Publikationen, Projekte, Persönliches

22.05.2013

Fragile Things

Manchmal fühle ich mich sehr schlecht...
Zum Beispiel wenn ich immer erzähle wie viel Spaß ich daran habe meine kleine Kurzgeschichten-Sammlung voranzutreiben und gleichzeitig über ein Jahr brauche, um mich dazu "durchzuringen", mal eine Sammlung von jemand anderem zu lesen...und das wird nicht mal besser, wenn die Geschichen von Gaiman sind, ist das nicht erschreckend?!?;-)

Ich kann es nur immer wieder auf die Diskrepanz zwischen Produzieren und Konsumieren zurückführen - vielleicht gibt es ja da draußen bessere Menschen als mich, die an einem Thema oder einem Hobby sowohl als Ausführende, wie auch als Publikum Spaß haben, aber ich bin da leider ein unverbesserlicher Muffel...

In diesem Fall muss ich aber zumindest anmerken, dass ich 80% der Geschichten in Fragile Things sehr mochte, was mich vielleicht schon ein wenig zum Besseren bekehrt hat!;-)

Besonders interessant fand ich allerdings die Tatsache, dass viele - ich möchte fast behaupten die Meisten - der Geschichten in diesem Buch nach Selbstauskunft des Autors aus einer Art "Auftragslage" entstanden sind. Das finde ich persönlich dann wieder total faszinieren, denn das klappt bei mir meistens so gar nicht, wie die wenigen und unerfolgreichen Ausflüge in die Welt der Kurzgeschichtenwettbewerbe zeigt...

Wenn man also zu mir sagte: "Schreib uns mal eine Geschichte mit Großen Alten und Sherlock Holmes!", dann käme dabei bestimmt nicht sowas genialistisches heraus, wie A Study in Emerald - meine Lieblingsgeschichte aus der ganzen Zusammenstellung, sollte man unbedingt gelesen haben, egal ob man den Rest des Buches mag, oder nicht!:-)

Besonders im Gedächtnis gelieben ist mir auch The Day the Saucers Came, was fast noch ertaunlicher ist, denn was Lyrik angeht, bin ich der unverbesserlichste Nicht-Konsument überhaupt - aber auch hier: I stand corrected!;-)

Natürlich ist es bei einer ganzen Sammlung von Geschichten normal, dass sich manche besser lesen oder besser gefallen, als andere - vielleicht auch ein Grund, warum ich durchgehende Narrativen bevorzuge, da ist entweder alles toll oder eben nicht - aber ich finde es auch irgendwie tröstlich, dass man manchmal auch bei seinen Helden feststellt, dass nicht alles was sie schreiben glorios ist, oder?:-)

Ich vergebe daher überzeugte 4 von 5 Spiegelscherben für viele absolut lesenswerte Geschichten und ein paar, die auch gut waren!;-)

1 Kommentar:

  1. Ja,das mit der Auftragsschreiberei ist spannend, das stimmt. Ich kann da zwar belletristisch keine Erfahrungen anbieten, aber sowohl im weiteren Sinne journalistisch und bei Rollenspielmaterial – und generell mag ich die Herausforderung sehr gerne.
    Nicht, dass ich mir einbilden würde, einem Gaiman zu gereichen, aber einfach generell unter der Prämisse zu arbeiten, zu etwas zu schreiben, was mir selber vielleicht gar nicht in den Sinn gekommen wäre, ist immer spannend :)

    Und bezüglich dem "The Day the Saucers Came", das hab ich ja vor einer Weile bei mir auch nicht ohne Grund als eines meiner Lieblingsgedichte bei mir im Blog genannt gehabt. Einfach cool, das gute Stück :)
    Und für jeden Lyrik-Kostververächter, der doch mal etwas findet, woran er Spaß hat, freu ich mich ja auch immer gleich doppelt :)


    Viele Grüße,
    Thomas

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