Publikationen, Projekte, Persönliches

29.03.2024

Netflix für Familiendrama? Something Special & Making of a God

Manchmal lästere ich ja - zu Recht - darüber wie wenig Algorhytmen mich kennen und dass bei all den Daten, die mein Handy ständig sammelt, die targeted ads wenigstens mal besser werden könnten. Aber manchmal gibt es halt auch so auto-watch Vorschläge, die nichtmal der lernresistenteste Haufen Code versauen kann. ;-)

So in diesen beiden Fällen, denn jede/r dürfte inzwischen wissen, dass ich gerne Hanna Gadsby wäre, wenn ich groß bin. Und auch wenn das prätentiös klingt, aber ich kannte sie immerhin schon, als sie noch als Renaissance Woman bei YouTube unterwegs war und Kunst erklärt hat - und ich hoffe ja immer irgendwie, dass sie dazu irgendwann mal wieder zurückkommt, denn das war höchst unterhaltsam, sogar für Kunstmuffel wie mich!

In der Zwischenzeit ist sie aber natürlich eher bekannt geworden für anderen Content und vor diesem Hintergrund ist Something Special schon fast ein wenig gruselig wholesome - also nicht, weil ich dringend Trauma brauche, eher so, weil sie am Anfang die ganze Zeit betont, dass "feelgood content" nicht sagt wer sich damit gut fühlen soll, ich also irgendwie immer auf einen schmerzhaft-lustigen Twist gewartet habe.

Der blieb aber aus, das Special ist einfach lustig und wholesome und hat ein Happy End für alle außer dem Häschen. ;-)

 

Ein anderer meiner Auto-Klicks ist ja inzwischen dieses sehr eigene Netflix-Doku-Genre von "Eigentlich Filme, die nur ab uns zu von Historiker:innen unterbrochen werden". Das gibt es ja bei Netflix inzwischen in vielen Varianten, aber besonders beliebt scheint die Blood & Sand Antike zu sein - vielleicht weil man jetzt einmal die ganzen Kostüme da hatte oder so. ;-)

Alexander: the Making of a God fällt definitv in diese Kategorie und lässt sich daher sehr unterhaltsam zwischenschieben. Ich mochte vor allem die Tatsache, dass wir uns hier nicht mit diesem üblichen "die Griechen waren halt totally Cousins" aufhalten, sondern gleich mal mit den gay-vibes starten und sich die Heldenverherung ansonsten in Grenzen hält.

Ein bisschen irritiert bin ich von der Tatsache, dass die Serie 6 oder 7 Jahre vor Alex Tod endet - und er ist nun wirklich nicht alt geworden, das macht einen Gutteil der Faszination aus, oder? - und ich nicht weiß, ob da noch eine 2. Staffel geplant ist.

Und dass sie dem Schauspieler so übertrieben blaue Kontaktlinsen verpasst haben - ich nahm immer an, dass die Quellen das ständig betonen wie unglaublich blau Al's Augen waren, lag daran, dass das in seinem Kulturkreis ungewöhnlich war, nicht, dass er so elektrische Linsen hatte, aber gut, maybe that is just me und ich hab das was falsch verstanden. ;-)

 

25.03.2024

Workshop Talk März 2024 - etc Folge 151

Unser Thema heute:

Der übliche Round-Up der letzten Wochen, der - unüberraschenderweise ;-) - vor allem aus Überarbeitung und Vorbereitung fürs CampNaNo im April bestand. Aber ein bisschen Tentakelkunde, Drehbuchkram und Rückwärtsplotting gibt's auch.

Enjoy! :-)



22.03.2024

The Sisters Who Would Be Queen. Oder auch: Tudors aus der 2. Reihe continued

Ausnahmsweise bin ich nicht nur spät dran mit meiner Rezension, sondern auch noch aus der Reihe gefallen - normalerweise bekommt ihr zwar meinen Medienkonsum oft mit ein paar Wochen Versatz, aber immerhin chronologisch ;-) - denn dieses Buch habe ich gelesen und dann ins Regal gestellt, ohne auch nur an den Blog zu denken ... 

Man möge es mir nachsehen, mein Jahresende/-Anfang war stressig und es hat manchmal einfach nur für's reine Funktionieren gereicht.

ABER, Gedanken haben ja glücklicherweise kein Verfallsdatum, also lasst uns kurz sprechen über:

The Sisters Who Would Be Queen: The tragedy of Mary, Katherine and Lady Jane Grey von Leanda de Lisle


The dramatic untold story of the three tragic Grey sisters, all heirs to the Tudor throne, all victims to their royal blood.

Lady Jane Grey is an iconic figure in English history. Misremembered as the ‘Nine Days Queen’, she has been mythologized as a child-woman destroyed on the altar of political expediency. Behind the legend, however, was an opinionated and often rebellious adolescent who died a passionate leader, not merely a victim. Growing up in Jane’s shadow, her sisters Katherine and Mary would have to tread carefully to survive.

The dramatic lives of the younger Grey sisters remain little known, but under English law they were the heirs – and rivals – to the Tudor monarchs Mary and Elizabeth I. The beautiful Katherine ignored Jane’s dying request that she remain faithful to her beliefs, changing her religion to retain Queen Mary’s favour only to then risk life and freedom in a secret marriage that threatened Queen Elizabeth’s throne.

While Elizabeth’s closest adviser fought to save Katherine, her younger sister Mary remained at court as the queen’s Maid of Honour. Too plain to be considered significant, it seemed that Lady Mary Grey, at least, would escape the burden of her royal blood. But then she too fell in love, and incurred the queen’s fury.

Exploding the many myths of Lady Jane’s life and casting fresh light onto Elizabeth’s reign, acclaimed historian Leanda de Lisle brings the tumultuous world of the Grey sisters to life, at a time when a royal marriage could gain you a kingdom or cost you everything.

18.03.2024

Netflix for True Crime: Man on the Run & Bad Surgeon

Ich hatte es angekündigt, wir müssen nochmal über schlechte Menschen ohne moralischen Kompass sprechen und diesmal wird es ziemlich düster. Spätestens die 2. Doku in der heutigen Liste würde ich nicht uneingeschränkt empfehlen, aber dazu gleich, lasst uns mal mit dem "still bad, but not SO bad" Thema anfangen.

Man on the Run war aus irgendeinem Grund auf meiner Vorschlagsliste und ich gestehe ich hätte nicht unbedingt draugeklickt, wenn nicht das Gesicht von Leonardo di Caprio im Trailer zu sehen gewesen wäre. Korrupte Politiker und Finanztypen hatten wir mit FIFA und Bitcoin grade zur Genüge, aber was soll ich sagen, manchmal brauche sogar ich ein bisschen Celebrity Gossip.;-)

Und in gewissen Sinne ist Leos (wir sind keine Freunde, ich nenne ihn trotzdem so) Part in diesem Drama auf mehreren Ebenen ironisch. Zunächst einmal geht es einfach "nur" um Unterschlagung von Geldern - ein Investitionsprogramm für Malaysia, das viel Lärm um nichts machte und deren Gründer sich mit Hilfe von korrupten Politikern das Geld selber zuschanzten. Soweit so unüberraschend.

Aber eventuell wäre es nie zu so einem Skandal gekommen, hätte nicht der titelgebende Flüchtling darauf bestanden mit etlichen Hollywood-Stars befreundet sein zu wollen. Am Ende führte das dazu, dass aus diesen Geldern unter anderem Wolf of Wall-Street finanziert wurde, was wiederum den amerikanischen Behörden Zugriff auf die Unterlagen gab. Das Ganze ist recht ernüchternd was die schieren Level von Korruption angeht - und wie wenig sich Menschen im allgemeinen dafür interessieren wo der Reichtum herkommt, der sie umgibt. Aber es hat eine nette "fatal flaw" narrative, auch wenn die Konsequenzen mal wieder fragwürdig sind.^^

Für Bad Surgeon muss ich voranschicken, dass ich mir für diese Doku eine medical horror Contentwarnung gewünscht hätte, denn hier muss man schon einen etwas stärkeren Magen haben. Ich habe mich in echten Realtime-Gesprächen in den letzten Wochen schon so oft und lange über diese Doku verbreitet, dass es mir so vorkommt, als wäre schon alles gesagt, was natürlich nur in meinem Kopf so ist. ;-)

Generell geht es hier um einen absolut grausamen Narzissten, der gerne als Innovator und Halbgott in Weiß gefeiert werden wollte und leider dabei alle Schritte übersprungen hat, die für tatsächliche medizinische Forschung notwendig sind. Ich hätte mit ein wenig weniger Details darüber leben können wie unfassbar seine armen Patienten gelitten haben - auch wenn ich verstehe, dass da der meiste Zorn seiner Kollegen herkommt - und gerne ein wenig mehr darüber erfahren wie so eine Con-Man Existenz über verschiedene Kontinente, mit etlichen Frauen/Familien und dieses riesige private wie berufliche Lügengebäude so funktioniert hat und vor allem wie es finanziert wurde.

Ich will sie absolut nicht in einen Topf werfen, aber Elisabeth Holmes wollte sich auch lieber als Weltverbesserin feiern lassen, als tatsächlich Ergebnisse zu liefern, aber immerhin weiß man wo ihr Startkapital herkam und sie hatte keine 5 geheimen Ehen und 13 falsche Identitäten...

Trotzdem kann man auch hier über das Ausmaß von Korruption nur den Kopf schütteln - und sich ein wenig daran erfreuen, dass ausgerechnet seine chronische Untreue diesem waste of space von einem Menschen das Genick gebrochen hat. Leider nicht buchstäblich, aber immerhin.

Wer sich also mit mir zusammen aufregen will, sollte mal reinschauen, wenn gerade genug sanity points übrig sind.

15.03.2024

Listening to: The Lost Tudor Princess. Oder auch: Tudors aus der zweiten Reihe

Eintrag 2 von 3 in unserer neusten Tudor-Miniserie (ja, da müssen wir wieder mal durch #sorrynotsorry ;-) The Lost Tudor Princess geschrieben von Alison Weir, gesprochen von Maggie Mash, habe ich vor allem ausgesucht, weil ich dringend ein wenig Balsam für die Seele brauchte und Maggie Mash und Tudors sind quasi meine bevorzugte Mental-Wellness-Kur, your mileage may vary.

Trotzdem passte sich das Buch auch erstaunlich gut in meine restlichen Tudor-Ausflüge ein, dafür dass es tatsächlich keine fortlaufende Serie war, aber dazu gleich. Vorher erstmal, worum geht es überhaupt?


Margaret Douglas, Countess of Lennox. Royal Tudor blood ran in her veins. Her mother was a Queen, her father an Earl, and she herself was the granddaughter, niece, cousin and grandmother of monarchs.

Beautiful and tempestuous, she created scandal not just once but twice by falling in love with unsuitable men. Fortunately the marriage arranged for her turned into a love match. 

08.03.2024

After Elisabeth: The Death of Elizabeth and the Coming of King James

Wir sind in ein kleines Neujahrs-Tudor-Loch gefallen und ich möchte nicht wirklich darüber spekulieren, ob das irgedwas damit zu tun hatte, dass unser Jahresanfang ziemlich stressig war in diesem Jahr - das würde mich nur dazu verleiten zu schauen, ob sich mein Tudor-Content-Konsum diametral entgegengesetzt zu meinen santiy points verhält und das ist eine Frage auf die ich die Antwort eventuell nicht wissen will. ;-)

Bevor wir also einsteigen, worum geht es eigentlich in After Elizabeth: The Death of Elizabeth and the Coming of King James von Leanda de Lisle?


In the dawn of the 17th-century when Mary Queen of Scots was dead and Elizabeth I grown old, the eyes of the English turned to Mary’s son, James VI of Scotland. Leanda de Lisle's book focuses on the intense period of raised hopes and dashed expectations between Christmas 1602 and Christmas 1603, during which Elizabeth died, James was crowned and the ancient enemies of England and Scotland were ruled by one monarch for the first time.

With its focus on a narrow space of time, this immensely readable history illuminates a wider period, telling in dramatic detail how the suffocating conservatism of Elizabeth’s rule was replaced with that of the energetic James. It is a story in which fortunes were made and lives lost as courtiers vied for wealth and influence. As well as painting a superb portrait of Court life, de Lisle explores the forces that shaped James’s life, his separation from his mother and the violence of his Scottish kingdom; his marriage to the vivacious Anna of Denmark and the failed rebellions, government corruption and religious persecution which set the stage for James’s accession to the throne of England.

Drawing extensively from original sources and contemporary accounts, this vivid account of the cusp of the Tudor and Stuart centuries brings to life a period of glamour and intrigue that marked the beginning of a new age.

04.03.2024

Netflix True Crime: Bitconned & The King Who Never Was

Man möge es mir nachsehen, dass wir wieder mal in ein kleines True Crime Loch fallen werden mit unserem Netflix Content in den nächsten Wochen - was soll ich sagen, die Welt ist düster und grausam und manchmal muss man einfach mal nachsehen, ob wenigstens ein paar der wirklich schlechten Menschen sowas wie Konsequenzen erleben müssen. Funktioniert meistens nicht und ist hier auch fragwürdig, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;-)

Ich habe also in kurzer Folge mehrere Dokus gesehen, die an sich alle in die ähnliche Kategorie fallen von "Menschen, die glauben, dass Regeln nur für andere gelten". Im nächsten Post dazu wird es noch ein wenig düsterer, weil wir da über Menschen sprechen, die eigentlich "Gutes tun" sollten und trotzdem keinerlei moralischen Kompass haben, aber hier kann man das schon auch betrachten.

Fangen wir mal mit Bitconned an, oder auch White Collar Crime ist kein Witz, auch wenn es um Krypto geht. Ja, inzwischen kann man überall nachlesen, dass 80% alle Krypto Schemes eigentlich Betrug sind, aber Hindsight ist ja 2020 und zu der Zeit, in der diese Leute mit ihrer Fake-App richtiges Geld abgezockt haben, konnte man offensichtlich noch auf einem Hype reiten. Ich kenne mich in Finanzweltdingen zu wenig aus, um berechtigterweise die Hoffnung haben zu können, dass sowas heute nicht mehr passieren würde, aber vielleicht hilft ja diese Doku dabei ein wenig gesunden Skeptizismus zu schüren, denn diese Menschen haben (großteilig) keinerlei Unrechtsbewusstsein, das ich irgendwie erkennen konnte. Das System erlaubt Korruption, warum also nicht korrupt sein, scheint so die Devise und das mit den Konsequenzen? Naja.

Wenn man also noch einen Grund braucht sehr sehr sehr vorsichtig zu sein, was Hypes und Geld angeht, hier findet man ihn.

Eintrag 2 im heutigen Post hat dann nichts mehr mit moderner Hype-Culture zu tun, sondern bedient sich der uralten Prämisse, dass Adel eben einfach nichtdaran glaubt, dass Gesetze, die für Bauern gelten, irgendwas mit ihnen zu tun haben. Und dieses Mindset scheint sich nicht abzuschalten, selbst wenn man keinen Thron und keine Krone mehr hat - rich people entitlement anyone?

An sich ist The King Who Never Was also eine Geschichte wie man sich aus Konsequenzen für seine Taten rausbluffen kann, wenn man nur genug Kohle und einen bekannten Namen hat - soweit so unüberraschend - aber den Twist, das aus diesem Fall eine ganze "Medizinbewegung" (ja, die "" sind sarkastisch gemeint^^) hervorgegangen ist, die Krebs und Trauma gleichsetzt und heutzutage immer noch erschreckend weitverbreitet ist, habe ich so nicht kommen sehen. Wer also diesen absurden Zusammenhang näher beleuchtet sehen möchte, sollte hier auch mal reinschauen.

Wenn man danach noch ein wenig Glauben an die Menschheit übrig hat, kann einem auch die Realität nicht mehr soviel anhaben.

01.03.2024

The Good, The Bad & The Funny: Die Versammlung

Unser Thema heute: 

Heute liefere ich endlich mal die supergeheime, Geheimüberraschung, über die ich schon mindestens 5x gesprochen habe - Die Versammlung wird 5 und hat endlich ein Cover, das mir auch gefällt. ;-) 

Außerdem sprechen wir wie auch schon beim letzten mal, über die schönen, nicht so schönen und witzigen Dinge, die zum Schreiben und Self-Publishing so dazugehören. 

Enjoy! :-)


TIMESTAMPS: 
00:00 Intro 
01:40 The Good - Neues Cover, neues Glück! 
10:30 The Bad - Genreverwirrungen 
16:50 The Funny - Papier ist geduldig 
23:03 Outro