Es wäre ja merkwürdig gewesen eine Sommerurlaub-Nachhol-Runde abzuschließen, ohne nicht noch irgendwas zu posten, dass mit Monster schntzeln zu tun hat, oder?;-)
Ich habe mich allerdings etwas schwer getan mich zu entscheiden, ob ich die Bewertung schon schreiben soll, denn entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich das Spiel noch gar nicht durchgespielt - aber dann fiel mir auf, dass ich die Bücher in der Kategorie
Serielle Unfähigkeit ja auch nicht alle gelesen habe und da
Skyrim - Legendary Edition ungefähr auf dasselbe Problem bei mir stößt, kann man das also gut als Präzendenzfall anführen.;-)
Fangen wir aber mal mit was Positivem an: Der Anfang der Geschichte wirft dich gleich rein ins Geschehen - du bist in Gefangenschaft (warum weiß man nicht so genau und erfährt man auch nicht - ich bin aber gnädig bei offen bleibenden Fragen, wie man weiß;-), sollst gerade hingerichtet werden und dann fällt ein Drache vom Himmel.
Soweit so gut - aber schon daran hatte ich was zu kritteln, denn a) war es mir nicht so ganz einsichtig, warum man Leute, die man (wenn auch in fragwürdiger Begleitung) auf der Straße aufgegriffen hat, gleich mal ohne Prozess wegaxt, aber darüber hätte ich noch großmütig hinweggesehen,
wenn es ein Tutorial gegeben hätte.
Da es ein Prinzip des Spiels (von der Serie weiß ich nichts) zu sein scheint auf Cut-Scenes zu verzichten, fällt dir der Drache nämlich völlig unvorbereitet im Spielmodus auf den Kopf und ohne die geringste Ahnung welcher Knopf was tut, war das erste Kapitel damit jetzt nicht unbedingt spaßig.
Gut, man kann in der Einleitung vemrutlich nicht sterben, aber es war doch etwas Spaßbefreit 10Minuten orientierungslos durch die Gegend zu laufen - mal ganz davon abgesehen, dass die Entscheidung mit wem du aus der Burg abhaust auch Auswirkungen darauf hat, was du so am Anfang des Spiels weiter machen kannst.
Diese Entscheidung wurde mir aber abgenommen, denn da ich keine Ahnung hatte wie man die Kamera einstellt, bin ich einfach wahllos in irgendeine Richtung gelaufen - man könnte das jetzt als Realismusfaktor bezeichnen, aber mal ehrlich: Wäre ein kleines Tutorial so schwer gewesen?
Ich will keine Bedienungsanleitungen lesen, ich will Monster schnetzeln, wäre es so schlimm gewesen mir in 5Minuten zu erklären wie das geht?
Alle anderen Spiele kriegen das auch hin und die richtig gewitzten haben sogar einen An/Aus Schalter für die Leute, die das Tutorial nicht (nochmal) sehen wollen, es kann also nicht sooo schwer sein....
Nach diesem Auftakt war ich schon kurz davor das Spiel wieder wegzulegen - ja so! sehr! nervt es mich, wenn man mir mein Schnetzeln unnötig schwer macht ;-) - aber ich konnte mich nochmal motivieren.
Außer diesem ersten Punkt gibt es auch eigentlich keine technischen Einwände mehr gegen das Spiel - die Karte ist riesig, die Spielgrafik 1A, der Schwierigkeitsgrad "Einfach" nicht immer sooo einfach wie ich das gerne gehabt hätte, aber das mag an meiner rabiaten No-Strategy-Kampfweise liegen.;-)
Mein Problem war daher ein völlig Erzählerisches, wenn man so will: Die Welt ist riesig und man kann so gut wie alles darin machen. Nur wird man irgendwie nicht motiviert irgendwas zu tun.
Die große Karte will zwar erstmal erlaufen werden (ich habe am Anfang wirklich teilweise 30Minuten ECHTzeit von Punkt zu Punkt gebraucht) und die Wetterwechsel, Landschaften, Monster, Städte und Tiere sind auch wirklich wahnsinn - Nordlichter inbegriffen - aber das alleine motiviert ja nicht irgendeiner Handlung zu folgen, sondern dient nur (in
Thomas wunderschönen Worten) als Wandersimulator.;-)
Vielleicht ist das ein Problem von Open-World Spielen an sich, das kann ich nicht sagen, da das mein erster Versuch war, aber ich habe mich irgendwann gefragt was das alles soll - es gibt zwar eine "Hauptstory", aber ob du die jetzt verfolgst oder nicht, hat genausowenig Auswirkungen, wie alles andere was du tust oder lässt.
Ich fand es z.B. super witzig mit meiner Katzenfrau ein Werwolf zu werden - ist aber nur theoretisch witzig, weil weder das Eine (also kein Mensch sein) noch das andere (Hund-Katze-Hybrid sein) hat irgendwelche Konsequenzen. Die Interaktion mit anderen Charaktere ist daher auch völlig und ausschließlich Quest bezogen - geh hin und suche Objekt A, bringe es zu Person B, die dir dann aufträgt Objekt C zu suchen - immer und immer wieder, ein Dungeon nach dem anderen...
Es gibt bestimmt Viele, die mir da wiedersprechen würden, aber ich habe genau 1 interessante Queste gefunden (man läuft in eine neue Stadt, wird Zeuge eines Mordes und kann dann Dedektiv spielen wenn man will), die einen super Aufhänger hatte.
Aber selbst da muss man in Abwesenheit sämtlicher Cut-Scenes aufpassen, dass man nicht zufällig dran vorbeiläuft, wenn man sich nicht kümmert, interessiert das auch keinen und wenn man sich doch kümmert, kann man am Ende nur zwischen zwei bösen Enden wählen...yeiii.
Mir persöhlich hat der Hausbau aus der
Hearthfire Erweiterung noch Spaß gemacht (bestimmt aber nicht DER Grund ein Fantasy Spiel zu spielen;-) und ich habe ein paar Waisenkinder adoptiert, aber schon die "Heirats-Quest" war wieder völlig lächerlich. Die Interaktion mit anderen Charakteren ist fast so eingeschränkt, wie bei
Fable I, ohne dabei aber irgendwie witzig zu sein - und die
In-Time-Erklärung "im Norden wäre man halt nicht so mit Gefühlen und so", weil man Familie und Freunde halt eher so als Notwendigkeit sieht, war doch auch etwas armselig, um zu sagen "wir hatten keinen Bock das miteinzubauen", fand ich jetzt ganz persönlich.;-)
Fazit also: Irgendwann stellte ich fest, dass ich nur noch die Hauptstory durchgenudelt habe, um das Ding durchzukriegen, aber an der ersten Stelle, an der ich trotz "einfach" Einstellung nicht weiterkam, hatte ich dann auch keine Lust mehr, weil eigentlich war es mir in dem Moment schon egal ob die Welt jetzt von Drachen gefressen wird, oder nicht...;-)
Als ich krank war, habe ich mich daher wieder zu
DAO und
DAII geflüchtet und die Tatsache, dass ich da in den ersten 5 Minuten Cut-Scenes und Interaktionen schon so unfassbar viel mehr Spaß hatte, obwohl ich meine 3. und 4. Durchläufe angefangen habe (und es gibt immer noch Optionen mit so echten Konsequenzen und so, die ich immer noch nicht ausprobiert habe!!;-), sagt doch einiges darüber aus, dass ich Skyrim wohl nicht mehr aus der Schublade holen werde...
Ich vergebe also leider für ein ganz toll aussehendes, aber für mich erzählerisch völlig uninteressantes Wander-Spiel nur 2 von 5 Drachenschuppen.
Ich fühle mich fast schlecht deswegen, aber soll ich machen, was mir keinen Spaß macht, macht mir keinen Spaß, so gut die Idee auch immer sein mag - und da sind wir zu 100% bei
Otherland oder anderen Unfähigkeiten, ich hatte es ja prophezeit!;-)