Publikationen, Projekte, Persönliches

25.10.2014

Mein Monster und ich (Montagsfrage)

Mein Drogensüchtiges Monster und ich sind gerade dabei den Rest unseres Jahres zu planen - ja es ist erschreckend aber wahr, 2014 ist schon fast vorbei, zumindest wenn man in "Projekt-Zeit" rechnet. Da musste ich in einem internen Dialog mal kurz abklären, dass Ende des Jahres vor allem zwei Dinge bedeutet:
- Unfassbar viele Geburtstage
und
- Feiertage
Man sollte es nicht glauben, aber beides ist quasi Gift für den schreiberischen Projektplan, denn Geburtstagsgeschenke wollen gebastelt, Parties besucht und Feiertage begangen werden und all das muss in die sowieso schon volle Freizeit ja irgendwie rein...;-)

Ich habe den festen Vorsatz mein armes kleines Monster trotzdem nicht völlig in die Entzugserscheinungen abdriften zu lassen, aber bis ich das angehen kann, ist eine kleine Runde Montagsfragen zwischendurch vielleicht nicht verkehrt!;-)

Hier also schnell noch ein Foto von einem Projekt, dass ziemlich lange Schatten vorauswirft und hoffentlich großartig enden wird und dann noch schnell for something completely different:

Die "Montagsfrage für Autoren" von Schreibwahnsinn - Nach einem Konzept von Paperthin

Wie sorgst du für die richtige Chemie zwischen deinen Charakteren?
Bei dieser Frage muss man ja zuerst mal definieren, was denn die "richtige" Chemie ist? Beim Rosenfriedhof zum Beispiel treibt es die Handlung an vielen Stellen voran, dass sich die Hauptfiguren auf den Tod (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht ausstehen können. Für diese Art von "wir können nicht mal im selben Raum atmen" Atmosphäre braucht man extreme Charaktere mit extremen Standpunkten. Für die meisten Geschichten, die eher Plot-getrieben sind, fände ich so eine extreme Chemie anstrengend, denn der Plot steht ja im Mittelpunkt, das heißt die Bedrohung kommt von außen - da ist zuviel personal drama dann auch irgendwann einfach zuviel des Guten.
Prinzipiell überlege ich mir meistens erst einmal was für ein "Typ" eine Figur ist, ganz allgemein und grob gefasst - eher der Schüchterne Typ, oder die Partygängerin, der Spaßmacher oder die Agressive etc.. Und von da aus baue ich dann ein bißchen subtilere Züge ein, damit der Charakter am Ende kein wandelndes Klischee bleibt.
Und dann kommt es darauf an was passieren soll, wie und wie weit ich die Figuren antagonistisch aufeinander loslasse. Bei Elysion wird das weniger passieren - die Figuren sind zwar an sich schon unterschiedlich, aber keine ist so extrem, dass sie mit den anderen absolut anecken würde. Das heißt nicht, dass man keine Konflikte anreißen kann, aber der Plotkonflikt ist schwierig genug, da muss man dann einfach auch mal ein einem Strang ziehen können, sonst wird das schnell egomanisch und unsymphatisch. ;-)

Wann und wo kommen dir die bsten Ideen?
Im Bett! Eindeutig sowieso mein Lieblingsplatz in der Wohnung - früher habe ich da auch geschrieben, mit meinem Laptop, aber momentan möchte mein Rücken lieber auf einem Stuhl sitzen... - aber ich stelle immer wieder fest, dass mir im Halbschlaf viele Ideen kommen, die mir bei vollem bewußtsein im Leben nicht eingefallen wären. Manchmal passiert das spontan, weil das Background Processing noch an einem Punkt rödelt, den es mir dann nochmal präsentieren muss, aber manchmal kann man das auch ein wenig steuern, indem man nochmal bewußt die letzten Szenen und Dialoge durchgeht.
Blöd wird das dann, wenn einem um 7Uhr morgens am Sonntag dann plötzlich ein Kontinuitätsfehler in der letzten Szene auffällt und an Schlaf nicht mehr zu denken ist...aber man kann nicht alles haben!;-)

Zieht sich ein gemeinsames Merkmal durch deine Texte?
Naja also es ist nicht so, dass ich mir denke "ich muss noch Element XY einbauen, sonst erkennt ja keiner, dass ich das geschrieben habe", aber ich denke ein Stil ist immer mehr oder weniger eigen. Sonst würden solche tollen Wortzählungsprogramme ja nicht funktionieren, die uns sagen können mit welcher Wahrscheinlichkeit Buch X von Autor Y geschrieben wurde.;-)
Irgendwann hatte ich mal die Unterhaltung, dass der Stil eines Autors vermutlich durch die Art und Weise geformt wird, wie er sich seine Geschichten vorstellt - ich denke da könnte durchaus was dran sein. Es gibt ja Menschen, die "visualisieren" eine Geschichte quasi als Erzählerstimme in ihrem Kopf (bei Gaiman könnte ich mir das gut vorstellen, das würde gut zu seinem Stil passen:-), während andere eher auf starke Bilder setzen, die sie sich vorher vermutlich genau ausgemalt haben. Ich sage immer ich schreibe den Film in meinem Kopf auf und ich denke das wird sich in meinem Stil durchaus niederschlagen. Für die meisten Szenen habe ich ziemlich genaue Bilder im Kopf, komplett mit "Kamerafahrten", Schnitten und Übergängen, ich denke das wird man merken, wenn man es liest...aber zu detailgenaueren Angaben müsste man vermutlich meine beta-Leser fragen...;-)

Apropos, genug Arbeitsvermeidung für heute, meine fleißigen Leserlinge sollen ja nicht zu lange auf das 2. Viertel Elysion warten müssen!
In diesem Sinne ein schönes Wochenende allerseits! :-)

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