Ich erwähnte es schon in meinem Jahresanfangs-Büchervideo, ich habe eine recht überschaubare Liste von Büchern für dieses Jahr, weil ich (hoffentlich verständlicherweise?) die deprimierenden Themen erstmal hintenan gestellt habe.
Aber dieses Buch konnte ich nicht nicht lesen, schon allein der Titel macht neugierig, oder? ;-) Bevor wir also zu meinen überschaubaren Beobachtungen kommen, worum geht es wirklich in: Greek Fire, Poison Arrows, & Scorpion Bombs geschrieben von Adrienne Mayor gesprochen von Suzanne Toren?
Ich fange jetzt nicht wieder den Rant zu Hörbuchcovern an, denkt ihn euch einfach, ok? ;-) Aber ansonsten finde ich dieses Cover sehr viel angenehmer als die Hardcover Ausgabe, die in so einem Bio-Hazard Neon-Stil gehalten ist ... ich meine, ja ich sehe den thematischen Zusammenhang, aber trotzdem ... neon?^^
Anyway, die Hörbuchausgabe ist eine Neuauflage, was insofern recht spannend war, dass die Autorin ein Vorwort eingefügt hat, um ein paar Beispiele zu nennen, in denen Punkte aus ihrer Recherche es tatsächlich in Filme oder Spiele geschafft haben. Besonders lustig fand ich die Annekdote zu einem historischen Schlachtensimulator in dem man mit einem Patch irgendwann brennende Schweine gegen die feindlichen Kriegselefanten einsetzen konnte - mit dem Ergebnis, dass die unkontrollierte Panik Verluste auf beiden Seiten bedeutete ... und dass fanden dann die Power Gamer doof, die History Buffs allerdings großartig, weil Authentizität und so. ;-)
Ich wäre auf der Seite von Realismus - natürlich kann man panische Tiere nicht lenken?? - und bin in diesem Bereich mal wieder sehr fasziniert davon auf welche Ideen Menschen schon immer gekommen sind, um sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Skorpionbomben sind da noch lange nicht das Ende ... andererseits weist die Autorin allerdings fast genausooft darauf hin, dass man in dieser "ach diese Barbaren damals!" Denkweise schonmal übersieht, dass all diese Giftattacken etc. nur Vorläufer von viel effektiveren Waffen waren, die die angeblich weiterentwickelte Zivilisation hervorgebracht hat. Und dass wenn Antike Quellen von "unsichtbaren Pestpfeilen" sprechen, die der Gott der Nagetiere (Apollo, who knew?;-) in feindliche Städte geschickt hat, vielleicht eine Metapher gemeint ist und frühe Kulturen eventuell nicht zu dumm waren zu beobachten, dass mehr Ratten = mehr Krankheiten bedeutet, auch wenn sie keine Mikroskop-Proben nehmen konnten.
Ein kleiner Realitätscheck tut also manchmal gut und zur Recherche taugt das Buch definitiv auch. Ein bisschen mehr Kulturgeschichte zum Kontext hätte ich ab und zu gerne gelesen, aber 4,5 von 5 Skorpionbändiger sind ja schonmal nicht schlecht für das erste Buch auf der Liste. :-)
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