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19.01.2018

Die Verlorene Puppe. Oder: Steampunk-Herbst Teil 2

Tja was soll ich sagen, aus dem geplanten Steampunk-Herbst ist dann wohl eher ein Steampunk Herbst/Winter geworden, weil ich dank Antibiotika und Codein nicht so richtig schnell mit Lesen voran gekommen bin.
Andererseits hat das ja den Vorteil, dass ihr euch sehr lange das schicke Cover hier in der Seitenleiste anschauen konntet und das ist ja zumindest etwas, no?;-)

Die Verlorene Puppe von den Vogts (aka mein liebstes befreundetes Schriftsteller-Paar;-) kann aber noch mehr als nur hübsch aussehen, aber erstmal, worum geht es eigentlich?

Fantástico Fabuloso Apocalíptico! So lautet das Motto des fliegenden Zirkus Apocalástico. Rasante Artisten zu Pferde, eine bärtige Dame, ein echtes Mammut, ein Magier, der mit elektrischem Strom zaubert, der junge Roma-Akrobat Ferenc Badi und seine chinesische Partnerin Yue am Trapez können das Publikum in ganz Europa begeistern.
Die Eiszeit des 19. Jahrhunderts verhindert ein Vordringen auf andere Kontinente jenseits der Ozeane bis maskierte Männer das Zirkusluftschiff kapern, um es in Gefilde zu steuern, die nie ein Europäer zuvor betreten hat. Bereits auf der Überfahrt stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es scheint: Agenten verschiedener Mächte haben im Zirkus ihre Finger im Spiel, und der Name eines schrecklichen Geheimnisses geistert durch die Gänge des Luftschiffs.
Doch am Ziel ihrer Entführer wartet eine faszinierende, fremde, blutrünstige Hochkultur auf die Artisten, und der Rückweg in die Heimat wird ihnen das Äußerste abverlangen ...
Der zweite, eigenständige Roman aus der doppelt preisgekrönten Steampunk-Welt von Eis&Dampf entführt in ein faszinierendes Abenteuer und auf einen noch nie auf diese Weise beschriebenen weißen Fleck auf der Landkarte!

Erstmal muss ich neidlos zugeben, dass der Klappentext viel besser ist, als die die ich so zustande bringe, aber das ist zugegebenermaßen auch keine hohe Messlatte...;-)

Man wird sich erinnern, dass ich den Erstling auch schon mochte, aber ein bißchen mit der Ich-Erzähler-Perspektive gehadert habe - das ist eine Marotte von mir und ich kann es wirklich nicht abstellen. Es wird demnächst eine etc Folge zu Erzählzeit und Erzählperspektiven geben, in der man sich meine problematische Beziehung zu ich-Erzählern nochmal genauer anhören kann.
Bis dahin sei erwähnt, dass ich den Erzähler der ersten Geschichte nicht so 100% ins Herz schließen konnte - vielleicht sind reiche Künstlertypen einfach nicht mein Ding?;-) - und deswegen umso erfreuter war, dass die "Fortsetzung" eigentlich im ganz engen Sinne gar keine ist und statt dessen einen völlig neuen Erzähler einführt.

Irgendwie lag mir auch das Setting näher - Zirkus, Artistik und dazu noch ein paar alternative History Twists, über die sich mein Historiker-Herz sehr gefreut hat. Es ist doch beinahe Schadenfreude, wenn man die Conquista mal umgedreht sieht, wobei ich allerdings zu meiner Schande gestehen muss, dass ich das mit dem Mondenkönig viel zu lange nicht kapiert habe...

Ich will gar nicht so viel spoilern ausnahmsweise, also gebe ich schnell noch zu, dass die wissenschaftlichen Einsichten an mich zwar ein bisschen verschwendet waren, aber für nicht so unfähige Menschen bestimmt eine spannende Facette beisteuern - also Artisten, fremde Kulturen, Geheimagenten und Steampunk-Science-Fiction - what's not to like?:-)

Unterm Strich muss ich also festhalten, dass hier eine groß angelegte Geschichte mit großen Effekten erzählt wird, ohne den völligen Over-the-Top Abstrusitätsfaktor, den der Goldene Schwarm auffahren musste, um dasselbe zu erreichen. Wenn das keine völlig subjektiven 5 von 5 Flammenwerfer wert ist, weiß ich es auch nicht.;-)

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