Publikationen, Projekte, Persönliches

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05.09.2025

11 meiner absoluten Lieblingsbücher - ein schneller Überblick für Zwischendurch!

Unser Thema heute: 

Bevor unser Wohnzimmer (vorrübergehend) in Schutt und Asche gelegt wird, brauchte ich noch ein schnelles Video, also reden wor heute über Bücher und nehmen Abschied von meinem Bücherregal, das sich hoffentlich bald signifikant verändern wird. ;-) 

Enjoy! 


 

TIMESTAMPS 

00:00 Intro 
03:55 Die Hexe von Paris, Judith Merkle Riley 
07:15 Creation of Anne Boleyn, Susan Bordo 
08:56 World War Z, Max Brooks 
13:45 Marie Antoinette - The Journey, Antonia Fraser 
16:26 Circe, Madeline Miller 
19:35 Rivers of London, Ben Aaronovitch 
21:56 Dracula, Bram Stoker 
24:18 Solaris, Stanislaw Lem 
25:45 Hunger Games, Suzanne Collins 
32:32 In the Shadow of the Empress, Nancy Goldstone 
35:03 Herrin vom Nil, Pauline Gedge 
38:00 Outro

04.07.2025

Life at 42. Oder auch: Die ultimative 50 before 50 Liste?

Unser Thema heute:

Während ich darauf warte, dass die 42 ihre Magie entfaltet und mir endlich die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest verrät, schauen wir uns mal an was Menschen im Internet für die "ultimative" 50 before 50 Liste halten und was ich so davon halte.

Alles nicht so ernst gemeint, denn es ist viel zu heiß für Tiefsinn! ;-)

Enjoy!



30.05.2025

Netflix True Crime: Instagram's Wort Con Artist & JonBenet Ramsey

Netflix scheint ja auf einem high profile True Crime Trip zu sein, zumindest in meiner Übersicht tummeln sich in letzter Zeit recht viele "große Namen" und berühmte Fälle, von denen man selbst dann gehört haben könnte, wenn man nicht wie ich ist und ab und zu mal in so Doku-Beschallungs-Löcher fällt.

Zu The Search for Instagram's Worst Con Artist gibt es ja scheinbar auch eine fiktionalisierte Netflix Serie, die so ähnlich funktionieren soll wie Inventing Anna - high profile Con-Women sind scheinbar ein lukrativer Markt, vielleicht weil man Betrug für eine männliche Domäne hält?

Prinzipiell sind solche Fälle auch - oft zumindest - weniger düster, weil sich immerhin der körperliche Grausamkeitsfaktor in Grenzen hält und reiche Menschen zu bestehlen meistens weniger Mitleid erzeugt, auch wenn die Diebe sich meistens nur selber für Robin Hood-eske Figuren halten.

Sobald es um Schwindel geht, die die Gesundheit von Menschen zum Ziel hat, sehe ich das allerdings kritischer. Das ist "White Collar Crime" ala Elisabeth Holmes, wo das Label nur verschleiern soll, dass tatsächlich Menschen sterben können, wenn man ihnen falsche Krebsdiagnosen erstellt, oder ihnen verkaufen will, dass Krebs mit Fruchtsaft geheilt werden kann. Ich werde also die fiktive Serie auch hier nicht konsumieren, ich finde das gibt diesen Sauerstoffverschwendern nur die Aufmerksamkeit, die ihnen gefällt. Aber die Doku sollte man sich vielleicht mal geben und sei es auch nur, um sich daran zu erinnern, dass im Internet das meiste Fake ist.

Und wenn man dann noch eine Erinnerung braucht, dass auch vor dem Internet True Crime existierte und manche Fälle größer als andere waren, der kann sich noch Cold Case: Who Killed JonBenét Ramsey geben. Wobei ich nicht weiß, was über diesen Fall gesagt werden kann, das nicht schon gesagt wurde - und der Titel mich auch so low-key aufregt, weil er eine Frage stellt, die auch diese Doku nicht beantwortet, weil es vermutlich nach all der Zeit keine wirklichen Antworten mehr gibt. Aber zumindest nehmen sich die Doku-Macher:innen mal die Zeit darauf hinzuweisen, dass auf allen Seiten der "Kontroverse" (aka waren die Eltern Schuld oder nicht) ziemlich absurde Argumente angeführt wurden. Und ein weiterer Trend, der sich für mich in den letzten Fällen so rausschält: Warum schreiben so viele Ermittler/Staatsanwälte/Ankläger Bücher über diese Fälle? Ist das nicht ethsich fragwürdig (wenn auch schon von mir aus nicht illegal) deine Theorie zum Fall zu vermarkten, egal ob die sie vor Gericht beweisen konntest, oder nicht? Weiß nicht, ich finde das icky, wir werden da noch öfter drüber sprechen müssen ...

 

14.04.2025

The Disordered Cosmos. Oder auch: Akademia ist eine Shitshow, who's surprised?

Wie man vielleicht weiß, versuche ich immer wieder mal - ohne viel Erfolg - Physik zu verstehen. Und nachdem ich mich mehrmals durch Hawkin und Konsorten gewühlt habe, dachte ich mir, versuchen wir es doch mal mit einer anderen Perspektive. Wie man vielleicht auch weiß, ist es in der Historienforschung immer hilfreich sich einer Begebenheit oder Person von mehreren Perspektiven aus zu nähern, warum sollte es bei schwarzer Materie anders sein? 

Und dieses Beispiel ist nicht zufällig gewählt, aber bevor wir dazu kommen, worum geht es kurz zusammengefasst in The Disordered Cosmos: A Journey into Dark Matter, Spacetime, and Dreams Deferred von Chanda Prescod-Weinstein?

In The Disordered Cosmos, Dr. Chanda Prescod-Weinstein shares her love for physics, from the Standard Model of Particle Physics and what lies beyond it, to the physics of melanin in skin, to the latest theories of dark matter—along with a perspective informed by history, politics, and the wisdom of Star Trek

One of the leading physicists of her generation, Dr. Chanda Prescod-Weinstein is also one of fewer than one hundred Black American women to earn a PhD from a department of physics. Her vision of the cosmos is vibrant, buoyantly nontraditional, and grounded in Black and queer feminist lineages. 

Dr. Prescod-Weinstein urges us to recognize how science, like most fields, is rife with racism, misogyny, and other forms of oppression. She lays out a bold new approach to science and society, beginning with the belief that we all have a fundamental right to know and love the night sky. 
The Disordered Cosmos dreams into existence a world that allows everyone to experience and understand the wonders of the universe. 

31.12.2024

Berühmte letzte Worte 2024

 


Ich habe mal wieder das Gefühl gestern war April, aber vielleicht ist das einfach das neue Normal, an das man sich gewöhnen muss? Oooder vielleicht fällt mir ja auch noch ein bisschen was ein, wenn wir so an 2024 zurückdenken, versuchen wir das mal. ;-)

Vorherrschendes Gefühl für 2025?
Letztes Jahr wollte ich hier positiv überrascht werden und ich kann ehrlich nicht sagen, ob das wirklich so funktioniert hat. Ich schätze, es gab ein paar positive Erlebnisse, aber ich war dann auch mal fast 2 Monate krank, das war weniger witzig und das Jahresende war endlos stressig. Von daher würde ich mal sagen, 2025 starte ich vor allem vorsichtig. Energieressourcen sind endlich und in 2025 muss ich wohl ein wenig besser darauf aufpassen.
 
2024 zum ersten Mal getan?
Hm, ich weiß jetzt nicht, ob ich das unter Jahreshighlights ablegen würde, aber meine Kollegen haben mich zum Oktoberfest geschleppt und das war definitiv ein Erlebnis, das ich so zum ersten Mal hatte. Vor allem im Gedächtnis bleiben mir das Fiepen in den Ohren von der Blasmusikkapelle und der positive Covid-Test, den ich als Souvenir behalten durfte.^^
Muss ich nicht zwingend nochmal machen. ;-)

2024 nach langer Zeit wieder getan?
Vielleicht kommt mir 2024 auch so kurz vor, weil mir in dieser Kategorie nichts einfällt - ein paar "ach das war mal wieder schön" Erinnerungen hätten vielleicht geholfen? In Ermangelung von irgendwas orginellerem, setze ich hier also mal unsere Küchen-Renovierung hin. Den Schrank hatte ich das letzte Mal vor Jahren neu beklebt, also zählt das vielleicht?

2024 leider nicht getan?
Ich wäre gerne wieder mal einen Tag ans Meer gefahren und ich denke für meine mentale Gesundheit wäre das auch ganz gut gewesen. Vielleicht ein erster guter Vorsatz für 2025, auch wenn das Leben auf der Baustelle vermutlich wenig Zeit dafür lassen wird ... 
 
(Un)wort des Jahres?
Ich halte mich weiterhin von TwiX und Konsorten fern, von daher bin ich blissfully ignorant was den Großteil von Internet-Disskurs angeht. Und ich möchte das auch nicht ändern, von daher bin ich ganz zufrieden diese Kategorie zum 2. Jahr in Folge offen zu lassen.^^

Allgemeinzustand?
Bis zum Oktober hätte ich eigentlich gesagt 2024 war ein ziemlich gutes bis durchschnittliches Jahr, aber das große C hat mein Immunsystem so ziemlich ausgeschaltet, von daher waren die letzten Monate ein kontinuierliches Rotzfest, das ich immer noch nicht ganz hinter mich gebracht habe - oder es wäre richtiger zu sagen, dass immer wenn ich denke jetzt könnten die letzten Symptome mal weg sein, mein Organismus sich so denkt "NOPE!". Es nervt. Das darf in 2025 gerne wieder besser werden, danke!

Urlaub und Partys?
Hmmm lasst mich nachdenken ... Nope, nope, nope und nope. Ich habe eine renovierte Küche und ein renoviertes Gästezimmer, aber für alles andere war keine Zeit. Mein Urlaub war also IKEA und meine Party Kisten packen und Möbel rücken. 1 out of 10, would not recommend. ;-)


Haare länger oder kürzer?

Falls man mir bei Insta folgt, dürfte man wissen, dass ich irgendwann zwischen Baustelle, Kisten packen und kleineren bis größeren kreativen Krisen einen kleinen Bad-Hair-Meltdown hatte und 20cm Spitzen einfach mal losgeworden bin. ;-) Ich sage jetzt nicht, dass diese Art von Kurzschlusshandlungen unbedingt zu empfehlen sind, aber 2 interessante Beobachtungen dazu, auch wenn wie immer niemand gefragt hat: 1. waren diese letzten 20cm scheinbar verantwortlich für 80% des Pflegeaufwands, zumindest spare ich seit dem Schereneinsatz 30Min täglich beim Ausbürsten. und 2. waren diese letzten 20cm offensichtlich das für andere Menschen bemerkenswerte. Momentan ist der Zopf wieder so Taillenlang, aber das findet niemand kommentarwürdig - als ich den Zopf noch aus dem Weg halten musste, um mich nicht aus Versehen draufzusetzen, habe ich ständig Kommentare von Fremden dazu bekommen. Spannend? Vielleicht nicht, aber soviel ist dieses Jahr nicht passiert, da muss man es mal erwähnen. ;-)

Kurzsichtiger oder Weitsichtiger?
Vermutlich weder noch, aber ich habe immerhin den Vorsatz aus dem letzten Jahr umgesetzt und noch eine "Sommer-Brille" gekauft, die bei Lichteinfall automatisch abdunkelt und ich muss sagen, dass sich diese Investition für meine Kopfschmerzen schon gelohnt hat. Eine "richtige" Sonnenbrille ersetzt man damit nicht, aber für die schnelle Hunderunde zwischendurch ist es schon praktisch!

Mehr Kohle oder weniger?
Ziemlich gleichbleibend, es bleibt nur weniger übrig, siehe unten...

Mehr ausgegeben oder weniger?
Hahahahahahaaaa ... ja ... ähm ... Handwerker, ne? Nächstes Jahr müssen noch 3 Zimmer und das Bad gemacht werden, das ist nichts für Leute, denen bei 5stelligen Rechnungsbeträgen schwindlig wird ...

Mehr bewegt oder weniger?
Da könnte ich dann gleich weiterlachen, Leben zwischen Kisten und dann dauerkrank, mein Bewegungsradius in den letzten 6 Monaten bestand aus der gelegentlichen Hunderunde, ich glaube meine Hanteln sind in irgendeiner Ecke, die ich seit April nicht mehr gesehen habe. Ich würde gerne sagen, das wird nächstes Jahr definitiv wieder besser, aber who knows? Die Baustellen wohl eher nicht und der Gesundheitszustand? Muss man wohl abwarten. *sfz*

Film des Jahres?

Ich habe tatsächlich gar nicht so viele Filme gesehen in diesem Jahr, stelle ich fest, aber dafür ein paar sehr unterhaltsame Limited Series. Silent Sea zähle ich mal dazu, obwohl es ja eigentlich nur eine nach der 1. Staffel abgesetzte Serie ist, aber abgeschlossen genug, um als limited durchzugehen. ;-) Mein Favorit war House of Usher, aber das Decameron kommt auf einen guten 2. Platz und Das Signal war auch durchaus unterhaltsam. Wenn ich mich dringend auf einen Film einigen soll, dann muss ich das Spiderverse nehmen, weil Kung Fu Panda mich ja dringend enttäuschen musste, ausgerechnet in dem Film mit einem Chameleon *grmpf*.

Buch des Jahres?

Ich habe tatsächlich in den Winterferien ein paar sehr interessante Bücher angefangen, zu denen die Rezis aber noch ausstehen und die daher erst nächstes Jahr in die "Wertung" aufgenommen werden, aber insgesamt war die Mischung aus Sachbuch und Fiktion in diesem Jahr wieder ziemlich ausgeglichen. Der Rest der Dark Materials kommt nicht ganz an das erste Buch heran und die Vampir-Sex Bücher sind jetzt nicht mein Top of the Year Material, von daher gebe ich mein Buch des Jahres mal an Diamond Hill, einfach nur weil die Leseerfahrung so anders war, als alles was ich so erwartet hätte. ;-)

Mein Sachbuch des Jahres ist natürlich Wifedom, das dürfte niemanden überraschen, ich habe es ja schon jedem und seinem Hund empfohlen dieses Jahr:


Für das Hörbuch des Jahres habe ich auch noch ein paar gute Kandidaten auf das nächste Jahr schieben müssen, aber das heißt ja nicht, dass es in 2024 keine Highlights gab. Ich entscheide mich mal für Hide, hauptsächlich wegen den Griechen. If you know, you know ... ;-)
 
Erkenntnis des Jahres?
Weniger eine Erkenntnis, als eine Erinnerung dass "ich bin halt immer müde" schon irgendwie zum haha adulting dazugehört und man Witzchen drüber machen kann, bis es dann nicht mehr witzig ist. Im Büro hat sich in diesem Jahr die Nachfrage "müde oder gefährlich müde?" eingebürgert, nachdem gleich 4 Kolleg:innen monatelang wegen Erschöpfung und Burn Out pausieren mussten. Und ich finde das ganz gut - ich war gegen Jahresende sehr nah dran an "gefährlich müde", diesem Zustand, der nicht mit ein paar Tagen Ausschlafen zu beheben ist, weil eine mentale und ich sage mal spirituelle Müdigkeit dazukommt, die nichts mit Schlafmangel zu tun hat. In diesem Sinne, um mal auf das vorherrschende Gefühl für 2025 zurückzukommen: Passt auf euch auf, Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich habe in diesem jahr sehr viele Spontankäufe zu Geschenken gemacht und die meisten scheinen gut angekommen zu sein, aber was davon jetzt das Beste war, weiß ich mal wieder nicht ... Aber ein bisschen stolz auf meine Geschenkeintuition war ich schon, das war auch mal schlimmer! ;-)

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Wir haben hauptsächlich praktische Dinge bekommen in diesem Jahr, was auch zum Allgemeingefühl passt, aber wenn ich mal ganz frech sein darf, habe ich mir mein liebstes Geschenk eigentlich selber gekauft - einen Mikrowellen-Reiskocher! Und ja, ihr dürft das jetzt gerne für ein Armutzeugnis für meine Kochkunst halten, das geht mir sowas von am Ar*** vorbei, ich find das Ding toll, es geht schnell, einfach, man kann es in die Spülmaschine stellen, es ist mein neuer bester Freund, ok?!

Wobei, der Werkzeugkoffer, den mein Vater angeschleppt hat, ist schon auch ziemlich cool ... ;-)

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Jedes jahr wieder stelle ich fest, dass ich mal anfangen sollte Buch zu führen über diese Dinge, weil mir immer nichts einfällt ... ich habe mich aber darüber gefreut, dass unsere kleine Groß-Kusine (sie ist 3) sich gefreut hat uns an Weihnachten zu sehen und dringend auf meinem Schoß sitzen wollte. Das war schon ziemlich niedlich und ein wenig überraschend, weil wir die Kinder ja nun wirklich nicht oft zu sehen bekommen - aber vielleicht ist grade deswegen der "Mama seh ich ja ajeden Tag" Faktor höher? ;-)
 

Die größte Enttäuschung?
Unser Jahr begann am 2.1. damit, dass wir unser altes Kätzchen entlassen mussten - das war abzusehen, sie war sehr alt und sehr sehr krank, aber das macht es nie wirklich einfacher. Enttäuschung passt da als Wort eigentlich nie wirklich, aber wie immer weiß ich auch keine andere Kategorie, in die sowas reinpasst, von daher wollte ich den kleinen Moment des Gedenkens nicht verpassen. Silvester in diesem Jahr wird dadurch auch ein klein wenig trauriger, aber so ist numal das Leben.

Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
Da muss ich leider nochmal auf Instagram verweisen, denn da dürfte mein Highlight des Dezembers zumindest relativ offensichtlich gewesen sein und die Entscheidung daher auch. Die 25. Jahre Jubiläumstour von Riverdance fiel ganz zufällig damit zusammen, dass ich die Show auch vor 25 Jahren das erste/letzte Mal gesehen hatte - nur konnten wir uns diesmal Logenplätze leisten. Nicht mehr 16 sein, hat auch Vorteile. ;-)

Ich weiß nicht, ob ich den Dezember ohne diese Dosis pures Endorphin überstanden hätte und es schadet auch sicher nicht, dass ich den einen oder anderen Ohrwurm noch bis ins nächste Jahr mitnehme.

Vorsatz fürs neue Jahr?
Das mit dem vorsichtig sein hatten wir ja schon, also erwähnen mir nochmal kurz an dieser Stelle, dass die 5. Rohfassung der Zirkelchroniken endlich fertig ist (trotz kreativer Dauerkrise, dazu dann im Schreibjahresrücklick mehr) und ich daher den Vorsatz gefasst habe in ein neues Jahr des Überarbeitens aufzubrechen. Momentan bin ich hochmotiviert, ich hoffe die Einstellung hält sich! ;-)

2024 war mit einem Wort?
Anstrengend

Kann also nur besser werden ... *klopfganzganzfestaufHolz*

In diesem Sinne, auf ein gutes Neues!

20.12.2024

Netflix für Sofa-Experten: Simone Biles & Sprint

Wir befinden uns im Endspurt zum Jahresende, auf dem besten Weg zu den Fress&Schlaf-Ferien, also ist es bestimmt nochmal Zeit für ein paar Sport-Dokus - ein neues Genre, aber ich denke es wird so ungefähr dieselbe Nische besetzen wie True Crime. Manchmal will ich einfach erfahren warum Menschen Dinge tun, die ich niemals tun würde. ;-)

Und Apropos Dinge, die ich niemals tun würde, hier lernen wir auch viel darüber wieviele Experten von ihren Sofas aus besser wissen was Leistungssportler tun oder nicht tun sollten, als die Sportler selbt. Wundervoll. Nicht. Man sollte sich also ein wenig darauf einstellen seinen feminist rage unter Kontrolle zu bekommen, bevor man sich Simone Biles: Rising gibt, aber vielleicht hilft es zu wissen, dass ihre Olympia Tokyo Geschichte immerhin dazu geführt hat, dass 60% einer in einer Umfrage befragten Frauen angaben ihr Beispiel hätte ihnen dabei geholfen ihre eigene mentale Gesundheit zu priorisieren. Babysteps im real gelebten Kapitalismus, aber immerhin.^^


Und falls man dann noch sanitiy points übrig hat, kann man sich noch ein bisschen mehr Höher, Schneller, Weiter mit dem entsprechenden Mindset geben mit Sprint - irgendwie müssen Sport-Psychologen ja ihr Geld verdienen, ich hoffe diese Leute werden mental gecoached ...

Aber falls man große Egos und große Show möchte, sind Sprinter offensichtlich die Sportler, an die man sich wenden muss. Die Formel 1 Piloten dürfen ja nicht bei Olympia mitspielen, ansonsten könnte man hier durchaus von Drive to Survive mit Laufschuhen sprechen.;-)

Weiß jetzt nicht für wen das eine Empfehlung ist, aber ich fands mindestens genauso interessant wie Serienkiller - deren Mindset muss ich ja auch nicht nachvollziehen.;-)

22.11.2024

Baldur's Gate 3. Oder auch: Ich bin keine Zielgruppe

Ich halte mich normalerweise fern von Hypes und das aus genau dem Grund, dass sie meistens zu große Erwartungen wecken. Aber ich brauchte auch irgendeine Ersatzdroge, um die letzten Monate zu überleben, bis endlich Dragon Age 4 (oder auch Taylor's Version - if you know, you know;-) erscheint, also habe ich schlussendlich nachgegeben und Baldur's Gate III angespielt.

Und wie bei allen großen Erwartungen, frei nach Hot Shots, ich hatte mir mehr davon erhofft, ABER zu diesem "das hätte man kommen sehen können" Punkt kommen wir gleich, erstmal ein Kurzfazit, für alle tldr Menschen unter uns:  

Offensichtlich ist BG3 ein spaßiges Spiel, ansonsten hätte ich nicht 3 verschiedene Runs to date - und das obwohl mir zu 100% die Motivation für Evil Playthroughs fehlt. Auch da, bin ich nicht die Zielgruppe, aber you do you, have fun! ;-) - aber es ist halt auch ein Larian Titel und das merkt man (leider) auch and den Stellen, an denen ich einfach nicht die Zielgruppe bin.

Was Larian allerdings sehr viel besser macht, als manch anderes Studio ist Marketing und sich selbst nicht so furchtbar ernst nehmen, daher habe ich mal statt des langweiligen Trailers die kleinen Cartoons rausgesucht, die einfach sehr viel mehr Lust auf das Spiel machen, wenn man (wie) ich ist, als das ein Trailer jemals könnte. Man darf mir gerne widersprechen, aber man kann es auch lassen. ;-)


25.10.2024

Die Netflix to feminist rage Pipeline: American Sweethearts & Mountain Queen

Einen letzten Eintrag aus meinen Sommerferien müssen wir noch hinter uns bringen, danach gehen wir dann zum Herbst-Content über - nicht, dass sich das thematisch irgendwie unterscheiden lässt, also ist es nur eine Zusatzinfo, die vermutlich niemand außer mir interessiert ... 

Aaanyway, sprechen wir mal kurz über 2 Netflix-Dokus, bei denen man die Burn-Patriarchy-Korkaden nicht vergessen sollte.^^

Fangen wir mal mit dem harmloseren Format an und sprechen über America's Sweethearts, oder auch "wie man die Träume von Mädchen für den Kapitalismus ausbeutet", auch bekannt als Profi-Cheerleading in den USA.


It is a truth universally acknowledged, dass Menschen der Meinung sind, wenn man "seinen Traum lebt", aka einen kreativen (Neben-)Job hat, berühmt ist, oder sonst einer "erfüllenden" Tättigkeit nachgeht, hätte man nicht denselben Lohn verdient, wie Menschen, die den ganzen Tag nur für Konzernprofite einen Bürostuhl mit ihrem Arsch polieren. Sagt vielleicht keiner so, lässt sich aber immer wieder beobachten.

So sollte es auch in dieser Doku nicht wundern, dass wir lernen, dass Cheerleading ein Riesengeschäft ist - für die entsprechenden Teams, die mit der Leistung und den Körpern ihrer "Mädchen" Profit machen - von dem die eigentlichen Akteure aber nichts haben, außer endlosen Trainingsstunden, und anderen Verpflichtungen für die sie in Butterbroten bezahlt werden. Ich stieß auf diese Doku über einen Online-Artikel, in dem es darum ging wie groß die Verwunderung (bis Entsetzen?) darüber war WIE ausbeuterisch dieses System ist und man könnte jetzt hoffen, dass eine "öffentliche Disskussion" vielleicht daran etwas ändert, aber ich halte mal noch nicht die Luft an. "Haben wir schon immer so gemacht und die jungen Leute sollen sich nicht beschweren, wir mussten da auch durch" ist alive & well auch in dieser Doku und solange Frauen andere Frauen kleinhalten wird das mit dem Abbrennen solcher Strukturen wohl eher nichts.

Und wem das noch nicht deprimierend genug war, der kann sich danach noch Queen of the Mountains geben, oder auch: Bergsteigen ist nicht nur ein Männersport, sondern auch noch ein Werkzeug des Kolonialismus.

Beides ist jetzt auch nicht neu, Savage Summit hat uns schon erzählt, dass der Boys Club der Gipfel-Junkies sich nicht gerne in ihren Überlegenheitsphantasien stören lässt und 14 Peaks hat uns schon erzählt, dass sich die reichen, weißen Männer auch von Einheimischen ungern in ihre Überlegenheitsphantasien reinreden lassen - wie man sieht, ich habe immer noch keine gute Erklärung gefunden warum dieses Hobby erstrebenswert ist, wenn man sich nicht grade den nächsten Kick suchen muss, oder beweisen, dass man die dicksten Eier hat.^^

Lhaka Sherpa hat da jetzt auch keine Einsichten zu bieten, die Motivation immer wieder auf diese Berge zu klettern, wird hier auch nicht weiter in Frage gestellt. Es geht eher sehr schnell darum wie man das schafft, obwohl man "nur eine Sherpa", eine Frau, Mutter und in einer hoch-missbräuchlichen Ehe gefangen ist. Ehrlich, auf das Ausmaß von häuslicher Gewalt beim Thema Bergsteigen war ich jetzt nicht vorbereitet, die Content-Warnung sei also hiermit ausgesprochen. Am Ende ist das Framing Device der Wissensweitergabe an ihre Töchter dann aber doch spannend - in der Sherpa-Kultur kann ich wenigstens noch irgendwie erkennen, dass der Bezug zu Berglandschaften wichtig ist und diesen Bezug weiterzugeben, an Nachwuchs, die in einem gänzlich anderen Kulturkreis aufgewachsen sind, hat seine offensichtlichen Schwierigkeiten. Wenn man also seinen Zorn über prügelnde Ehemänner ausblenden kann, kann man hier auch interessante Dinge mitnehmen.

06.09.2024

Netflix True Crime: Dancing for the Devil & The Devil on Trial

Vermutlich hatte ich es mir selbst eingebrockt, aber nach The Wonder war Netflix der Meinung ich bräuchte drignend noch mehr Beispiele für "warum religiöse Hardliner gute Bösewichte abgeben".

In Dancing for the Devil allerdings ohne Katholiken und dafür mit denjenigen, die sich was darauf einbilden ohne Papst auszukommen und stattdessen jedem Wichser mit einem YouTube Kanal glauben - maybe its just me, aber man fühlt sich immer ein bisschen verwirrt, genau wie bei den Leuten, die die bösen "Staatsmedien" nicht wollen, aber stattdessen jedem Wichser mit einem YouTube Kanal glauben ... die eine Option mag nicht toll sein, aber die andere ist objektiv meistens schlimmer...?

Und natürlich geht es immer um Geld und früher oder später Sex, das scheint auch in jeder Kirche/Sekte (der Unterschied ist fließend) immer gleich zu sein. Allerdings könnte der Vatikan von den Marketingstrategien hier noch was lernen. Wenn man den Papst schon zum G7 Gipfel einlädt, damit er da was über AI erzählen kann, müsste doch der TikTok-Kanal nicht mehr weit sein? Oder das ist alles unfreiwillig komisch, wenn es nicht so traurig wäre.^^


Und apropos "man könnte drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre" - wie wär's mit True Crime in dem buchstäblichen "the devil made me do it" Stil?^^

Für The Devil on Trial braucht man sehr viel Geduld, zumindest wenn einen katholisches (yes, we are back there) Geblubber über Teufel und Verdammnis ziemlich gegen den Strich bürstet, denn in dieser 1,5Std langen Doku, sprechen wir die ersten 45Min ausschließlich mit Menschen, die absolut davon überzeugt sind, dass der Teufel real und der "Täter" dieses Mordfalls ist. Es wäre fast lustig, wenn nicht jemand tot und mehrere Leben zerstört wären. Während sich diese Fraktion der Protagonisten also darüber beschwert, dass die "Ich war vom Teufel besessen" Verteidigung vor Gericht nicht zieht (meistens zumindest, the past was the worst^^), obwohl man sie doch auf die Bibel schwören lässt - und man sich höchstens insofern solidarisieren kann, dass ich das auch schwierig finde, allerdings mit einer diametral entgegengesetzten Lösungsstrategie #TrennungvonKirche&Staat anyone? - braucht es sehr lange bis mal die andere Hälfte der Familie interviewt wird, die das ganze für Humbug hält und auch ein paar sehr gute Argumente dafür hat.

Während ich also so ungefähr eine Stunde lang irgendwas auf den Fernseher werfen wollte, war es am Ende doch eine lehrreiche Erfahrung, man sollte nur seine Erwartung entsprechend managen. ;-)

31.05.2024

Wifedom. Oder auch: Die Quellenkritik zu feminist rage Pipeline

Ein weiteres Buch meiner Women's Prize Long-List lag in der Post und wie vielleicht schon der Titel, das Cover, oder überhaupt alles daran verraten, befinden wir uns hier in einem leicht anderen "Genre" von Biographie.

Bevor wir aber dazu kommen, worum geht es ungefähr in Wifedom: Mrs Orwell’s Invisible Life geschrieben von Anna Funder?

Looking for wonder and some reprieve from the everyday, Anna Funder slips into the pages of her hero George Orwell. As she watches him create his writing self, she tries to remember her own . . .

When she uncovers his forgotten wife, it's a revelation. Eileen O'Shaughnessy's literary brilliance shaped Orwell's work and her practical nous saved his life. But why - and how - was she written out of the story?

Using newly discovered letters from Eileen to her best friend, Funder recreates the Orwells' marriage, through the Spanish Civil War and WW II in London. As she rolls up the screen concealing Orwell's private life she is led to question what it takes to be a writer - and what it is to be a wife.

Compelling and utterly original,
Wifedom speaks to the unsung work of women everywhere today, while offering a breathtakingly intimate view of one of the most important literary marriages of the 20th century. It is a book that speaks to our present moment as much as it illuminates the past.


05.04.2024

YouTube für Kultisten

Ich bin aus verschiedenen Gründen vor einiger Zeit mal in ein Recherche-Loch zu pseudo-religiöser Propaganda gefallen - nein, es hatte nichts damit zu tun, dass mal wieder irgendwelche Mormonen vor meiner Tür standen, die sind wenigstens immer relativ leicht abzuwimmeln ;-) - und bin unweigerlich irgendwann bei Scientology gelandet, weil ... naja wenn man Jesus und seine unbefleckte Empängnis schon weird findet, dann wird es mit "meine Religion beruht auf Pulp-Science-Fiction" ja nur weirder.^^

Lange Vorrede, kurzer Sinn, ich habe 2 YouTube Kanäle aufgetan, die sich hauptsächlich mit den vielen, vielen halbseidenen Geschäftspraktiken von Kirchen und Celebrities beschäftigen und manchmal auch den Überschneidungen.

Ich hab euch mal die Videos verlinkt, die in meinem Kaninchenloch auftauchten, aber beide Kanäle haben auch ein paar andere durchaus interessante Videos. Falls ihr also mehr Kultisten in eurem Leben braucht und so...

Not the Good Girl

&

Coffee & Cults helfen euch da weiter! ;-)

04.03.2024

Netflix True Crime: Bitconned & The King Who Never Was

Man möge es mir nachsehen, dass wir wieder mal in ein kleines True Crime Loch fallen werden mit unserem Netflix Content in den nächsten Wochen - was soll ich sagen, die Welt ist düster und grausam und manchmal muss man einfach mal nachsehen, ob wenigstens ein paar der wirklich schlechten Menschen sowas wie Konsequenzen erleben müssen. Funktioniert meistens nicht und ist hier auch fragwürdig, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;-)

Ich habe also in kurzer Folge mehrere Dokus gesehen, die an sich alle in die ähnliche Kategorie fallen von "Menschen, die glauben, dass Regeln nur für andere gelten". Im nächsten Post dazu wird es noch ein wenig düsterer, weil wir da über Menschen sprechen, die eigentlich "Gutes tun" sollten und trotzdem keinerlei moralischen Kompass haben, aber hier kann man das schon auch betrachten.

Fangen wir mal mit Bitconned an, oder auch White Collar Crime ist kein Witz, auch wenn es um Krypto geht. Ja, inzwischen kann man überall nachlesen, dass 80% alle Krypto Schemes eigentlich Betrug sind, aber Hindsight ist ja 2020 und zu der Zeit, in der diese Leute mit ihrer Fake-App richtiges Geld abgezockt haben, konnte man offensichtlich noch auf einem Hype reiten. Ich kenne mich in Finanzweltdingen zu wenig aus, um berechtigterweise die Hoffnung haben zu können, dass sowas heute nicht mehr passieren würde, aber vielleicht hilft ja diese Doku dabei ein wenig gesunden Skeptizismus zu schüren, denn diese Menschen haben (großteilig) keinerlei Unrechtsbewusstsein, das ich irgendwie erkennen konnte. Das System erlaubt Korruption, warum also nicht korrupt sein, scheint so die Devise und das mit den Konsequenzen? Naja.

Wenn man also noch einen Grund braucht sehr sehr sehr vorsichtig zu sein, was Hypes und Geld angeht, hier findet man ihn.

Eintrag 2 im heutigen Post hat dann nichts mehr mit moderner Hype-Culture zu tun, sondern bedient sich der uralten Prämisse, dass Adel eben einfach nichtdaran glaubt, dass Gesetze, die für Bauern gelten, irgendwas mit ihnen zu tun haben. Und dieses Mindset scheint sich nicht abzuschalten, selbst wenn man keinen Thron und keine Krone mehr hat - rich people entitlement anyone?

An sich ist The King Who Never Was also eine Geschichte wie man sich aus Konsequenzen für seine Taten rausbluffen kann, wenn man nur genug Kohle und einen bekannten Namen hat - soweit so unüberraschend - aber den Twist, das aus diesem Fall eine ganze "Medizinbewegung" (ja, die "" sind sarkastisch gemeint^^) hervorgegangen ist, die Krebs und Trauma gleichsetzt und heutzutage immer noch erschreckend weitverbreitet ist, habe ich so nicht kommen sehen. Wer also diesen absurden Zusammenhang näher beleuchtet sehen möchte, sollte hier auch mal reinschauen.

Wenn man danach noch ein wenig Glauben an die Menschheit übrig hat, kann einem auch die Realität nicht mehr soviel anhaben.

16.02.2024

Netflix für Frankophile: The Spiderman of Paris & The Billionaire, The Butler & The Boyfriend

Wir sind immer noch dabei meinen Feiertags-Medienmarathon aufzuholen und wie jedes Jahr hatte ich irgendwie das Bedürfnis dem TV-Overload von süßlich, kitschigen Weihnachtswerbungen und Filmen irgendwas entgegenzusetzen, um den gesunden Zynismus zu füttern. Und was das angeht, ist doch ein bisschen True Crime genau das Richtige - allerdings von der unblutigen Variante diesmal, sooo tief in das "Menschen sind Abschaum" Loch wollte ich mich dann doch nicht mal von der Merci-Werbung treiben lassen. ;-)

Bei The Spiderman of Paris sind wir allerdings erstmal in einer Geschichte, die der "Titelheld" gerne als ein modernes Robin Hood Märchen verstanden haben möchte, weil er ja nur Menschen bestohlen hat, die eh zuviel Geld haben.

Hätte er sich dabei auf Juweliergeschäfte, Banken, oder so etwas verlegt, hätte ich ihm vielleicht sogar zugestimmt, auch wenn der "und das Geld den Armen geben" Teil der Story irgendwie fehlt. (Ja, er hat seinen Obdachlosen-Buddy in teure Restaurants eingeladen von seinem Ertrag, aber vor allem hat er das Geld für sich selbst verpulvert, den großen Gönner sehe ich da weniger.) Da er aber in Pirvathäuser und Museen eingebrochen ist, ist mein mitleid für seine Haftstrafe arg limitiert, denn egal wie reich man ist, so eine Verletzung der Privatssphäre ist einfach traumatisch und im Museum nimmt er Kunstwerke der Allgemeinheit weg, um sie an seine Hehler zu verscherbeln...

Insgesamt also eher keine Anti-Helden-Story, aber die Aufarbeitung des Kunstraubs ist trotzdem spannend erzählt. ;-)

Wenn man allerdings tief in das Eat the Rich Anti-Kapitalismus-Loch eintauchen will, dann sollte man sich dringend mal The Billionaire, The Butler & The Boyfriend geben. Einfach nur - vielleicht in Kombi mit der FIFA Doku - um zu verstehen, dass die Superreichen in einer anderen Welt leben, in der es keine Regeln und kaum jemals Konsequenzen gibt. Interessanterweise stellt sich auch hier ein wenig die Opfer oder Täter Frage, denn zentral im Geschehen gehen wir mit der Frage um, wie/bis wann alte Menschen mit viel Geld und Einfluss über ihre eigenen Belange entscheiden sollten - und ob es ab einem gewissen Grad von Reichtum und Macht eigentlich überhaupt noch jemanden gibt, der ohne Eigeninteressen agiert.

Der ganze Skandal bewegt meine französischen Kollegen mehr, als mich zugegebenermaßen, weil ich mich schon für deutsche Politik kaum interessiere, von daher war ich am Ende einfach nur entsetzt darüber wie wenig glücklich Geld macht - man denk ja vielleicht noch immer irgendwie naiv, dass Menschen, die den Kapitalismus gewonnen haben, irgendwelche Freude im Leben haben müssten.

In jedem Fall eine interessant erzählte Geschichte, sollte man mal reinschauen.

26.01.2024

Netflix für Verschwörungsfreunde: FIFA Uncovered & Who killed Jill Dando?

Wie immer im Januar/Februar haben wir vor allem noch einen ganzen Medien-Marathon aufzuholen von allen Dingen, die ich so "mitgenommen" habe, während ich quasi im perpetuellen Futterkoma zwischen den Feiertagen auf dem Sofa lag.

So auch diese beiden Dokus, von denen ich allerdings die erste tatsächlich ausnahmsweise eher gesehen habe, weil der Ehemann ein Interesse daran äußerte - und unser Geschmack was Filme und noch mehr Dokus angeht, ist so schwierig übereinander zu bringen, dass man sich über jedes gemeinsame Häkchen freuen sollte. ;-) Dabei interessiert mich Fußball an sich gar nicht mal so, aber hier ging es ja auch nicht um Sport, sondern um Korruption und Kriminalität, daher passt das mit dem True Crime Doppelpack hervorragend.

Man sollte die Doku vielleicht auslassen, wenn man a) noch ein wenig Glauben an die Menschheit behalten will, oder b) sich seine naive Realitätsverdrängung weiter leisten möchte, dass sportliche Großveranstaltungen unpolitisch sind, aber für alle anderen sollte es eine interessante Erfahrung sein.

In der zweiten Doku Who killed Jill Dando? befinden wir uns dann wieder im traditionelleren True Crime, hier kommt nur ein wenig Internationalität dazu, weil es um eine (zumindest in GB) hochbekannte Person geht und zwischendurch dann auch mal hoch politische Verschwörungen ins Spiel kommen.

Ich kannte den Fall tatsächlich schon aus The Casual Criminalist und war daher mit den Eckdaten vertraut - aber selbst dann ist es trotzdem immer ein Gewinn, wenn man zu der Erzählung auch Gesichter packen kann und hier hat sich (soweit ich das sehe) niemand dem Interview entzogen, weder die Ermittler, noch die Verdächtigen. Ausnahmsweise sind die Verschwörungstheorien und die Disskussion über Fehler in den Ermittlungen (bzw. police railroading) auch weit deatilierter, als das eigentliche Verbrechen, das nicht sonderlich grausam war, auch wenn das merkwürdig klingt. Aber bei True Crime ist das schon ein Punkt, den man als Empfehlung anfügen kann. Mehr CSI, weniger Saw und so weiter - falls das für eure Auswahl relevant ist. ;-)

11.08.2023

A Thousand Ships. Oder auch: Der Fluch der Vergleicheritis

Ich hatte ja schon angedeutet, dass es mich 2 Anläufe gebraucht hat, um mit A Thousand Ships von Natalie Haynes warm zu werden. Ehrlichgesagt, habe ich es auch nur noch ein zweites Mal versucht, weil mir so viele positive Rezis untergekommen sind, dass ich mich irgendwann schon ein bisschen von der Realität gegaslighted fühlte. ;-)

Dazu gleich mehr, aber erstmal, worum geht es eigentlich?


This is the women’s war, just as much as it is the men’s. They have waited long enough for their turn . . .

This was never the story of one woman, or two. It was the story of them all . . .

In the middle of the night, a woman wakes to find her beloved city engulfed in flames. Ten seemingly endless years of conflict between the Greeks and the Trojans are over. Troy has fallen.

From the Trojan women whose fates now lie in the hands of the Greeks, to the Amazon princess who fought Achilles on their behalf, to Penelope awaiting the return of Odysseus, to the three goddesses whose feud started it all, these are the stories of the women whose lives, loves, and rivalries were forever altered by this long and tragic war. 

A woman’s epic, powerfully imbued with new life, A Thousand Ships puts the women, girls and goddesses at the center of the Western world’s great tale ever told.

07.07.2023

Netflix für Casual Viewing: Future Of & The Bling Ring

Wir gehören ja zu der Kategorie von Menschen, die noch normales Fernsehen bezahlen, was ja eine aussterbende Gattung ist, glaube ich. Aber den Eindruck hat man auch schon seit 20 Jahren und bisher ist Kabelfernsehen noch nicht gestorben, also trügt der Schein vielleicht auch.;-)

Und warum ich immer wieder mal in Unterhaltungen gerate, in denen ich erklären (ich weigere mich das Wort rechtfertigen zu benutzen) soll, warum man Schund mit Werbung eigentlich überhaupt nicht braucht, sind meine 2 Antworten meisten: Seredipity und Hintergrundbeschallung.

Ich will mich nicht immer aktiv entscheiden müssen was ich gerade laufen lassen will und Algorythmen sind chronisch schlecht darin vorherzusehen was mich interessieren könnte. YouTube AutoPlay ist der Worst Offender in der Hinsicht (auch was Schund mit Werbung angeht), aber Amazon und Netflix sind auch kaum besser. Aber manchmal finde ich  leider auch im Fernsehen auch nichts, was mich als Hintergrundbeschallung interessiert und so bin ich auf die Alternative "Casual Viewing" Playlisten angewiesen und zuletzt fand ich zumindest bei Netflix mal wieder was Unterhaltsames.

Fangen wir mal mit Future Of... an, weil das so das Epitom der Hintergrundbeschallungsdoku ist. Kurze Folgen, von denen uns jede eine Technologie präsentiert, die gerade entwickelt wird und dann ein paar mögliche Verwendungszwecke in der Zukunft. Mich hat so ein bisschen die Folge zu zukünftigen Bestattungsalternativen reingezogen, weil ich die Human Composting Aktivisten schon von Ask a Mortitian kannte. Aber die Zukunft von Kopfhörern, oder Topfpflanzen fand ich auch ganz witzig - ob ich daran glauben will, dass ich in Zukunft mit meinem Hund reden kann, weiß ich noch nicht, aber als Zeitvertreib zwischenduch auf jeden Fall brauchbar.;-)

Bei The Bling Ring  muss man dann schon wieder ein paar mehr Hirnzellen parat haben, aber Teenager, die in Promi-Villen einsteigen und Designerklamotten klauen sind in der True Crime Düsternis-Skala noch nicht besonders weit unten.

Mir persönlich war die flapsig-witzige Aufmachung manchmal ein wenig zuviel, weil ich mich über verschiedene Erwachsene in dieser Doku unfassbar aufgeregt habe - dass Teenager schlechte Lebensentscheidungen treffen, wundert jetzt noch nicht und dass drogensüchtige Teenager das tun noch weniger, aber welche Ausrede für dämliches Verhalten hast du als Mutter, Anwalt, Ermittler oder Journalist?! - und jedes Mal, wenn die beiden Reality-TV-Produzentinnen irgendwas von sich gegeben haben, wollte ich dringend duschen. Aber auch wenn man meine abgrundtiefe Abscheu von Exploitation-TV mal außen vor lässt, wenn man mal in aller Konsequenz durchexerziert sehen will was für Deppen Fame Hunting aus allen Altersklassen machen kann, sollte man sich das mal geben.

23.06.2023

Netflix für VIP-Crime: Fugitive & Trial by Media

Nachdem ich den (vielleicht verständlichen, vielleicht naiven) Fehler machte zu denken, dass Everything Everywhere ein Film für lustige Abendunterhaltung sein würde, brauchte ich danach ein wenig Ablenkung von Familiendrama und Nihilismusargumentationen, um nicht ewig wachzuliegen und bin daher ohne Pause zu Netflix geswitched, weil irgendeine White-Collar-Crime-Doku gibt's da immer und in letzter Zeit haben sie sich auch als überraschend unterhaltsam erwiesen.;-)

Fugitive: The Curious Case of Carlos Ghosn fällt definitv in diese Kategorie, auch wenn ich feststellen musste, dass ich mal wieder die Einzige bin, die keine Ahnung von Wirtschaft und Autos hat, weil Ehemann und Kollegen alle sofort bei "ach ja, der Typ!" waren und ich so völlig unvorbereitet war, wie wild solche Business Stories teilweise werden können. Wirecard again quasi... ;-) Hier gibt es keine Verschwörungstheorien mit Spionen oder sowas, aber dafür Mangas, Geburstagsparties in Versailles, Konzernkultur, die suizidale Angestellte irgendwie zu ignorieren scheint und eine Flucht/Heist Story zum Abgang. Und damit ich mich noch ein wenig uninformierter fühlen kann, ist das alles auch noch gar nicht so lange her (ok teilweise 2010 oder so, aber das sind ja nicht die dunklen 80er oder sowas...;-).

Und apropos dunkle 80er, wenn man mal ein paar mehr Sanity Points übrig hat, könnte man auch bei Trial by Media mal reinschauen. Das hatte so ziemlich genau den umgekehrten Effekt, denn vom Titel dachte ich eigentlich, dass wir hier über Social Media sprechen würden, vielleicht Jonny Depp, oder zumindest O.J., aber nein, hier geht es um das dunkelste Medien-Mittelalter, oder auch die 80er und 90er.;-) Warum man ein wenig vorsichtiger sein sollte mit dieser Serie, denn die 80er und 90er waren nicht nur die Zeit von Jerry Springer und anderen Talkshows, sondern das schiere Level von Homophobie und Rassismus, das einem hier entgegenspringt, kann schonmal schockierend sein. Andererseits braucht man ja vielleicht manchmal eine Erinnerung, dass Zivilisation sich im Großen und Ganzen doch ein bisschen weiterentwickelt, auch wenn es manchmal nicht so aussieht ... 

Ich kannte von den vorgestellten Fällen mal wieder keinen - alles sehr US zentriert und teilweise war ich auch erst 2 Jahre alt, von daher ist das hier dann doch irgendwie verständlich - aber wenn man die Zeit und Energie hat, sollte man hier mal reinschauen, es ist nicht immer schön, aber man lernt was dabei.

10.04.2023

Listening to: The Murdaugh Murders. Oder auch: Truth is stranger than fiction...

Als jemand, der seit 5 Jahren einen "eigenen" Podcast hat, mag das ein wenig seltsam sein, aber ich höre nur sehr wenige Podcasts (und normalerweise sind das eigentlich/auch YouTube Kanäle). Fragt mich nicht warum, aber irgendwie gefällt es mir besser, wenn ich optional ein paar bewegte Bilder sehen kann, auch wenn ich es dann nicht immer tue.

Einer dieser Podcasts ist die Emily Show, die ich euch ja hier auch schonmal empfohlen hatte, und da ist das mit dem "ich schaue lieber bei YouTube" auch besonders relevant, weil ich inzwischen daran gewöhnt bin, dass Videos mir Kapitelmarken anbieten (und wenn du dir als YouTuber:in die Arbeit mit den Dingern nicht machst, bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht #nopressure ;-) und ich die Sponsorships überspringen kann ... Get your cash und so, aber ich kann leider nur ein gewisses Maß an Werbung ertragen...

Durch Emily bin ich allerdings in den Murdaugh Murder Trial hineingeraten und wenn euch True Crime ab und zu interessiert (Hass-Liebe und so), dann solltet ihr in diesen Fall vielleicht mal reinhören. Diverse mysteriöse Mordfälle, viel zu (einfluss)reiche Menschen, Nepo-Babies, Korruption, Polizei-Inkompetenz, Betrug, Unterschlagung, Versicherungsbetrug, Auftragsmord-Suizid, hier gibt es irgendwie alles.

This truth definitiv stranger than fiction, aber wenn man sich dafür interessiert, wie alles begann, dann ist der The Murdaugh Murders Podcast vielleicht die beste (oder zumindest ausführlichste) Anlaufstelle, auch wenn die Macher*innen sich definitiv mit ihrer Meinung nicht zurückhalten.

Und während wir noch den täglichen Trial-Updates folgten, hat Netflix mit "A Southern Scandal" eine eigene Doku zum Thema aufgelegt, die man sich auch gut anschauen kann, wenn man nur die "Eckpunkte" verstehen möchte und ein paar nützliche Einsichten von (im näheren und weiteren Sinne) Betroffenen verstehen. 

Einer der stärksten Punkte der Anklage im Prozess war (für mich) das Statement des Staatsanwalts Alex Murdaugh sei ein "Family Anihilator", weil er jede Familie zugrunde gerichtet hat, die je das Pech hatte mit ihm in Kontakt zu geraten. Diesen Eindruck kann man bei Netflix durchaus bestätigt finden...

Insgesamt also ca. 50 Stunden Content für die kleine True-Crime-Obession zwischendurch.;-)

27.03.2023

Netflix für Börsendummies: Game Stop & Madoff

Man möge es auf meinen Schnodderbeeinflussten Gemütszustand Anfang des Jahres schieben, aber ich hatte plötzlich den Impuls mal auszuprobieren was passiert, wenn ich den "Show me anything" Button bei Netflix drücke ... I know, es ist vermutlich dieselbe kleine Stimme, die dir sagt "wäre es nicht krass, wenn du von dieser Brücke springen würdest", aber im Gegensatz zu dieser Art von Impulsen, waren die Konsequenzen nicht ganz so dramtisch.;-)

Ich musste (durfte?) nur vieles lernen über 2 Dinge von denen ich ungefähr gleichwenig Ahnung habe: Aliens und Aktien. 

(Zu den Aliens kommen wir vielleicht später noch - ich warte mal ab wieviele UFOs noch abgeschossen werden und ob irgendwer zurückschießt, sonst ist der Post am Ende furchtbar schnell überholt, wenn der Krieg der Welten startet.^^ Ehrlich, in 2023 würde mich nichts mehr überraschen.)

Anyway, Aktien! Ich habe 0, oder sogar weniger als 0, Ahnung von was soviele Menschen eigentlich den gazen Tag an der Börse so tun. Und ich gebe zu, selbst nachdem ich jetzt 2 Netflix Dokus gesehen habe, in denen es um Börsenhandel ging, hat sich das nicht wirklich geändert. 

Hat mir irgendein talking head zwischendurch zu erklären versucht, was ein Hedgefond ist und wo der Ausdruck herkommt? Ja, schon. Habe ich irgendwas davon so verinnerlicht, dass ich das jetzt wiedergeben könnte? Nope. Und habe ich vor irgendwann mein Geld irgendeinem Hedgefond zu geben? Nopetynopenope.

Vermutlich ist das nicht die beste Einstellung, aber die, mit der wir jetzt weitergehen, bitte also keine Investmentchancen Kommentare, ja? ;-)

Was mir allerdings Eat the Rich: The GameStop Saga vermittelt hat, ist eine Tatsache, die auch in anderen Kontexten sehr offensichtlich wird: Viele Menschen haben immer noch keine Ahnung wie Meinungsmache, Hype und Influencerkultur online wirklich funktionieren. Also so wirklich, wirklich funktionieren. Und manche Menschen wissen das sehr wohl und können diese Ignoranz traditionell ausgelegter Systeme (und der Börsenhandel ist nunmal ein jahrhundertealter Dinosaurier, auch wenn das Equipment vielleicht digital ist) für sich nutzen.

Und dann gibt es Menschen, die einfach gut darin sind andere Menschen zu nutzen für was auch immer ihnen gerade in den Kram passt. Und um Soziopathen zu verstehen, muss man sich jetzt auch nicht mit Aktien auskennen, aber in Madoff: The Monster of Wall Street  kann man sich wieder diese "Wir wollen daran glauben, dass es Genies gibt, deren Businessmodell einfach funktioniert" Geschichte anschauen, deren Fortsetzungen dann Theranos und Wirecard waren. (Madoff war ja quasi das 70er und 80er Prequel^^)


Ich würde also schon sagen, dass man bei diesen Dokus was lernen kann - ich habe nur nicht viel über Aktienhandel gelernt, aber das ist vermutlich ein Ich-Problem!;-)

17.03.2023

1899. Oder auch: Fhtagn Netflix!

Ein weiterer "Ich brauche dringend Unterhaltung"-Testballon meines Feiertags-Lazaretts (ja irgendwann in diesem Frühjahr werden wir damit durch sein diese 3 Wochen aufzuarbeiten, aber leider nicht heute;-) war 1899, eine Serie an der ich zuerst nicht viel Interesse hatte. Dark hatte mich auch schon nicht so richtig interessiert und ich kann nichtmal genau sagen warum - aber irgendwo in dem riesigen Berg von konsumierbaren Medien, der jedes Jahr höher wird, muss man ja anfangen auszusortieren, da kann man auch bei vagen Bauchgefühlen und fehlenden Vibes anfangen... ;-)

Dann wurde mir aber erzählt, dass die Story auf einem Titanic-Dampfschiff spielt und das alleine hat mich dann doch dazu bewogen die erste Folge anzufangen. Ich habe mal den Teaser für euch rausgesucht (den Trailer gab's schon gar nicht mehr auf dem offiziellen Netflix-YouTube, ein Schelm wer Böses dabei denkt...?) für den Fall, dass man nicht weiß wovon ich spreche: