Publikationen, Projekte, Persönliches

26.11.2016

Listening to: Julius Caesar

Ich gebe zu, ich wollte mal wieder irgendwas außerhalb meiner 3 Lieblingsthemen zur Kenntnis nehmen.;-)
Wie man sich vielleicht noch erinnert, habe und hatte ich große Freude an der Hörbuch-Biographie von Cleopatra, also dachte ich, vielleicht sollte man mal die "Gegenseite" zur Kenntnis nehmen. So kam ich dann zu Julius Caesar von J.F.C. Fuller (so viele Anfangsinitialen...;-)


Since the Renaissance, Julius Caesar has been idolized as a superman. There is no doubt that Caesar was an extraordinary man. But as General Fuller points out, Caesar was more extraordinary for his reckless ambition, matchless daring, and ruthless tyranny than for his skills as a military commander. Caesar continually had to extricate himself from the results of mistaken judgments. His unpremeditated Gallic conquest was just one of Fuller's many examples. In telling Caesar's history, Fuller illuminates a century of Roman history as well, bringing to life Caesar's wars, his armies, his equipment, and his methods. Brilliant in design and impressive in scope, Julius Caesar clarifies how the military, political, and economic aspects of the Roman Republic worked together to produce a man whose name has come down to us as a synonym for absolute authority.
Gut, zugegeben, das Buch ist von 1965, also vermutlich nicht mehr so richtig der Stand der Forschung, aber ich fand den Untertitel irgendwie plakativ, aber reizvoll.;-)
Leider muss ich aber gestehen, dass ich mit der "römischen Perspektive" nicht wirklich warm geworden bin, was allerdings am Schwerpunkt des Themas liegen kann - wenn man einen General über einen anderen General schreiben lässt, kommt halt sehr viel Militärisches Bla dabei heraus, für das ich mich beim besten Willen nicht begeistern kann...ich habe halt auch von Krieg und Frieden nur den Friedensteil gelesen, die Schlachtenbeschreibungen habe ich übersprungen.;-)

Einfach mal was überspringen, ist natürlich schwieriger im Hörbuch, weswegen ich zugeben muss, dass ich Streckenweise ein wenig unaufmerksam war - was aber nicht heißen soll, dass die Passagen, die ich zur Kenntnis genommen habe, nicht gut recherchiert, oder belegt waren! Es war halt nur nicht so mein Themenschwerpunkt.;-)

Ich würde das Buch also Leuten ans Herz legen, die für Militärgeschichte, Strategie und so weiter ein wenig empfänglicher sind - was Quellen und Sachkenntnis angeht, ist man hier mit Sicherheit richtig.
Ich vergebe daher für historische Kompetenz 4 Punkte und lasse meinen subjektiven Abzug einfach mal als persönliche Marotte stehen - ist ja mein Blog zum Glück.;-)

19.11.2016

Wolf Hall

Ich gebe zu, einer der vielen Gründe, warum ich The Creation of Anne Boleyn so mochte, war, dass ich mit der Autorin meine fast schon pathologische Abneigung für Philippa Gregory teile, deren Bücher und Interviews mich als Historiker und Autor auf so viele verschiedene Arten und Weisen beleidigen, dass ich darüber lieber den gnädigen Mantel des Schweigens breite, sonst kommen nur wieder 5000 Zeilen Groll dabei heraus.;-)

Im Gegensatz dazu bin ich allerdings bereit Dingen eine Chance zu geben, von denen man mir an gleicher Stelle positiv berichtet - siehe dazu Anne of a Thousand Days, ein Film dessen Charme sich mir dann im 2. Versuch doch irgendwie erschlossen hat.
Und so komme ich zu Wolf Hall, denn entgegen vorschneller Einschätzungen geht es mir in der Bewertung von historischer Fiktion nicht so sehr darum, ob oder nicht sie historische Figuren, die ich mag, irgendwie positiv darstellt oder nicht, sondern ob sie mir plausibel erscheint.
Das ist natürlich ein schmaler Grad und auch der Grund warum ich bisher nie versucht war irgendwas historisches über reale Personen zu schreiben - entweder man kennt sich mit den historischen Fakten gut aus, dann wird aber evt. ein langweiliges Info-Dump Buch daraus (siehe The Lady Elisabeth) oder man kennt sich mit den historischen Plausibilitäten so gar nicht aus (oder findet sie zu langweilig, kompliziert, was auch immer), dann wird ein furchtbar schlechtes Buch daraus, siehe alles was Ms Gregory je geschrieben hat. Beides kann nicht der Sinn der Übung sein, also lasse ich es lieber.;-)

Kommen wir aber zum eigentlichen Thema, nämlich der historischen Darstellung von Hilary Mantel:
A magisterial new novel that takes us behind the scenes during one of the most formative periods in English history: the reign of Henry VIII. Wolf Hall is told mainly through the eyes of Thomas Cromwell, a self-made man who rose from a blacksmith's son in Putney to be the most powerful man in England after the king. The cast also includes Cardinal Wolsey, Thomas More, Anne Boleyn and Henry's other wives - and, of course, King Henry himself. It was a time when a half-made society was making itself with great passion and suffering and courage; a time when those involved in the art of the possible were servants to masters only interested in glorious gestures; a time when the very idea of social progress, and of a better world, was fresh, alien and threatening. It was a time of men who weren't like us, but who were creating us.
Tatsächlich ist es so, dass die Darstellung der Anne Boleyn bei Ms Mantel mit einiger Berechtigung als "unsymphatisch" gelten kann - das fällt aber weniger schwer ins Gewicht, weil so ziemlich alle anderen Personen des Cast, inklusive des personalen Erzählers Tom Cromwell auch recht unsymphatisch sind.;-)
Das an sich macht das Buch aber nicht weniger lesenswert, denn - und hier kommen wir zur ewigen Vorrede zurück - die Figuren wirken trotzdem plausibel innerhalb der bekannten "Story".
Ich musste mich erst ein wenig an den Schreibstil gewöhnen - am Anfang des Buches hatte ich irgendwann das Gefühl ein Drei-Wort-Satz war eher die überschwengliche Ausnahme.;-)

Wenn man in den Steno-Stil allerdings einmal reingefunden hat - was sich bei 500Seiten wenigstens lohnt;-) -  ist er allerdings ganz reizvoll, durchsetzt mit so einigen Bildern, die mein Autoren-Ich sehr erfreut haben. In einigen Abschnitten hätte ich mir allerdings doch ein wenig mehr Ausschmückung gewünscht, was mich zu einem völlig subjektiven halben Punktabzug bringt.

Mit 4,5 von 5 Tudor-Rosen ist das Buch allerdings als historischer Schmöker mit einigermaßen plausibler - was nicht heißen soll einzig wahrer - Geschichtsinterpretation sehr zu empfehlen. Den Nachfolger Bring Up the Bodies habe ich schon bei Audible vorgemerkt. Mal sehen, ob der Steno-Stil sich vielleicht besser hört als liest.;-)

12.11.2016

Kartographie für Dummies

Ich weiß, eigentlich wollte ich noch Ostsee Fotos posten, aber wie das immer so ist, sind noch nicht alle gesichtet, aussortiert, nachbearbeitet und hochgeladen, also liefere ich mal ein anderes Thema nach, das schon ewig aussteht: Die letzte "Hürde" für Elysion, auch bekannt als "Die Karte" *hier bitte dramatischen Akkord einfügen*

Man erinnert sich ja vielleicht noch daran, dass ich nicht zeichnen kann - das hat mich natürlich nicht davon abgehalten eine furchtbar bunte, nicht immer Maßstabsgetreue Karte zu fabrizieren, um mich zu orientieren. Das ist fein und schön, brachte mir aber für den ganzen Layout Vorgang mal so gar nichts.;-)
Also habe ich lange versucht herauszufinden, ob es nicht aus dem Rollenspiel Bereich eine Software für arme Tropfe wie mich gibt, die gerne eine Karte zeichnen wollen, ohne zeichnen zu können. Die Antwort auf diese Frage ist natürlich: Ja gibt es, aber...

Das Aber in diesem Fall bezog sich auf die Tatsache, dass die Freeware Softwares (macht man davon einen Plural...? Naja egal) sehr eingeschränkt waren - ok um einen Dungeon für ein P&P Abenteuer zu skizzieren, aber nicht geeignet für das was ich wollte. Natürlich gibt es auch Softwares, die die Full Tolkien Mode Karten zeichnen können, aber die kosten dann wieder was und nach allem was ich so gelesen habe, brauchen die meisten auch einiges an Einarbeitungszeit, bis man damit wirklich hochwertige Ergebnisse erzielt.
Weder soviel Geld auszugeben, noch soviel Zeit zu investieren, kam mir nachhalting sinnvoll vor - ich wollte ja erstmal nur eine Karte für eine Geschichte zeichnen, kein Rollenspiel Regelwerk bebildern...

Schließlich und endlich habe ich mich damit abgefunden, dass es wohl Photoshop sein muss - auch eine Software, in die man sich aufwendiger einarbeiten kann und evt muss, aber immerhin habe ich damit schonmal angefangen für die Cover.
Außerdem hatte ich von T. ein Zeichentablett zum Geburtstag bekommen und auch wenn die Software mit Win10 nicht ganz so kompatibel war, wollte ich das dann doch einfach mal ausprobieren - wie gesagt, die Tatsache, dass ich nicht zeichnen kann, hält mich nie völlig davon ab es zu versuchen.;-)

Und dann fand ich im Theater der Wahrheit (aka youtube;-) genau das Tutorial für mich: Eine Anleitung zum Karten zeichnen für Menschen, die weder Zeichnen noch gut mit Photoshop umgehen können. Das war genau mein Ding, Baby!;-)
Ich binde mal den ersten Teil unten ein, wenn man sich ein wenig an den 5 Teilen entlang hangelt, kann man tatsächlich Dinge fabrizieren, die einigermaßen ok aussehen.



Jeder Profi Designer wird sich darüber vermutlich kamputt lachen, aber bis ich reich und berühmt bin und mir Full Tolkien Mode Zeichner leisten kann, bin ich ziemlich stolz auf meinen Selbstversuch. Beim Self-Publishing lernt man halt doch immer wieder was Neues!
Hier geht es übrigens zu den Brushes, die ich benutzt habe, ein sehr hübsches Set gerade für "Berge".;-)



Nun muss "nur" noch die letzte Textversion fertig werden und dann...tja dann weiß ich noch nicht, aber dazu vielleicht demnächst mehr!:-)

05.11.2016

Fundus-Wühlen, vergebliche Haftcreme und All Hallows Read. Oder: Halloween 2016

In diesem Jahr war Halloween ausahmsweise mal eine ziemlich übers Knie gebrochene Affäre, aus dem einfachen Grund, dass wir zu sehr damit beschäftigt waren Herbstluft an der Ostsee zu schnuppern, da blieb wenig Zeit ein Kostüm vorzubereiten.;-)

Ich weiche also an dieser Stelle ein wenig von der Chronologie der Ereignisse ab, spare mir meine Strand&Meer Fotos auf und schiebe kurz die Fotostory zu meinem verunglückten Vampir-Kostüm ein.
Der Vampir an sich ist natürlich ein sehr dankbares Kostüm, weil man entsprechende Geschichten in jede Epoche und Umstand transferieren kann - ich hatte zwischendurch überlegt das Supernatural Outfit wiederzubeleben, oder den Kimono wieder auszupacken.;-)
Aber eigentlich war das mit den Fangzähnen hauptsächlich inpsiriert durch die Tatsache, dass wir in diesem Jahr eine etwas andere Art von All Hallows Read in der Groteque Bar geplant hatten - ein Abend mit Lesungen von Vampirgeschichten in Jahrhundertwende Dekor. Wenn da das Mina Harker Outfit nicht passend ist, wo sonst?!;-)

Im Fundus kam dann "irgendwas das viktorianisch aussieht in schwarz" auch relativ schnell zusammen. Man nehme ein schwarzes Oberteil und den "weichen" Reifrock Ersatz (übrigens zusammen mit der Kleiderpuppe die besten 30€ Anschaffungen, die ich je getätigt habe;-), drapiere dazu den schwarzen Rock von meinem Böse Stiefmutter Kostüm und die Jacke vom Pride & Prejudice Kleid und setze dem ganzen dann noch den Steampunk Zylinder auf, schon hat man was, mit dem man auf die Straße gehen kann - auch wenn man mit der Schleppe aufpassen muss, Leute heutzutage haben verlernt auf sowas Rücksicht zu nehmen.;-P



Soweit so unkompliziert!
Als einzige mögliche Vorbereitung hatte ich mir außerdem ein paar Vampirzähnchen und rote Kontaktlinsen von Amazon nach Hause liefern lassen, während wir noch im Urlaub waren.
Mit den Kontaktlinsen war ich auch sehr zufrieden - lange sollte man sie immer nicht tragen, erfahrungsgemäß, aber für eine Party passt das schon. Wenn man außerdem von Natur aus eher blässlich ist, ist das Vampir Outfit wieder eine ausnehmend gute Wahl - einfach Make-Up wie üblich, nur in 3facher Menge auftragen und schon ist man fertig gepudert und sieht angemessen ungesund aus!;-D
Dann noch ein paar kleine Accessoires ausgraben und schon könnte es eigentlich losgehen, wenn die blöden Zähne nicht gewesen wären...
Nach Packungsanweisung hätte man das beigelegte Thermoplastik schmelzen müssen - schon das hat mein Badezimmer ziemlich versaut - und dann eine quasi Protese daraus formen. Die Anleitung verriet mit leider nicht, wie ich es schaffen soll zwei Plastikzahnhülsen gleichzeitig an meine Zähne zu drücken und gleichzeitig noch eine Brücke zu kleben, die hinter meinen Zähnen entlanglaufen soll und das alles in 2min, länger war das scheiß Plastik nicht warm zu halten.
Außer einem kompletten Chaos im Bad und einem komplett ruinierten Nagellack (natürlich klebt so ein zeug überall wo es nicht soll bombenfest^^) war also nichts zu machen. Ich kaufte dann noch spontan beim Supermarkt um die Ecke die erste Tube Haftcreme meines Lebens, aber außer einem ekligen Belag auf den Zähnen, hatte ich davon auch nichts.
Da war es fast ein Wink des Schicksals, dass sich einer der dummen Zähne irgendwann in den Abfluss verabschiedet hat, dann konnte ich diesen Krampf wenigstens guten Gewissens abbrechen.;-)

Mein Miss Mina Kostüm muss also unvollendet bleiben - wobei in der literarischen Vorlage auch keine Zähnchen erwähnt werden, nehmen wir es also nicht als Versagen, sondern als Treue zur Literatur!
Und es passte gut zum Dekor der Bar, was will man also mehr??;-)