Publikationen, Projekte, Persönliches

25.10.2014

Mein Monster und ich (Montagsfrage)

Mein Drogensüchtiges Monster und ich sind gerade dabei den Rest unseres Jahres zu planen - ja es ist erschreckend aber wahr, 2014 ist schon fast vorbei, zumindest wenn man in "Projekt-Zeit" rechnet. Da musste ich in einem internen Dialog mal kurz abklären, dass Ende des Jahres vor allem zwei Dinge bedeutet:
- Unfassbar viele Geburtstage
und
- Feiertage
Man sollte es nicht glauben, aber beides ist quasi Gift für den schreiberischen Projektplan, denn Geburtstagsgeschenke wollen gebastelt, Parties besucht und Feiertage begangen werden und all das muss in die sowieso schon volle Freizeit ja irgendwie rein...;-)

Ich habe den festen Vorsatz mein armes kleines Monster trotzdem nicht völlig in die Entzugserscheinungen abdriften zu lassen, aber bis ich das angehen kann, ist eine kleine Runde Montagsfragen zwischendurch vielleicht nicht verkehrt!;-)

Hier also schnell noch ein Foto von einem Projekt, dass ziemlich lange Schatten vorauswirft und hoffentlich großartig enden wird und dann noch schnell for something completely different:

Die "Montagsfrage für Autoren" von Schreibwahnsinn - Nach einem Konzept von Paperthin

Wie sorgst du für die richtige Chemie zwischen deinen Charakteren?
Bei dieser Frage muss man ja zuerst mal definieren, was denn die "richtige" Chemie ist? Beim Rosenfriedhof zum Beispiel treibt es die Handlung an vielen Stellen voran, dass sich die Hauptfiguren auf den Tod (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht ausstehen können. Für diese Art von "wir können nicht mal im selben Raum atmen" Atmosphäre braucht man extreme Charaktere mit extremen Standpunkten. Für die meisten Geschichten, die eher Plot-getrieben sind, fände ich so eine extreme Chemie anstrengend, denn der Plot steht ja im Mittelpunkt, das heißt die Bedrohung kommt von außen - da ist zuviel personal drama dann auch irgendwann einfach zuviel des Guten.
Prinzipiell überlege ich mir meistens erst einmal was für ein "Typ" eine Figur ist, ganz allgemein und grob gefasst - eher der Schüchterne Typ, oder die Partygängerin, der Spaßmacher oder die Agressive etc.. Und von da aus baue ich dann ein bißchen subtilere Züge ein, damit der Charakter am Ende kein wandelndes Klischee bleibt.
Und dann kommt es darauf an was passieren soll, wie und wie weit ich die Figuren antagonistisch aufeinander loslasse. Bei Elysion wird das weniger passieren - die Figuren sind zwar an sich schon unterschiedlich, aber keine ist so extrem, dass sie mit den anderen absolut anecken würde. Das heißt nicht, dass man keine Konflikte anreißen kann, aber der Plotkonflikt ist schwierig genug, da muss man dann einfach auch mal ein einem Strang ziehen können, sonst wird das schnell egomanisch und unsymphatisch. ;-)

Wann und wo kommen dir die bsten Ideen?
Im Bett! Eindeutig sowieso mein Lieblingsplatz in der Wohnung - früher habe ich da auch geschrieben, mit meinem Laptop, aber momentan möchte mein Rücken lieber auf einem Stuhl sitzen... - aber ich stelle immer wieder fest, dass mir im Halbschlaf viele Ideen kommen, die mir bei vollem bewußtsein im Leben nicht eingefallen wären. Manchmal passiert das spontan, weil das Background Processing noch an einem Punkt rödelt, den es mir dann nochmal präsentieren muss, aber manchmal kann man das auch ein wenig steuern, indem man nochmal bewußt die letzten Szenen und Dialoge durchgeht.
Blöd wird das dann, wenn einem um 7Uhr morgens am Sonntag dann plötzlich ein Kontinuitätsfehler in der letzten Szene auffällt und an Schlaf nicht mehr zu denken ist...aber man kann nicht alles haben!;-)

Zieht sich ein gemeinsames Merkmal durch deine Texte?
Naja also es ist nicht so, dass ich mir denke "ich muss noch Element XY einbauen, sonst erkennt ja keiner, dass ich das geschrieben habe", aber ich denke ein Stil ist immer mehr oder weniger eigen. Sonst würden solche tollen Wortzählungsprogramme ja nicht funktionieren, die uns sagen können mit welcher Wahrscheinlichkeit Buch X von Autor Y geschrieben wurde.;-)
Irgendwann hatte ich mal die Unterhaltung, dass der Stil eines Autors vermutlich durch die Art und Weise geformt wird, wie er sich seine Geschichten vorstellt - ich denke da könnte durchaus was dran sein. Es gibt ja Menschen, die "visualisieren" eine Geschichte quasi als Erzählerstimme in ihrem Kopf (bei Gaiman könnte ich mir das gut vorstellen, das würde gut zu seinem Stil passen:-), während andere eher auf starke Bilder setzen, die sie sich vorher vermutlich genau ausgemalt haben. Ich sage immer ich schreibe den Film in meinem Kopf auf und ich denke das wird sich in meinem Stil durchaus niederschlagen. Für die meisten Szenen habe ich ziemlich genaue Bilder im Kopf, komplett mit "Kamerafahrten", Schnitten und Übergängen, ich denke das wird man merken, wenn man es liest...aber zu detailgenaueren Angaben müsste man vermutlich meine beta-Leser fragen...;-)

Apropos, genug Arbeitsvermeidung für heute, meine fleißigen Leserlinge sollen ja nicht zu lange auf das 2. Viertel Elysion warten müssen!
In diesem Sinne ein schönes Wochenende allerseits! :-)

20.10.2014

Fuck You XL!

Ich habe in der letzten Woche mal wieder versucht nicht-selbtgenähte Kleidung einzukaufen und bin (nicht zum ersten Mal) mit sehr viel Erstaunen an der völligen Willkür von Größenangaben und der seltsamen Auffassung von Nachfrage und Angebot einiger Textilanbieter beinahe gescheitert.

 Ich bestellte eine Lederjacke und ein Top (vom selben Anbieter) bei Amazon und ein T-Shirt bei einer Druckerei (weil es das Motiv, das ich wollte nicht gab, ich mir das also basteln musste). Amazon bietet ja zumindest Größentabellen in cm an, ich konnte also mit ein bißchen Messen feststellen, dass selbst die größte Größe des Anbieters mir nur so grade eben passen würde. Ich wollte die Jacke aber trotzdem und habe mich dann bei Lieferung auch nicht gewundert, dass sie eben so grade passt.
Soweit so gut.
Ich habe mich ürigens auch nicht im Mindesten darum geschert, dass der Anbieter seine Ware aus den USA bezieht und meine Körpergröße da als 2XL-3XL geführt wird. Es mag Menschen geben, die das runterzieht und das kann ich auch nachvollziehen, aber man sollte sich immer bewußt machen, dass man nicht über Nacht 3x dicker geworden ist, nur weil irgendeine seltsame Firma ihre Kleidergrößen so definiert. Common Sense, it works! ;-)

Das Top derselben marke war allerdings witzigerweise mindestens 2 Größen zu klein, wie übrigens auch das T-Shirt (XL nach EU Standart) - ich habe beide mal vermessen und bin auf eine ungefähre Kleidergröße 40/42 rausgelaufen (die Jacke war eine 42/44)... Kleidergröße 42 ist also scheinbar schon so unfassbar riesig, dass größere Größen nicht mal mehr im Sortiment sind?
Wow.

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten auf diese Tatsache zu reagieren. Die gesellschaftliche Konditionierung würde uns vermutlich nahelegen erstmal ausgiebig im Selbsthass zu baden und uns zu fragen warum nur wir nicht so dünn sein können, wie die Mode das von uns will - gefolgt von einer blinden Aktionimuswelle, in der wir Geld in der Rachen der nächsten Diät stecken, die uns begegnet. Man könnte aber auch etwas tun, das wirklich funktioniert und tatsächlich zum Wohlbefinden beiträgt, kurz gesagt: Put the problem where it belongs!
Es ist ja kaum meine Schuld, dass diese Anbieter seltsame Vorstellungen haben, was die Ausmaße der "normalen Frau" angeht und daher nicht in der Lage sind ihre Kleidung verständlich auszuweisen, oder breiter gefächert anzubieten, so dass ich etwas kaufen kann, das mir auch passt. Allerdings wird es in diesem Moment praktisch zu meinem Problem, das nach einer Lösung verlangt:
Zuallererst kann man die nicht passenden Kleidungsstücke natürlich zurückschicken, vorzugsweise mit dem Hinweis, dass man die Willkürlichkeit ihrer Labels etwas nervig findet, ganz zu Schweigen von der Tatsache, dass sie es einem Großteil von normal bis übergewichtigen Frauen verweigern ihre Produkte kaufen zu können. Der letzte Punkt ist optional, weil wer Geld nicht will, kriegt halt keins - man kann sich allerdings wundern, ob diese Designer tatsächlich annehmen, dass wir uns alle dünn-hungern, nur um ihren Kram kaufen zu dürfen und selbst wenn (das funktionieren würde), dass das dann so schnell ginge, das sie nicht vorher lange Bankrott gegangen sind....aber man kann sich vermutlich auch gewinnbringendere Beschäftigungen suchen.;-)

Eine Alternative zum Umtausch - wenn das beispielsweise aus irgendwelchen Gründen nicht geht, die Kleidungsstücke erst nach einer Weile einlaufen, oder wir vielleicht ein paar Kilo zugelegt haben (man sollte ab und zu mal daran erinnern, dass das kein Verbrechen ist, weder gegen die Menschlichkeit noch sonstwie^^ )- ist z.B. sich die Verarbeitung genauer anzuschauen.
Viele Labels legen striktere Maßstäbe an die "ästhetischen Maße" ihrer Zielgruppe an, als an die Verarbeitung ihrer Klamotten und gerade T-Shirts sind oft ziemlich einfach "gestrickt" - eine Seitennaht von der Hüfte bir zum Ärmelsaum und zwei Nähte an den Schultern, fertig.
Diese Verarbeitung macht es ziemlich einfach die seltsamen Größenvorstellungen wieder zu korrigieren. Hier eine kleine Fotostory mit dem Titel "Wie aus drei untragbaren T-Shirts 2 völlig tragbare wurden.";-)

Man nehme 2 T-Shirts, die nicht (mehr) passen und ein wenig T-Shirt Stoff in derselben Farbe - hier entnommen von einem alten Shirt mit unschön ausgewaschenem Aufdruck, aber tadellosem Stoffzustand.;-)

Dann messe man wieviele cm Umfang zu einer bequemen Passform fehlen, teile die Zahl durch 2 und fertige entsprechend 2 Stoffstreifen an (die 1-2cm Nahtzugabe nicht vergessen!).

Jetzt nur noch die Seitennähte auftrennen, Stoffkeil einsetzen und dann wieder zunähen. Zum Schluss noch die Säume an Hüfte und Ärmeln wieder einschlagen und Tadaa schon haben wir das Problem beseitigt - mit nicht mehr als 1Stunde Arbeit und das auch nur, wenn wir sehr vorsichtig beim Nähte aufmachen sind.;-)
Man bemerke unten, dass ein altes T-Shirt den Vorteil hat, dass man die Naht an der Hüfte quasi schon "mitgeliefert" bekommt und gar keinen Saum mehr machen muss. Faulheit rules!;-)
Derselbe Trick funktioniert natürlich auch umgekehrt - man kann auch an beiden Seiten Streifen herausnehmen, das soll ja Gerüchteweise auch ab und zu mal notwendig sein (bei mir jetzt nicht, aber macht ja nix;-).


Und als Beweis, dass man das wirklich Tragen kann, hier ein Foto von mir und meinem Pratchett Shirt, glücklich wiedervereint, nachdem es leider mal bei 60° mitgewaschen wurde. (Vorher war es aber auch schon sehr klein für XL, jetzt passt es definitiv besser als je zuvor.^^)

In diesem Sinne: Fuck you XL, ich bin Herrin meiner Nähmaschine und deine Auffassung von Körpermaßen interessiert mich nicht die Bohne!;-)

18.10.2014

Listening to: The Water Devil

Ich habe letztlich eine Stunde Zeit-Totschlagen damit zugebracht mir eine ganze Liste neue, spannende Hörbücher auszusuchen, auf die ich mich schon total freue - es wird die übliche wirre Mischung, ein bißchen Belletristik, ein bißchen Geschichte und vieles dazwischen und ein bißchen was ganz anderes!;-)

Bevor ich jetzt aber noch tiefer in kryptische Vorankündigungen abdrifte, hier noch schnell mein letztes Hörbuch The Water Devil, geschrieben weiterhin von Judith Merkle Riley und gelesen weiterhin von Anne Flosnik, dritter und abschließender Teil der Margaret of Ashbury Geschichte.


In mancher Hinsicht, muss ich hier wiederholen, was ich schon über den 2. Teil sagte - ich hatte es schlechter in Erinnerung, ob das aber an meinem schlechten Gedächtnis liegt, oder an der deutschen Übersetzung, kann ich nicht bestimmen.

Tatsächlich gefiel mir der Abschluss der Triologie entschieden besser als die etwas wirre Geschichte im Green Lion, denn hier bleibt die Handlung einfach viel stringenter in den halb Geschichte-halb Phantastik Bereichen, die schon den ersten Teil interessant machen, völlig ohne komplizierte Intrigen und seltsame Plot-Twists.

Wie es der Klappentext halt sagt:
Margaret of Ashbury is ready to settle down; the medieval healer is looking forward to an uneventful life in the country. And, indeed, life with her true love and a brood of rambunctious children is nearly perfect—except for her husband Gregory’s ever-meddling family. Finding himself deep in debt once again, Gregory’s father has plotted to sell Margaret’s daughter off in marriage to save his woodlands from a greedy abbot. In a panic, Margaret turns to her old friend Brother Malachi to help save her daughter by whatever means necessary. The tension within the feuding family rouses an ancient being that dwells in a spring at the center of the disputed woodland. The watery creature has its own plans, and its eye is on Margaret’s infant son.

Fiese Verwandtschaft und ein Wassergeist, ist eben manchmal alles was man braucht, um eine Geschichte rund zu machen. ;-)

Ich vergebe daher mal 4,5 von 5 Altartüchern für den 2. besten Teil der Serie. Insgesamt also eine Empfehlung für alle, die gegen ein paar Mittelalter-Geister nichts einzuwenden haben! :-)

16.10.2014

The Ocean at the End of the Lane

In der 10 Bücher Unterhaltung bei Facebook fiel letztlich mal irgendwo der Satz "Es ist mehr eine Frage welchen Gaiman man auf die Liste setzt." - ich kann das nicht wirklich anfechten, da auf meiner Liste ein ganz klarer Favorit steht, aber ich denke man kann und darf auch schon anmerken, dass nicht alle Dinge, die Mr. Neil je geschrieben hat pure Genialität atmen und es daher nicht unbedingt ein Zeichen von mangeldem Geschmack ist, wenn in einer so kurzen Liste kein Buch von ihm auftaucht.;-) Ich kann mich ziemlich gut erinnern, dass ich z.B. American Gods zu langatmig fand und nicht zuende gelesen habe (Ketzerei, ich weiß;-), daher ist es wohl wie immer im Leben, man kann es nie allen Recht machen. Ich glaube der Autor kann gut damit leben!

Ungeachtet dessen ist der Hype um Neuerscheinungen allerdings groß und die Erwartungen auch, so also auch bei mir und The Ocean at the End of the Lane.


Ich muss da leider mal ein Filmzitat einwerfen (wer den Film erkennt, kriegt einen Gummipunkt!;-):
"Was liest du da?"
"Große Erwartungen."
"Und?"
"Ich hatte mir mehr davon versprochen."

Das ist in diesem Fall tatsächlich wörtlich zu nehmen, denn ich hatte mir einfach mehr Geschichte versprochen - die Idee ist schnell zusammengefasstund der Autor kann was wohl am besten:
It began for our narrator forty years ago when he was seven: the lodger stole the family's car and committed suicide in it, stirring up ancient powers best left undisturbed.  Creatures from beyond the world are on the loose, and it will take everything our narrator has just to stay alive: there is primal horror here, and a menace unleashed -- within his family, and from the forces that have gathered to destroy it. 

His only defense is three women, on a ramshackle farm at the end of the lane. The youngest of them claims that her duckpond is an ocean. The oldest can remember the Big Bang.
Mit diesem Aufhänger war ich ja schon in vollstem Vorfreude-Modus, aber was ich nicht erwartet hatte war die Kompression der Ereignisse - ein Nachmittag am Teich, der ca. 2 tage Kindheitserinnerungen enthält und nach 2 nicht wirklich langen Nachmittagen war mein neues Buch ausgelesen.
Hm.

Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich für eine verfehlte Erwartungshaltung wirklich Punkte abziehen soll, aber irgendwie bin ich auch nicht richtig zufriedengestellt von meinem Leseerlebnis. Natürlich ist mir bewußt, dass dieses kryptisch-komprimierte Erzählen ein Feature und kein Bug ist, aber irgendwie...hätte ich mir mehr gewünscht. Die Ideen, die da überall angerissen werden sind total toll, aber dann auch wieder gleich mal vorbei...
Ich will mal nicht zuviel spoilern, da das Buch noch relativ neu ist und es ist auch schwer zu erklären, aber ich hatte einfach das gefühl man (jetzt nicht unbedingt ich, aber Mr. Neil;-) hätte aus der Geschichte mehr machen können.

Ich denke da das hier meine subjektive kleine Internetblase ist, lasse ich es mir einfach mal nicht nehmen für diese mir negativ aufgefallene Erzählstruktur einen Punkt abzuziehen, auch wenn es so gewollt war. Man kann halt nicht jedem gefallen!;-)

Mit 4 von 5 Seerosen kann man ja immer noch guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen! :-)

12.10.2014

Neues altes Badezimmer

Eine kleine Foto-Story zum Wochenende von unserer diesjährigen Renovierungsrunde im Badezimmer:

Das Bad ist prinzipiell immer mit der Küche zusammen das Letzte, das man irgendwie renovieren will, aber in diesem Jahr hatten wir nicht viel Geld für großartige Möbelkäufe übrig und ich konnte nach 3 Jahren die furchtbaren Motiv-Fliesen unserer Vormieterin einfach nicht mehr ertragen...Weiden und Schwäne gefallen mit besser an der frischen Luft!
Also haben wir uns für eine "vorübergehende" Lösung entschieden, die die entgültige Renovierung des ganzen Zimmers bestimmt nochmal für 5-10 Jahre hinauszögern kann!;-)

Die Einkaufsliste:
- Ein angeblich "schimmelfreier" Duschvorhang (wir werden es erleben^^)
- Pollenschutzvlies (normalerweise für Fenster, aber wir haben damit unsere Luftschachtgitter bezogen, um den Dreckausstoß zu verringern)
- Vinylfliesen (je 1qm in hell- und dunkelgrau, genau abgemessen nach den vorhandenen Fliesen)
- Ein Wandtattoo für die weiße Wand (einfach nur weils hübsch ist;-)
- Eine neue Duschstange (mit höhenverstellbaren Befestigungen, damit man nicht neu bohren muss)
- Eine Regendusche (für den bescheidenen Wohlfühlfaktor im alten Bad:-)
Gesamtkosten für alles zusammen ca. 150€

Mit der Montage der Dusche hatten wir ein wenig länger zu tun, als gedacht, weil leider keine Aufbauanleitung bei dem mittelpreisigen Modell dabei war (wir hatten grade nicht die 400€ für die Variante von Grohe;-), aber mit ein bißchen logischem Denkvermögen kam man dahinter wie die Teile zusammenpassen. Und so einwenig warmer Regen ist wirklich eine nette Sache! :-)

Auf dem Foto sieht man außerdem schon was ich mit den Weiden und Schwänen meinte... Motivfliesen überall, im Bad und im Klo...aber mit nur einem Nachmittag Arbeit schon alles verschwunden unter der Vinylfliesen, auch wenn man die erhabenen Stellen noch ein wenig sieht - aber schlimmer als vorher ging ja wohl kaum noch!;-)

Eigentlich hatten wir über ganz viele verschiedene bunte Farben nachgedacht, aber unser kleines Zimmerchen wäre damit vermutlich noch winziger erschienen - aber die Abstufungen in grau sind auch nett, oder?





Und unsere Schildkröte! Ich denke wir nennen sie Great A'Tuin!;-)


Als nächstes muss ein neues Schlafzimmer her, aber das wird dann wohl eher eine längere Aktion...;-)

09.10.2014

Fremdsprachen und Hörbücher. Eine Geschichte voller Misverständnisse...

Ich möchte mal kurz von der üblichen Rezensionsroutine abweichen, denn meine letzten zwei Hörbücher  
Memoires of a Geisha von Arthur Golden, gelesen von Bernadette Dunne
Desirée von Annemarie Selinko, gelesen von Nicole Quinn
finden sich schon auf meiner 10 Lieblingsbücher-Liste und dürfen daher als bekannt vorausgesetzt werden.;-)

Aber ich möchte mal anmerken, dass mich die Hörbücher nicht halb so sehr erfreuen, wie das geschriebene Wort, aus dem einfachen Grund, dass sich in beiden Fällen die Handlung nicht nur in einer anderen Zeit, sondern auch in einem anderen Kulturkreis abspielt. Diese kleine Exkursion in andere Länder und Jahrhunderte wird dem Leser wie immer durch das einsprenkeln von "Fremdworten" schmackhaft gemacht - in dem Fall japanischen und französischen Ausdrücken, Namen, Redewendungen usw. Das an sich funktioniert normalerweise gut, wenn es denn gut recherchiert ist, aber als Hörbuch macht es mich einfach völlig ramdösig, dass englischsprachige Sprecher oft (und so auch in diesen beiden Fällen) alles "englisch aussprechen".

Es ist mir persönlich schon oft untergekommen, dass englischsprachige Menschen das Erlernen einer Fremdsprache für unnötig oder auch bemerkenswert halten - eine Einstellung die hierzulande zum Glück ausstirbt - weil ja die ganze Welt Englisch spricht. Diese Grundprämisse hat sich Sprachgeschichtlich darin niedergeschlagen, dass Munich und Cologne nicht die einzigen "anglisierten" Eigennamen sind, die man so findet. Rheims spricht sich Riiems und Beauchamp wird zu Biiechem und jeder findet das normal.

Aber im Hörbuch finde ich dieses Beharren darauf befremdlich, dass man sich mit der Aussprache fremdländischer Ausdrücke nicht aufhalten muss, weil es ja für fast alles eine anglisierte Version gibt - und wo nicht liest man einfach alles so wie es in der eigenen Muttersprache ausgesprochen würde - und anscheinend Sprecher wie Produzenten davon ausgehen, dass sich für die richtige Aussprache niemand interessiert.

Mich ärgert so etwas ungemein, denn es macht mir meine kleine Illusion fremder Länder und Zeiten kaputt und ich bin ziemlich sicher, dass ein deutschsprachiger Sprecher nicht damit durchkäme alles einfach eingedeutscht auszusprechen. Also muss ich auch Schlampigkeit oder Überheblichkeit unterstellen und das nervt mich noch zusätzlich. Jedes Mal, wenn irgendwer Tallirant oder Boharnaisee sagt, ist das wie Fingernägel auf Schiefertafel.^^

Immerhin können auch die Sprecher von Non-Fiction sich die Mühe machen, also sehe ich nicht ein, warum man sich ein bißchen fremdsprachlicher Weiterbildung im Belletristik-Bereich so sehr verweigert...

Ich lasse die beiden Hörbücher daher mal mit 3 von 5 Kratzspuren davonkommen, weil es noch nicht so unerträglich war, wie das Orcale Glass, aber ich muss mich trotzdem sehr wundern, dass man sowas heutzutage immer noch durchgehen lässt. *sfz*

07.10.2014

In Bremen

Es gibt 2 Kaffeedeckchen-Sprüche, die sich trotz all ihrer Vereinfachung immer wieder - und vor allem an diesem Wochenende;-) - als wahr erweisen:
1. Das Geheimniss eines harmonischen Zusammenlebens ist der Kompromiss.
und
2. Das Geheimniss eines guten Geschenks ist Zuhören (und Erinnerungsvermögen;-).

Man behauptet ja gerne mal, dass "Frauen an sich" besser im Zuhören sind und daher die besseren Geschenke machen - aber ich glaube bekanntlich nicht an genetische Stereotypen, also sollte das niemand als Ausrede vorbringen wollen, wenn er weiterhin von mir ernst genommen werden will.;-)

Die Kunst des Zuhörens ist manchmal schwieriger und manchmal leichter, aber wenn jemand sowas sagt wie "Irgendwann möchte ich gerne mal...." kann man das normalerweise guten Gewissens als Hinweis abspeichern.;-)
Ein "irgendwann möchte ich mal" auf der Liste des Ehemanns war also ein Heimspiel seines Lieblingsfußballvereins und das an sich schien mir ein sehr einfaches Geschenk zu sein, auch wenn in diesem Fall mangels Lokalpatriotismus das Heimspiel ein wenig weiter weg ist. Ich will jetzt nicht so lange darüber mosern wie schwer es einem der DFB macht einfach ein paar dumme Karten zu kaufen - ich musste so gegen Ende Juni vorbestellen, um Mitte September endlich mal zu erfahren wann das dumme Spiel sein würde und ob ich denn tatsächlich auch Karten haben darf - und wie kompliziert sich die Reiseplanung gestalten kann, wenn man erst 2 Wochen im Voraus sicher weiß, ob man sich freinehmen und Züge buchen muss.

Schlussendlich haben wir es aber trotz aller Widerstände geschafft uns einen Kompromiss zu überlegen, der einbezog, dass sich der Mann sein Fußballspiel mit jemandem ansehen kann, den das wirklich interessiert und ich dafür am nächsten Tag Bremen besichtigen darf. Neue Städte sind ja immer gut und irgendwas am Meer, da braucht man mich auch nicht lange bitten!;-)

Sowohl Geschenk als auch Kompromiss haben hervorragend funktioniert, das Wetter war großartig - 3 Stunden alleine rumlaufen während es regnet wäre nicht sooo toll gewesen, da hätte ich vermutlich eher den nächsten Starbucks in Bremen näher kennen gelernt;-) - in der Sonne am Fluß liegen war also kein Problem und ein bißchen Seewind um die Nase hat noch nie geschadet. Die Stadt hat uns aber auch sehr gut gefallen, vor allem haben wir uns ein wenig in den Stadtgraben-Park verkuckt - so viel Wasser, Grün und Enten quasi in Sichtweite von Dom und Rathaus gibt es ja nicht überall.

Den Stadtkern haben wir allerdings ein wenig vernachlässigen müssen, denn nicht nur war an dem Wochenende Heimspiel und Helene Fischer Konzert *grusel*, sondern auch noch Bremen Marathon...kurz gesagt: Es war voll!

Wobei ich sagen muss unser dekadent oppulentes Frühstück am Fluss mit Blick auf die Marathon-Strecke hatte schon viel Schönes an sich - im Gegensatz zu den schwitzenden, leidenden Gestalten ging es uns fast schon unverschämt gut. ;-)
Die genauere Betrachtung von Dom und Rathaus - auch bekannt an diesem Tag als Start/Ziel - haben wir uns dann aber doch gespart, das heben wir uns dann auf für ein anderes Mal (nur ein Foto von den Stadtmusikanten musste natürlich sein), genauso wie den Zoo am Meer, der leider ein wenig zu weit weg war für unseren Kurztrip.
Aber ein wenig außerhalb der Menschenmassen war es dafür recht leer - in der Böttcherstraße zum Beispiel, oder im Schnoorviertel, was auch gut so war, in diesen winzigen Mittelalterlichen Sträßchen sehen 5 Menschen schon wie eine Masse aus - hatte ein bißchen was von Bryggen, nur dass die Häuser nicht aus Holz waren. Und es gab so viele hübsche Sutterlin-Straßenschilder, da freut sich mein Historiker Herz!;-)

Also man kann sich gerne überzeugen (Fotos gibt es hier), dass es sich bestimmt lohnt nochmal an die Weser zu fahren - Fußball oder nicht.;-)