Publikationen, Projekte, Persönliches

16.09.2017

Warum eigentlich Self-Publishing? Eine leicht geklaute Argumentation.

Irgendwie befinde ich mich aus gegebenem Anlass mal wieder in den Unterhaltungen dazu wieder, warum ich es eigentlich noch nie bei einem "richtigen Verlag" "geschafft" habe - Disclaimer: Vorsicht Sarkasmus "" könnten inflationär zunehmen!;-) - oder auch warum ich es nicht "endlich mal versuche".
Vielleicht war es unvermeidlich, dass Elysion diese Fragen wieder aufwerfen würde, denn "Fantasy verkauft sich doch so toll, Verlage nehmen vermutlich alles was sie kriegen können".
Ich halte mich für ein well-balanced Individuum und werde daher einfach mal annehmen, dass damit gemeint ist: Dann müsste es doch einfach sein für eine wundervolle Geschichte wie deine. Und nicht: Dann müsste doch selbst für dich was drin sein.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass der Ausgangskommentar diese Interpretationstür weeeiiiit offen lässt.;-)

Und damit ich in Zukunft immer wieder auf diesen Artikel verweisen kann, klaue ich jetzt einfach mal den Vlog von Jenna und schreibe selber was dazu.


Generell muss man gar nicht soviele Einzelpunkte aufführen, denn eigentlich kocht es ein zu:
1. Control. I like it.
und
2. Authority. I mistrust it.;-)


Fangen wir mal an mit Punkt 2, weil es der Grund für Punkt 1 ist:
Ich mißtraue "Authorität". Aus Prinzip. Immer. Ohne Ausnahme. Man muss sich wirklich Mühe geben mir zu beweisen, dass man ein "Experte" in irgendetwas ist, bevor ich das sein lasse. Hat ein Hirnchirurg mehr Ahnung davon, wie man Operationen am lebenden Gehirn durchführt, als ich? Ohne jeden Zweifel!
Hat irgendein Lektor/Marketer/Publisher mehr Ahnung davon wie meine Geschichte sein sollte, oder wie man sie vermarktet....Hmmmm ich glaube nicht zwingend, nein.

Und das bringt uns nahtlos zu Punkt 1:
Ich will die Kontrolle über alles. Ich persönlich möchte bestimmen welche Kommentare, Verbesserungsvorschläge und Änderungen in mein Manuskript einfließen. Und ja, ich bin bereit die Konsequenzen zu tragen.
Ich hoffe, dass meine Betas und Kritikpartner bestätigen können, dass ich konstruktiver Kritik gegenüber völlig aufgeschlossen bin. Wenn es einen mir einsichtigen, validen Grund gibt einen Subplot, eine Szene oder auch eine Figur zu begraben, dann gut. Aber ich habe kein Vertrauen dazu, dass ein "hergelaufener" Lektor oder Marketer in einem Verlag bereit sein muss auf diese Art mit mir zusammen zu arbeiten.
Du denkst, dass sprechende Drachen dumm sind, weil sie niemand für wahrscheinlich halten wird? Find someone who cares, why don't you?
Du denkst, dass sich eine Fantasy Geschichte voller Frauen nicht verkaufen wird, oder als "Fantasy für Frauen" oder "Feministische Fantasy" gemarketed werden sollte, mit einem Glitzercover und Girls Night Events? Go AWAY!

Ehrlich, ich habe mir dieses Beispiel nicht aus den Fingern gesogen, das sind tatsächlich Dinge, die mir schon vorgeschlagen wurden. Ich bin eine Frau, meine Protagonistin ist eine Frau. Also sollte "Fantasy für Frauen" auf meinem Cover auftauchen? Ähm nein. Ich denke, du hast es vermutlich gut gemeint, aber der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten, also nein. Neinneinneinnein!
Man mag mir jetzt unterstellen, dass ich mich "anstelle", aber mich beleidigt diese Vorstellung...50% der Weltbevölkerung sind Frauen. In Elysion sind es evt. sogar 60%, weil Drachen=Weiblich (und sprechend, live with it). Also ja, es ist wahrscheinlich, dass 50-60% meiner Figuren Frauen sein werden. Das ist nicht "feministisch", das ist Realität, bitch.
Steht auf dem Herr der Ringe Cover irgendwo der Disclaimer "Fantasy für Männer", weil die Quote Männer-Frauen so schätzungweise 98 zu 2% ist? Dachte ich mir.^^

In Zusammenfassung:
Ich bin nicht bereit die Oberhohheit über iiiiiirgendeine essentielle Entscheidung die mein Manuskript oder mein Cover betreffen an iiiiiirgendwen zu delegieren. Ich verbringe Jahre meines Lebens mit diesem Zeug und niiiiiemand bekommt den Global-Control-Switch von mir.

Sollte es irgendwann mal einen "echten" Verlag geben (jetzt sind wir fast durch mit den Sarkasmus "";-), der damit leben kann. Wohoo. Fein. Ich beschwere mich sicher nicht über ein professionell gestaltetes Layout oder Cover und ein paar organisierte Promotion Events.

Aber wenn nicht? Who cares?
Wie Jenna so richtig sagt: Wenn du schreibst, weil du reich und berühmt werden willst, hast du eine furchtbar schlechte Entscheidung getroffen und solltest lieber ganz schnell bei irgendeiner Reality Show anheuern, das geht schneller.

Also ja, ich bin nicht zufällig beim Self-Publishing gelandet, weil mich niemand wollte, ich mache den Shit freiwillig selber und finde es super. Kein Mitleid notwendig.;-)

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