Publikationen, Projekte, Persönliches

30.08.2024

Listening to: Jane Boleyn. Oder auch: Quellenkritik ohne Quellen?

Es ist mal wieder Zeit für eine kurze Tudor-Sommersachbuch-Pause, aber diesmal habe ich nur 2 Bücher spontan bei Audible eingesammelt. Falls das irgendwen tröstet..

Wir bewegen uns allerdings wieder mal in der "2. Reihe", diesmal bei den angeheirateten - oder im nächsten Buch beinahe angeheirateten ;-) - Tudors. Und wie man hier am Untertitel schon erkennen kann, versuchen wir uns auch an ein wenig Geschichts-Revaluation, was ja immer schonmal interessant ist, no?

Ich war zwar nicht ganz überzeugt, aber bevor ich das auswalze, worum geht es eigentlich in Jane Boleyn: The True Story of the Infamous Lady Rochford geschrieben von Julia Fox, gesprochen von Rosalyn Landor?


In a life of extraordinary drama, Jane Boleyn was catapulted from relative obscurity to the inner circle of King Henry VIII. As powerful men and women around her became victims of Henry’s ruthless and absolute power, including her own husband and sister-in-law, Queen Anne Boleyn, Jane’s allegiance to the volatile monarchy was sustained and rewarded. But the price for her loyalty would eventually be her undoing and the ruination of her name. For centuries, little beyond rumor and scandal has been associated with “the infamous Lady Rochford.” But now historian Julia Fox sets the record straight and restores dignity to this much-maligned figure whose life and reputation were taken from her. 

Drawing upon her own deep knowledge and years of original research, Julia Fox brings us into the inner sanctum of court life, laced with intrigue and encumbered by disgrace. Through the eyes and ears of Jane Boleyn, we witness the myriad players of the stormy Tudor period. Jane emerges as a courageous spirit, a modern woman forced by circumstances to fend for herself in a privileged but vicious world. 

26.08.2024

Workshop Talk August 2024 - etc Folge 157

Unser Thema heute:

Wir sprechen ein wenig über fremde Sprachen und was sie für Geschichten leisten, kommen von da aus zu genrellen Überlegungen zu Worldbuilding, Zielsetzungen, Freizeitstress und enden mit ein paar Ansichten zu "Unnützem Wissen". Also Hölzchen, Stöcken und alles dazwischen, so wie immer, aber ein paar interessante Einsichten sind ja immer dabei. ;-)

Enjoy!



23.08.2024

Alias Grace. Oder auch: Ich bin müde...

Wir (also im Sinne von ich und andere Menschen im RL;-) sprachen vor einer Weile zufällig mal darüber, dass es unzweifelhaft Geschichten gibt, die durch den angetackerten Romance Aspekt eher belasted, als bereichert werden. Man kann jetzt darüber streiten, ob dieses "es müssen sich immer mindestens 2 Menschen verlieben" außerhalb von Romance und seinen diversen Sub-Genre jetzt von den Autor:innen als verpflichtend empfunden wird, oder ob es tatsächlich eine gewisse Erwatungshaltung seitens Verlagen und Publikum gibt, aber falls ja, dann bin ich dieses Publikum nicht.

Ich hätte also ab und zu mal gar nichts dagegen, wenn wir mal die Lebensrealität abbilden könnten, dass nicht alle Menschen jede/n mit dem sie in Kontakt kommen automatisch als potentielle Sexpartner:in sehen, selbst wenn die romantische Orientierung zufällig zusammenpasst. Ich bin so cis-straight, wie sie kommen, aber kenne unzählige Männer, auf die ich trotzdem nicht stehe, shocking, I know.^^

Anyway, mein Go-To Beispiel in dieser Disskussion war jedenfalls Alias Grace, eine ewig alte Serie, die ich vor ewigen Zeiten mal gesehen, aber irgendwie nie gebloggt hatte. Hier wäre es mir zum Beispiel sehr lieb gewesen, wir hätten zumindest einmal die Option unterhalten, dass jemand die Hauptheldin zufällig nicht ficken will, auch wenn es vermutlich ein Stilmittel ist. Aber nur weil etwas Absicht ist, muss es mir noch nicht gefallen, also lasst uns mal darüber reden. ;-)


19.08.2024

Ein Latzkleid fürs Büro? Ein Experiment

Unser Blogpost heute steht unter dem altbekannten Motto "was lange währt wird endlich gut", immerhin hatte ich das kleine #Zwischendurchprojekt schon im Juni abgeschlossen ...

Aber was soll ich sagen, manchmal brauche ich eben ein wenig länger, um meine Fotos zu sichten/sortieren und mir eine kohärente Erzählung zu überlegen, damit halbwegs verständlich wird wie diese Dinge in meinem Kopf entstehen... ;-)

Hier also die Geschichte!

1. Konzeption

Die Idee zum Business Casual Latzkleid kam mir eigentlich eher zufällig - man erinnert sich ja noch, dass ich das Prinzip zunehmend großartig finde, aber für's Büro hatte ich bisher das "Problem", dass mein selbstgebautes Lang-Latzkleid eher was für die Wintermonate ist und mein Hellbunny-Jeanskleid zwar auch super bequem ist, aber Jeans halt nicht zu jedem Arbeitsevent so passt. Außerdem ist das Kleid mal wieder die entscheidenden 3cm zu kurz (eigentlich). Ich mag halt lieber knapp unter Knie, als Knielang, ist so eine persönliche Präferenz.

Und dann hatte ich da noch diesen anthrazitfarbenen Anzugstoff rumliegen, den ich irgendwann mal gekauft hatte in der Illusion daraus eine Anzughose zu nähen - zumindest bis mir auffiel, dass ich a) immer noch nicht weiß wie Hosen überhaupt funktionieren und ich b) im Büro eigentlich kaum noch welche trage, weil Rock + Snag Tights einfach soviel bequemer sind zum langen sitzen. ;-)

Ein Schnittmuster habe ich also nicht, bzw. nicht wirklich, denn eigentlich - so meine Konzeptidee - besteht ein Latzkleid ja eigentlich nur aus einem Rock, einem Latzteil und ein paar geraden Stoffbahnen für das Taillenband und die Träger, no?

Den quadratischen Latz habe ich von meinem Hellbunny Kleid abgemessen und für den Rock habe ich mein Prototyp-Rockschnittmuster genommen, etwas das jede/r irgendwie braucht. Und zusammengenommen ergibt es auch wieder einmal die Perfekte Demonstration dass so viele Kleidungsstücke nur aus mehr oder minder einfachen geometrischen Stücken bestehen, dass man vorm Nähen gar keine Angst haben muss. :-)

Falls es interessiert, ein Prototyp Rockdreieck-Muster ergibt sich aus 3 verschiedenen Maßen:
- Taillenumfang : Anzahl der gewünschten Rockteile (ich empfehle mindestens 4, hier sind es 8 für den besonderen Swoosh-Faktor;-)
- Gewünschte Länge
- Oberes Keilmaß x 2 oder 3 je nachdem wie glockenförmig der Rock werden soll

Also sagen wir das Taillenband muss 80cm lang sein und die gewünschte Länge ist 50cm, dann malen wir eine 10cm lange Linie auf ein Stück Zeitungspapier und eine 30cm lange Linie genau mittig 50cm darunter. Linien verbinden und schon haben wir einen Rock-Keil hergestellt, den wir jetzt 8x ausschneiden und danach immer und immer und immer wieder benutzen können. ;-)

Für dieses Kleid habe ich also ausgeschnitten:

- 8 Rockkeile Oberstoff
- 8 Rockkeile Futterstoff
- 2 Latzteile (Vor- & Rückseite) aus Oberstoff
- 2 Taschenteile aus Oberstoff (wichtig!;-)
Außerdem brauchte es noch einen Reißverschluss.

Und eine Menge gerader Stoffstreifen - 2x fürs Taillenband und 4x für die Träger (jeweils Vor- und Rückseite). Für die Träger hatte man auch nur 1 breiten Streifen doppelt legen können, aber ich kam an die Grenzen meines Stoffes, der ja für eine Hose bemessen war... ;-) Das Taillenband faltet man gewöhnlich auch doppelt, aber hier habe ich mich dagegen entschieden, weil so Latz und Träger einfacher dazwischengeklemmt werden konnten (oder so dachte ich wenigstens...).

2. Konstruktion

Der Anzugstoff ist ein wenig schwerer, daher habe ich auf den Latz, die Träger und das Taillenband ein bisschen Visseline aufgebügelt - allerdings immer nur auf 1 Seite, was immer noch nicht genug war, dazu gleich ...

Das Zusammensetzen der Einzelteile war danach erstmal einfach. Latz und Träger bestanden nur aus geraden Nähten und die 2 Röcke haben lange gedauert, weil es jeweils 8 Nähte waren, aber ansonsten musste man auch hier nur gradeaus nähen und daran denken an einer Seite Platz für den Reißverschluss zu lassen und an der anderen im Oberstoff die Aussparung für die Innentasche nicht zu vergessen. ;-) Man erinnere mich allerdings bitte daran nie wieder diesen ekligen 0815-Futterstoff zu kaufen ... die Materialzusammensetzung ist die eines Plastiklöffels und genauso gut lässt er sich auch mit der Maschine verarbeiten.^^ Klar ist das Zeug billig und wir können nicht alle unsere Kleider mit Seide füttern wie die durchschnittliche kaiserliche Konkubine, aber ich bin ganz froh, dass ich jetzt fast alles davon verbraucht habe. Satin ist auch hauptsächlich Plastik und ein bisschen teurer, aber soviel besser zu nähen ... und fühlt sich auch einfach viel schöner auf der Haut an. ;-)

Den Rock mit dem Taillenband zusammenzusetzen war wegen des rutschigen, miesen Futterstoffs dann auch ein wenig frickeliger, als es hätte sein müssen (und ich musste noch ein bisschen raffen an den Seiten weil ich offensichtlich ein wenig überenthusiastisch war was die Nahtzugabe anging...), denn die Vorder- und Rückseite des Taillenbands waren ja auch noch anzusetzen.

Am Ende habe ich beschlossen mir das Leben leichter zu machen und erstmal die beiden Röcke, dann die Rückseite des Taillenbands und zum Schluss die Vroderseite anzusetzen. Sind das 3 Nähte für denselben Arbeitsschritt? Ja, schon. Hätte ich diese 4 Schichten niemals halbwegs grade zusammenbekommen in einer Naht? Auch... 

Manchmal muss man also einfach die strapazierten Nerven gegen den Arbeitsaufwand aufrechnen. ;-)

Danach musste ich noch die Tasche einnähen und den Oberstoff säumen. Ich hatte über einen unsichbaren Saum nachgedacht, wie in dem Modern Victorian Projekt, aber auch da hatte ich zu wenig Vertrauen in den fisseligen Futterstoff.^^ 

Dann musste ich "nur" noch den Latz und die Träger an der Oberseite des Taillenbands einnähen und dachte ich wäre sehr clever das auch erstmal an der Rückseite des Taillenbands festzunähen und dann erst die Vorderseite umzuklappen. Dummerweise hatte ich nicht bedacht, dass ich so leider beim festnähen der Oberseite nicht sehen kann, ob die Maschine alle Stoffschichten erfasst ... Schwierig zu erklären, aber es sei einfach festgehalten, dass die Rückseite jetzt ein paar Falten hat, die ich im Nachgang nochmal per Hand fixieren musste ... solange die Fehler alle auf der Innenseite sind, wo sie keiner sieht, ist das alles #goodenough. ;-)

3. Letzte Handarbeiten

Irgendwann werde ich mal lernen, wie man einen Reißverschluss mit der Maschine einnäht, aber dieser Tag ist offensichtlich noch fern ... wie wir allerdings wissen, Handarbeit ist der Unterschied zwischen Kleidung und Couture, also ist es ein Feature und kein Bug, klar soweit? ;-)

Das Innenfutter per Hand zu fixieren, ist außerdem immer sehr meditativ wertvoll, weil es keinerlei Hirnzellen erfordert ... gut, die Naht könnte grader sein, aber Innenseite, also was solls.

Die Träger wollte ich zunächt mit Druckknöpfen versehen, musste aber schnell feststellen, dass der Stoff dafür zu schwer ist - und dann fiel mir auf, dass die Träger von Latzkleidern von der Stange ja eigentlich hauptsächlich deswegen mehrere Knöpfe haben, damit sie auf verschiedene Oberkörperlängen einstellbar sind. Da ich hier erstmal nur von mir ausgehen muss, habe ich am Ende einfach die Träger festgenäht, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich meine Oberkörperlänge nochmal ändert, würde ich die 30Min Handarbeit auch nochmal investieren. ;-)

Und dann hatte ich noch ein paar Knöpfchen, die keinerlei Funktion haben, außer hübsch auszusehen.

4. Fazit

Prinzipiell bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis, wenn man bedenkt, dass dieses Projekt zu 100% meinem Halbschlaf-Hirn entsprungen ist.^^ Den Alltagstest hat es auch schon bestanden, der Rock ist angemessen swooshig, was mich darüber hinwegtröstet, dass er leider gebügelt werden muss... ;-)

Aber das Schöne (unter anderem) an Latzkleidern ist ja auch, dass sie keinen direkten Hautkontakt haben, man kann sie also mehrmals tragen, bevor sie wieder gewaschen werden müssen. Was ich besser machen würde, würde ich das Ganze nochmal von vorne anfangen, beschränkt sich auf 2 Puntke:

1. Besseren Futterstoff kaufen ;-)
&
2. Ich würde beide Seiten von Latz und vor allem Trägern und Taillenband mit der Visseline verstärken.
Durch das Aufbügeln hatte der untere Stoffstreifen plötzlich mehr Festigkeit und beim durch die Maschine füttern, sind so ein paar Falten entstanden, weil die Oberseite dieses winzige Bisschen mehr Strech hatte. Hier sieht man vielleicht was ich meine:
An sich könnte man das schon als Meckern auf hohem Niveau bezeichnen, aber man will ja auch bei jedem Projekt etwas dazulernen. ;-)
 
In der Zwischenzeit sind wir stark auf dem Weg zum neuen Lieblingsteil, wenn nur das nervige Bügeln nicht wäre. Aber man kann wie immer nicht alles haben. Experiment gelungen, würde ich sagen! :-)

16.08.2024

Listening to: Hide. Oder auch: Accidentally Greek

Es ist sehr lange her, dass wir über Bücher gesprochen haben - der Urlaub & der geplante Vlog und Podcast Content ballte sich ein wenig ;-) - aber als wir das taten, erwähnte ich, dass ich in meiner Audible Merkliste auf der Suche war nach irgendwas, das kein Sachbuch und kein Mythologie-Retelling ist.

Was kann man also falsch machen, mit einem knackigen Thriller, dessen Prämisse mir beschrieben wurde als "Hunger Games in einem verlassenen Freizeitpark"? Nichts, wie sich rausstellt, denn ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, aber das mit der Mythologievermeidung hat nicht so ganz funktioniert... ;-)

Zieht euch also eure Team Unspoilerbar T-Shirts an und dann sprechen wir darüber worum es geht in Hide geschrieben von Kiersten White, gesprochen von Emma Galvin:

A high-stakes hide-and-seek competition turns deadly in this dark supernatural thriller from New York Times best-selling author Kiersten White, perfect for fans of Stephen King and Squid Game.

The challenge: spend a week hiding in an abandoned amusement park and don't get caught.

The prize: enough money to change everything.

Even though everyone is desperate to win—to seize their dream futures or escape their haunting pasts—Mack feels sure that she can beat her competitors. All she has to do is hide and she's an expert at that.

It's the reason she's alive and her family isn't.

But as the people around her begin disappearing one by one, Mack realises this competition is more sinister than even she imagined, and that together might be the only way to survive.

Fourteen competitors. Seven days. Everywhere to hide, but nowhere to run.

Come out, come out, wherever you are.

05.08.2024

CampNaNo Vlog Juli 2024 - Teil 2

Unser Thema heute:

Das NaNo Camp entwickelt sich zu einem Täglich grüßt das Murmeltier Moment - nicht nur weil fast jeder zweite Tag mit Gewitter und Kopping einhergeht, sondern auch weil der Urlaub eine gewisse Routine bringt. Und am Ende müssen wpr festhalten, dass aus Desaster doch noch ein Erfolg werden kann - wie in jeder guten Heldengeschichte eben! ;-)

Enjoy!



TIMESTAMPS

00:00 Intro
00:55 17. Juli - Die Tendenz zum Desaster
04:39 19. Juli - Die Woche zum Abgewöhnen
10:20 23. Juli - Langsam aufwärts
16:38 26. Juli - Urlaub ruft
21:25 31. Juli - Täglich grüßt das Murmeltier
24:19 1. August - Verlängerung
28:31 4. August - Final Thoughts