ich einen Spieleabend geplant und Sonntag muss ich die ganze Lernerei nachholen *sfz*!

Na dann ein schönes Wochenende allerseits!:)

17.10.2010

Back to Basics: Schichtauflauf

Ich glaube jeder Mensch, der ab und zu seine Küche benutzt, hat ein oder zwei Rezepte, die er in- und auswendig und quasi nachts um 4 nach 32 Stunden Schlafentzug noch kochen kann.
Mein selbsternanntes Familienrezept ist Schichtauflauf. Immer gut, günstig und satt machend!:)

Man nehme für 4-5 große Portionen (oder 2Menschen / 2Tage;):
500g gemischtes Hackfleisch
1 Tüte Nudeln
Käse zum Überbacken
2 kleine Zwiebeln
1 Dose Pizzatomaten
1 Tube Tomatenmark
500g Quark
1 Becher Schmand
Salz, Pfeffer, Paprika (edelsüß), Knoblauch, Oregano, Basilikum

Für die rote Soße:
Zwiebeln hacken und mit dem Hackfleisch anbraten. Dann die Tomatenstücke und das Tomatenmark dazugeben und mit Wasser mischen, bis die Konsistenz gut ist. Dann mit Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum würzen.

Für die weiße Soße:
Quark und Schmand mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Paprikapulver mischen.

Dann den Boden einer Auflaufform dünn mit roter Soße bedecken, eine Schicht Nudeln, eine Schicht weiße Soße, Nudeln, rote Soße, Nudeln, solange bis alles in der Form gelandet ist. Darauf achten, dass die obere Schicht Nudeln noch gut mit Soße bedeckt ist. Dann mit Käse belegen und für ca. 40min bei 200Grad in den Ofen (nicht vorgeheizt).

Wenn man die Nudeln vorher kocht, geht das Überbacken natürlich schneller, aber die Nudeln werden doch sehr schnell pappig, daher lieber mit rohen Nudeln arbeiten und ein wenig mehr Geduld haben!:)
Bon Appetit!

Madame Dubarry

In meiner bewussten Entscheidung das Wochenende gemütlich auf dem Sofa zu verbringen - siehe unten;) - konnte ich mich endlich mal dem Bücherstapel widmen, den ich in einer spontanen Shopping-Frenzy Attacke letztlich bei Amazon bestellte...
Entspannenderweise sind diesmal überhaupt keine Krimis dabei, so dass ich mich völlig unaufgeregt auf die Handlung konzentrieren konnte.;)

Hier also das erste meiner Neuanschaffungen und weiterer Beitrag zu meiner "Pieper-Frauen-Geschichte" Sammlung: Madame Dubarry von Joan Haslip

Wie die meisten populärwissenschaftlichen Biographien, ist auch Joan Haslips Madame Dubarry (übrigens sehr ähnlich ihrer Marie Antionette) eine Mischung aus kreativer Romankonstruktion und historischen Fakten. Streng wissenschaftlich gesprochen muss man ihre psychologischen Urteile und Ausschmückungen vermutlich mit Vorsicht genießen, aber für die entspannte Lektüre und die notwendige Identifikation mit der Heldin, ist es schon nützlich!;)

Wer Marie Antoinette mochte, wird Jeanne Bécu lieben - ein besseres Rokoko It-Girl kann man sich eigentlich nicht wünschen. Hübsch, berühmt, berüchtigt und nicht das klügste Scheit im Holzhaufen, war sie quasi zur Mätresse geboren und wäre vermutlich fett, alt und glücklich gestorben, wenn nicht diese unverständliche Revolution dazwischen gekommen wäre...

Mich hat ein bißchen gestört, dass die zitierten Quellen oft auf Hörensagen statt auf tatsächlich belegten Briefen beruhen (davon gab es immerhin genug im Rokoko;), daher muss ich ein paar Abzüge machen, aber trotzdem bleiben 3 von 5 Diamanthalsbänder übrig für eine Geschichte voller Sex, Jewels and Minuets.;)

Von der Unmöglichkeit Lebenszeit zu verschwenden

Ich habe gestern in den weitläufigen und nicht immer unselbstbeweihräuchernden Ausführungen von Otto von Habsburg (ja, die gibt es noch, abgedankt ist nicht gleich ausgestorben;) einen interessanten Satz gelesen:
"Ich fragte ihn [seinen Mentor], wie er es immer noch schaffe seine inspirierenden Bücher zu verfassen und er antwortete: Ich schreibe sie in den 5 Minuten, die Andere vergeuden."
So, sagt zumindest der gute Otto, kann man die Welt verändern in den Wartezeiten auf den Bus, im Wartezimmer beim Arzt, oder an ereignislosen Wochenenden.

Das mag für manche Menschen eine unheimliche Erleuchtung sein, ich dachte mir nur: Wer definiert denn, wann ich meine Zeit vergeude? Ich mag Menschen nicht, die ihre Lebenszeit nur an dem "sinnvollen" Output bemessen, den sie dabei produzieren. Ist meine Lebenszeit vergeuded, wenn ich 1Stunde am Tag damit zubringe die Simpsons im Fernsehn zu sehn? Oder wenn ich mir im Wartezimmer die mentale Auszeit von Frauenzeitschriften gönne, statt meine Memoiren zu diktieren? (Mal abgesehen davon, dass mir dazu noch die Privatsekretärin fehlt!;)
Ich gehe davon aus, dass Lebenszeit nur dann verschwendet ist, wenn ich sie unreflektiert verbringe - also im mentalen Leerlauf aus völliger Apathie zum Beispiel. Die bewusste Entscheidung einen Abend mit seichter Fernsehunterhaltung zu verbringen, weil man einen harten Tag hatte, oder einfach grade keine Lust irgendwas zu tun, kann ich nicht als Verschwendung betrachten - immerhin habe ich bewußt eine Entscheidung zu meinem mentalen Wohlbefinden getroffen, wo kann das vergeudete Zeit sein?
Menschen, die sich ständig dem Druck aussetzen etwas "Sinnvolles" tun zu müssen, werden irgendwann nur alt und frustriert enden, weil sie nie 100% ihrer Lebenszeit sinnvoll verbringen werden. Ich glaube sogar der gute Herr Otto wird manchmal einfach eine Auszeit nehmen und sinnlos auf dem Sofa lungern...ich bin sogar fest davon überzeugt!;)

Wie so oft im Leben: Loslassen hilft - auch die eigenen Ansprüche an sich selbst...eigentlich gerade die!;)

15.10.2010

The power of names...

 Manchmal fragen wir uns wirklich wie wir uns jemals ohne unsere Katzen amüsieren konnten - wie langweilig wäre das Leben zum Beispiel, wenn wir uns nicht jede Woche neue bescheuerte Namen für unsere Viecher überlegen könnten?
Gut, zugegeben, die meisten Spitznamen haben sich unsere Fellknoten selber zuzuschreiben, aber ein bißchen Vorsicht ist vielleicht doch geboten, denn wie jeder halbwegs spirituell versierte Mensch (auch die geistig zurechnungsfähigen;) bestätigen wird: Names have power...

Was wäre z.B., wenn wir es uns selber zuzuschreiben hätten, dass unser dicker Kater so ein Arschloch sein kann, das dazu auch noch Geräusche macht, die man ohne Probleme als Untermalung für Brehm's Tierleben benutzen könnte? Schließlich haben wir ihn wissentlich nach dem größten Arschloch der hiesigen Mythologie benannt...
Oder wie ist das mit Ursache und Wirkung? War unser Kätzchen immer schon so wahnsinnig und wir haben sie deswegen Cassandra genannt, oder kam der Wahnsinn mit dem Namen? Schwierige philosophische Fragen, die wohl auf Huhn und Eiersalat hinauslaufen...


Da ist es vielleicht gar nicht schlecht, dass wir unsere felligen Mitbewohner sowieso nie mit den Namen ansprechen, die in den Impfausweisen stehen. "Kater" und "Katze" war zuerst völlig ausreichend, als dann die zweite Katze dazukam, war das auch noch kein Problem, "Kater", "Katze", "Kätzchen" (oder alternativ auch "Große" und "Kleine" - zum Glück hat sich das Größenverhältnis nie geändert;), nur jetzt mit dem 2. Kater könnte es etwas schwieriger werden. Zum Glück haben aber unsere Katzen allesamt inzwischen soviele Alternativnamen angessammelt, dass da kaum Gefahr zur Verwechslung besteht. Unser dicker Kater ist momentan bekannt als "Kobra" oder "Kokosnuss", weil er immer dicker wird und komische Hissgeräusche macht, wenn er den anderen Kater sieht, aber war schon immer Kater, Dicker (Dickerchen, wenn er mal nett ist;), Affenbaby oder Fellklops (von Cyclops, schon klar oder?;). Unsere Katze ist wechselweise Katze, (Stinke)-Fluff, Prinzessin, Flausch, Schlampe oder Zicke und das Kätzchen wahlweise Kätzchen, Brötchenkatze, Satanskatze, Terrortier, Motzekatze, Nervensäge, Spatzi-Katzi und HeyRunterDa.

Sogar der "Neue" hat schon ein paar Spitznamen eigesammelt (was aber auch daran liegt, dass sein richtiger Name einfach furchtbar ist), wie z.B. Russe, Spatzi-Kater (ja, nicht so originell, aber was solls;), Russen-Paule, Klöten-August, Stinkibert, Ivan der Stinkige, Ninjakater und Hui-Buh (wer das Tier einmal motzen gehört hat, wird sich an das Kindergespenst erinnert fühlen - oder an asiatische Ninjafilme!;)...

Der einzige Nachteil an dieser Art kreativer Namensgebung ist der Gewöhnungseffekt. Katzen ist es in erster Linie mal sch****egal wie man sie nennt - gehorchen tun sie ja eh nicht;) - aber ich habe ein wenig Sorgen, dass unsere Kinder mal "Sohn" und "Tochter" werden könnten, oder Elternabende in der Schule dann so ablaufen:
"Ihre Tochter sagt, sie wird Zuhause nur Klaus Kackebart gerufen!" - "Ach was, das stimmt doch gar nicht!...Klaus Kackebart ist unser Sohn, unsere Tochter nennen wir nur Horst oder Chantaqueline..."

Seht ihr was ich meine?!?

13.10.2010

Finale Anprobe: Kimono

Endlich, endlich habe ich es mal geschafft mein Paket aus Osaka aufzumachen und mein neues Schätzchen probezutragen (gut, dafür hab' ich heute mein Home-Workout ausfallen lassen, aber mir tut eh noch vom Fitnesstudio alles weh, also egal;)!

Eigentlich konnte ich so gleich zwei Anproben kombinieren, denn die geänderte Fassung meines Unterkleides hatte ich ja auch noch nicht getestet. Also der Reihe nach...;)

1. Manchmal ist auch wichtig, was man drunter trägt
Der erste Eindruck dieses selbstfabrizierten Morgenmantels mag zwar etwas unförmig - ich will nicht sagen sackförmig;) - sein, aber man kontempliere kurz den Fakt, dass man normalerweise sowieso 2Handtücher um seine Taille wickeln sollte (das japanische Schönheitsideal geht quasi in Richtung Anti-Twiggy;) und schon macht ein wenig mehr Stoff auch nichts mehr aus. Und dann rufe man sich in Erinnerung, dass das Innenfutter aus dickem, bronzenen Satin ist und stelle sich vor wie das auf der Haut liegt. *yummy*;)

2. 1+1 = 2
Als nächstes musste also der Versuch gelingen Ober- und Unterkleid zusammenzubringen. Dabei konnten wir auch gleich feststellen, dass wir das Kimono Tutorial gut auswendig gelernt haben, denn auch ohne Wiederholungsrecherche hat das doch gut geklappt!;)

3. Kleine Accsessoires erleichtern das Leben
Als nächstes musste ich mal Gewinn aus meinem Ebay Fund aus Kyoto schlagen - mit ganz vielen Stoffstreifen und "professionellem" Zubehör - hier z.B. der Obi-Untergürtel verstärkt mit Pappe (verdeckt die 3Stoffstreifen, die man bis hierher schon gebraucht hat;) und die netten Socken mit Knopfleiste.

4. Obi Binden - eine Wiederholung

Man mag sich ja fragen, warum dieses hübsche Kleidungsstück jetzt ein richtiger Kimono ist und das andere hübsche Kleidungsstück nicht:
Zuerst einmal sind beim "einfachen" Kimono (im Gegensatz zum Furisode = swinging sleeves) die Ärmel erheblich kürzer, was das Anziehen und Obi-Wickeln sehr viel angenehmer macht - es ist gemeinhin angenommen, dass man sich als verheiratete Frau (oder Frau über 20, auch Japanerinnen sind in dem Alter nicht mehr zwangsläufig vergeben;) gesetzter kleidet - also keine bodenlangen Ärmel mehr und keine bunten Farben und Muster. Schwarz mit einem Muster ausschließlich unterhalb der Hüfte (Kurotomesode) ist dabei das "förmlichste" Design (see here), aber ich fand die Farbgebung sehr geschmackvoll und stehe nicht so auf komplett gemusterte Stoffe. Die diskrete "Wachtel-Stickerei" ist übrigens ein Motiv, dass eigentlich nur im Herbst getragen wird - dazu passt dann auch der Crysanthemen Obi.:) Um den zu wickeln, musste ich dann aber noch nochmal youtube bemühen, denn passend zum gesetzteren Kimono habe ich dieses Mal auch einen pflegeleichten Nagoya Obi gewählt (die sind sehr viel leichter zu wickeln, als die 5m langen und 60cm breiten Fukuro Obi). See here.





 5. Bibbedi Babbedi Buh
Nach ein bisschen Fluchen und Schwitzen haben wir also geschafft uns anzuziehen - ganz im Ernst, das mit der Kammerzofe wäre echt eine sehr gute Sache!!!:)

Mondo Bondage Cat-Style

Wir wollten ihn ja eigentlich nicht outen...
 ...aber irgendwann kommt jedes dunkle Geheimniss ans Licht...;D

11.10.2010

Der Kreuzworträtsel-Mörder

Ich glaube, ich habe es letztlich schonmal erwähnt: Ich mag eigentlich keine Krimis.
Eigentlich ist aber nunmal eigentlich, daher musste ich doch dem Krimi eines meiner Lieblingsautoren doch eine Chance geben - auch wenn ich mich jetzt erstmal wieder auf meine schönen Sachbücher und historischen Romane freue!;)
Diese Woche daher auf meinem Nachttisch: Der Kreuzworträtsel-Mörder von Kai Meyer.
Dieses Frühwerk aus der Schreibmaschiene - ja so früh;) - von Kai Meyer lief in seiner alten Ausgabe (die leider ein ziemlich hässliches Cover hat, daher oben die Neuauflage!;) in der Kategorie "True Crime".
Diese Genre-Beschreibung sagt auch schon eigentlich fast alles, was man über das Buch wissen muss - hier liest man eine mit literarischen Mitteln aufgearbeitete journalistische Recherche zu einem tatsächlichen Mordfall aus der ehemaligen DDR. (Zum Land of Truth  hier entlang)

Die Suche nach dem Kreuzworträtsel-Mörder ist weder ein Roman, noch ein journalistischer Artikel, sondern eine seltsame Mischform aus nüchternen Fakten und angedeuteten Spannungsbögen.
Den eigentlichen Creepy-Faktor bekommt die Geschichte aber leider erst durch die graue Realität des Ermittlungsweges im real-existierenden Sozialimus - bei "True Crime" kann man sich leider nicht damit trösten, dass der Autor einfach eine seltsame Fantasie hatte.;)

Für eine gut zu lesende, aber nicht unerträglich spannende Freizeitlektüre vergebe ich trotzdem mal 2,5 von 5 Kinokarten.

10.10.2010

Blog Neuerungen II

Manchmal denke ich, vielleicht sollte ich doch programmieren lernen - immer dann eigentlich, wenn es keine vernünftigen HTML Bausteine für meinen Blog gibt, obwohl ich der Meinung bin, dass das Widget, das ich gerne hätte, völlig simpel ist...

So versuchte ich also ein Link-Listen Tool zu finden, dass auch kleine Thumbnails darstellt, oder aber eine "Related Posts" Liste, bei der die dargestellten Posts selbst gewählt werden können und nicht von Kommentardichte oder Besuchernachfrage abhängig sind...

Wozu das gut sein sollte? Weil ich die Repräsentationsfunktion dieses meines Blogs verbessern wollte, um zum Beispiel meine Lieblingslinks mit ein paar hübschen Bildchen aufzupeppen - nichts für Ungut, aber ich glaube so eine Liste ohne Bilder kukt man nie durch, oder?;) - und/oder ein paar Posts in die Seitenleiste zu stellen, nach dem Motto "übrigens daran arbeite ich gerade/habe ich gerade fertig gestellt".

Bis ich noch mal die Geduld aufbringe die Weiten des Internet nach einem dazu nutzbaren Widget zu durchforsten, müsst ihr euch einfach mit der Bilder-Liste "Projekte, Praktikables, Publikationen" zufrieden geben, die ich dann entsprechend nutzen werde ein paar Dinge, die mir wichtig sind, auf größerer Plattform, als nur im Blog Archiv zu präsentieren - mit Bildern und unterlegten Links versteht sich!:)

Und wenn jemand einen Link zu einem Widget hat, das mir helfen könnte, natürlich immer her damit!!!

04.10.2010

Sand Theater

Manchmal gibt es doch Momente, in denen ich bereue, dass künstlerisches Talent - in engerem Sinne, also Malen und angstfreies Töpfern und sowas;) - mich irgendwie ausgelassen hat, als die Hobbies verteilt wurden.

Eigentlich ist das weniger was für die Kategorie "Spaß", aber man kann es wunderschön ansehen und sich einfach mal 10Minuten Auszeit gönnen - daher passt es vielleicht zur "Schokolade"!;)

Sand Theater: Lord of Time


Sand Theater: Japan (inklusive Taiko Musik - I'm loving it!:)

03.10.2010

Manchmal ist auch wichtig, was man drunter trägt!

Eigentlich hatte ich ja die Umsetzung meiner wunderschönen ToDo-Liste zum Ende des Jahres schon wieder abgesägt, weil mir für manche Dinge die Möglichkeit, für andere Dinge die Lust und für viele Dinge einfach das Geld fehlte.
Nun kommt es aber nun manchmal anders als man denkt, und manchmal fällt ein bescheidener Geldsegen auch vom Himmel (oder aus dem Sparbuch, wie auch immer;) und plötzlich erinnert man sich wieder daran, was man eigentlich noch machen wollte. Eigentlich ist meine Liste sowieso fast abgearbeitet - und das obwohl ich offiziell aufhören wollte an der Abarbeitung zu arbeiten...strange things happen!;)

Dank neuer Finanz- und Motivationsspritze konnte ich mir also endlich den "richtigen" Kimono (aka den für respekable verheiratete Damen *husthust*) für mich kaufen und den Stoff für ein vernünftiges Unterkleid gleich dazu - der Unterrock aus der Xenos-Gardiene war zwar für Halloween ok, aber so richtig edel ist anders...also frisch ans Werk!;)

Schritt 1: Schnittmuster - same shit, different day...
Irgendwann möchte ich mal ein Schnittmuster besitzen, dass keine Krallenlöcher hat, aber dieser fromme Traum wird wohl nie in Erfüllung gehen.;) Das Simplicity Schnittmuster für Geisha Kostüme hat leider nicht viel mit tatsächlichen Kimono zu tun - das merkt man schon an der Größentabelle und dem Obi zum zuknöpfen;) - aber als grobe Richtline ist es durchaus brauchbar.

Schritt 2: Öfter mal was anders machen
Als ich die Nähanleitung für die Ärmel durchlesen wollte, musste ich mir erstmal ein Wörterbuch dazuschalten - ich halte mein Englisch ja für einigermaßen gut, aber das war wirklich fast Raketentechnologie;) - und schließlich feststellen, dass ich die 2fach gesäumten, abgesetzen Taschenärmel, die für Kimono so bezeichnend sind eigentlich gar nicht brauche - schließlich wollte ich ja nur was zum drunter tragen haben. Also einfach die länge der Ärmel auf 1/3 gekürzt, 2x Vorder- und Rückseite ausgeschnitten, das Ganze dann mit dem Futterstoff nochmal wiederholen - fertig.

Schritt 3: Zusammen wächst, was zusammen gehört
Lange gerade Stoffbahnen zusammennähen, hat eigentlich mit Können nichts zu tun, aber viel mit Geduld - es empfiehlt sich aber tatsächlich noch eine weitere Arbeitsstunde darein zu investieren Ober- und Futterstoff aufeinander zu legen und gleichmäßig beizuschneiden - man hat selten ein so gutes Augenmaß, dass die Nahtzugabe immer gleich bemessen ist und wenn der Futterstoff nacher 2cm weiter/länger oder enger/kürzer ist, als das eigentliche Kleidungsstück, macht das nur unnötig Probleme!;)
Danach braucht man eigentlich nur noch Vorder und Rückseiten zu verbinden, an den Ärmelaussparungen die Ärmel einsetzen - wie immer das Ganze nochmal mit dem Futterstoff wiederholen und dann die beiden Einzelteile verbinden. Auf den Saum für die schlussendliche zusammenführung von Futter- und Oberstoff sollte man etwas Zeit und Sorgfalt verwenden - im Gegensatz zu den anderen Nähten sieht man die ja tatsächlich.;)

Schritt 4: Trial and Error
Manchmal verläuft eine finale Anprobe ja gut, machmal allerdings auch nicht. So geschehen bei dieser Anprobe. An sich war der Morgenmantel - sagen wir es, wie es ist, so sieht es aus;) - bequem und hübsch, als Unterkleid aber leider überhaupt nicht zu gebrauchen, weil sowohl Ärmel, als auch Kragen viel zu breit angelegt waren. Aber was nicht zu ertragen ist, muss eben geändert werden!;) Also Kragen und Ärmel um die Hälfte kürzen und den Oberstoff durch den an der entsprechenden Stelle aufgetrennten Futterstoff neu zusammennähen. Den Futterstoff muss man dann allerdings von außen neu säumen, also sind auch hier Sorgfalt und gerade Nähte gefragt, damit es nicht schlimmer improviesiert aussieht, als es unbedingt muss...

Schritt 5: Resteverwertung und Aufbewahrung
Und wenn man dann unerwarteterweise ein wenig Stoff übrig hat, sollte man bei Kimono immer dazu übergehen ein paar Stoffstreifen herzustellen - davon braucht man so ca. 20 bis alles da sitzt, wo es hinsoll!;)
Und falles euch interessiert - es gibt sogar eine bestimmte Methode dann Kimono und Unterkleid zusammenzulegen, damit Stoff und Stickereien so wenig wie möglich Schaden nehmen - immerhin kann man die Dinger ja kaum waschen, da muss man schonmal vorsichtig sein...



Schritt 6: Ebay ist dein Freund
Nun ist es ja leider so, dass man noch viel mehr Kram braucht, um einen Kimono vernünftig zum Halten zu bringen - und ganz viele Stoffstreifen!;) Zum Glück ist Ebay ein verlässlicher Freund und so kann man diese vielen Dinge auch bequem per Post bestellen - sogar direkt aus Kyoto.

Wie ich eben immer sage: Kommt Zeit kommt Beschäftigung! Oder auch: Geld macht nicht glücklich, kein Geld aber auch nicht!;D
Nun muss nur noch mein Ichiroya Paket aus Osaka ankommen, dann kann ich das Ergebnis mal zur Gänze präsentieren - und dann brauche ich natürlich ein neues Projekt...vielleicht lerne ich ja Sari wickeln!:)

Der Anwalt des Königs

Ob man es nun mit meinem Film und Seriengeschmack vereinbaren kann, oder nicht, aber eigentlich mag ich keine Krimis. Im Medium Film&Fernsehen funktioniert Spannung bei mir einfach besser, als in Buchform, denn meistens bin ich für eine verschlungene, Hinweislastige Auflösung mysteriöser Umstände einfach zu ungeduldig - dann wird das Buch einfach von hinten augeschlagen und wenn mir dann auch noch die Auflösung nicht passt, landet der Schmöker gleich wieder beim Bücherflohmarkt.;)

Ich dachte mir auf diese prinzipielle Einstellung hinzuweisen, wäre ein guter Start meine letzwöchige Bettlektüre vorzustellen: Der Anwalt des Königs von C.J.Sansom


Manchmal kann Bücher im Internet kaufen ungeahnte Fallstricke bergen - Sachbücher wenn man Romane haben möchte und ungekehrt, ist ja alles schon vorgekommen. In diesem Fall hatte ich zum Einen wohl überlesen, dass es sich bei diesem 700Seiten Wälzer um die nette Gattung "Historischer Kriminalroman" handelt und zum Anderen, dass es sich bei den Geschichten des lieben Herrn Sansom auch um die Art von Krimis handelt, die in einer Reihe weg mysteriöse Begebenheiten um einen Hauptcharakter/Inspektor winden - und das ich quasi mit diesem Buch so mittendrin "einsteige".

Diese ganze Vorrede klingt allerdings ein wenig negativer, als es eigentlich gemeint ist. Die Intrigen und Machtspielchen um Heinrich VIII. und Catherine Howard (Ehefrau Nummer 5 - Ende unrühmlich bekannt) warem schon nett zu lesen und auch - den Literaturhinweisen nach - gut recherchiert. Das Bedürfnis die anderen Bücher der Reihe nachträglich noch zu lesen, hat sich trotzdem aber nicht eingestellt - zum Einen weil das Buch auch ohne Vorwissen als eigenständige Geschichte durchaus zu lesen ist (ein eindeutig positiver Punkt!;) und zum Anderen weil ich mich für die Hauptfiguren jetzt nicht so sehr erwärmen konnte.
Der kleine bucklige Anwalt ist zwar ein netter, ungewöhnlicher Hauptcharakter, um mir zu gefallen, hätte er aber ein wenig schlagfertiger sein dürfen (zumal wenn immer darauf rumgeritten wird, das er ja soviel cleverer ist, als die Leute, die auf ihm rumhacken - das darf man auch schonmal merken, die Behauptung alleine beweist das nicht!;). Außerdem tappt die Geschichte oft in die Falle der dramatischen Notwendigkeit - warum laufe ich ständig alleine im Dunkeln durch die Gegend, obwohl ich weiss, dass mich jemand umbringen will? Weil es aus dramatischen Gründen notwendig ist...kein guter Grund!;)

Insgesamt kann ich also nur 2,5 von 5 Schmuckschatullen vergeben für einen historisch vielleicht plausiblen, aber handwerklich etwas gezwungenen Kriminalfall aus der englischen Renaissance. Wer Krimis mag, wird dieses Urteil vielleicht zu hart finden, ich bin da gerne disskusionsbereit!;)