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08.05.2011

Königin Victoria

Ich habe an anderer Stelle schon mal darauf hingewiesen, dass die Kunst der Biographie vor allem in der Liebe zur dargestellten Person zu finden ist.
Besonders spannend wird es aber dann, wenn diese Begeisterung für die Person oder das Thema den objektiven Blickwinkel nicht verstellt - eine fast spagatische Übung, die gerade deswegen umso wichtiger zu würdigen ist.;)
Deswegen gibt es heute eine meiner Lieblingsbiographien zum immer wieder lesen: Königin Victoria von Carolly Erickson


Bisher hat es kein englischer und auch sonst laum ein König geschafft länger zu regieren, als die gute Queen Victoria, nach der nicht umsonst ein ganzes Zeitalter benannt ist. 64 Regierungsjahre von 18 bis 81 im Dienste des Commonwealth sind an sich schon eine umfangreiche Biographie wert. Was ich aber bei der Darstellung von Carolly Erickson mag, ist der persönliche Blickwinkel auf Personen und Charaktere, der die geschichtlichen Fakten bereichert und sich so wunderbar aus den sentimentalen Überbleibseln victorianischer Nostalgie rekonstruieren lässt - Briefe, Tagebücher, Reiseberichte, Hausfrauenlyrik, der ganze wunderbare Quellentand den uns die Frühe Neuzeit so beschert.;)

Dabei schafft es die Biographie tatsächlich, dass der geneigte Leser (oder zumindest ich;) auf der einen Seite denkt: "Auweiah, mit der hätte ich es aber nicht ausgehalten!" und 20Seiten später doch zum dem Schluss kommt, dass die alte Schachtel ja eigentlich ganz niedlich war, bevor dieser Kreislauf dann wieder von vorne losgeht.;)

Von mir gibt es daher voller Überzeugung 5 von 5 Krinolinen für ein Sachbuch zum immer wieder lesen!

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