Publikationen, Projekte, Persönliches

18.10.2024

Listening to: The Great Sea. Oder auch: Ich brauche eine Sachbuchpause

Kommen wir mal zu dem Hörbuch, dass ich zum einen (ausnahmsweise mal;-) nach Cover gekauft habe, aber auch weil ich mir dachte "26 Stunden, das dürfte reichen, bis die Küche fertig ist" ... ;-)

Wie man weiß, schätze ich lange Hörbucher (40 Stunden Anna Karenina anyone?) wenn größere Haus- und Gartenprojekte anstehen und hier war ich sogar mit Arbeiten fertig, lange bevor mir das Hörbuch ausgegangen ist.

Aber unabhängig von meiner hochindividuellen Kaufentscheidung, worum geht es erstmal in The Great Sea. A Human History of the Mediterranean geschrieben von David Abulafia, gesprochen von Jonathan Keeble?

For over 3,000 years, the Mediterranean Sea has been one of the great centres of civilisation. David Abulafia's The Great Sea is the first complete history of the Mediterranean, from the erection of temples on Malta around 3500 BC to modern tourism. Ranging across time and the whole extraordinary space of the Mediterranean from Gibraltar to Jaffa, Genoa to Tunis, and bringing to life pilgrims, pirates, sultans and naval commanders, this is the story of the sea that has shaped much of world history.

14.10.2024

Eine Küchen-Fotostory. Oder auch: Hurrah für Klebeband!

Ich habe es angekündigt und wir machen es wahr, die Sommerferien waren irgendwann vorbei und das hieß für uns in diesem Jahr vor allem mal wieder das Leben auf der Baustelle begann ... Beim letzten Mal ging es ja dem unfreiwilligen Mosaik aus gebrochenen Fliesen im Flur an den Kragen, was schon schlimm genug war was Dreck, Lärm und "ich kann mich in meiner eigenen Wohnung nicht bewegen, weil der Fußboden fehlt" anging, aber dieses Mal war die Küche dran, also wurden alle vorhergehenden Punkte noch ergänzt durch die Erfahrung 3 Wochen auf dem Campingkocher auf dem Schreibtisch zu kochen ...

Lassen wir es dabei, es war dringend nötig, aber auch anstrengend.

Ich habe wie immer wenn Dinge anstrengend werden, natürlich nicht daran gedacht den Vorher-Zustand zu dokumentieren - das mit dem Content lerne ich in diesem Leben nicht mehr^^ - aber dann erinnerte ich mich daran, dass ich diesen Blog schon seit 15 Jahren führe, man kann sich also bequem die letzte Renovieraktion in den uralt-Posts ansehen. ;-)

Damals ging das nur in Eigenregie und war, wenn man ehrlich ist, eine Übergangslösung von der ich damals gar nicht gedacht hätte, dass sie 10 Jahre hält. Dieses Mal haben wir für die grundlegenden Arbeiten dann die Fachleute herangezogen, denn was die Vorbesitzer verhunzt haben, hätten wir mit unserem Laienwissen nur verschlimmbessert - ich sage nur Spinnennetzrisse im Estricht und Kinderkopfgroße-Spachtelbrocken, die einfach mal so von der Wand fallen...

Zu diesem Teil der Arbeit kann ich also persönlich wenig beitragen, außer: Es ist gut, wenn man zuverlässige Handwerker findet. 

Nachdem der fiese alte Fliesenspiegel runter war, die fiesen alten Tapeten auch und der zerbröselnde Fußboden augetauscht, konnte ich mich dann mit den Dingen beschäftigen, die Spaß machen. ;-) Das Konzept für die Küche war "bunt", unsere Möbel sind großteilig weiß, schwarz und grau, also musste diesem Nicht-Farbschema in allen möglichen Bereichen entgegengearbeitet werden. Wir sind bei Lila geblieben für die Wandfarbe, wenn auch ein wenig pastelliger als vorher. Inzwischen sind wir ja im richtigen Alter dafür *husthust*. Viel neu gemacht an Einrichtung haben wir tatsächlich auch nicht, aber sagen wir mal, es erwies sich als Offenbarung, dass es magnetische Bild-Matten gibt, die ultrahässliche Sicherungskästen verschwinden lassen und dass ich irgendwann mal für irgendein Kostüm diese 20m schwarze Kordel gekauft hatte, machte sich bezahlt, als es darum ging neue Kissenbezüge für die alten Sitzkissen zu nähen. ;-)

Mein einziges größeres Projekt für die Umgestaltung war unser Buffet-Schrank, ein Teil, das wir inzwischen seit 20 Jahren mit uns von Wohnung zu Wohnung schleppen und dass seitdem schon 4x anders aussah - Klebeband ist eine der großartigsten Erfindungen der Menschheit, ich bin bereit auf diesem Hügel zu sterben. Und ich glaube jeder, der schonmal irgendwas mit "Backstage", "Cosplay", oder anderen kurzzeit Kunstformen zu tun hatte und das Gefühl kennt mit mehreren Rollen Tape am Arm rumzulaufen, wird sich mit mir in die Schlacht werfen. ;-)

Ursprünglich sah dieser Schrank mal komplett weiß aus, beim Umzug 2012 bekam er ein lila-grau Make-Over, dann zwischendruch irgendwann mal ein Grasgrün Design, das man in den Fotos der Collage noch erkennen kann und nun wurde er auch pastellig auf das Lila-Pink-Grün-Weiß Schema eingestellt.

Möbelfolie zu verarbeiten, ist an sich nicht besonders kompliziert und teuer ist sie auch nicht, aber ich muss sagen es hat sich als hervorragende Investition erwiesen so ein Bastel-Skalpell zu kaufen. Ich weiß, als DYI-Werkzeug gillt eigentlich eher das gute Teppichmesser, aber ich finde die Handhabung einfach weniger präzise und wenn man sich schonmal an einem Löffel geschnitten hat, möchte man vielleicht auch nicht mit "brich die Klinge einfach ab, wenn sie stumpf wird" betraut werden... #justsaying

Fast die nervigste Arbeit an der ganzen Umgestaltung ist es immer die alte Folie runterzuknibbeln und die Klebereste zu entfernen, aber wie in allen anderen Küchenbereichen auch, kann ich hier nur Frosch-Soda empfehlen. Was damit nicht runtergeht, übersteht auch den Atomkrieg.;-)


Aus den grünen Türen wurden also wieder weiße, dafür ist die Arbeitsplatte und die große Tür jetzt bunt. Mir gefällt das Endergebnis sehr gut, aber das Schöne ist ja - selbst wenn sich das demnächst ändert, bekleben wir das Ding eben wieder anders. Es würde mich nicht wundern, wenn der Schrank noch weitere 20 Jahre durchhält, dank des Wunders von Klebeband. ;-)

11.10.2024

Listening to: Leonardo da Vinci. Oder auch: Kreative Einsichten über die Jahrhunderte hinweg

Nachdem wir schon Filme mit Explosionen hatten in diesem Sommer, wollte ich noch das andere Extrem meiner Hirnauslastung im Urlaub vorstellen - man könnte jetzt meinen, damit man nicht denkt, ich hätte gar nicht gedacht in meinen 3 Wochen Urlaub, aber wie man gleich sehen wird, war meine Auseinandersetzung mit dem Thema des Universalgenius nicht so tiefgründig wie man vielleicht meinen könnte... ;-) 

Dazu dann gleich, aber erstmal, worum geht es eigentlich in Leonardo da Vinci geschrieben von Walter Isaacson, gesprochen von Alfred Molina?


The author of the acclaimed best sellers Benjamin Franklin, Einstein, and Steve Jobs delivers an engrossing biography of Leonardo da Vinci, the world's most creative genius.

Leonardo da Vinci created the two most famous paintings in history, The Last Supper and the Mona Lisa. But in his own mind, he was just as much a man of science and engineering. With a passion that sometimes became obsessive, he pursued innovative studies of anatomy, fossils, birds, the heart, flying machines, botany, geology, and weaponry. His ability to stand at the crossroads of the humanities and the sciences, made iconic by his drawing of Vitruvian Man, made him history's most creative genius.

Now Walter Isaacson brings Leonardo da Vinci to life, showing why we have much to learn from him. His combination of science, art, technology, and imagination remains an enduring recipe for creativity. So, too, was his ease at being a bit of a misfit: illegitimate, gay, vegetarian, left-handed, easily distracted, and at times heretical. His relentless curiosity should remind us of the importance of instilling, in both ourselves and our children, not just received knowledge but a willingness to question it - to be imaginative and, like talented misfits and rebels in any era, to think different.

30.09.2024

Workshop Talk September 2024 - etc Folge 158

Unser Thema heute:

Ich habe mal wieder (eigentlich) nichts zu erzählen, außer der ewigen Schaffenskrise zu der sich der letzte Teil der Zirkelchroniken auswächst und Tine ist wie immer hervorragend vorbereitet - also same proceedure as every time und am Ende kommt eine fast 2 Stunden Folge dabei heraus, in der wir von Recherche und Ideenfindung, über sumerische Götterwelten und Notizbüchern, bis zu Programmierproblemen und kreativem Selbstverständnis so ziemlich das ganze Spektrum abdecken. ;-)

Enjoy!



27.09.2024

Fall Guy. Oder auch: Warten auf die Abspannszene

Wir haben noch ein wenig von meinem Sommerurlaubs-Content aufzuholen, auch wenn dank Hitze, Lärm, Staub und Handwerkern keine großen Projekte, oder Geistesleistungen zu erwarten sind. #sorrynotsorry

Aber Fall Guy hatte ich mir gebookmarked für "mal reinschauen, wenn er beim Streaming verfügbar ist", seit ich erfahren durfte, dass es eine Neuauflage von Colt Seavers ist. Ein Colt für alle Fälle ist einer der Helden meiner Kindheit, wie vermutlich für viele Menschen, die wie ich in den späten 80ern und frühen 90ern viel zu viel Zeit vor dem Fernseher verbracht haben. ;-) Ich bin zwar der Meinung, dass es mir nicht geschadet hat, aber es hat mein Erwartungsmanagement etwas verzerrt (dazu gleich).

Erstmal schauen wir und zusammen den Trailer an, damit wir auf dem gleichen Stand sind!


23.09.2024

Thunderclap. Oder auch: Fast wie Foto Kunst

Es war Zeit für das dritte von 3 Büchern, die ich von der Women's Prize for Non-Fiction Liste geschnappt hatte - ich glaube dieses hat es inzwischen auch auf die Shortlist geschafft und auch wenn Wifedom vermutlich wenig überraschend mein Favorit war, kann ich das total nachvollziehen.

Kunst ist eben nur nicht mein persönliches passion project, aber das ist ein ganz klares Ich-Problem und hat absolut nichts damit zu tun worum es geht in Thunderclap. A memoir of art and life & sudden death von Laura Cumming:

On the morning of 12 October 1654, a gunpowder explosion devastated the Dutch city of Delft. Among the fatalities was the painter Carel Fabritius, dead at thirty-two, leaving behind his haunting masterpiece The Goldfinch.

Thunderclap explores what happened to Fabritius before and after the disaster whilst interweaving the lives of Laura Cumming, her painter father and the great artists of the Dutch Golden Age. It takes the reader from seventeenth-century Delft to twentieth-century Scottish islands, from Rembrandt’s studio to wartime America and contemporary London. This is a book about what a picture may come to mean, how it can enter your life and change your thinking in a thunderclap.

20.09.2024

The House of Dudley. Oder auch: Tudors aus der zweiten Reihe, but make it Game of Thrones

Ich hatte es angekündigt und wie immer machen wir es auch wahr: Man kauft nicht ein Tudor-Buch, sie kommen eher in Rudeln. ;-)

Und falls man noch nicht überzeugt ist, dass die Tudors eigentlich hauptsächlich Drama, Verrat und Mord bedeuten, der kann das hier nochmal nachlesen, in The House of Dudley. A New History of Tudor England geschrieben von Dr. Joanne Paul, gesprochen von Kristin Atherton.

Told for the very first time is the true story of the secret royal family.

Each Tudor monarch made their name with a Dudley by their side - or by crushing one beneath their feet. The Dudleys thrived at the court of Henry VII but were sacrificed to the popularity of Henry VIII. Rising to prominence in the reign of Edward VI, the Dudleys lost it all by advancing Jane Grey to the throne over Mary I. Under Elizabeth I, the family were once again at the centre of power and would do anything to remain there....

With three generations of felled favourites, what was it that caused this family to keep rising so high and falling so low? Here, for the first time, is the story of England's Borgias, a noble house competing for proximity to the throne through cunning, adultery and sheer audacity, revealing some of the period's most talented, intelligent and cunning individuals.

13.09.2024

The Wonder. Oder auch: Warum Katholiken so gute Bösewichte sind

Dieser Film war ein Zufallsfund und ich gebe zu, dass ich vor allem deswegen auf Play geklickt habe, weil die Worte Florence Pugh und irische Landschaften vorkamen - also keinerlei Aussage über den Film an sich, aber Kostümfilm mit Landscape Porn, was kann da schief gehen?

Naja, man kann sich ein wenig über den seelenzersetzenden Einfluss von Religion auf die Geschichte der Menschheit aufregen, aber bevor wir dazu kommen, worum geht es eigentlich in The Wonder?


06.09.2024

Netflix True Crime: Dancing for the Devil & The Devil on Trial

Vermutlich hatte ich es mir selbst eingebrockt, aber nach The Wonder war Netflix der Meinung ich bräuchte drignend noch mehr Beispiele für "warum religiöse Hardliner gute Bösewichte abgeben".

In Dancing for the Devil allerdings ohne Katholiken und dafür mit denjenigen, die sich was darauf einbilden ohne Papst auszukommen und stattdessen jedem Wichser mit einem YouTube Kanal glauben - maybe its just me, aber man fühlt sich immer ein bisschen verwirrt, genau wie bei den Leuten, die die bösen "Staatsmedien" nicht wollen, aber stattdessen jedem Wichser mit einem YouTube Kanal glauben ... die eine Option mag nicht toll sein, aber die andere ist objektiv meistens schlimmer...?

Und natürlich geht es immer um Geld und früher oder später Sex, das scheint auch in jeder Kirche/Sekte (der Unterschied ist fließend) immer gleich zu sein. Allerdings könnte der Vatikan von den Marketingstrategien hier noch was lernen. Wenn man den Papst schon zum G7 Gipfel einlädt, damit er da was über AI erzählen kann, müsste doch der TikTok-Kanal nicht mehr weit sein? Oder das ist alles unfreiwillig komisch, wenn es nicht so traurig wäre.^^


Und apropos "man könnte drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre" - wie wär's mit True Crime in dem buchstäblichen "the devil made me do it" Stil?^^

Für The Devil on Trial braucht man sehr viel Geduld, zumindest wenn einen katholisches (yes, we are back there) Geblubber über Teufel und Verdammnis ziemlich gegen den Strich bürstet, denn in dieser 1,5Std langen Doku, sprechen wir die ersten 45Min ausschließlich mit Menschen, die absolut davon überzeugt sind, dass der Teufel real und der "Täter" dieses Mordfalls ist. Es wäre fast lustig, wenn nicht jemand tot und mehrere Leben zerstört wären. Während sich diese Fraktion der Protagonisten also darüber beschwert, dass die "Ich war vom Teufel besessen" Verteidigung vor Gericht nicht zieht (meistens zumindest, the past was the worst^^), obwohl man sie doch auf die Bibel schwören lässt - und man sich höchstens insofern solidarisieren kann, dass ich das auch schwierig finde, allerdings mit einer diametral entgegengesetzten Lösungsstrategie #TrennungvonKirche&Staat anyone? - braucht es sehr lange bis mal die andere Hälfte der Familie interviewt wird, die das ganze für Humbug hält und auch ein paar sehr gute Argumente dafür hat.

Während ich also so ungefähr eine Stunde lang irgendwas auf den Fernseher werfen wollte, war es am Ende doch eine lehrreiche Erfahrung, man sollte nur seine Erwartung entsprechend managen. ;-)

02.09.2024

5 Sachbücher für den Strandkorb!

Unser Thema heute:

Sachbücher sind - so mein Eindruck - nicht die beliebteste Lektüre für den Sommerurlaub, oder auch den sonnigen Herbstsonntag, aber es gibt ein paar, die man ohne Probleme als Entspannungsbücher in den Koffer packen sollte. Also habe ich mal in mein Regal geschaut und euch 5 rausgezogen, die auf jeden Fall in den Koffer, oder mit in die Hängematte können! ;-)

Enjoy!

 

TIMESTAMPS

00:00 Intro
02:20 In the Shadow of the Empress
04:18 Dead Famous
05:45 A Watchmaker's History of Time
08:05 Just My Type
10:50 Darwin's Island
14:55 Outro




30.08.2024

Listening to: Jane Boleyn. Oder auch: Quellenkritik ohne Quellen?

Es ist mal wieder Zeit für eine kurze Tudor-Sommersachbuch-Pause, aber diesmal habe ich nur 2 Bücher spontan bei Audible eingesammelt. Falls das irgendwen tröstet..

Wir bewegen uns allerdings wieder mal in der "2. Reihe", diesmal bei den angeheirateten - oder im nächsten Buch beinahe angeheirateten ;-) - Tudors. Und wie man hier am Untertitel schon erkennen kann, versuchen wir uns auch an ein wenig Geschichts-Revaluation, was ja immer schonmal interessant ist, no?

Ich war zwar nicht ganz überzeugt, aber bevor ich das auswalze, worum geht es eigentlich in Jane Boleyn: The True Story of the Infamous Lady Rochford geschrieben von Julia Fox, gesprochen von Rosalyn Landor?


In a life of extraordinary drama, Jane Boleyn was catapulted from relative obscurity to the inner circle of King Henry VIII. As powerful men and women around her became victims of Henry’s ruthless and absolute power, including her own husband and sister-in-law, Queen Anne Boleyn, Jane’s allegiance to the volatile monarchy was sustained and rewarded. But the price for her loyalty would eventually be her undoing and the ruination of her name. For centuries, little beyond rumor and scandal has been associated with “the infamous Lady Rochford.” But now historian Julia Fox sets the record straight and restores dignity to this much-maligned figure whose life and reputation were taken from her. 

Drawing upon her own deep knowledge and years of original research, Julia Fox brings us into the inner sanctum of court life, laced with intrigue and encumbered by disgrace. Through the eyes and ears of Jane Boleyn, we witness the myriad players of the stormy Tudor period. Jane emerges as a courageous spirit, a modern woman forced by circumstances to fend for herself in a privileged but vicious world. 

26.08.2024

Workshop Talk August 2024 - etc Folge 157

Unser Thema heute:

Wir sprechen ein wenig über fremde Sprachen und was sie für Geschichten leisten, kommen von da aus zu genrellen Überlegungen zu Worldbuilding, Zielsetzungen, Freizeitstress und enden mit ein paar Ansichten zu "Unnützem Wissen". Also Hölzchen, Stöcken und alles dazwischen, so wie immer, aber ein paar interessante Einsichten sind ja immer dabei. ;-)

Enjoy!



23.08.2024

Alias Grace. Oder auch: Ich bin müde...

Wir (also im Sinne von ich und andere Menschen im RL;-) sprachen vor einer Weile zufällig mal darüber, dass es unzweifelhaft Geschichten gibt, die durch den angetackerten Romance Aspekt eher belasted, als bereichert werden. Man kann jetzt darüber streiten, ob dieses "es müssen sich immer mindestens 2 Menschen verlieben" außerhalb von Romance und seinen diversen Sub-Genre jetzt von den Autor:innen als verpflichtend empfunden wird, oder ob es tatsächlich eine gewisse Erwatungshaltung seitens Verlagen und Publikum gibt, aber falls ja, dann bin ich dieses Publikum nicht.

Ich hätte also ab und zu mal gar nichts dagegen, wenn wir mal die Lebensrealität abbilden könnten, dass nicht alle Menschen jede/n mit dem sie in Kontakt kommen automatisch als potentielle Sexpartner:in sehen, selbst wenn die romantische Orientierung zufällig zusammenpasst. Ich bin so cis-straight, wie sie kommen, aber kenne unzählige Männer, auf die ich trotzdem nicht stehe, shocking, I know.^^

Anyway, mein Go-To Beispiel in dieser Disskussion war jedenfalls Alias Grace, eine ewig alte Serie, die ich vor ewigen Zeiten mal gesehen, aber irgendwie nie gebloggt hatte. Hier wäre es mir zum Beispiel sehr lieb gewesen, wir hätten zumindest einmal die Option unterhalten, dass jemand die Hauptheldin zufällig nicht ficken will, auch wenn es vermutlich ein Stilmittel ist. Aber nur weil etwas Absicht ist, muss es mir noch nicht gefallen, also lasst uns mal darüber reden. ;-)


19.08.2024

Ein Latzkleid fürs Büro? Ein Experiment

Unser Blogpost heute steht unter dem altbekannten Motto "was lange währt wird endlich gut", immerhin hatte ich das kleine #Zwischendurchprojekt schon im Juni abgeschlossen ...

Aber was soll ich sagen, manchmal brauche ich eben ein wenig länger, um meine Fotos zu sichten/sortieren und mir eine kohärente Erzählung zu überlegen, damit halbwegs verständlich wird wie diese Dinge in meinem Kopf entstehen... ;-)

Hier also die Geschichte!

1. Konzeption

Die Idee zum Business Casual Latzkleid kam mir eigentlich eher zufällig - man erinnert sich ja noch, dass ich das Prinzip zunehmend großartig finde, aber für's Büro hatte ich bisher das "Problem", dass mein selbstgebautes Lang-Latzkleid eher was für die Wintermonate ist und mein Hellbunny-Jeanskleid zwar auch super bequem ist, aber Jeans halt nicht zu jedem Arbeitsevent so passt. Außerdem ist das Kleid mal wieder die entscheidenden 3cm zu kurz (eigentlich). Ich mag halt lieber knapp unter Knie, als Knielang, ist so eine persönliche Präferenz.

Und dann hatte ich da noch diesen anthrazitfarbenen Anzugstoff rumliegen, den ich irgendwann mal gekauft hatte in der Illusion daraus eine Anzughose zu nähen - zumindest bis mir auffiel, dass ich a) immer noch nicht weiß wie Hosen überhaupt funktionieren und ich b) im Büro eigentlich kaum noch welche trage, weil Rock + Snag Tights einfach soviel bequemer sind zum langen sitzen. ;-)

Ein Schnittmuster habe ich also nicht, bzw. nicht wirklich, denn eigentlich - so meine Konzeptidee - besteht ein Latzkleid ja eigentlich nur aus einem Rock, einem Latzteil und ein paar geraden Stoffbahnen für das Taillenband und die Träger, no?

Den quadratischen Latz habe ich von meinem Hellbunny Kleid abgemessen und für den Rock habe ich mein Prototyp-Rockschnittmuster genommen, etwas das jede/r irgendwie braucht. Und zusammengenommen ergibt es auch wieder einmal die Perfekte Demonstration dass so viele Kleidungsstücke nur aus mehr oder minder einfachen geometrischen Stücken bestehen, dass man vorm Nähen gar keine Angst haben muss. :-)

Falls es interessiert, ein Prototyp Rockdreieck-Muster ergibt sich aus 3 verschiedenen Maßen:
- Taillenumfang : Anzahl der gewünschten Rockteile (ich empfehle mindestens 4, hier sind es 8 für den besonderen Swoosh-Faktor;-)
- Gewünschte Länge
- Oberes Keilmaß x 2 oder 3 je nachdem wie glockenförmig der Rock werden soll

Also sagen wir das Taillenband muss 80cm lang sein und die gewünschte Länge ist 50cm, dann malen wir eine 10cm lange Linie auf ein Stück Zeitungspapier und eine 30cm lange Linie genau mittig 50cm darunter. Linien verbinden und schon haben wir einen Rock-Keil hergestellt, den wir jetzt 8x ausschneiden und danach immer und immer und immer wieder benutzen können. ;-)

Für dieses Kleid habe ich also ausgeschnitten:

- 8 Rockkeile Oberstoff
- 8 Rockkeile Futterstoff
- 2 Latzteile (Vor- & Rückseite) aus Oberstoff
- 2 Taschenteile aus Oberstoff (wichtig!;-)
Außerdem brauchte es noch einen Reißverschluss.

Und eine Menge gerader Stoffstreifen - 2x fürs Taillenband und 4x für die Träger (jeweils Vor- und Rückseite). Für die Träger hatte man auch nur 1 breiten Streifen doppelt legen können, aber ich kam an die Grenzen meines Stoffes, der ja für eine Hose bemessen war... ;-) Das Taillenband faltet man gewöhnlich auch doppelt, aber hier habe ich mich dagegen entschieden, weil so Latz und Träger einfacher dazwischengeklemmt werden konnten (oder so dachte ich wenigstens...).

2. Konstruktion

Der Anzugstoff ist ein wenig schwerer, daher habe ich auf den Latz, die Träger und das Taillenband ein bisschen Visseline aufgebügelt - allerdings immer nur auf 1 Seite, was immer noch nicht genug war, dazu gleich ...

Das Zusammensetzen der Einzelteile war danach erstmal einfach. Latz und Träger bestanden nur aus geraden Nähten und die 2 Röcke haben lange gedauert, weil es jeweils 8 Nähte waren, aber ansonsten musste man auch hier nur gradeaus nähen und daran denken an einer Seite Platz für den Reißverschluss zu lassen und an der anderen im Oberstoff die Aussparung für die Innentasche nicht zu vergessen. ;-) Man erinnere mich allerdings bitte daran nie wieder diesen ekligen 0815-Futterstoff zu kaufen ... die Materialzusammensetzung ist die eines Plastiklöffels und genauso gut lässt er sich auch mit der Maschine verarbeiten.^^ Klar ist das Zeug billig und wir können nicht alle unsere Kleider mit Seide füttern wie die durchschnittliche kaiserliche Konkubine, aber ich bin ganz froh, dass ich jetzt fast alles davon verbraucht habe. Satin ist auch hauptsächlich Plastik und ein bisschen teurer, aber soviel besser zu nähen ... und fühlt sich auch einfach viel schöner auf der Haut an. ;-)

Den Rock mit dem Taillenband zusammenzusetzen war wegen des rutschigen, miesen Futterstoffs dann auch ein wenig frickeliger, als es hätte sein müssen (und ich musste noch ein bisschen raffen an den Seiten weil ich offensichtlich ein wenig überenthusiastisch war was die Nahtzugabe anging...), denn die Vorder- und Rückseite des Taillenbands waren ja auch noch anzusetzen.

Am Ende habe ich beschlossen mir das Leben leichter zu machen und erstmal die beiden Röcke, dann die Rückseite des Taillenbands und zum Schluss die Vroderseite anzusetzen. Sind das 3 Nähte für denselben Arbeitsschritt? Ja, schon. Hätte ich diese 4 Schichten niemals halbwegs grade zusammenbekommen in einer Naht? Auch... 

Manchmal muss man also einfach die strapazierten Nerven gegen den Arbeitsaufwand aufrechnen. ;-)

Danach musste ich noch die Tasche einnähen und den Oberstoff säumen. Ich hatte über einen unsichbaren Saum nachgedacht, wie in dem Modern Victorian Projekt, aber auch da hatte ich zu wenig Vertrauen in den fisseligen Futterstoff.^^ 

Dann musste ich "nur" noch den Latz und die Träger an der Oberseite des Taillenbands einnähen und dachte ich wäre sehr clever das auch erstmal an der Rückseite des Taillenbands festzunähen und dann erst die Vorderseite umzuklappen. Dummerweise hatte ich nicht bedacht, dass ich so leider beim festnähen der Oberseite nicht sehen kann, ob die Maschine alle Stoffschichten erfasst ... Schwierig zu erklären, aber es sei einfach festgehalten, dass die Rückseite jetzt ein paar Falten hat, die ich im Nachgang nochmal per Hand fixieren musste ... solange die Fehler alle auf der Innenseite sind, wo sie keiner sieht, ist das alles #goodenough. ;-)

3. Letzte Handarbeiten

Irgendwann werde ich mal lernen, wie man einen Reißverschluss mit der Maschine einnäht, aber dieser Tag ist offensichtlich noch fern ... wie wir allerdings wissen, Handarbeit ist der Unterschied zwischen Kleidung und Couture, also ist es ein Feature und kein Bug, klar soweit? ;-)

Das Innenfutter per Hand zu fixieren, ist außerdem immer sehr meditativ wertvoll, weil es keinerlei Hirnzellen erfordert ... gut, die Naht könnte grader sein, aber Innenseite, also was solls.

Die Träger wollte ich zunächt mit Druckknöpfen versehen, musste aber schnell feststellen, dass der Stoff dafür zu schwer ist - und dann fiel mir auf, dass die Träger von Latzkleidern von der Stange ja eigentlich hauptsächlich deswegen mehrere Knöpfe haben, damit sie auf verschiedene Oberkörperlängen einstellbar sind. Da ich hier erstmal nur von mir ausgehen muss, habe ich am Ende einfach die Träger festgenäht, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich meine Oberkörperlänge nochmal ändert, würde ich die 30Min Handarbeit auch nochmal investieren. ;-)

Und dann hatte ich noch ein paar Knöpfchen, die keinerlei Funktion haben, außer hübsch auszusehen.

4. Fazit

Prinzipiell bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis, wenn man bedenkt, dass dieses Projekt zu 100% meinem Halbschlaf-Hirn entsprungen ist.^^ Den Alltagstest hat es auch schon bestanden, der Rock ist angemessen swooshig, was mich darüber hinwegtröstet, dass er leider gebügelt werden muss... ;-)

Aber das Schöne (unter anderem) an Latzkleidern ist ja auch, dass sie keinen direkten Hautkontakt haben, man kann sie also mehrmals tragen, bevor sie wieder gewaschen werden müssen. Was ich besser machen würde, würde ich das Ganze nochmal von vorne anfangen, beschränkt sich auf 2 Puntke:

1. Besseren Futterstoff kaufen ;-)
&
2. Ich würde beide Seiten von Latz und vor allem Trägern und Taillenband mit der Visseline verstärken.
Durch das Aufbügeln hatte der untere Stoffstreifen plötzlich mehr Festigkeit und beim durch die Maschine füttern, sind so ein paar Falten entstanden, weil die Oberseite dieses winzige Bisschen mehr Strech hatte. Hier sieht man vielleicht was ich meine:
An sich könnte man das schon als Meckern auf hohem Niveau bezeichnen, aber man will ja auch bei jedem Projekt etwas dazulernen. ;-)
 
In der Zwischenzeit sind wir stark auf dem Weg zum neuen Lieblingsteil, wenn nur das nervige Bügeln nicht wäre. Aber man kann wie immer nicht alles haben. Experiment gelungen, würde ich sagen! :-)

16.08.2024

Listening to: Hide. Oder auch: Accidentally Greek

Es ist sehr lange her, dass wir über Bücher gesprochen haben - der Urlaub & der geplante Vlog und Podcast Content ballte sich ein wenig ;-) - aber als wir das taten, erwähnte ich, dass ich in meiner Audible Merkliste auf der Suche war nach irgendwas, das kein Sachbuch und kein Mythologie-Retelling ist.

Was kann man also falsch machen, mit einem knackigen Thriller, dessen Prämisse mir beschrieben wurde als "Hunger Games in einem verlassenen Freizeitpark"? Nichts, wie sich rausstellt, denn ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, aber das mit der Mythologievermeidung hat nicht so ganz funktioniert... ;-)

Zieht euch also eure Team Unspoilerbar T-Shirts an und dann sprechen wir darüber worum es geht in Hide geschrieben von Kiersten White, gesprochen von Emma Galvin:

A high-stakes hide-and-seek competition turns deadly in this dark supernatural thriller from New York Times best-selling author Kiersten White, perfect for fans of Stephen King and Squid Game.

The challenge: spend a week hiding in an abandoned amusement park and don't get caught.

The prize: enough money to change everything.

Even though everyone is desperate to win—to seize their dream futures or escape their haunting pasts—Mack feels sure that she can beat her competitors. All she has to do is hide and she's an expert at that.

It's the reason she's alive and her family isn't.

But as the people around her begin disappearing one by one, Mack realises this competition is more sinister than even she imagined, and that together might be the only way to survive.

Fourteen competitors. Seven days. Everywhere to hide, but nowhere to run.

Come out, come out, wherever you are.

05.08.2024

CampNaNo Vlog Juli 2024 - Teil 2

Unser Thema heute:

Das NaNo Camp entwickelt sich zu einem Täglich grüßt das Murmeltier Moment - nicht nur weil fast jeder zweite Tag mit Gewitter und Kopping einhergeht, sondern auch weil der Urlaub eine gewisse Routine bringt. Und am Ende müssen wpr festhalten, dass aus Desaster doch noch ein Erfolg werden kann - wie in jeder guten Heldengeschichte eben! ;-)

Enjoy!



TIMESTAMPS

00:00 Intro
00:55 17. Juli - Die Tendenz zum Desaster
04:39 19. Juli - Die Woche zum Abgewöhnen
10:20 23. Juli - Langsam aufwärts
16:38 26. Juli - Urlaub ruft
21:25 31. Juli - Täglich grüßt das Murmeltier
24:19 1. August - Verlängerung
28:31 4. August - Final Thoughts

29.07.2024

Workshop Talk Juli 2024 - etc Folge 156

Unser Thema heute:

Wir haben mal wieder kunterbunt über alles mögliche gesprochen, ein bisschen CampNaNo, ein bisschen Künstlerseelen und düstere Bilder, ein bisschen Szenenchoreographie mit Hilfe von taktischen RPGs, ein bisschen Programmieren und Method Acting. Was das alles mit Schreiben zu tun hat? Tja, man muss es wohl erleben... ;-)

Enjoy!



22.07.2024

Happy Holidays!

Auch in diesem Sommer, nehme ich mir zwischendurch ein paar Tage Internet- und Blogpost frei - auch wenn es ein wenig zerstückelt sein wird, weil wir den geplanten Podcast und CampNaNo-Vlog natürlich  trotzdem machen! - und hoffe meine Battarien wieder aufzuladen, um danach mit neuen Eindrücken, Büchern, Serien und sonstigem zurückzukommen. :-)

Passt auf euch auf und habt eine gute Zeit!

19.07.2024

CampNaNo Vlog Juli 2024 - Teil 1

Unser Thema heute: 

Es ist Sommer und es ist NaNo, auch wenn es diesmal für mich eine Solo-Aktivität ist. Trotzdem muss eine Rohfassung vorangetrieben werden, also schauen wir mal wie das läuft - das nächste Plothole, in das man fallen kann, ist ja meistens nur ein paar Sätze entfernt... ;-) 

Enjoy! 



TIMESTAMPS 
00:00 Intro 
01:07 Ein Wort aus der Zukunft 
03:04 1. Juli - wieder reinfinden 
07:16 4. Juli - ein guter Anfang 
09:33 7. Juli - ein Problem mit Informationsmanagement 
14:37 10. Juli - voiced & unvoiced NPCs 
21:06 12. Juli - eine Lösung schlägt sich vor 
26:08 15. Juli - ein gemischtes Zwischenfazit 
30:20 Outro

15.07.2024

Bonusfolge Archetypen-Charaktere - etc Folge 155

Unser Thema heute:

Ich wollte unbedingt eine Folge zu Archetypen-Charakteren machen bzw. dazu, dass die bewusste Wahl von Archetypen nicht zwangläufig nur Nachteile haben muss was Klischees usw. angeht. (siehe meine letzte Buch-Review, aber auch die nächste *hint* ;-) Es gibt einfach manchmal Geschichten mit einem sehr großen Cast, die von der einen oder anderen "kulturellen Gedächtnis-Abkürzung" profitieren, SOFERN man nicht bei den ausgelutschten und oft problematischen Klischees stehenzubleibt.

Ich hoffe wir haben geschafft zu zeigen was ich meine - immerhin haben wir einiges an Beispielen zusammengetragen, sowohl eigene, als auch andere. ;-)

Enjoy!



12.07.2024

Listening to: The Beautiful Ones. Oder auch: 1-Trick-Antagonists

Ich hatte mich in meiner Hörbücher-Wunschliste auf die Suche nach ein paar Büchern gemacht, die weder was mit Tudors, noch mit griechischer Mythologie zu tun haben, um mal ein wenig Varietät in meine Bibliothek zu bringen und die Resultate waren gemischt, aus verschiedenen Gründen.

Fangen wir mal mit dem Buch an, dass mir weniger gefallen hat, ABER tatsächlich weder Tudors noch Götter noch Monster enthält, The Beautiful Ones geschrieben von Silvia Moreno-Garcia, gesprochen von Imani Jade Powers.

They are the Beautiful Ones, Loisail’s most notable socialites, and this spring is Nina’s chance to join their ranks, courtesy of her well-connected cousin and his calculating wife. But the Grand Season has just begun, and already Nina’s debut has gone disastrously awry. She has always struggled to control her telekinesis- neighbors call her the Witch of Oldhouse - and the haphazard manifestations of her powers make her the subject of malicious gossip.

When entertainer Hector Auvray arrives to town, Nina is dazzled. A telekinetic like her, he has traveled the world performing his talents for admiring audiences. He sees Nina not as a witch, but ripe with potential to master her power under his tutelage. With Hector’s help, Nina’s talent blossoms, as does her love for him.

But great romances are for fairytales, and Hector is hiding a truth from Nina - and himself - that threatens to end their courtship before it truly begins.

The Beautiful Ones is a charming tale of love and betrayal, and the struggle between conformity and passion, set in a world where scandal is a razor-sharp weapon.

08.07.2024

Netflix True Crime - Conspiracy Edition: The Octopus Murders & American Nightmare

Noch ein kleiner Exkurs in die Tiefen des Netflix True Crime Abgrunds mit einem Thema, dass ja irgendwie oft so am Rande mitschwingt - sind die Ermittler eigentlich korrupt, oder einfach nur Arschlöcher, oder evtl. eine Kombination aus beidem?

In diesem Fall, kann man sich eins von beidem aussuchen. Die Verschwörungstheorien um The Octopus Murders sind auf jeden Fall geeignet ein hervorragendes Kaninchenloch zu sein, in das man besser nicht zu tief einsteigt - oder so erzählt es uns zumindest die Doku. Ich fand das mal eine erfrischende Perspektive für eine politische Verschwörungsdoku. Was macht das eigentlich mit den Leuten (Journalisten, aber auch ein paar Ermittler), die gegen diese Wand laufen und wissen, dass sie nie beweisen werden was sie sich zusammenreimen, egal wie plausibel es klingt? 

Allerdings ist das Ende sehr anti-klimaktisch und ironisch gewählt, darauf sollte man also schonmal vorbereitet sein. ;-)


 

Und wenn man dann noch Geduld hat für Polizisten, deren Kenntnisse von Victimology nie über "bitches be crazy" hinausgewachsen sind, kann man sich dann noch American Nightmare geben, wobei die Richtung der Doku schon auch dazu gedacht ist ein paar Denkanstöße zu liefern was das Vermischen von Fakt und Fiktion angeht. Und natürlich die Heldengeschichte der einen Polizistin zu erzählen, die den Job gewählt hat, um Opfern zuzuhören, aber in dem Fall bin ich nicht mal zynisch deswegen. Es gibt bestimmt viele dieser Art von Cops, nur eben immer noch nicht genug. Und auch wenn die Hürde sehr sehr sehr niedrig liegt, heißt das ja nicht, dass wir die wenigen nicht loben dürfen, vor allem wenn sie above & beyond gehen, um den Job zu machen.

Das Ende ist hier definitiv also weniger verwirrend und positiver geframed, auch wenn ich mir ein wenig mehr Aufklärung für das eigentliche Verbrechen gewünscht hätte - das macht nämlich leider am Ende der Doku immer noch keinen Sinn und auch wenn das nicht die Schuld der Opfer ist (wie wir richtig festhalten), hätte man es trotzdem noch ein wenig aufarbeiten können.

In beiden Fällen kann man sich aber zumindest mal in eine etwas andere Richtung bewegen, als im üblichen 0815 True Crime, das ist ja auch schonmal etwas. ;-)



05.07.2024

Schreiben oder nicht schreiben? Das ist nicht die richtige Frage.

Unser Thema heute: 

Sprechen wir mal kurz über Schreibblockaden, Lebensblockaden und die Tatsache, dass mein Juni kreativ ein ziemlicher Totalausfall war. Ungescripted, ohne Punkt und Komma (oft sogar mit Sätzen ohne Verb...) und trotzdem mit hoffentlich ein paar allgemeinen Weisheiten. ;-) 

Enjoy!


 

28.06.2024

Veggie-Kochstudio: Der beste aller Nudelsalate

Hallihallo und erstmal Happy Birthday to me, weil soviel Zeit muss sein, no?

Heute sind es 41 Jahre, ich bin also (vielleicht?) nur noch 1 Jahr von aller absoluten Weisheit über das Leben, das Universum und dem ganzen Rest entfernt. Fühlt sich nicht so an, aber man kann sich ja mal überraschen lassen. ;-)

Eigentlich - wollten wir nie wieder einen Blogpost mit eigentlich anfangen, aber hier sind wir nun... - wollten wir das letzte Wochenende am Strand verbringen, also hatte ich geplant euch heute mit hochgradig kuratierten und gefilterten Strandfotos neidisch zu machen. Aber alas, soviel Spaß das Wochenende auf andere Weise gemacht hat, der Strand ist leider ausgefallen - auch aber nicht nur, weil ich lieber in Reichweite meines Sofas bleiben wollte nach einer Woche Regen.

Statt also meine begrenzten Fotokünste auszubreiten, müssen meine begrenzten Kochkünste ausreichen.

Ich hatte Lust auf Grillen zu meinem Geburstag, ein Zeitpunkt, der sich meistens anbietet, weil es meistens noch keine 40Grad hat im Juni. Und zu Grillen gehört der weltbeste, vegetarische Nudelsalat. Wie man den macht? I'm glad you asked! ;-)


Zutaten (für die Party-Größe, weil wenn schon, denn schon):

- 1 Packung Fussili (500g)
- 1 großes Glas Salatmayo (wir nehmen Miracle Whip Light, weil wir basic bitches sind...)
- 4-5 Tomaten
- 1 Gurke
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- Apfelessig (oder Weißweinessig, weißer Balsamico, alles was nicht dunkelbraun ist, weil sonst wird die Salatsauce gräulich...;-)
- Kräuter & Gewürze (ich empfehle Petersilie, Schnittlauch, Dill, Salz, Pfeffer, edelsüßes Paprika)

So, plaudern wir mal das große Geheimnis gleich zu Anfang aus: Eigentlich ist nichts an diesem Salat irgendwie besonders, außer dass man sich ein wenig Zeit nehmen sollte, bevor er gegessen werden soll. DENN, wenn wir erst die Nudeln kochen und währenddessen die Sauce aus Mayo, Essig und Kräutern&Gewürzen anrühren, können wir beides zusammenmischen, solange die Nudeln noch heiß sind. 

Wenn wir dann die große Schüssel mit dem Nudel/Sauce Gemisch für 4-5 Stunden abkühlen lassen und DANN erst das frisch geschnittene Gemüse unterrühren, schmeckt alles gleich doppelt gut. ;-)

Die Sauce sollte ziemlich in Gänze von den heißen Nudeln aufgesaugt werden, aber durch die Feuchtigkeit der Tomaten und Gurke wird dann wieder eine cremige Konsistenz daraus.

Und wenn man darauf achtet vegane Mayo zu kaufen und beim Essig drauf zu achten, kann man den Salat ohne weitere Änderungen auch zum veganen BBQ mitbringen und er schmeckt genausogut. Win-Win, no?

24.06.2024

Netflix True Crime: What Jennifer did & Berlin Nightlife Killer

Ich habe weiterhin keinen Ersatz für meine grade-interessant-genug Sport Doku-Soaps gefunden, aber einen Kompromiss für die Hintergrundbeschallung: Netflix True Crime zu Fällen, die ich schon kenne... ;-)

Ja, es ist eine Wiederholung wenn man so will, aber genau wie bei Sachbüchern zu immer demselben Thema, ist es auch hier durchaus interessant die verschiedenen Aufarbeitungen und Blickwinkel des Themas zu sehen.

In diesen beiden Beispielen muss man allerdings - Spoiler - auch damit leben, dass man zwar am Ende die/den Schuldige/n findet, aber nicht wirklich viel Motiv (oder zumindest ein Motiv, das außerhalb der Köpfe der Täter sind macht...).

Fangen wir mal an mit What Jennifer did  und dem entweder schwerer zu verstehenden, oder leichter zu verstehenden Motiv, je nachdem wie man zu Familienbeziehungen steht.

Die exzessive Nutzung der Befragungstapes war mir teilweise schon ein wenig viel, aber es ist natürlich interessant zu sehen wie ein Lügengebilde nach und nach zusammenbricht.

 

Im Gegenzug dazu gibt es für den Berlin Nightlife Killer gar keine Filmaufnahmen, nur die eingesprochenen (ich nehme an von einem Schauspieler) Eingaben des Täters, die allerdings sehr vage bleiben. Wir hatten ja letztlich noch darüber gesprochen, dass wir selbst nicht unbedingt die zuverlässigsten Erzähler unseres Lebens sind und dass man hier nur eine Verwandte des Täters aufgetan hat, die auch nur sehr vage über dessen Kindheit und den Missbrauch sprechen wollte, den er wohl erleben musste, macht das mit dem Verständnis nicht einfacher.

Hier sind es dann wohl auch am Ende Familienbande, wenn auch in anderem Zusammenhang - am Ende gillt wohl die goldene Casual Criminalist Regel: Don't mess up your kids...



21.06.2024

Listening to: Record of a Spaceborn Few. Oder auch: Gibt es ein Limit für Charaktergetriebene Geschichten?

Ich denke, das wird erstmal der letzte Eintrag in meinem kleinen Sci-Fi Exkurs werden - irgendwie ging mir die Lust auf Dinge mit Weltraum ein wenig verloren, während dieser Geschichte, was ich aber nicht in einen kausalen Zusammenhang setzen will. Oder wenn, dann nur insofern, dass ich ab und zu dann doch auch wieder was mit Spannung und Explosionen brauche, so entspanntsam die cozy sci-fi auch ist, wenn man gerade Lust drauf hat. ;-)

Bevor wir also demnächst mal wieder was anderes machen, als Aliens - oder zumindest Weltraum, in der dieser Geschichte gibt es an sich keine relevanten Aliens - worum geht es in Record of a Spaceborn Few geschrieben von Becky Chambers, gesprochen von Patricia Rodriguez?

From the ground, we stand. From our ship, we live. By the stars, we hope.

Centuries after the last humans left Earth, the Exodus Fleet is a living relic, a place many are from but few outsiders have seen. Humanity has finally been accepted into the galactic community, but while this has opened doors for many, those who have not yet left for alien cities fear that their carefully cultivated way of life is under threat.

Tessa chose to stay home when her brother, Ashby, left for the stars but has to question that decision when her position in the Fleet is threatened.

Kip, a reluctant young apprentice, itches for change but doesn't know where to find it.

Sawyer, a lost and lonely newcomer, is just looking for a place to belong.

When a disaster rocks this already fragile community, those Exodans who still call the Fleet their home can no longer avoid the inescapable question:

What is the purpose of a ship that has reached its destination?

17.06.2024

Workshop Talk Juni 2024 - etc Folge 154

Unser Thema heute:

Wir sind wieder mal der Meinung, dass wir nicht viel getan haben in den letzetn Wochen und auch eigentlich kaum was zu erzählen - natürlich wird also eine fast 2stündige Folge daraus, man sollte uns inzwischen kennen. ;-) Diesmal reden wir vor allem darüber was Programmieren mit Schreiben zu tun haben könnte, wie man Selbstzweifeln begegnet und wie wir persönlich entschieden haben die Handlungsbrüche unserer mehrteiligen Serien zu planen. #deathbeforemarketing wird auch da wieder mal wichtig. ;-)

Enjoy!



14.06.2024

The Silent Sea. Oder auch: Ein weiteres Nicht-Problem

Ich war ja auf einem kleinen hard Sci-fi Binge und natürlich wollte mir Netflix dazu auch Dinge vorschlagen. Aber inzwischen bin ich ja glücklicherweise älter und klüger - man könnte auch sagen zynischer^^ - was Serien angeht, die Netflix mir vorschlägt und recherchiere jetzt immer erstmal ob die Sache auch ein Ende hat.^^ Nach einer Staffel abgesetzt? Nope, nicht mit mir. Man weiß noch nicht, ob die Serie abgeschlossen ist? Haha, ja nein danke, kein Bedarf mehr.

Das schränkt natürlich den Medienpool ein, aber im Zeitalter von soviel Auswahl, dass es schon zu Entscheidungsmüdigkeit führt, ist das ja nun nicht unbedingt was Schlechtes, no?;-)

Was uns zu The Silent Sea führt, einer koreanischen Serie, die auch keine 2. Staffel bekommen, aber grade deswegen auf ein Cliffhanger-Ende verzichtet hat. Könnten wir das bitte wieder normalisieren, danke?!

10.06.2024

Drive to Survive & Break Point. Oder auch: Anatomie einer Sport-Doku-Soap

Ich weiß nicht, ob Netflix jedem und seinem Hund immer alle Netflix Exclusive Formate empfiehlt, oder ob ich vielleicht doch eine Bad Sports, oder FIFA Skandale Doku zuviel gesehen hatte, jedenfalls war der Algorhytmus der Meinung ich müsste dringend mehr Sport Dokus in mein Leben integrieren. 

Es war eine Art digitaler Gruppendruck, unterstützt davon, dass quasi 99% meiner Kollegen und selbst ein paar YouTuber, mit denen ich nur eine parasoziale Beziehung pflege, immer wieder meinten "Drive to Survive ist so gut und ich interessiere mich eigentlich gar nicht für Sport/Formel1/Was auch immer".

Irgendwann war ich also weichgeklopft und so gelangweilt von True Crime Netflix, aber gleichzeitig so gelangweilt von Hausarbeit ohne Doku-Hintergunrdbeschallung (ja, mein Leben wäre einfacher, wenn mein Hirn Musik als interessant empfinden würde, what else is new?;-), dass ich bereit war das mal auszuprobieren.

Kann eine Doku-Serie nicht nur über Sport, sondern über den unnützesten, überprivelegiertesten, verschwenderischsten, umweltzerstörensten Sport ever (alledgedly in my opinion^^) wirklich interessant sein?

Und die Antwort ist ja - und nein.

Drive to Survive macht eines wirklich gut: Es präsentiert einen unnützen, überpriveligierten, verschwenderischen und umweltzerstörenden Sport als eine Art Soap-Opera mit kleinen und großen Dramen und Charakteren irgendwo zwischen halbwegs symphatisch, großmäulig-aber-ironisch und daher likeable und völlig absurd. Und die Doku ist zumindest ehrlich was die Politik und den ungezügelten Nepotismus angeht, der diesen Sport überhaupt möglich macht. "Du bist ein guter Fahrer? Tja dumm für dich, unser neuer Billionär-Sponsor will, dass sein Sohn für uns fährt, Ende der Geschichte."

Habe ich mich also regelmäßig gefragt, wie diese Leute leben können, ohne zu verstehen, dass ihr Lebensinhalt nutzlos Ressourcen verschwendet und das in keinster Weise irgendwie reflektieren? Ja schon. War die Doku grade wegen dem Soap-Opera/Geld&Politik Drama unterhaltsam? Schon auch.

Tatasächlich so unterhaltsam und für mich in diesem schwer zu erreichenden Sweet-Spot von "interessant genug, dass ich unterhalten werde beim Kochen & Putzen, aber über ein Thema, dass mich nicht so sehr interessiert, dass ich das Kochen und Putzen vergesse beim zuschauen", dass ich mich danach noch in eine andere "von den Machern von..." Doku habe reinziehen lassen. Quasi dasselbe Format, but make it Tennis, oder auch Break Point.

Diese Serie war nicht halb so interessant und wurde auch schnell wieder eingestampft und ich kann sehen warum. Einige "Internetstimmen" waren der Meinung, dass es vor allem daran lag, dass die großen Namen des Sports keinen Bock auf Netflix hatten, aber die Netflix Teams in der Formel1 mussten auch 1,5 Staffeln warten, bevor die Top Teams angefangen haben mit ihnen zu sprechen, das alleine kann es also nicht sein.

Für mich war das ausschlaggebende Argument, dass das ganze Boxengassen-Team-Drama fehlte. Tennis scheint ein sehr insulärer Sport zu sein und wie oft kann man die "Einzelkämpfer" Geschichte erzählen, während man Menschen dabei zuschaut wie sie am Druck ein Einzelkämpfer zu sein kaputtgehen - also körperlich, genauso wie mental, weil Leistungssport ist offensichtlich eine der ungesundesten Entscheidungen, die man so treffen kann im Leben und ich wünschte wir würden aufhören so zu tun, als wäre das nicht so.^^ 

Wenn man sich für Tennis interessiert, könnte es trotzdem vielleicht interessant sein, aber ansonsten ist die Formel1 (und wenn ich das sage...) hier einfach spannender, weil es fehlte mir einfach die Faszination des ungezügelten, quasi schon fatalistischen Nepotismus und der mafiösen Strukturen, die zumindest meine bösen Vorurteile bestätigen und wer will nicht ab und zu einfach gerne Recht haben? ;-)

07.06.2024

Historische Romane & ihre Sachbücher der 2. Versuch

Unser Thema heute:

Wir starten einen 2. Versuch mit dem Thema "Wenn euch diese (Art von) historische Geschichte gefällt, dann könntet ihr dazu dieses Sachbuch lesen".

Das Format ist diesmal ein wenig weiter gefasst, denn meine historischen Bücherregale sind nicht so ergiebig und außerdem wollte ich lieber über ein paar meiner liebsten Sachbücher sprechen - aber es hat tatsächlich alles noch mit dem Format zu tun, versprochen! ;-)

Enjoy!



TIMESTAMPS

00:00 Intro
04:19 The Personal Recollections of Joan of Arc (Mark Twain) & Joan of Arc - A Life Transfigured (Kathryn Harrison)
08:15 Josephine (Sandra Gulland) & Josephine - A Life of the Empress (Carolly Erickson) + Napoleon - The Man Behind the Myth (Adam Zamoyski)
15:23 Sherlock Holmes - The Definitive Collection (Arthur Conan Doyle) & The Invention of Murder (Judith Flanders)
19:24 From Hell (Alan Moore + Eddie Campbell) & The Five (Hallie Rubenhold)
23:18 1984 & Animal Farm (George Orwell) & Wifedom - Mrs. Orwell's Invisible Life (Anna Funder)
28:21 Outro

31.05.2024

Wifedom. Oder auch: Die Quellenkritik zu feminist rage Pipeline

Ein weiteres Buch meiner Women's Prize Long-List lag in der Post und wie vielleicht schon der Titel, das Cover, oder überhaupt alles daran verraten, befinden wir uns hier in einem leicht anderen "Genre" von Biographie.

Bevor wir aber dazu kommen, worum geht es ungefähr in Wifedom: Mrs Orwell’s Invisible Life geschrieben von Anna Funder?

Looking for wonder and some reprieve from the everyday, Anna Funder slips into the pages of her hero George Orwell. As she watches him create his writing self, she tries to remember her own . . .

When she uncovers his forgotten wife, it's a revelation. Eileen O'Shaughnessy's literary brilliance shaped Orwell's work and her practical nous saved his life. But why - and how - was she written out of the story?

Using newly discovered letters from Eileen to her best friend, Funder recreates the Orwells' marriage, through the Spanish Civil War and WW II in London. As she rolls up the screen concealing Orwell's private life she is led to question what it takes to be a writer - and what it is to be a wife.

Compelling and utterly original,
Wifedom speaks to the unsung work of women everywhere today, while offering a breathtakingly intimate view of one of the most important literary marriages of the 20th century. It is a book that speaks to our present moment as much as it illuminates the past.


27.05.2024

Workshop Talk Mai 2024 - etc Folge 153

Unser Thema heute:

Ein wenig verspätet wegen unerwarteter Krankmeldung, aber immerhin doch noch im Mai sprechen wir darüber was wir in den letzten Wochen so geschrieben haben - oder auch nicht geschrieben haben und dafür welche Serien wir gesehen und Bücher wir gelesen haben. Und kommen dabei natürlich nicht umhin über Handwerk, emotional Slapstick und Archetypencharaktere zu sprechen bzw. wie man mit Klischees trotzdem etwas interessantes erzählen kann (oder eben auch nicht;-).

Enjoy!


24.05.2024

Across the Spiderverse. Oder auch: Kampf der Tropes

Ich bin ja weiterhin bereit auf dem Hügel zu Sterben, dass Everything Everywhere der beste Multiversum-Film im "Kampf" der Multiversums-Filme ist, aber das Sony Spiderverse kommt auf einen sehr respektablen 2. Platz in meinem ganz persönlichen Ranking. ;-)

Von daher war es quasi unumgänglich, dass ich natürlich Spider-Man: Across the Spider-Verse anschauen würde - wenn auch nicht im Kino und auch erst, als alle ihre Hot Takes schon losgeworden waren, aber das dürfte niemanden mehr überraschen, no?

Ich bin noch ein wenig unentschlossen was diesen Film angeht, was hauptsächlich daran liegt, dass es 2 Bereiche gibt, in denen 2 Tropes miteinander im Klinch liegen und ich dankt des Cliffhanger-Endes noch nicht sagen kann, ob ich mag, wie dieser Kampf ausgeht...

Bevor wir aber dazu kommen, hier mal kurz der Trailer, damit wir wissen worum es geht. ;-)


20.05.2024

Listening to: A Closed and Common Orbit. Oder auch: Wholesome/Dark Sci-Fi?

Wir haben ja beim 1. Teil der Wayfarer Serie schon darüber gesprochen, dass cozy Sci-Fi eigentlich ein gutes Gegenkonzept zu diesem ganzen Plot über Alles Denken ist. Charaktergetriebene Genre-Fiktion, bei der auch mal nichts explodieren muss (und wenn ich das schon sage...;-). Das 2. Buch funktioniert aber auch ganz gur, als Gegenkonept zu GrimDark - nicht "alles ist düster und grausam", sondern "manche Dinge sind düster und grausam und manchmal brechen Menschen aus dieser Welt aus und werden trotzdem glücklich".

Bevor es jetzt aber noch kryptischer wird, worum geht es erstmal in A Closed and Common Orbit geschrieben von Becky Chambers, gesprochen von Patricia Rodriguez?


Lovelace was once merely a ship's artificial intelligence. When she wakes up in a new body following a total system shutdown and reboot, she has to start over in a synthetic body, in a world where her kind are illegal. She's never felt so alone. But she's not alone, not really.

Pepper, one of the engineers who risked life and limb to reinstall Lovelace, is determined to help her adjust to her new world. Because Pepper knows a thing or two about starting over.

Together Pepper and Lovey will discover that, huge as the galaxy may be, it's anything but empty.

17.05.2024

The Amber Spyglass. Oder auch: Demokratische Religion?

Der kleine Kompletist in mir ist immer sehr glücklich, wenn wir Serien beenden, daher habe ich darauf geachtet nicht schon wieder zu vergessen, dass wir eigentlich grade die Dark Materials lesen - und es passte ja auch gut zum Gegentrend der Sachbuchpause.

Lasst uns also mal kurz über den letzten Teil sprechen: The Amber Spyglass geschrieben von Philip Pullman

“We're going to the land of the dead and we're going to come back.” Will and Lyra, whose fates are bound together by powers beyond their own worlds, have been violently separated. But they must find each other, for ahead of them lies the greatest war that has ever been – and a journey to a dark place from which no one has ever returned… 

13.05.2024

Das Signal. Oder auch: Meine Liste von Nicht-Problemen

Ich sah einen Beitrag im Frühstücksfernsehen, der mir berichtete, dass "der Deutsche Film" in der Krise steckt und dass aber die limited Series Das Signal noch gedreht wurde, vor Ausbruch besagter Krise und daher noch viele Dinge macht und "darf", die man jetzt nicht mehr findet.

Ich möchte den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen mal unkommentiert lassen, weil ich keine Ahnung von deutscher Film- und Fernsehlandschaft habe, außer der sporadischen Game- oder Kochshow konsumiere ich da wenig (und bin damit vielleicht Teil der Krise, keine Ahnung...). Nachdem man mir aber erzählt hatte, worum es in der Serie geht (Verschwörung mit Raumfahrt) und was die Dinge sind, die man heute nicht mehr so machen dürfe (Vorhersehbare Twists und Überlängen), war ich zumindest interessiert genug, um mir die 4 Folgen bei Netflix mal an einem Abend zu geben, als das deutsche Fernsehen nur den üblichen Schrott zu bieten hatte.

Schauen wir erstmal kurz den Trailer zusammen, damit wir auch wissen worum es geht - danach erzähle ich dann so un-rantig wie es mir möglich ist warum ich Vorhersehbarkeit und Überlängen für absolute Nicht-Probleme halte und dann noch was dazu, was ich stattdessen gerne besser gemacht gesehen hätte. Erwartungsmanagement ist also entsprechend zu justieren und falls ihr nicht zum exklusiven Club der Unspoilerbaren gehört (wir haben Kekse!;-), dann sei vielleicht noch erwähnt, dass meine Kritik sich hauptsächlich auf die letzte Folge bezieht, man also vermutlich zuerst die Serie kuken sollte. Ich kann das nur empfehlen!


 

Ich mag sci-fi, die tatsächliche Raumfahrttechnik enthält, das dürfte man inzwischen wissen und wenn es ein Symptom der Nicht-Krise ist, dass die Serie tatsächlich in überzeugend nach Weltraumstation (oder auch Wüste, DDR etc.) aussehenden Locations gedreht werden durfte, dann ist das schonmal ein großer Pluspunkt! Als Nicht-Konsument von deutschem Fernsehen kannte ich die Hauptdarsteller (wenn überhaupt...) auch eher aus den besagten Quiz- und Kochshows und kann trotzdem (oder grade deswegen...?) vermelden, dass ich das Casting durchaus gelungen fand. Wenn ich einem Kritikpunkt des Frühstücksfernsehmenschen zustimme, dann vielleicht dem, dass die kulturellen Klischees bei dem Nebencharakter-US-Astronauten vielleicht ein wenig weniger cringe hätten sein dürfen, aber da der so unfassbar wenig Screentime hat, wars dann auch schon Meckern auf hohem Niveau. ;-)

Und da wären wir dann auch schon bei meinem kurzen (ich versuche es!) Exkurs zur Kritik an der Kritik, denn ich fand beide vorgebrachten Punkte stachen in eine wunde Stelle und haben mich ein wenig aufgeregt, nicht nur, weil ich sie in Bezug zu dieser Serie unzutreffend finde, sondern auch im allgemeinen Mediendiskurs ... unhilfreich? 

Fangen wir mal mit der Vorhersehbarkeit an: In dieser Serie wird uns ein Mysterium (verschwundene/getötete Astronauten) präsentiert und jede Folge fügt ein wenig Neues zur Aufklärung bei. Ich fand das großteilig sehr gut gemacht, angefangen bei der "unzuverlässigen Erzählerin" Paula, bis zu den Genre-Konventionen von Militär- und Geheimdienstverschwörungen. Dass man so einen Plot als "vorhersehbar" kritisiert, zeigt für mich nur, dass wir verlernt haben ein gut gemachtes Foreshadowing wertzuschätzen, denn ich fand absolut, dass es genug Überraschungen im Wie und Warum des Plots gab, dass ich nicht im Traum daran gedacht hätte zu kritisieren, dass das Was passiert einigermaßen erwartbar ist, einfach weil das nicht der erste Verschwörungsthriller ist, den ich jemals gesehen habe und Genre-Konventionen zu folgen NICHT gleichbedeutend ist mit mangelnder Originalität. Aus dieser Gleichsetzung und der Erwarungshaltung von jedem Twist "weggeblasen" werden zu müssen, entstehen dann Serien wie 1899, die irgendwann nur noch absurde Wendungen einbauen, die deswegen niemand kommen sehen konnte, weil sie durch absolut nichts vorbereitet werden und deswegen progressiv weniger und weniger Sinn ergeben. Wenn Storytelling nur darauf ausgerichtet ist ohne Sinn und Verstand den größtmöglichen Schockeffekt zu erzeugen, kommt dabei irgendwann nur noch Bildsalat raus und ich bin absolut dagegen das zu unterstützen. Maybe that is also just me ...

Und bei der "Überlänge" sehe ich einen ähnlich schädlichen Trend - die kapitalistische Prozessoptimierung der Kunst. Klingt prätentiös, aber ich kann erklären, was ich meine. Diese Serie enthält einige Handlungsstränge, die die Zuschauererwartung in eine falsche Richtung lenken (kurzfristig) und am Ende hauptsächlich für die Charakterentwicklung (langfristig) interessant sind. So etwas als Überlänge zu definieren, folgt dem "alles raus was nicht essentiell zum Plot beiträgt" Trend des Storytellings, der sich mir nur unter Finanzoptimierungsgründen erschließt - warum Papier bezahlen für Buchszenen, die nicht absolut notwendig sind, warum Szenen bezahlen, die den Filmplot nicht zu 100% weiterbringen? Als Zuschauer fand ich gerade die Szenen interessant, die uns etwas über die Menschen erzählen - über diese Szenen habe ich im Nachhinein nachgedacht, nicht über das Jump N Run der Actionsequenzen, egal wie essentiell sie für den Plot waren.

Natürlich gibt es auch schonmal Geschichten, die länger sind, als sie sein müssten, weil es Szenen gibt, die weder für den Plot, noch für die (Charaktergetriebene) Story viel leisten, aber hier habe ich das absolut nicht gesehen. Und vielleicht bin das wieder nur ich, aber es enttäuscht mich immer ein wenig, wenn selbst Kritiker, die dafür bezahlt werden im Fernsehen ihre Meinung kundzutun oft die Arbeit von Kreativschaffenden so wenig wertschätzen, dass jedes Stilmittel, das sich nicht sofort erschließt, sofort zu einem handwerklichen Fehler, oder Makel erklärt wird. Und je weiter wir in dem Spannungsfeld von Kunst und Kapitalismus in die "Filme/Serien/Bücher sind Geldanlagen" Ecke tendieren, desto mehr werden wir mit dieser Prozessoptimierung konfrontiert, die alles was "riskant" ist herauskürzen möchte. Dieses Sicherheitsbedürfnis und der Wunsch eine Checkliste für finanziellen Erfolg an Geschichten anzulegen, kann man in vielen Bereichen beobachten, aber müssen wir dem auch noch unter die Arme greifen, indem wir gleich über Überlänge jammern, wenn nicht jede Szene dem Streamlining eines Plot folgt? Das ist genau die Art von "Storytelling" für die Produktionsfirmen am liebsten AI einsetzen würden, Roboter sind viel besser als wir darin ein Schema F immer und immer wieder zu reproduzieren. Aber wollen wir auf Dauer Unterhaltung, die wie Systemgestronomie funktioniert? Sicher, so ein McDonals Burger ist schnell verfügbar und "sicher", weil man genau weiß was man bekommt und manchmal ist das auch genau was man grade will - aber sollte das dazu führen, dass all unser Essen so gestreamlined ist, dass man schon komisch angekukt wird, wenn man sich lieber in Ruhe hinsetzen und 3 Gänge genießen will? ;-)

Ok genug Metapher und Mediendiskurs für heute, was war sonst noch? Ich fand die Serie sehr gut, hat man vielleicht gemerkt. Ich schaue nicht viel deutsches Fernsehen, aber Das Signal hat mich besser unterhalten, als so ziemlich alle Hollywoodproduktionen aus der näheren Vergangenheit. Das Ende war mir ein wenig coincevenient an Stellen - Spoiler: die böse Billionärin ist am Ende einfach zu blöd ihren Mordplan auch durchzuziehen, das schmeckte nach Protagonisten-Rüstung... - und ich hätte mir ein wenig mehr Alien-Message gewünscht. Die Sache mit der Sonde war auf ihre Art schon nett gemacht, aber zumindest ein Alien Grafiti oder so hätte man draufmalen können, oder? Das hätte auch die hehre Botschaft nicht wirklich gestört zum Schluss ...

Aber ich verbuche das mal unter Meckern auf hohem Niveau und vergebe trotzdem 4,5 von 5 Käfern (if you know, you know...), weil Kunst nicht perfekt sein kann und muss.

10.05.2024

Netflix für Übernatürliches: Death by Magic & Alien Prophet

Es war mal wieder Zeit ein paar Abende, an denen ich vor allem entweder konzentriert arbeiten, oder völlig ohne Hirnzellen einzusetzen zocken wollte, mit Hintergrundbeschallung zu füllen und wie man weiß, ist die gemeine Netflix-Dokuserie mein Format der Wahl was das angeht. ;-)

Die beiden Exemplare, die heute zur Begutachtung ausgewählt wurden, unterscheiden sich allerdings signifikant in Ton und Absicht, das eine ist mehr oder minder eine dramatisierte Zaubershow und das andere mehr eine True Crime Geschichte - nur damit wir das gleich mal klargestellt haben.

Fangen wir mal mit der leichteren Kost an, denn trotz des düsteren Titels wird es in Death by Magic selten wirklich morbide. Die Prämisse an sich klingt erstmal auch wenig kompliziert, der Host (selbst Illusionist) setzt sich die Aufgabe Magietricks zu wiederholen, bei denen andere Magier schon gestorben sind.

Das Ganze wird pro Folge als "Research Trip" mit finalem Showdown verpackt, aber ist es eigentlich nicht wirklich - hauptsächlich sieht man ihm dabei zu, wie er "willkürlich ausgesuchte Passanten" mit seinen Fähigkeiten verblüfft, meist nur sehr tangentiell mit dem nachzustellenden Trick verbundene Selbstexperimente macht und am Ende meistens nicht mal wirklich den Trick vorführt, um den es geht, sondern eine dramatischere, oder auch einfach schlicht abgewandelte, weil überlebbare, Variante davon. Das klingt jetzt alles sehr negativ und das vermutlich zu Unrecht, denn wenn man nicht so zynisch ist wie ich und alles im Fernsehen für gestellt hält, dann kann man sich schon ganz nett unterhalten lassen. Ich persönlich mag halt lieber die Art von Mentalisten, die einfach Menschen so unfassbar lesen können, dass sie ohne Smoke & Mirrors für ihre Tricks auskommen, but maybe that is just me. ;-)


 

Ich weiß jetzt nicht, ob wir bei Mentalisten, die Menschen lesen können eine gute Überleitung zu den Raelianern finden, aber irgendwie müssen Sektengurus das ja schon auch hinkriegen, weil die meisten davon sind so hässliche Buckelfipse (hallo Keith Raniere^^), dass ich absolut nicht verstehen kann wie Leute ihnen irgendwas glauben, oder ihnen auch nur die Hand geben wollen, geschweige denn Geld oder Sex. Aber das scheint definitiv ein Problem mit meinem Alltagszynismus zu sein, denn in der Netflix Doku lernen wir immerhin, dass es immer noch Leute gibt, die auf die Ankunft unserer Alien Götter warten - hat diese Sekte eigentlich die Drehbuchberatung für Prometheus gemacht? Das würde einiges über den Film erklären... Ansonsten geht es sehr viel im Menschenklonung, aber abgesehen davon, dass das scheinbar ein großer Publicity Stunt war, kann ich nicht wirklich daran glauben, dass wir in naher Zukunft (geschweige denn in den 90ern^^) Klonbabies zu erwarten haben.

Ich will mich nicht zu sehr lustig machen, dafür sind Sekten und was sie ihren Anhängern zumuten ein zu ernstes Thema, aber wenn - im Sinne von falls!! - die Vorwürfe von Kindesmissbrauch tatsächlich unwahr sein sollten, konnte ich hier zumindest außer der üblichen körperlichen und finanziellen Ausbeutung nicht viel an Hasspredigt oder Selbstmordglorifizierung finden. (Und ja, das ist eine sehr niedrige Hürde, man muss den Satz nur mal langsam lesen...) Aber in der Welt, in der wir nunmal leider leben, ist es mir ziemlich egal, ob Jesus ein Inka oder Marsmensch war, solange die Leute, die das glauben mich und andere in Ruhe lassen.^^