Publikationen, Projekte, Persönliches

23.04.2013

Curry con Carne

Offensichtlicherweise hat die Achterbahn-Füllung mal wieder zugeschlagen, aber was soll man tun?
Schlafen, Arbeiten, Essen, und ab und zu ein Bierchen mit Freunden sind nicht unbedingt der Stoff aus dem interessante Blogeinträge gestrickt werden...mit der Ausnahme Essen vermutlich.;-)

Als perfekten Zwischendurch-Eintrag gibt es daher heute Curry Con Carne nach Art des Hauses!;-)

Zutaten (für 4-6 Portionen):
500g Rinderhackfleisch
3-4 mittelgroße Zwiebeln
3 bunte Paprika
1 Dose Mais
1 Dose rote Bohnen
1 Dose Pizzatomaten
200g passierte Tomaten

Hela-Curry-Ketchup
Knoblauch
Curry
Chili
Salz, Pfeffer, Brühepulver

500g Quark (ich bevorzuge Magerstufe)
Zitronensaft

Prinzipiell ist dieses Rezept eines der vielen Rezepte aus der Reihe "schnell, unkompliziert für mehrere Tage kochen", die ich für alle Gelegeneheiten bevorzuge, die nicht Geburtstag oder Weihnachten sind.
Es mag Menschen geben, die auch an einem normalen Tag Spaß an Karamellkarrotten mit Weißweinvinegrette oder sonstigen raffinierten Fiesereien haben, aber komischerweise gehört die Hohe Küche nicht zu meinen Stubenhocker-Hobbies...

Die Arbeit kommt allerdings auch hier vor dem Vergnügen, also müssen erstmal Zwiebeln und Paprika gewürfelt werden. Danach kann man sich aber schon fast enspannen, denn jetzt wird nur noch zusammengeschüttet.;-)
Man nehme also eine große Pfanne oder einen entsprechenden Topf und brate darin Rindfleisch bis zum gewünschten Bräunungsgrad. Dazu kommen in dieser Reihenfolge: Zwiebeln, Knoblauch, Chili, Paprika, Mais, Bohnen, Pizzatomaten, passierte Tomaten, Hela-Ketchup, Brühepulver, Salz, Pfeffer, Curry. Ist erstmal alles in der Pfanne versammelt, sollte die Mischung so ca. 30Minuten köcheln - eventuell muss noch etwas Wasser dazu, aber meistens sollte das Tomatenwasser ausreichen.
Immer schön umrühren bietet sich allerdings an, wenn man seine Küche nicht in rot-gesprenkelt mag...;-)

Als Beilage zum Curry-Chili empfehlen wir selbstgemachte Sour-Cream (Quark, Salz, Pfeffer, Knoblauch und ein paar Spritzer Zitronensaft:) und Brot/Salat nach Wahl.

Und das Beste an jedem Eintopf? Am 2. Tag schmeckt er aufgewärmt eigentlich sogar noch besser!;-)

Guten Hunger!

08.04.2013

Skyfall. Oder: Finger weg von meinem Auto! (Spoiler inklusive;)

It is a truth univerally acknowledged that a superhero in sufficient standing must be in want of an awesome car!
Selbst ich als bekennender Nicht-Autofahrer und Nichtmal-Führerschein-Besitzer muss zugeben, dass zu einem profunden Coolness-Faktor eben oft auch die entsprechenden fahrenden Untersätze gehören - vom Batmobil über den Impala, den A-Team Van, oder den Ghostbuster Cadillac, bis hin zum Delorean.
Aber bei kaum einem "Superhelden" spricht man vermutlich schneller von Autos, als bei James Bond - zumindest nachdem man die Themen Frauen und Waffen abgehakt hat.;-)

Und was in der obigen Liste besonders auffällt: Was den Image-Boost angeht, ist Nostalgie Trumpf - fabrikneue Autos und Superhelden passen scheinbar einfach nicht zusammen.
Da fand es doch der kleine Geek in mir besonders nett, dass der "neue" Bond mal wieder den Aston Martin auspackt, mit den ausfahrbaren MGs und der kugelsicheren Heckscheibe, wie man sich das wünscht - wenn auch die obligatorische Autoverfolgungsjagdt am Anfang noch ohne Stil auskommen muss.;-)

Nachdem wir aber nun den Film mal von vorne nach hinten aufgerollt und ein vermeintlich unwesentliches Detail zum Fokus gemacht haben, was kann man denn sonst noch so sagen über Skyfall und 50 Jahre. Bond?
Interessanterweise habe ich, glaube ich, alle 23 Filme zum einen oder anderen Zeitpunkt in meinem Leben mal gesehen (einen sogar auf französisch;-), denn wie viele "klassischen" Action-Filme kann so einen Bond immer mal ansehen, wenn er zufällig grade läuft, oder die Videothek grade nichts dahat, was man noch nicht gesehen hat - ich glaube Thomas hatte ein ähnliches Sentiment auch schonmal vertreten.
Vieles davon mag man possierlich finden - ich denke da so an Frottee-Shorts und Bond-Girl-Namen wie Pussy Galore - aber James Bond ist und war immer schon Zeitgeist. Was immer gerade so angesagt, aktuell und up-to-date ist, lässt sich auf dieses Personenkonstrukt projezieren und das schon seit 50Jahren mit unvermindertem Erfolg. Das an sich ist eigentlich schon ein Phänomen, dass eine kulturgeschichtliche Studie rechfertigen würde, aber ich fürchte bis wir an deutschen Unis so weit sind, könnte es noch was dauern...da wird ja auch die Behandlung von Comics im Literaturstudium immer noch als Untergang des Abendlandes empfunden....Was wieder zeigt, dass Nostalgie nur bedingt nützlich ist!;-)

Aber zurück zum Thema! Mir gefiel der "neue" Bond ziemlich gut, was eigentlich erstaunlich ist, denn eigentlich schwankt der Film zwischen völlig unvereinbaren Gegensätzen: Zum einen soll/will man die alte "Possierlichkeit" von Gadgets, halbnackten Frauen und gelebter Britishness erhalten, zum anderen muss/will man auch den Support-Cast völlig umbauen und aktuelle Schwerpunkte setzen, was bedeutet: ein Nerd-Hipster-Q, eine Kickass-Moneypenny und politische Kontroversen über die Sinnhaftigkeit von Spionen im Allgemeinen und Bond im Besonderen. Zum einen ist James Bond ein fast klassischer Superheld, der mit einer Kugel in der Schulter besser kämpft, als alle Schergen zusammen, 90m Stürze überlebt, einen Zug mit einem Bagger zerrupft und und und, zum anderen zerlegt der Film seinen eigenen Helden nach und nach in ziemlich unfitte und traurige Einzelteile.

Obwohl man also der Meinung sein könnte, dass das alles völlig gegensätzliches Hin&Her ist und sich nicht wirklich entscheiden kann, merkt man dem Film doch an, dass sich Schreiberlinge und Regisseur sehr viel Mühe gegeben haben den Kontroverse-Bogen nicht zu überspannen. So kann man über Neues wie Altes gleichermaßen schmunzeln, auch wenn man schon hinnehmen muss, dass der "kaputte" Bond genauso klischeehaft bleibt, wie sein Superhelden-Ego - aber Actionfilme sind ja auch kein Psycho-Drama und daher darf das ruhig, solange genug explodiert!;-)

Ich vergebe außerdem noch einen Pluspunkt für den Bösewicht - so schön psychidelisch war man seit Dr. No und Blofeld lange nicht mehr - aber auch einen Abzug für die verschenkten Frauen. Sicher, James Bond ist James Bond und Frauenrollen sind da mehr oder weniger nur Accessoir, aber sie haben sich immerhin schonmal die Mühe gemacht für beide Frauen eine interessante Geschichte anzulegen und sie dann einfach links liegen lassen - die eine stirbt 10Minuten nachdem sie noch eben schnell nackt sein durfte, die andere verschwindet fast genauso kommentarlos hintem Schreibtisch. Da hat man auch bei Bond-Girls schon mehr gesehen!
Ein wenig aufgefangen wird der fehlende Frauenfaktor natürlich wie immer von Judy Dench - man verehre den Boden auf dem sie geht! - aber als M. ist da von Weiblichkeit nicht viel zu sehen...sorry Judy!;-)

Insgesamt kommen wir also auf 3 Pluspunkte für Story, Bösewicht und Locations (ich liebe Schottland, auch wenn ich immer noch denke Skyfall ist ein dummer Name für ein Haus...;-) und einem Abzug für die unausgeschöpften Frauenpotentiale.
Um die 5 vollzumachen, schiebe ich deswegen noch einen goldenen Gummipunkt für den Aston Martin hinterher -  ehrlich, wer nicht wenigstens ein bißchen traurig ist, wenn dieses schöne Auto zerbombt wird, der hat einfach kein Herz!;-) - und komme daher auf 4 von 5 Bulldoggen!

07.04.2013

- o + Teil 43


Nein, ich habe mir fest vorgenommen, dass es diesesmal im allgemeinen Befindungscheck NICHT ums Wetter gehen wird - ich versuche es jetzt mal mit positiver Verstärkung. Vielleicht lässt sich ja der Frühling operant konditionieren, wenn wir einfach nur noch darüber reden wie sehr wir uns auf ihn freuen, statt immer nur zu schimpfen, dass er immer noch nicht da ist...
Die Hoffnung stirb bekanntlich immer zuletzt!;-)

-
Es gibt Tage (und diese Woche hatte sogar gleich mehrere davon), an denen einige Menschen scheinbar aufstehen und beschließen "Heute stresse ich einfach mal alles in meiner Umgebung völlig unnötig, einfach nur weil ich es kann". Weil ich es kann, ist eines meiner persönlichen Lieblingsargumente, daher würde ich normalerweise nichts dagegen haben, aber ich muss trotzdem mal darauf hinweisen, dass es nicht notwendig ist, sich diesem Trend immer unreflektiert zu unterwerfen! Ein Stressfaktor reicht völlig, es müssen nicht immer ALLE gleichzeitig auf dieselbe Idee kommen...;-)

o
Habe ich schonmal erwähnt, dass diese Mission Projects, die mein Hirn sich so ausdenkt, teilweise echt anstrengend sind?
Nicht nur, dass ich die letzten 4 Monate vor Weihnachten nur mit Bastelpapier und angeriebenen Daumennägeln verbracht habe, nein, jetzt besitze ich ja auch noch Häkelzeug!;-)
Nicht dass ich noch ein weiteres Stubenhocker-Hobby unbedingt gebraucht hätte, aber ich stehe nunmal unheimlich auf Geschenke-Selbermachen - vermutlich inzwischen schon zum Leidwesen sämtlicher Beschenkten...;-)
Also kann ich meinen Stubenhocker-Hobby-Blessuren jetzt auch noch Häkelblasen an zwei Fingern hinzurechnen und werde vermutlich die nächsten 4 Monate damit beschäftigt sein ein runde Wollknäuel in eine ungefähr rechteckige, schalartige Form zu bringen...irgendwie bringt Origami schnellere Ergebnisse...;-)

+
Trotz ausbleibendem Frühling bin ich in dieser Woche irgendwie schon auf Urlaubsplanung gepohlt, vielleicht weil um mich herum grade alles in Oster-Urlaub ist oder war?
Als Student mit kleiner Geldbörse und so, vernachlässigt man das ja gerne mal, aber ich predige unseren HiWis und Praktikanten immer gebetsmühlenartig den Effekt nicht zu unterschätzen - und wenn es nur ein paar Tage im Jahr sind, irgendwann muss man einfach mal raus aus dem Trott und irgendwas anderes sehen!
Nun hat man es ja bekanntlich nicht leicht, wenn man mit mir in Urlaub fährt, weil man mit Sicherheit erstmal stundenlang durch jede Stadt oder sämtliche Museen geschleppt wird, bis ich meine 2000Fotos gemacht habe, aber irgendwie hat Mann mir die Planungsverantwortung immer noch nicht aus der Hand genommen - so schlimm kann es also nicht sein!;-)
Mal sehen wo es uns dieses Jahr hinverschlägt...ich hab' schonwieder Heimweh nach der See...*sfz*;-)

Schnell zu einem weniger wehleidigen Thema mit dem Video der Woche - ein Klassiker;-)

05.04.2013

Isabella of France

Traurig aber wahr, ich glaube ich habe mir in diesem Jahr noch nicht ein einziges Buch gekauft...warum eigentlich nicht?!?
Vermutlich weil ich immer noch den Stapel "Weihnachtsgeld-Bücher" nicht abgearbeitet habe...man soll sich ja seine Herausvorderungen überschaubar halten!;-)

Unüberraschenderweise habe ich da nämlich noch so ein paar "Frauen-Sachbücher" rumliegen, die momentan gegen meinen immer noch vergrippten Kopf nicht immer eine Chance haben wirklich stringent verfolgt zu werden...*sfz*

Naja lange Rede, kurzer Sinn - nach etlichen Wochen verschleimter Unfähigkeit habe ich es dann doch nochmal geschafft ein Buch auszulesen und zwar:


Ich muss sagen, dass ich denUntertitel nicht wirklich toll finde - im Gegensatz zur Covergestaltung übrigens, wenn man sich den dummen Untertitel wegdenkt;-) - aber erfahrungsgemäß haben Autoren heutzutage nur noch sehr wenig zu sagen, wenn die Marketingabteilung sich dagegen stellt, also kann ich nicht sagen wessen Schuld das nun ist...

Man wird sich vielleicht noch erinnern, dass ich von den "Roman-Ausflügen" von Ms Weir nicht sonderlich beeindruckt war, was aber ein klares "Schuster"-Problem ist - sie kann eben gut romanhafte Sachbücher schreiben, sollte aber dabei bleiben, statt sachbuchige Romane schreiben zu wollen.;-)

So ist auch diese Biographie als Hobby-Sachbuch völlig tauglich, auch wenn ich über die tieferen Hintergrunddetails leider kein Urteil abgeben kann, weil Mittelaltergeschichte so ein blinder Fleck in meinem Interessenshorizont ist...Aber ein Buch, das sich auf die Fahne schreibt die meistgeschmähte Königin der britischen Geschichte zu rehabilitieren, muss man als Historikerin eigentlich mögen, auch wenn es weniger gut geschrieben wäre...;-)
Zugegeben gelingt ihr diese Ruf-Wiederherstellung bei mir persönlich nur zu Teil. Ich bin durchaus mit der Autorin einer Meinung, dass man in einer mittelalterlichen Gesellschaft davon ausgehen kann, dass jede Frau, die ihren schwulen, unfähigen Ehemann absägt, um selber Königin zu werden und sich dann auch noch einen öffentlichen Liebhaber leistet, per Definition das Reine Böse sein muss und man das heute wohl etwas anders betrachten darf.
Sämtliche "Schuld" an Gier, Geiz, Intriegen und der völligen Unfähigkeit irgendwem das leiseste bißchen Einfluss zu gönnen einfach auf "Liebesblindheit" und die Dominanz des bösen Liebhabers abzuwälzen, war mir dann aber doch ein wenig zu einfach gedacht.
Zwar muss man als Biograph eine gewisse Begeisterung für sein Thema aufbringen und das mag auch dazu führen etwas mehr zu entschuldigen - aber wenn man eine Frau dafür lobt, einen König abgesetzt zu haben, der all seine Reichtümer aus lauter Hormonüberschuss an seine Lustknaben verteilt, sollte man nicht ständig entschuldigen, dass sie danach eigentlich genau dasselbe tut! Das kostet Respectnesspunkte in meinem persönlichen Buch.;-)

Unabhängig ob man aber nun die Argumentation mitvollzieht oder nicht, kann man hier allerlei lernen und bekommt auch genügend Drama geboten, als dass es nicht langweilig wird - die besten Geschichten schreibt eben doch die Realität.;-) Von mir gibt es daher solide 3,5 von 5 Eisenstangen.