Publikationen, Projekte, Persönliches

28.11.2022

Workshop Talk November 2022 - etc Folge 130

Unser Thema heute:

Wir reden ein wenig über den Post-Publication-Blues, die Freuden (und Probleme) daran seinen Charakteren Haustiere zu gönnen und natürlich auch über den NaNoWriMo.

Enjoy! :-)

25.11.2022

1815. Oder auch: Der Kongress tanzt

2022 ist irgendwie wieder mal so ein Jahr des extremen Langsamlesens, weswegen wir immer noch den (dazu auch noch sehr überschaubaren) Stapel Bücher abarbeiten, die ich mir in diesem Jahr von meinem Geburtstagsgeld gekauft habe.

Und nach meiner extremen Nichtstun-Kur, dachte ich, steigen wir mal mit einem extremen Special Interest Thema ein, das man entweder sehr spannend, oder super dröge finden wird. ;-)

Worum geht es also in 1815: Napoleons Sturz und der Wiener Kongreß von Adam Zamoysk, falls der Titel noch nicht selbsterklärend genug ist?

Der Wiener Kongress war einer der ersten Friedenskongresse der Neuzeit. Die damaligen Großmächte England, Russland, Österreich, Preußen und auch Frankreich verhandelten die politische Neuordnung Europas nach dem Sturz Napoleons. Es sollte eine stabile Friedens- und Staatenordnung geschaffen werden, aber letzten Endes wurde es ein Geschacher um Gebietsgewinne und Einflusssphären. Intrigen, Bestechung, Spionage gehörten unerlässlich dazu. Daneben sorgten Tanz, Theater, Sex und ausschweifende Bankette für Entspannung. Doch Napoleon floh von Elba und stellte eine Armee auf. So traf man sich zwei Wochen nach dem Ende des Kongresses bei Waterloo, um ihn endgültig zu besiegen. Anschaulich erzählt Zamoyski anhand vielfältigster Quellen das Geschehen und lässt den Leser an der schillernden Atmosphäre in Wien hautnah teilhaben.

21.11.2022

YouTube für Cosplay (und anderes lustiges Basteln)

Wir haben ja schon öfter festgehalten, dass Halloween eher so eine Lebenseinstellung, als nur ein einziger Tag im Jahr ist, daher ist es Mitte November noch nicht zu spät, um sich mit Kostümen und Cosplay zu beschäftigen!

Und vielleicht gibt es ja auch noch mehr Menschen, die wie ich sind und anderen ab und zu gerne einfach dabei zusehen, wie sie großartige Kostüme basteln, auch wenn es mir selbst viel zu aufwendig wäre das nachzumachen.

Solltet ihr euch also in diesem statement wiederfinden, schaut doch mal bei Ariel vorbei, die sehr viele, sehr bunte und glitzerige Dinge bastelt, die ich selber vielleicht nicht tragen oder machen wöllte, aber irgendwie finde ich trotzdem ihre Videos sehr entspannend - und das kann nicht nur am französischen Akzent liegen...? ;-)

Und falls euch danch ist ganz viel Halloween-Flair aufzusaugen, würde ich euch empfehlen bei Rachel reinzuschauen, die das mit dem Lebensstil definitiv verstanden hat - und im Gegensatz zu Menschen, die Kostümdesign studiert und eine riesige Werkstatt haben, kann man bei Rachel auch mehr beim Learning by Doing zusehen, was ich persönlich sehr angenehm finde. Kreativer Dilletantismus ist ja auch so das Credo meiner Nähvideos...

Aber hey, es muss ja auch erstrebenswerte Projekte für diejenigen unter uns geben, die nicht erst ein jahrelanges Studium absolvieren können, um ins Cosplay einzusteigen, no? ;-)

18.11.2022

Love & Thunder. Oder auch: Es muss nicht alles für jeden sein

Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass meine Reaktionen zu MCU Filmen dem "mainstream" entgegen zu laufen scheinen - die Filme, die irgendwie jeder feiert, finde ich meh (hallo Civil War) und die Filme, die mir gefallen, werden irgendwie zerrissen. Deswegen gibt es auch heute wieder kein oberflächliches Nitpicking-Video, in dem wir versuchen uns schlauer zu fühlen, weil wir wenig Tiefgang in wenig tiefgängig gemeinten Medien finden konnten, sondern nur den Trailer. 


Vielleicht machen wir das jetzt auch einfach zum Standard, je älter ich werde, desto weniger Geduld habe ich für "lustige" Medienanalyse. Läuft immer öfter doch nur darauf hinaus, dass irgendwer eine Statue gebaut haben will, weil er Ding XY doof findet. Früher war das vielleicht mal prätentiös - was manche ja mit intellektuell verwechseln - aber heute ist es eigentlich auch nur noch mainstream, oder? Und wer will schon mainstream sein ... *ironyoff* ;-)

14.11.2022

Wie rette (oder verkacke) ich meine Hass-/Lieblingstropes? - etc Folge 129

Unser Thema heute:

Wir sprechen zum wiederholten Male über Tropes - aber um die ganze Sache ein wenig spannender zu gestalten, geht es diesmal darum wie man uns unsere Lieblingstropes so richtig versauen kannz. Und ob es tatsächlich Gelegenheiten gibt, zu denen uns Hasstropes plötzlich gar nicht mehr so schlimm erscheinen.

Enjoy! ;-)

11.11.2022

Greedfall. Oder auch: Gebt mir mehr Gunpowder Fantasy!

Wie man sich vielleicht erinnert, gehörte zu meiner radikalen Nichts-Tun-Kur im September auch "keine neuen Spiele". Das hat nur so halb funktioniert, denn ich habe einen 2. Durchlauf von Greedfall angefangen, aber dann fiel mir irgendwann auf, dass ich über meinen ersten Eindruck gar nicht gebloggt hatte, was mich dann wieder in die Leben als Content Falle geführt hat. It's complicated. ;-) Also habe ich statt dessen meinen X. Durchlauf von MEA eingeschoben und erzähle euch von der Gunpowder-Fantasy heute.

Ich habe mich mal für den Cinematic Trailer und nicht den Launch Trailer entschieden, weil interessanterweise letzterer a) einige Filmszenen enthielt, die im Spiel gar nicht zu sehen sind und b) den "wir spielen die Kolonialmacht" Konflikt sehr viel drastischer darstellt, als das Spiel es tut, was ich ein wenig ... unaufrichtig fand?

Um also den Disclaimer vorauszuschicken, dieses Spiel behandelt die Prämisse der Besiedlung eines neuen Kontinents, auf dem schon Menschen wohnen und das ist vermutlich nicht möglich, ohne nicht zumindest an manchen Stellen das "the good colonizer" oder "the noble savage" Trope zu streifen. Wer also darauf absolut keinen Bock mehr hat (fair!), sollte dieses Spiel vielleicht auslassen. Ich werde mich nur sehr am Rande darauf beziehen, weil mir für die tiefere Analyse absolut die Expertiese fehlt.

07.11.2022

Eine kleine Kostümgeschichte

Jaja, ich weiß, Halloween ist inzwischen schon lange vorbei, aber wir bleiben einfach bei der "es ist eine Lebenseinstellung, kein Datum" Sache - und außerdem geht es heute im Recherche und Improvisation und das sind ja nun skills, die man immer brauchen kann, no? ;-)

Ich hatte es im Video ja schon erwähnt, die 1650er sind was die "Kostümifizierung" der Mode ein wenig ein Stiefkind, weil sie genau zwischen den Tudorkleidern und den Rokoko-Paniers liegen, also gegen 2 "erkennt fast jede/r" Epochen antreten müssen.

Aber die Zirkelchroniken spielen nun einmal nach dem Westfälischen Frieden, daher musste ich mir einen Eindruck verschaffen was Frau und Mann damals so trug und kann dafür als großartige Quelle zur Recherche, das Archiv von Fashion History nur wärmstens empfehlen, in dem man verschiedene Epochen vergleichen kann.

Generell waren/sind für mich die Damen ein wenig interessanter, zum einen weil meine Ich-Erzählerin zumindest meistens in Frauenkleidern herumläuft und zum anderen, weil ich ja ein Kostüm für mich improvisieren wollte. Und da gillt es immer zunächst mal 2 wichtige Dinge zu prüfen: Silhouette und Frisur.

Zur Silhouette gehören die Schulter/Dekolletepartie, die Ärmel, die Rockform und alles andere, das den generellen Eindruck umfasst. Wie man an diesem Bild schön sehen kann, suchen wir für die 1650er nach schulterfreien Kleidern, gerne mit Schultertüchern, bauschigen Ärmeln, spitz zulaufenden Miedern und durchaus Volumen in den Röcken, auch wenn es nicht mehr die steifen Tudor-Reifröcke und noch nicht die breiten Hüftpaniers hat.

Bartholomeus van der Helst (Dutch, 1613-1670). Mary Stuart, Princess of Orange, as Widow of William II, 1652.
Außerdem brauchen wir offensichtlich ein Brenneisen - oder einen Lockenstab - denn hier gibt es keine Dame, die etwas auf sich hält, ohne Korkenzieherlocken. Und Schoßhund, aber der ist wohl optional. ;-)

 

Abraham van den Tempel Leeuwarden (Dutch, 1622-1672). Portrait of Odilia van Wassenaar, 1655

Ich habe in meinem Kostümarsenal bekanntlich 2 Optionen, die aber beide 150-200 Jahre zu früh oder zu spät sind. Miss Tudor habe ich damals an diesem Portrait orientiert, aber die Haube für die Haare geht leider gar nicht und auch wenn die Schulterpartie und die Über-Ärmel schon ähnlich sind, habe ich mich am Ende dagegen entschieden - zum einen hätte ich die Unter-Ärmel aus dem Kleid herauslösen müssen, weil ich sie historisch ganz unkorrekt angenäht habe, zum anderen stimmt der sehr eckige Ausschnitt gar nicht und sieht egal was man tut, zu identifizierbar nach Tudor aus.

 Attributed to William Scrots (active 1537-53), Elizabeth I when a Princess c.1546

In der Zeit von Miss Melly stimmen zumindest die Über-Ärmel auch grob und die lange, spitz zulaufende Jacke & bauschigen Röcke haben wir auch. Dummerweise sind die Kleider nur viel zu hochgeschlossen und das ganze noch mit einem Kragen abzusetzen, macht es nur noch schlimmer.
Artist/maker unknown, Woman's Dress with Day and Evening Bodices, c. 1858 


Aber im Geiste der Mary Stuart im ersten Bild (übrigens nicht *die* Mary Stuart, eher ihre Enkelin;-), dachte ich wenn die Form ansonsten stimmt, können wir ja mit einem hübschen, auffälligen Schultertuch die Tatsache verschleihern, dass die Jacke eigentlich an den Schultern enden müsste - hier sind der Kragen und die Ärmel zudem auch optional, also einfach weg damit.;-)

Und der Rock kommt auch so ganz gut hin, zumindest mit 2 Tüll-Unterröcken darunter - und den Schoßhund gab's sogar umsonst dazu! ;-) Und nein, für ein Video, in dem ich nur sitzen musste, habe ich das Riesending nicht gebügelt...

Das lässt noch das Problem mit dem Lockenstab, denn sowas besitze ich nicht und mein Kopfgemüse ist nach 3 Jahren ohne Friseur auch so lang und schwer, dass es sich vermutlich nicht rollen lassen würde, selbst wenn ich die Geduld gehabt hätte zu lernen wie man sowas macht. Lange Rede, kurzer Sinn, meine Korkenziehenlocken kommen aus dem Karton als Haarteile und auch wenn die Farbe nicht wirklich stimmt, fiel es zum Glück nicht so großartig auf, weil mein eigenes Haar den Dutt am Hinterkopf bilden konnte, der zu vielen Frisuren dazugehörte. Dann noch ein Haarband, wie in Bild 2 und schon kommen wir dem Gesamteindruck so nahe, wie es grade ging. Wenn ich die Haarteile nochmal verwenden will, würde ich vorher vielleicht meine eigenen Haare dunkelbraun tönen mit irgendwas, das sich wieder auswäscht, aber das ist jetzt nur der Lerneffekt fürs nächste Mal.

Insgesamt war ich mit dem Allgemeineindruck sehr zufrieden und habe sogar meine weißen Handschuhe und den Fächer aus (echter) Brüsseler Spitze rechtzeitig wiedergefunden. Die sind zwar beide nicht historisch korrekt, aber ich hatte keine Lust meine Tattoos zu überschminken und es war einfach viel zu WARM für Oktober! ;-)

Ich hoffe das war ein wenig aufschlussreich für euch und was immer ihr tut, schaut mal bei Fashion History vorbei, da kann man viele tolle Dinge lernen! :-)

04.11.2022

Von Rokkoko Assasins & Barock Spioninnen. Eine Kurzgeschichte & ihre Entwicklung

Unser Thema heute: 

Wie kam ich eigentlich zu meinem Serien-Kurzroman-Weißichnochnichtgenau-Projekt? Heute lesen wir (endlich) mal die Kurzgeschichte, mit der vor vielen Jahren alles begann und dann sprechen wir noch kurz darüber, warum ich seitdem von der Assassinen-Idee ziemlich angekommen bin. 

 Enjoy! ;-) 


 

TIMESTAMPS: 
00:00 Intro 
02:44 Dame Blanche - eine Kurzgeschichte 
15:16 Die Zirkelchroniken - Experimente ohne Ende 
21:45 Blooper & Outro