Publikationen, Projekte, Persönliches

29.08.2014

How To: Fledermaus-Top

So endlich sind wir mal mit den ganzen verwertbaren Resten durch und es wird mal wieder Zeit für was Neues! Oder naja...zumindest so halb neu...;-)

Ihr erinnert euch doch bestimmt (*haha*;-), dass ich bei meinem Sommerkleid schon feststellte, dass man mit demselben "Schnitt" auch Fledermausärmel machen bzw. lassen kann?
An dem Kleid fand ich das doof, aber der Jersey Stoff ist mein neuer Freund, weil er unglaublich angenehm auf der Haut liegt und für einen strechy Stoff auch gar nicht sooo schwer zu verarbeiten ist - wobei ich zugebe, dass ich bei dem hier ein paar mal öfter geflucht habe, als bei dem Blauen...muss an der Farbe liegen, blau beruhigt halt, Punktemuster machen bestimmt aggressiv!;-)

Also habe ich das mit den 4 Stoffbahnen nochmal ausprobiert in der halben Länge, um diesmal ein Oberteil und nicht gleich wieder ein Kleid - und diesmal habe ich sogar auch genug Stoff gekauft, dass es für 4 Bahnen (75x85cm) gereicht hat!;-)

Danach geht eigentlich alles genau wie vorher - 4 Nähte machen, jeweils nach oben 15-20cm offen lassen, Schulternähte schließen und Arme, Halsausschnitt und Saum umnähen, fertig!

Da das Punktemuster ein wenig speziell ist - und ich ja dieses Mal genug Stoff hatte ;-) - kam noch ein Gürtel aus demselben Stoff dazu und schon kann man das fertige Teil ausführen.
Ein bißchen Gezuppel war nötig, damit es in der "kurzen Länge" nicht unschöne Falten wirft, aber der Stoff ist super angenehm zu tragen und mit einem Longsleeve drunter als Legenlook bestimmt auch Herbst/Wintertauglich.

Ich würde schätzen, dass man so 2-3 Stunden braucht, je nachdem wie sehr sich der Stoff "anstellt" - echte Profis machen sowas vermutlich in 45Minuten...;-)

Demnächst habe ich (hoffentlich) noch eine Restverwertung und auch noch 1-2 neue Teile - danach ist mein Kleiderschrank erstmal wieder für eine Weile voll genug!

26.08.2014

Miss Peregrine's Home for Peculiar Children

So zwischendurch muss auch mal wieder ein bißchen Lektüre her, denn mal ehrlich, bei diesem Mistwetter kann man sich eigentlich schonmal auf Sofa, Decke, Tee & Buch (aka Winter;-) einstellen...
Statt Strandlektüre gibt es also heute schonmal ein Buch für graue Tage und zwar aus 2 guten Gründen:
1. Im Dunkeln gruselt es sich besser
und
2. Dieses Buch saugt einen so komplett ein, dass einem das Wetter draußen auch egal ist!;-)

Mein letztes Geburtstagsgeschenk für dieses Jahr und auf einem guten Weg zum Buch des Jahres:
 Miss Peregrine's Home for Peculiar Children geschrieben von Ranson Riggs


Zuerstmal müssen wir dazu ein paar Dinge festhalten:
1. Ich liebe das Cover!
Ich weiß, ich sage das oft, aber ich finde auch gerade heutzutage, wo viele Cover so einen gewissen "massenproduzierten" Look haben, muss das dringend mal lobend erwähnt werden.
2. Ich liebe die Idee!
Das eine hat mit dem anderen tatsächlich direkt etwas zu tun, denn wenn ich das so richtig verstanden habe, ist der Autor eigentlich gar nicht vordergründig Autor, sondern Photographien-Sammler. Das ganze Buch ist also mit diesen historischen Obkuritäten-Kabinett Photos gespickt (von denen das Coverbild auch eines ist), auf denen dann quasi die Handlung aufbaut. Erst gab es also die Fotos, dann irgendwann gab es eine Geschichte, die das Ganze verbindet. Das hätte vermutlich furchtbar in die Hose gehen können, tut es aber nicht.

Prinzipiell sind kleine Psycho-Kinder immer eine sichere Ausgangsbasis für solide Horrorgeschichten, aber selten(er) sind sie dabei die "Guten" - auch hier also mal was Neues.;-) Irgendwo auf dem Cover steht was von Harry Potter, aber ich persönlich finde das etwas weit hergeholt - da kann man auch Panem mit Mordor vergleichen. ;-P
Es geht also nicht wirklich im Oliver Twist mit übernatürlichen Kräften, sondern eher um Supernatural mit Kindern - und diese Mischung ist eigentlich spannender, denn sie hat diesen "ich versuche mir einzureden, dass die Monster nicht real sind" Aspekt, der einer von vorneherein als "Fantasy" angelegten Geschichte einfach fehlt.
Dann garniere man das mit ein paar echten Monstern, Psychokindern, Aufarbeitung von Familiengeschichte und bösen Wissenschaftlern und der warme Kakao neben dem Sofa kann auch schonmal kalt werden.;-)

Ich denke, ich werde mal die Fortsetzung abwarten, denn wenn es ein bißchen was zu meckern gab (irgendwas ist ja immer;-), dann vielleicht, dass der "Showdown" ein wenig wirr wurde und die Spannung etwas rauslief, aber vielleicht pusht der Serien-Showdown das ja wieder raus.

Bis dahin vergebe ich jedenfalls erstmal 4,75 von 5 Kameras für ein Buch, dass mich bis 2 Uhr morgens wach gehalten hat - und das schafft sonst nicht viel!;-)

24.08.2014

Montagsfragen (Zwischenstände)

Mir ist aufgefallen, dass ich "überfällig" bin, was das Thema Zwischenstände angeht - ich will mich da selber auch nicht stressen, wenn man zumindest in schreiberischer Sicht "nur" ein großes Projekt verfolgt, geht es halt manchmal einfach langsam vorwärts, ohne das dieser Progress irgendwie großartig erwähnenswert oder spannend wäre.
Auf jede Szene, die uns Blut und Tränen und Triumphgefühle kostet, kommen halt gefühlte 100, die eigentlich hauptsächlich fertig werden. ;-)

Für heute habe ich aber ein kleines Spielchen zum Zwischenschieben, in das ich ein paar Einsichten einflechten kann, die sich mir im Laufe der letzten 2 Kapitel aufgedrängt haben - die "Montagsfrage" veröffentlich auf der Schreibwahnsinn Seite. Ein kleines Sammelsurium von und für Autoren, auf das ich durch Tine schon vor einer Weile gestoßen war. Hier gibt es Zusammenfassungen, Links und Hilfestellungen für so manche Frage, die man sich als Schreiberling eventuell stellen könnte - gerade lese ich den Post zu "Kampfszenen" - ein Thema, das sich mir noch nicht in HdR Epik gestellt hat, aber was nicht ist, wird schon noch werden.;-)


Die "Montagsfrage für Autoren" von Schreibwahnsinn - Nach einem Konzept von Paperthin


Hier also die Montagsfragen aus dem August:

Sind deine Projekte Plot- oder Charakter driven?
Hier sind wir schon genau im Thema - wie ich schon erwähnte ist Elysion eine zu 85-90% Handlungsgetriebene Geschichte und insofern für mich ein bißchen was Neues - natürlich gab es auch ein paar Kurzgeschichten in den B(r)uchstücken, die auch nicht wirklich viel Charaktergetriebene Aspekte hatten, aber in einem großen Projekt ist der Unterschied einfach größer. Diese Herangehensweise hat sicherlich auch ihre Nachteile - ich bin noch dabei herauszufinden wieviel "personal drama" für die eine oder andere Figur ok ist, ohne dass dieser innere Schauplatz vom eigentlichen Thema ablenkt, aber ich will mal ein paar Vorteile aufzählen, die mir schon begegnet sind:
1. Wenn man wei was passiert, weiß man was passiert
Das hat natürlich damit zu tun, dass der Fokus nicht auf den Figuren liegt - statt einer Person mit einer ausergewöhnlichen Eigenschaft, Geschichte usw. haben wir eine ausergewöhnliche Situation in die ein paar mehr oder minder normale Figuren geworfen werden. Unsere "Helden" können von dieser Situation halten was sie wollen, aber sie müssen da einfach durch. Punkt. ;-) Ich finde das eigentlich sehr spannend, denn es öffnet die Tür zu sehr subtiler Charakterzeichnung - wenn man sich nicht darauf beschränken kann, dass unsere Protagonistengruppe sich zusammensetzt und in einer langen Reihe von Dialog-Monolog-Abfolgen herausfindet, wie jeder sich so fühlt, weil einfach "draußen" zuviel passiert, muss und kann man sehr kleine Wege finden, trotzdem eine individuelle Herangehensweise herauszuarbeiten. Aber die ständige Frage "Wieso sollte sich Figur A diesem und jenem Konflikt mit Figur B überhaupt aussetzen" fällt einfach weg. Praktisch das!
2. Wenns hakt, dann halt nicht
Das schöne am episodischen Erzählen mit mehreren Hauptfiguren und Handlungssträngen ist auch, dass man sich nicht an einer Situation festbeißen muss - mir liegt das nicht so, ich muss richtig Lust auf eine Szene haben, ansonsten ist die Gefahr groß, dass meine anderen 500 Hobbies mich ablenken;-) - sondern statt dessen erstmal woanders weitermachen kann. Natürlich muss man dabei darauf achten sich nicht in Nebenhandlungen zu verzetteln, nichts ist schlimmer, als ein Buch, dass vor lauter Nebenhandlungsstrang-Einführung nicht zu Potte kommt...Da kommt wohl mein Otherland Trauma wieder durch.;-)
3. Action auch ohne Rückblick
Zuguterletzt ein positiver Punkt, der mir im letzten Kapitel (Kapitel 5 - gerade fertig geworden und somit der "Das Buch ist zu 1/4 fertig" Meilenstein;-) extrem aufgefallen ist: In meinen Charaktergetriebenen Geschichten, wie im Rosenfriedhof zum Beispiel, oder auch in Bon Voyage (nie fertig geworden...) finden tatsächliche "Action Sequenzen" nur in Rückblicken statt. Blut und Eingeweide, Mord, Intriegen und "große" Szenen gibt es also für den Leser nur in aufgewärmter Form, während das Hier und Jetzt "nur" aus Protagonistengruppe im ständigen Dialog-Monolog-Zyklus besteht. Das an sich ist zwar nicht schlimm, aber es macht zur Abwechslung schon auch Spaß mal im Hier und Jetzt auf die Kacke zu hauen!;-)

Welchen Charakter - eines anderen Autors - hättest du gerne geschrieben?
Hatte ich schonmal erwähnt, dass ich Gone with the Wind mag? Ich denke schon.;-) Wenn es mir irgendwann mal gelingen sollte einen Charakter wie Miss Melanie zu erfinden, kann ich zufrieden sterben!

Wie findest du neue Ideen?
Ich dachte eigentlich immer, dass das umgekehrt funktioniert - also wie finden Ideen dich?;-) Ich bin noch nie losgegangen und habe mir gedacht: Ich gehe jetzt eine Idee suchen.
Das was dem vielleicht noch am nächsten kommt: Ich versuche manchmal mein Background Processing anzukurbeln, indem ich im Halbschlaf über Dinge nachdenke - also kurz vor dem Einschlafen nochmal aktiv durchgehe was ich gerade schreiben will,oder wo es gerade hakt. Manchmal fallen mir dabei ziemlich gute Lösungen ein, manchmal auch ganz andere Ideen, die mit dem Problem gar nichts zu tun haben, aber trotzdem gut sind...manchmal tut sich auch gar nichts, oder mein Hirn arbeitet im Schlaf weiter und ich bekomme das nicht so bewußt mit.
Aber ansonsten fliegen mir einfach manchmal Dinge an den Kopf, da kann ich nicht sagen wann wo oder wie - es macht Klick oder auch nicht.;-)

In diesem Sinne ein schönes Wochenende allerseits!

18.08.2014

How To: Altes T-Shirt, Neues Top (Restverwertung Teil 3)

Ich gebe zu, dieser Post wird ausnahmsweise mal nur für Diejenigen interessant sein, die einen Partner (Bruder, Kumpel oder Mitbewohner geht vermutlich auch, wenn man nicht fies aufeinander ist) haben, der in regelmäßigen Abständen alte T-Shirts produziert und auch noch ein Stück größer ist...für alle anderen gibt's dann beim nächsten Mal wieder was zum Nachmachen, sorry!;-)

Nachdem wir also diesen Preclaimer mal vorweggeschickt haben: Worum geht es?
Es geht darum alte T-Shirts, die meistens aus einem sehr pflegeleichten und angenehm zu tragenden Stoff gemacht sind, nicht gleich wegzuschmeißen, weil sie an Kragen, Ärmeln oder Achseln unansehlich und/oder kaputt und ausgefranst sind.

Mit ein bißchen Reststoff kann man aus so einem alten T-Shirt nämlich ohne viel Aufwand (schätze mal 2-4Stunden je nach Variante) ein völlig funktionsfähiges Top machen.:-)

Schritt 1: Zuschnitt
Erstmal entfernen wir von unserem T-Shirt alles von den Achseln aufwärts - also die Abnutzungsanfälligen Teile;-) - und messen mal den Umfang der so entstandenen  Stoffröhre. Dann suchen wir uns einen passenden Stoffrest - hier z.B. der Rest von einer Gardine - und schneiden eine entsprechend lange Bahn davon zu. Die Breite der Stoffbahn richtet sich dabei vor allem danach, wie lang unser Top am Ende sein soll: (Stoffbreite : 2) + Länge des T-Shirt Rests = Länge des Tops

Schritt 2: Bügeln und Pinnen
Ich fand es hilfreich die Stoffbahn an den unteren Kanten nicht zu säumen, sondern einfach einen Saum zu bügeln. Das reduziert die Anzahl von Nähten, denn danach können wir die Oberkante unseres T-Shirts dazwischen einklemmen und mit nur einer Naht alle drei Stoffkanten zusammenpinnen. T-Shirt Stoff ist ziemlich ausfransfrei, also macht es auch nichts, dass wir den vorher nicht gesäumt haben.

Schritt3: Zügeln
Eigentlich brauchen wir jetzt für ein halterloses Top nur noch einen Gummizug einziehen und dann unsere Stoffbahn zusammennähen. Ende Variante 1!
Ich mag keine halterlosen Tops, also habe ich noch ein wenig mehr Reststoff verbraucht und ein Zugband daraus genäht - auch hier hätte man auch ein Band fertig kaufen können - das zusätzlich zum Gummizug (sich ist sicher;-) durch den Stoffbahntunnel gezogen wird.

Vorsicht danach beim Zunähen der Stoffbahn, nicht das Zugband mit festnähen, lieber ein wenig großzügiger Platz lassen, sonst zieht das nirgendwo mehr hin!;-)
Damit haben wir ein Neckholder-Top fabriziert. Ende Variante 2!



Schritt 4: Variante 3
Warum jetzt noch weiter machen? Eigentlich gibt es dafür keinen guten Grund, außer man mag wie ich keine Neckholder-Tops. ;-)
Ich finde an einem nicht unbedingt langen Hals sehen die sehr unvorteilhaft aus und machen mir außerdem Nackenschmerzen...
Also nehmen wir noch einen kleineren Stoffrest - ja, hier wird alles restlos aufgebraucht!;-) - und nähen daraus eine Schlaufe. Diese bringe man dann ähnlich einem Ettikett am momentan noch Rückenteil unseres Neckholder-Tops an und schon kann man das ganze Ding auch umdrehen, beide Enden vom Zugband durchfädeln und vorne knoten. Ende Variante 3!

Mit einem Sacko, oder einem Bolerojäckchen sogar Bürotauglich, aber bestimmt was für den nächsten Sommer und Materialkosten = 0. Was will man mehr? :-)

16.08.2014

The World's End

Zwischendurch muss ich nochmal was ganz Unproduktives posten, sonst sieht das so aus, als wäre ich nur im Freizeit Stress und davon kann ja mal überhaupt keine Rede sein.

Da passt es ja ganz gut, dass wir in meiner Lazarett-Zeit noch einen Film zwischengeschoben haben, der Unproduktivität quasi glorifiziert: The World's End !;-)


Lustigerweise hatte ich überhaupt keine Ahnung worum es in dem Film geht, wie auch schon bei Hot Fuzz, konnte ich mich also ganz unvoreingenommen darüber wundern, dass es gar nicht um die Apoklaypse geht, sondern um einen Pub-Crawl, und darum ob man erwachsen werden muss, oder nicht, nur um dann noch entzückter darüber zu sein, dass es doch um die Apokalypse geht!;-)

Ich denke man darf The World's End nicht unbedingt an Hot Fuzz messen - zum einen sind der Kamera- und Schnittstil ganz anders und zum anderen ist der Humor auch irgendwie....anders. Ich würde sagen weniger klamaukig, aber irgendwie trifft es das nicht...
Trotzdem hat der Film einen ernsteren Unterton, der Jarp! und Schwaaaaan! einfach fehlt.;-)

Die Handlung lebt also eigentlich eher von der absurden Situation - Robots mit Schlumpfpastenfüllung^^ - als von absurden Charakteren....obwohl Bilbo im Busniness Suit schon ziemlich merkwürdig ist.

Ich fühlte mich unterhalten, aber auch wenn es total unfair ist, fand ich Hot Fuzz einfach witziger - die Handlung braucht mir hier einfach einen Tacken zu lange, um mal in die Pötte zu kommen und daher vergebe ich 4 von 5 Pints für einen trotzdem wunderbaren Popcorn Film-Abend-Film!;-)

13.08.2014

How To: Ein Rock in 4 Nähten (Resteverwertung Teil 2)

Wie man sich vielleicht noch erinnert, habe ich in diesem Sommer mal das Selbstexperiment ausgerufen einige meiner Klamotten einfach selber zu machen.
Ich bin was das angeht nicht wirklich ehrgeizig - es käme mir nie in den Sinn einen Hosenanzug, eine Jacke oder auch nur eine Bluse nähen zu wollen - aber für meinen Alltags-Stil muss ich das (zum Glück) auch nicht sein. Anzug und Hemd sind in meinem Job nicht so wichtig, also komme ich was das angeht mit den 4-5 Teilen zurecht, die ich mir seit der Oberstufe irgendwann mal zugelegt habe - ein klassischer Stil hat seine Vorteile!;-)

Außerdem käme ich auch nie auf den Trichter völlige Basics selber zu machen - T-Shirts, Longsleeves, Leggins, Unterwäsche etc. lassen sich in Heimarbeit zwar schon auch einfach herstellen, aber das "Preis-Leistungs-Verhältnis" stimmt meistens nicht. Wenn man guten Stoff kauft und die Arbeitsstunden rechnet, kann man sich genausogut gute Qualität fertig einkaufen.

Aber was "normale" Tops, Röcke, Kleider (und vielleicht irgendwann mal Hosen) angeht, ist man mit einem "nicht 0815 konformen" Körperbau schon manchmal aufgeschmissen, oder muss richtig Geld in den Rachen irgendwelcher "Labels" werfen, was ich meistens aus Prinzip schon ablehne.
Ich habe also noch das eine oder andere Stückchen Zuhause, teilweise schon fertig, teilweise schon gesteckt und teilweise schon geplant, mit dem ich gedenke meinen Kleiderschrank zu ergänzen und fange mal mit einem der einfachsten an - ein Rock aus Wollstoff, für den Herbst/Winter (kommt ja irgendwann bestimmt wieder;-).

Warum heißt das nun Restverwertung? Eigentlich müsste es in diesem Fall "Fehlkauf-Verwertung" heißen, weil ich den Stoff im Internet gekauft habe und eigentlich ein Top daraus machen wollte, aber leider zu 100% unterschätzt habe wie dick und fluffig die Wolle sein würde.;-)
Da ich diesen Schnitt im Netz aber auch schon auf Bettwäsche, Pareos und Wolldecken angewendet gesehen habe - besonders nett, wenn man auf Karo-Muster steht! - kann man das bestimmt gelten lassen. ;-)

Ich hatte ja schonmal erklärt, wie man sich ein Schnittmuster für einen Rock aus Resten einfach selber machen kann. Prinzipiell geht das hier auch so, aber statt dem Reißverschluss nutzen wir nach striktem Easy-Make-Prinzip ein Zugband, also bitte am oberen Ende ca 5-10cm gerade Saumzugabe lassen, damit man das nacher zum "Tunnel" umschlagen kann!
Der Stoff liegt auf dem Bild doppelt, ich habe also mit 4 Rockkeilen gerechnet, aber wie immer kann man das individuell anpassen und umrechnen.

Dann zusammenstecken und die Nähmaschine auspacken! Ich hatte drauf geachtet, dass der Wollstoff "pflegeleicht ist", das heißt nicht ausfranst, also brauchte ich nicht ketteln und konnte einfach dieselben breiten Zick-Zack-Nähte machen wie für den Jersey.
Das war also schnell erledigt, man muß nur daran denken eine Seitennaht oben eben jene 5-10cm offen lassen, sonst hat das Zugband keinen Ausgang!
Ich empfehle erstmal den unteren Saum zu machen und dann als finalen Schritt den Zugtunnel/oberen Saum umzuschlagen und festzunähen.
Achso und auch nicht vergessen an der Öffnung die Nahtzugabe nach innen einzuschlagen! :-)

Man hätte jetzt noch ein Zugband aus demselben Stoff machen können, aber ich fand Material-Mix eigentlich meistens schöner, also habe ich einfach ein Satinband (2m a 2cm Breite) gekauft. Gerüchteweise kann man die abflemmen, damit sie nicht mehr ausfransen, aber irgendwie wollte ich das nicht ausprobieren, also habe ich lieber mal an jedem Ende mit 4 Stichen einen Saum gesetzt...war jetzt auch nicht soooo die Arbeit.;-)


Und schon fertig! Passenderweise ist das Wetter ja nun zwischenzeitlich ein wenig kühler, da kommt das herbstliche Rot bestimmt mit ein par Stiefeln gut! :-)

11.08.2014

Arbeitscover, Arbeitstitel

Im Büro kennt man das ja: Die ersten Tage nach dem Urlaub sind immer irgendwie blöd, man muss erstmal wieder reinkommen und so richtig Lust hat man auch keine...;-)
Für "Freizeitprojekte" war das bei mir eigentlich immer umgekehrt, normalerweise komme ich total motiviert und mit 95.000 Plänen und neuen Ideen aus den selbstverordneten Ruhepausen zurück... Eiiigentlich war und ist das dieses Jahr auch so, aaaber bevor ich überhaupt das "wieder Ankommen" hinter mich bringen konnte, hat mich ja leider die Grippe-Keule voll erwischt und so stelle ich jetzt leicht gefrustet fest, dass mir ein ganzer Monat quasi weggelaufen ist und die ganzen Dinge, die ich im Juni irgendwann mal angefangen hatte, immer noch halbfertig oder nicht mal angefangen rumliegen...

Um mich also wieder ein wenig zu motivieren und mal irgendwo anzufangen - manchmal ist der Berg von unerledigten Dingen ja so groß, dass man gleich wieder umdrehen will;-) - habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, was ein guter Arbeitstitel und ein vorläufiges "Arbeitscover" für Elysion sein könnten.

Falls man sich noch an die erste Coverversion der B(r)uchstücke erinnert, wird man feststellen, dass der schlußendliche Cover 0 Ähnlichkeit damit hat, aber ich finde das macht eigentlich nichts. Zum einen geht es ja nur darum ein Bild zu haben, dass man als Marker hier im Blog verwenden kann - und zum anderen zwingt es auch dazu sich schonmal mit ein paar freien Assoziationen zu beschäftigen:
- Was könnte auf dem Cover zu sehen sein?
- Was sind die zentralen Ideen, Puntke, Bilder der Geschichte?
- Wie bringt man das dann in ein ungefähres Layout?

Ich habe mit einer Farbe angefangen: Grün
Ich habe schon ein schwarzes und ein weißes Buch und ein blaues und ein rotes, es wird dringend Zeit für ein Grünes!;-)
Außerdem ist grün, so als Wald, Landschaft, Fantasy Farbe nicht ganz verkehrt.

Die einfarbig grüne Fläche in meinem Photoshop gefiel mir aber nicht, also habe ich überlegt wie man da Struktur reinbringen könnte. Bestimmt geht das in Photoshop auf mehr Arten, als man aufzählen kann, aber ich hatte die Idee ein Stoffmuster zu nehmen - das hat bei einigen meiner liebsten Blog-Header auch immer ganz nette Effekte gegeben:-). Bei den wikimedia Commons, die ja eigentlich immer meine Quelle für Bildmaterial sind, habe ich aber nur einen schönen "historischen" Stoff gefunden, der leider die völlig falsche Farbe hat...
Zum Glück sieht man das nicht mehr, wenn man die Bildebene mit dem Muster auf Deckkraft 10% zurückfährt und voilá: Eine grüne, stoffgemusterte Fläche!:-)

Als nächstes musste ich mir überlegen was den ein zentrales Ding der Geschichte sein könnte...es wird über kurz oder lang (eher kurz;-) in der Hauptsache um eine Apparatur gehen, aber macht sich das wirklich gut auf einem Cover? Und wo sollte ich so ein Bild hernehmen?
Also bin ich an Drachen hängen geblieben, ohne die ja kaum eine Fantasy Geschichte auskommt und meine auch nicht.;-) Nur sind Drachen und Fantasy-Cover so ungefährt die schlimmste Klische-Kombi, die man sich vorstellen kann...
Ich bin schließlich bei den Commons am Ordo Darconis hängen geblieben - das Emblem hat dabei sogar 2 entscheidende Vorteile:
1. Es ist nicht unbedingt der 0815-Fantasy Drache
und
2. Der Hintergrund ist schön neutral und ließ sich auch ohne großartige Photoshop Expertiese leicht ausschneiden!;-)
Für ein druckreifes Cover ist das Bild natürlich viel zu pixelig, aber für die "Thumbnail-Version" tuts das erstmal.

Damit hätte man es ja jetzt eigenltich belassen können - einfach die Ränder ein bißchen mit dem Weichzeichner einblenden und fertig...
Aber irgendwie war mir das zu langweilig, also habe ich beschlossen, dass der Drache sich um eine Landschaft herumwickeln soll, das Cover also so eine Art Fenstereffekt bekommt - so ähnlich war es ja auch bei den B(r)uchstücken.

Einen hübschen alten Stich bei den commons zu finden war nicht so schwierig, diese Ebene dann noch unter den Drachen zu legen, war da schon frickeliger - ich sage nur eine MENGE trial and error mit Hintergrundstempeln, um die überstehenden Ecken wezukriegen und noch mehr Weichzeichner...und Radierer...und noch mehr Frickelei...;-)

Insgesamt hat mich der fertige Entwurf also einen ganzen Nachmittag & Abend meiner Lebenszeit gekostet, was jeder Photoshop Crack gerne lachhaft finden darf für das Ergebnis - aber mir gefällt es gerade wegen der vielen Anläufe besonders gut. Nichts was sich wirklich lohnt, ist einfach!;-)


Was den Titel angeht, bin ich noch nicht sicher, ob er bis zur Veröffentlichung durchhält - bisher ist das nur die Überschrift des finalen Kapitels, was ja keine sooo ungewöhnliche Auswahl wäre...aber wir werden sehen!

So und jetzt hoffe ich, dass das mit dem Schreib-Flow sich auch wieder einstellt...ein schönes Cover bringt ja nun nix, wenn der Text nicht fertig wird...*sfz* ;-)

09.08.2014

The Borgias. Oder: Quellenkritik Deluxe

Ich hatte es ja für den Machiavelli schonmal erwähnt - meine anfängliche Begeisterung für die HBO Serie über die Borgias hat in der dritten Staffel etwas nachgelassen, weil ich etwas enttäuscht darüber war, dass man sich die Orgien- und Inzest-Geschichten nicht verkneifen konnte...
Nun haben die Macher das Serie nie behauptet irgendwie historisch akkurat zu sein, oder so lächerliche Aussagen gemacht, die "Geschichte besser machen zu wollen", wie man das von Historiendramen sonst so kennt, aber ich war trotzdem ein wenig enttäuscht, dass man diese Gerüchte-Abgründe wirklich noch einbauen musste. Irgendwie machte mir das den Spaß daran zunichte, den ich vor allem in der ersten Staffel noch daran hatte, dass Charaktere wie Lukretia nachvollziehbar gezeichnet wurden und nicht einfach als die "monströse Frauengestalt", die man so erwartet.

Aber, wie schon gesehen beim Medicus, neue Verfilmungen von alten Stoffen haben auch ihre Vorteile, indem sie öffentliches Interesse wecken und plötzlich auch ein Markt für ernstzunehmendere Dinge entsteht - in diesem Fall ein neues Sachbuch von 2013:
The Borgias - the Hidden History von G.J Meyer, in der Hörbuchfassung gelesen von Enn Reitel


Der Autor geht an verschiedenen Stellen auf die Geschichte ein, die man kennt, wenn man die Serie gesehen hat uns macht sich dann an die löbliche Aufdröselung der Quellenlage. Also die wichtige Unterscheidung von "Was wir belegen können", "Was andere Autoren behaupten" und "Was man eventuell daraus ableiten kann, oder eben auch nicht".
Das Ergebnis hat sogar mich zugegebernermaßen sehr überrascht - seit Jahrzehnten gibt es laut Recherche des Autoren beispielsweise Dokumente, die bezweifeln lassen (um nicht zu sagen widerlegen), dass Papst Alexander überhaupt der Vater von irgendwem war, aber mit ziemlicher Sicherheit war er nicht der Vater der Borgia Kinder, die man ihm immer so zumutet.
Es werden frühere Autoren zitiert, die sowas sagen wie "Aber eigentlich macht es auch einen Unterschied, ob es jetzt seine Söhne oder seine Neffen waren. Das historische Ergebnis ist ja dasselbe, also kann diese Frage unbeantwortet bleiben." - was eigentlich jeden, der tatsächlich irgendwie verstanden hat wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert die Tränen in die Augen treiben müsste.;-)

Besonderer Wert wird auch auf die Aussagen von "Zeitgenossen" gelegt, was mir persönlich sehr gut gefällt, denn wie schonmal bemerkt: Nur dass jemand zur selben Zeit gelebt hat, heißt nicht, dass er irgendwas Substantielles oder Wahrheitsgetreues beizutragen hatte. Viele Gruselgeschichten sind also als genau dieses zu betrachten - sie sollten amüsieren und gleichzeitig eine politische Agenda projezieren. Die schöne Feststellung des Autors dazu:
"Diese Berichte für bare Münze zu nehmen, wäre dasselbe, wie eine Biographie von George W. Bush auf Transkripten der Daily Show zu basieren."
Besser kann ich es auch nicht sagen!;-)

Ich fühle mich also völlig gerechtfertig darin die Sexkapaden der Serie für too much und historisch unkorrekt zu halten und empfehle den sachlichen Blick wärmstens mit 5 von 5 goldenen Fleißbildchen. So geht reflektierte Quellenbetrachtung!
Hoffen wir mal, dass die nächste Staffel wieder ein wenig weniger pornös wird...

06.08.2014

Unvollendet: Skyrim

Es wäre ja merkwürdig gewesen eine Sommerurlaub-Nachhol-Runde abzuschließen, ohne nicht noch irgendwas zu posten, dass mit Monster schntzeln zu tun hat, oder?;-)

Ich habe mich allerdings etwas schwer getan mich zu entscheiden, ob ich die Bewertung schon schreiben soll, denn entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich das Spiel noch gar nicht durchgespielt - aber dann fiel mir auf, dass ich die Bücher in der Kategorie Serielle Unfähigkeit ja auch nicht alle gelesen habe und da Skyrim - Legendary Edition ungefähr auf dasselbe Problem bei mir stößt, kann man das also gut als Präzendenzfall anführen.;-)


Fangen wir aber mal mit was Positivem an: Der Anfang der Geschichte wirft dich gleich rein ins Geschehen - du bist in Gefangenschaft (warum weiß man nicht so genau und erfährt man auch nicht - ich bin aber gnädig bei offen bleibenden Fragen, wie man weiß;-), sollst gerade hingerichtet werden und dann fällt ein Drache vom Himmel. Soweit so gut - aber schon daran hatte ich was zu kritteln, denn a) war es mir nicht so ganz einsichtig, warum man Leute, die man (wenn auch in fragwürdiger Begleitung) auf der Straße aufgegriffen hat, gleich mal ohne Prozess wegaxt, aber darüber hätte ich noch großmütig hinweggesehen, wenn es ein Tutorial gegeben hätte.
Da es ein Prinzip des Spiels (von der Serie weiß ich nichts) zu sein scheint auf Cut-Scenes zu verzichten, fällt dir der Drache nämlich völlig unvorbereitet im Spielmodus auf den Kopf und ohne die geringste Ahnung welcher Knopf was tut, war das erste Kapitel damit jetzt nicht unbedingt spaßig.
Gut, man kann in der Einleitung vemrutlich nicht sterben, aber es war doch etwas Spaßbefreit 10Minuten orientierungslos durch die Gegend zu laufen - mal ganz davon abgesehen, dass die Entscheidung mit wem du aus der Burg abhaust auch Auswirkungen darauf hat, was du so am Anfang des Spiels weiter machen kannst.
Diese Entscheidung wurde mir aber abgenommen, denn da ich keine Ahnung hatte wie man die Kamera einstellt, bin ich einfach wahllos in irgendeine Richtung gelaufen - man könnte das jetzt als Realismusfaktor bezeichnen, aber mal ehrlich: Wäre ein kleines Tutorial so schwer gewesen?
Ich will keine Bedienungsanleitungen lesen, ich will Monster schnetzeln, wäre es so schlimm gewesen mir in 5Minuten zu erklären wie das geht?
Alle anderen Spiele kriegen das auch hin und die richtig gewitzten haben sogar einen An/Aus Schalter für die Leute, die das Tutorial nicht (nochmal) sehen wollen, es kann also nicht sooo schwer sein....

Nach diesem Auftakt war ich schon kurz davor das Spiel wieder wegzulegen - ja so! sehr! nervt es mich, wenn man mir mein Schnetzeln unnötig schwer macht ;-) - aber ich konnte mich nochmal motivieren.
Außer diesem ersten Punkt gibt es auch eigentlich keine technischen Einwände mehr gegen das Spiel - die Karte ist riesig, die Spielgrafik 1A, der Schwierigkeitsgrad "Einfach" nicht immer sooo einfach wie ich das gerne gehabt hätte, aber das mag an meiner rabiaten No-Strategy-Kampfweise liegen.;-)

Mein Problem war daher ein völlig Erzählerisches, wenn man so will: Die Welt ist riesig und man kann so gut wie alles darin machen. Nur wird man irgendwie nicht motiviert irgendwas zu tun.
Die große Karte will zwar erstmal erlaufen werden (ich habe am Anfang wirklich teilweise 30Minuten ECHTzeit von Punkt zu Punkt gebraucht) und die Wetterwechsel, Landschaften, Monster, Städte und Tiere sind auch wirklich wahnsinn - Nordlichter inbegriffen - aber das alleine motiviert ja nicht irgendeiner Handlung zu folgen, sondern dient nur (in Thomas wunderschönen Worten) als Wandersimulator.;-)

Vielleicht ist das ein Problem von Open-World Spielen an sich, das kann ich nicht sagen, da das mein erster Versuch war, aber ich habe mich irgendwann gefragt was das alles soll - es gibt zwar eine "Hauptstory", aber ob du die jetzt verfolgst oder nicht, hat genausowenig Auswirkungen, wie alles andere was du tust oder lässt.
Ich fand es z.B. super witzig mit meiner Katzenfrau ein Werwolf zu werden - ist aber nur theoretisch witzig, weil weder das Eine (also kein Mensch sein) noch das andere (Hund-Katze-Hybrid sein) hat irgendwelche Konsequenzen. Die Interaktion mit anderen Charaktere ist daher auch völlig und ausschließlich Quest bezogen - geh hin und suche Objekt A, bringe es zu Person B, die dir dann aufträgt Objekt C zu suchen - immer und immer wieder, ein Dungeon nach dem anderen...
Es gibt bestimmt Viele, die mir da wiedersprechen würden, aber ich habe genau 1 interessante Queste gefunden (man läuft in eine neue Stadt, wird Zeuge eines Mordes und kann dann Dedektiv spielen wenn man will), die einen super Aufhänger hatte.
Aber selbst da muss man in Abwesenheit sämtlicher Cut-Scenes aufpassen, dass man nicht zufällig dran vorbeiläuft, wenn man sich nicht kümmert, interessiert das auch keinen und wenn man sich doch kümmert, kann man am Ende nur zwischen zwei bösen Enden wählen...yeiii.

Mir persöhlich hat der Hausbau aus der Hearthfire Erweiterung noch Spaß gemacht (bestimmt aber nicht DER Grund ein Fantasy Spiel zu spielen;-) und ich habe ein paar Waisenkinder adoptiert, aber schon die "Heirats-Quest" war wieder völlig lächerlich. Die Interaktion mit anderen Charakteren ist fast so eingeschränkt, wie bei Fable I, ohne dabei aber irgendwie witzig zu sein - und die In-Time-Erklärung "im Norden wäre man halt nicht so mit Gefühlen und so", weil man Familie und Freunde halt eher so als Notwendigkeit sieht, war doch auch etwas armselig, um zu sagen "wir hatten keinen Bock das miteinzubauen", fand ich jetzt ganz persönlich.;-)

Fazit also: Irgendwann stellte ich fest, dass ich nur noch die Hauptstory durchgenudelt habe, um das Ding durchzukriegen, aber an der ersten Stelle, an der ich trotz "einfach" Einstellung nicht weiterkam, hatte ich dann auch keine Lust mehr, weil eigentlich war es mir in dem Moment schon egal ob die Welt jetzt von Drachen gefressen wird, oder nicht...;-)

Als ich krank war, habe ich mich daher wieder zu DAO und DAII geflüchtet und die Tatsache, dass ich da in den ersten 5 Minuten Cut-Scenes und Interaktionen schon so unfassbar viel mehr Spaß hatte, obwohl ich meine 3. und 4. Durchläufe angefangen habe (und es gibt immer noch Optionen mit so echten Konsequenzen und so, die ich immer noch nicht ausprobiert habe!!;-), sagt doch einiges darüber aus, dass ich Skyrim wohl nicht mehr aus der Schublade holen werde...

Ich vergebe also leider für ein ganz toll aussehendes, aber für mich erzählerisch völlig uninteressantes Wander-Spiel nur 2 von 5 Drachenschuppen.
Ich fühle mich fast schlecht deswegen, aber soll ich machen, was mir keinen Spaß macht, macht mir keinen Spaß, so gut die Idee auch immer sein mag - und da sind wir zu 100% bei Otherland oder anderen Unfähigkeiten, ich hatte es ja prophezeit!;-)

03.08.2014

Nachtrag: Machiavelli im Sonnenschein

So dann fangen wir mal mit den Aufräumaktionen an - ist ja doch einiges liegen geblieben zwischen Urlaub und Schnodderseuche...;-)

Ich habe es ja bestimmt öfter schon mal erwähnt, aber ich tue es gerne nochmal: Entgegen der Vorurteile, die viele meiner "Kollegen" der sogenannten Populärwissenschaft entegen bringen, habe ich nichts dagegen historische Fakten ein wenig weniger trocken zu präsentieren - mir ist es lieber ich lerne ein paar Basisfakten auf unterhaltsame Weise, als jede Nuance eines Sachverhalts (sofern das denn überhaupt möglich ist, ohne aus jedem interessanten Thema gleich eine Dissertation zu machen) zu durchleuchten und mich dabei a) fuchtbar zu langweilen und b) nach 2 Tagen eh wieder alles zu vergessen. Allerdings mache ich eine Ausnahme: Ich kann Autoren nicht ertragen, die nicht verstanden haben was Quellenkritik ist.
Es ist eine furchtbare Unart - übrigens auch immer noch unter "wissenschaftlichen" Autoren - alle Quellen, deren Entstehung näher an einem Ereignis liegen, als wir selber, für bare Münze zu nehmen. Woher diese naive Vermutung kommt, dass "Zeitgenossen" (wobei das auch schonmal +/- 200 Jahre sein können^^) die einzig wahren, völlig Objektiven, von keiner Agenda getrübten Berichterstatter sein sollen, war mir nie ganz klar, aber es ist ein Vorurteil, das sich scheinbar nicht ausrotten lässt.

Wie man der Seitenleiste entnehmen kann, habe ich mir für meinen iPod gerade eine wunderbar Quellenkritische Abhandlung über die Borgias gesucht - was wie ich zugebe vor allem daran liegt, dass ich die dritte Staffel der HBO Serie nicht soo gut fand, wie die vorigen 2....;-)
Aber manchmal juckt es mich dann doch in den Fingern auch mal eine "Originalquelle" in die Hand zu nehmen, also hatte ich mir für das Sonnendeck Nicolo Machiavellis Der Fürst eingepack:


Der neuzeitliche Reflex ist ja eigentlich Machiavelli mit allem gleich zu setzen, was in der Politik falsch läuft und weil er gerne und ausführlich darüber spricht, dass Cesare Borgia eigentlich ein perfekter Renaissance-Fürst gewesen ist, wollte ich mir diese Argumentation doch mal unvoreingenommen gönnen.;-)

Man mag es jetzt auf die Tatsache zurückführen, dass pessimistische Einschätzungen über die menschliche Natur weniger schlimm erscheinen, wenn man sie in strahlendem Sonnenschein liest, aber ich konnte den Ausführungen jetzt nicht soviel abgrundtief Böses abgewinnen. Man muss sich damit abfinden, dass der Autor keine besonders hohe Meinung von menschlichem Verhalten an sich hat - vor allem nicht, wenn "der Mensch" in Volks- oder anderen Gruppen auftritt...
Aber mal ehrlich, kann man ihm guten Gewissens widersprechen?
Die default Einstellung für Regierende sollte seiner Meinung nach sein, dass "das Volk" feige, intrigant, auf seinen Vorteil bedacht und kurzsichtig ist und ein sehr kurzes Gedächtnis hat - wenn einzelne Individuen diesem nagativen Bild nicht entsprechen, umso besser, aber zu seinem eigenen Schutz sollte man nicht davon ausgehen.
Zugegeben die Empfehlungen, die sich aus dieser Prämisse ableiten sind sehr rabiat so aus heutiger Sicht, aber für das Renaissance Italien vermutlich normal, das kann man ohne dagewesen zu sein schwer beurteilen und leider hat ja immer noch keiner die Zeitmaschine erfunden...;-)

Ich kann schon verstehen, dass die Aufklärer dieses Menschenbild nicht toll fanden, aber da viele Revolutionen ihre eignen Kinder fressen, bin ich nicht sicher, ob der eine oder andere nicht besser beraten gewesen wäre, nicht zu sehr auf "das Volk" zu hoffen...

Ich weiß nicht so genau wie man das jetzt in eine Bewertung packen soll, ich denke wenn man nicht grade einen guten Grund hat, oder neugierig ist, kann man gut ohne Machiavelli leben. Da ich aber zumindest ab und zu sehr amüsiert war, vergebe ich einfach mal völlig subjektive 4 von 5 Hellebarden für ein bißchen authentisches Renaissance Gefühl.;-)

01.08.2014

Kosmetische Korrekturen

Eigentlich hatte ich ja schon lange ein paar Sommer Projekte zuende bringen und vor allem noch die Urlaubslektüre zuende bringen wollen - aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, und so durfte ich dieses Jahr mal ausprobieren, wie sich eine ausgewachsene Sommergrippe anfühlt...
Man muss wohl das Positive sehen: Ich war nicht IM Urlaub krank, sondern fast direkt danach, aber in den ersten Tagen hatte das kaum was Tröstliches, Atemnot ist nie was Schönes und "sich warm einpacken", wenn man aus dem Schwitzen sowieso nicht rauskommt, eigentlich auch nicht...;-)

Bevor es also daran gehen kann irgendwas aufzuholen, muss sich mein Hirn erstmal wieder ent-matschen, also gibt es zwischendruch nur ein paar Fotos einer kleinen "Verschönerungsaktion", die ich noch hinter mich bringen konnte, bevor die Erkältungskeule mich voll erwischt hat:

Wie man aus einer unschönen Narbe eine weniger unschöne Körperstelle macht - nach Aussage meiner Hautärztin (die ich übrigens ganz gerne mag, auch wenn sie sich bei der Narbe nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat) kann man das mit Narbencreme machen, was bei der Größe ungefähr 3-4 Jahre gedauert hätte, um einen wirklichen Unterschied zu machen - oder man lässt halt den Tätowierer seines Vertrauens ein bißchen Farbe drüber stechen. Das dauert so ungefähr eine Stunde und war daher meine favorisierte Idee.;-)
Das Motiv war allerdings eher eine kurzfristige Eingebung - es eignet sich nicht alles für Narbengewebe, da muss man etwas kompromissbereit sein - und hat so "ausnahmsweise" auch mal keine tiefere Bedeutung. Außer dass es mich eventuell daran erinnert, dass ich irgendwann mal zur Kirschblüte nach Japan will!;-)

Das Vorher-Nacher finde ich schon mal recht vielversprechen, auch wenn natürlich die Heilung noch kaum abgeschlossen ist und an den Farbnuancen und Schattierungen noch ein wenig gearbeitet werden muss - ich hatte ja schonmal ausführlicher beschrieben wie man zu Motiven, Terminen etc, kommt und muss das nicht wieder auswalken. Ich kann aber sagen: Der Fuß war 100x schlimmer!;-)