Publikationen, Projekte, Persönliches

27.10.2012

- o + Teil 33

Gibt es eigentlich einen Temperatur-Jetlag?
Ich möchte diese Theorie mal ins Leben rufen, denn nach einer Woche Südfrankreich - blühende Blumen, Palmen, 28Grad und strahlender Sonnenschein - aus dem Flugzeug zu steigen bei 7Grad und Niesel-Nebel war nicht gerade eine erhebende Erfahrung für meinen Organismus...Vielleicht ist aber auch die belgische Bahn daran Schuld!

- Bei unserer Rückreise am Donnerstag durfte ich mal erleben wie das so ist, wenn alles - aber auch wirklich alles - was bei einer Reise schief gehen kann auch schief geht. Der Tag begann mit einem ausgefallenen Flug und einem Zwangsaufenthalt von 3Stunden am Flughafen in Nizza.
Zwar gab es als "Entschädigung" der Airline einen 10€ Gutschein, da aber eine 0,2l Cola im Flughafenrestaurant schon 4,60€ kostet, kommt man damit jetzt nicht wirklich weit...
In Brüssel am Flughafen angekommen, durfte ich dann feststellen, dass es dank der unfassbar effektiven internationalen Verbindungen der belgischen Bahn nur 4,5Std dauern würde nach Aachen zu kommen. Ankunft am Bahnhof Flughafen 16Uhr, geplante Ankunft in Aachen Hauptbahnhof 20:25Uhr...na...ja...
Aber was dann kam, glaubt mir wirklich keiner:
Nachdem die Verbindung nach Brüssel und von da aus nach Lüttich problemlos verlaufen war, musste ich am Bahnhof Lüttich 30Min auf meinen Anschluss nach Aachen warten - der dann aber leider nicht stattfand. Ungelogen, 5Min nach der geplanten Abfahrtszeit verschwand der Zug einfach Kommentarlos von den Anzeigetafeln. Aussage des Travel-Centers: "Oh, dann ist der Zug wohl ausgefallen." Ach nein, wirklich?!?
Die nächste Möglichkeit nach Aachen zu reisen war dann ein Thalys - Wartezeit nochmal 35Min, aber durch die viel schnellere Verbindung ein Verlust in reiner Reisezeit von 12Min und das für "nur" 39€. Aber was solls, die Firma zahlt ja.
Also nochmal 30Min frieren am dunklen, nassen Bahnhof bis der Thalys einfährt. Beim Einsteigen hält mich dann so ein komischer Thalys-Depp an und möchte mein Ticket sehen. Aussage: "Sie haben eine Reservation für Wagen XY, da müssen Sie weiter vorne einsteigen." Was tut man also? Man geht weiter am Zug entlang und sucht sich den richtigen Wagon. Soweit kein Problem - nur dass der Schaffner die Türen zumacht und abfährt, bevor man 10Meter weit gekommen ist!
Ehrlich, sowas glaubt man doch nicht oder?!?
Ich hatte jedenfalls nach 11Stunden Reisezeit und fast 1,5Stunden warten in der Kälte nicht übel Lust mich heulend und kreischend auf diesen Bahnsteig zu werfen!!
Der nächste planmäßige Zug nach Aachen wäre übrigens nochmal über eine Stunde später gefahren, aber um halb neun abends hatte ich keine Lust mehr mich darauf zu verlassen! Versteht man vielleicht...;-)
Zu meinem Glück gab es noch die Family-Taxi Option und ein geöffnetes Restaurant, sonst säße ich vermutlich immer noch in Lüttich fest oder wäre schon erfroren - die Thalys-Deppen kriegen jetzt aber torztdem erstmal eine fette Beschwerde von mir! Un-fucking-fassbar...

o Abgesehen von dieser Alptraumfahrt durch Belgien (nächstes Mal fliege ich von Köln aus, da ist ja die deutsche Bahn noch zuverlässiger...;) war der Aufenthalt in Cannes aber sehr angenehm! Ein klein wenig neidisch bin ich allerdings in meinem kleinen Gärtnerherz schon - ich breche mir hier einen ab, um Jasmin, Oleander und Hibiskus zum blühen und überleben zu überreden und da unten spritzt man gegen Jasmin, weil er sonst überall hinwuchert...ungelogen! Und die 8m hohen Palmen...*sft*;-) Andererseits bekommt man als normalsterblicher Mensch in dieser Gegend schon ein wenig Komplexe - oder zumindest das Gefühl nicht wirklich jemand zu sein. Was aber vermutlich an den vielen Luxusläden und Sportwagen liegt, oder daran dass selbst der Burger an der Strandpommesbude dazulande 9,80€ kostet...;-)

+ Aber das Meeeeeeer war soooo schön! Ehrlich, Kinder, nur um mal diesen Strand anzusehen, sollte man mal an die Riviera gefahren sein. Dunkelrote Felsen und dunkeltürkises Wasser drum herum - und erstaunlicherweise im Oktober völlig entvölkert, obwohl es noch warm und sonnig ist. Wenn man Ende September hinfährt, kann man vermutlich sogar noch baden gehen!:-)
Meine persönlichen Highlights: Sonnenuntergang über der Bucht und der Hafen (5-Master-Segelschiffe und 6-stöckige Cruiseliner, beide auf ihre Art total beeindruckend:)!!

Und jetzt passend dazu noch ein schönes Video der Woche;-)


14.10.2012

How To: Origami meets Hochzeit

Ich sage es ja immer wieder: Im Internet gibt es Nichts, das es nicht gibt!
Wenn man also auf der Suche nach einer Idee für ein Hochzeitsgeschenk ist, kann man da zwischen ungefähr 50.000 Einträgen wählen. Eigentlich wollte ich zur diesjährigen Hochzeitsfeier mal wieder ein Stofftierchen zustande bringen - erfreute sich ja bisher großer Beliebtheit!;-) - aber leider habe ich zu lange gebraucht, um festzustellen, dass das gewählte Schnittmuster irgendwie so gar nicht funktioniert...
Dieses Mysterium liegt jetzt also erstmal auf Halde und muss ein anderes Mal gelöst werden.;-)

Mit den Mitschenkenden waren wir uns dann aber schnell einig, dass man mit Blumen als Hochzeitsgeschenk eigentlich auch nie was falsch machen kann - und da ich ja sowieso noch Lazarettaufenthalt hatte, konnte ich so auch die Auswahl der grünen Geschenkbestandteile vertrauensvoll in kundige Hände legen und mich ein wenig im Netz umtreiben, um eine hübsche Deko-Idee zu finden.

Wir basteln also heute: Hochzeitsdeko für Topfpflanzen!

Schritt 1: Grundlagen
Für diese Deko-Idee brauchen wir zunächst mal zwei Origami-Modelle: Ein Brautkleid und eine Form von Blüten (ich habe mich hier mal für eine Art Sternform entschieden - öfter mal was Neues!:-)





Gerade das Kleid-Modell ist schon ein wenig aufwendiger zu falten und ich habe ein paar Anläufe gebraucht, bis es so aussah, wie ich mir das vorgestellt hatte - aber wenn man es einmal raus hat, lässt sich diese Technik mit jeder Art von Papier wiederholen und ist vielseitig einsetzbar, wie man hier sieht!:-)


Schritt 2: Vorbereitung

Für das Brautkleid ist natürlich weiß die Farbe der Wahl, bei der Blumendeko kann man sich aber mit allen erdenklichen Papieren austoben. Ich wollte noch ein wenig mit meiner Wasserfarben-Idee herumspielen, was bei diesem Modell hervorragend funktioniert, da die Muster am Ende alle so schön in sich verschachtelt sind.

Schritt 3: 2D zu 3D
Wie man auf meinem kleinen Karten-Experiment oben sehen kann, macht sich das Kleid-Modell auch sehr gut in "2,5D" , wenn man es auf einer glatten Oberfläche fixiert - für unsere Blumendeko eignet sich das aber natürlich nicht. Also nehme man zuerst einmal das Grundmodell und umwickle die "Taille" mit ein wenig Basteldraht - in diesem Fall habe ich ein paar Deko-Röschen verarbeitet, die praktischerweise an Basteldraht hängen und zusätzlich natürlich auch noch hübsch aussehen (gibt es für wenig Geld in jedem Bastelgeschäft). Egal ob man diese Variante wählt, oder einfach normalen Draht benutzt, man sollte danach noch ein Stück Stoff, Band, Borte oder Ähnliches zu Hand haben, um die unschönen Drahtstücke wieder verschwinden zu lassen.
Sowohl durch das Zuziehen des Drahtes, als auch die Stoffschleife bekommt das Modell außerdem eine rundere Form und wirkt 3-dimensionaler.

Schritt 4: Befestigung
Nun muss das Modell noch im Blumentopf zum Stehen gebracht werden. Am besten nimmt man hierzu einen Schaschlikspieß (oder ein Esstäbchen, wie hier zu sehen:) und führt diesen mit der Spitze voran zwischen Papier und Draht ein, bis der Stab von vorne nicht mehr zu sehen ist. Von hinten kann man dann mit einem einfachen Gummiband dafür sorgen, dass das Kleid nicht weiter abrutscht, als gewünscht - ein paarmal um den Stab wickeln, soweit hochschieben wie nötig, fertig.


Schritt 5: 3D Deluxe
Prinzipiell kann man die Deko so schon verwenden, aber wenn es noch ein wenig mehr sein darf, kann man auch noch eins draufsetzen!;-)
Dazu nehme man ein Stück weißen Tüll oder anderen leichten Stoff, Nadel und Faden und optionalerweise noch ein paar Pailletten, Seidenblumen oder Ähnliches.

Zuerst legen wir den Tüll doppelt, raffen ihn zu einer groben Rüsche und fixieren das Ganze mit ein paar Stichen. Dann wickeln wir das schmale Ende um die Taille unseres Papier-Kleides - falls nötig kann man die Rüsche  auch noch ein wenig enger ziehen, daher besser erst nach dem "Anprobieren" den Faden schlussendlich fixieren. Danach kommt auch hier wieder ein Stück Band als Schärpe darüber, um unschöne Stellen zu kaschieren.

Danach kann nach Belieben Deko am Stoff angebracht werden, allerdings sollte man es nicht übertreiben, sonst wird die Konstruktion zu schwer für den armen Esstab!;-)









Und fertig ist das 3D Brautkleid zum Aufstellen!


Schritt 6: Blumen müssen wachsen

Eine berechtigte Frage an dieser Stelle: Wozu haben wir jetzt eigentlich die Blüten gefaltet?
Aus diesen Modellen kann man hübsche Geschenk-Anhänger basteln - dazu sticht man einfach einen Faden durch eines der Blütenblätter und verknotet die Fadenenden in der gewünschten Länge.
Für unser Geschenk war es allerdings wichtig eine Art Rankhilfe zu basteln, damit unsere Topfpflanze auch weiterhin gedeiht!

Rankhilfen und Pflanzstäbe kann man in jedem Gartencenter kaufen, für diese einfache Konsturkion reichen aber auch 2 dünne Holzstäbe, die man im Garten finden, oder im Bastelgeschäft kaufen kann. Diese beiden Stäbe verbindet man dann einfach mit geflochtenen Schnüren - in diesem Fall eine Mischung aus widerstandsfähigem Paketgarn und dem Satinband passend zum Brautkleid.:-)

An dieser Konstruktion lassen sich dann unsere Blumenanhänger leicht mit 1-2 Stichen befestigen und schon ist die perfekte Wuchshilfe fertig zum Einsatz!



Leider gibt es keine Fotos von den fertigen Blumentöpfen, da das Wetter zu schlecht war, um lange Fotosessions vor der Kirche zu erlauben, aber ich hoffe man kann es sich in etwa vorstellen.
Insgesamt ein schönes Projekt, um Menschen eine Freude zu machen - ich denke, dass es uns gelungen ist!:-)

12.10.2012

Men in Black 3

Ausnahmsweise mal wieder eine DVD lastige Woche, was aber vermutlich daran liegt, dass ich immer noch den Rest meiner Bronchitis auskuriere und daher außer Fernsehn nicht sooviel Freizeit-Aktivitäten energietechnisch opportun sind...
Nachdem wir jetzt also schlaue Worte dafür gefunden haben, dass ich mich grade nicht vom Sofa hochkriege, noch eben der Film im Nachklang!;-)
 
Ich war bei MiB 3 ein wenig gespalten, denn einerseits mochte ich den ersten Film sehr gerne - gehört eigentlich noch zu meinen Jugenderinnerungen;-) - und den zweiten fand ich auch ok, im Gegensatz zu vielen Kritikern. Andererseits wird mir Will Smith immer unsymphatischer je länger er berühmt ist und das schmälert meinen Filmgenuss normalerweise erheblich...

Zeitreisegeschichten sind ja gerade wieder total angesagt, was ich immer noch seltsam finde, denn die Meisten fallen doch über kurz oder lang in ihre eigenen Logiklöcher. Das passiert hier an sich genauso (nach dem Motto: Begegnen Sie bloß nicht dem Vergangenheits-Ich und 2 Minuten später begegnen wir dem Vergangenheits-Ich und es passiert...nichts), aber weil es für die überschaubare Handlung absolut unerheblich ist, macht es eigentlich auch keinen Unterschied.;-) Nichtsdestoaber funktioniert das Design und die symptomatische Alien-Action immer noch unverändert, auch wenn ich die großen Lacher ein wenig vermisst habe.
Einen kompletten Punkt ziehe ich aber für das völlig unnötige Sentimental-Ende inklusive Daddy-Issues ab - scheinbar hat ja jeder Amerikaner einen Vaterkomplex, aber das macht die Überfrequentierung dieses Problems in sämtlichen Filmen und Serien nicht unbedingt weniger abgeschmackt.

Mit den Pluspunkten Aliens und Explodierende Dinge und den Abzügen Wenig Dumme Witze und Dummes Ende komme ich unterm Strich somit auf 3,5 von 5 Raketenstufen - nicht brilliant, aber für einen Popcorn-Abend völlig legitim!;-)

Listening to: The Invention of Murder

Wer sich vielleicht noch erinnert: Seit geraumer Weile bekomme ich jeden Monat für 5€ neues Futter für meinen Hörbuch-Hunger.
Und man mag es kaum glauben: Selbst mir fällt es schwer jeden Monat ein neues Hörbuch auszusuchen...das kann natürlich an einem Überangebot an Alternativen liegen, aber ich glaube teilweise ist es auch der Tatsache geschuldet, dass ich zur Hintergrundbeschallung für Daheim und Unterwegs lieber Bücher höre, die ich schon gelesen habe.

Als ich also wieder einmal vor dem Dilemma stand meinen monatlichen Gutschein einzulösen, wollte mir so gar keines der Bücher gefallen, die mir so unterkamen - und da kam mir die Eingebung was ich sonst immer mache, wenn ich grade nicht weiß welches Buch ich lesen soll: Ich nehme ein Sachbuch!;-)

Aber Sachbücher zum Hören? Funktioniert das?
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, also war in den letzten Wochen auf meinen Ohren:
The Invention of Murder: How the Victorians Revelled in Death and Detection and Created Modern Crime geschrieben von Judith Flander, gelesen von Janice McKenzie


Zuallererst muss ich mal festhalten, dass dieses Buch an sich absolut lesenwert ist, sogar für Menschen, die ansonsten mit trockenen Geschichtsschinken nichts anfangen können.

Die Autorin beschreibt anschaulich, lustig, manchmal ein wenig sarkastisch die seltsamen Verwirrungen von realen Fällen, fiktionalen Adaptionen und theatralischen Verwicklungen mit denen das viktorianische Zeitalter seine Mörder und Schurken umgibt. Die Analyse bewegt sich irgendwo zwischen Kriminologie, Literaturwissenschaft und historischen Analysen, aber vermittelt auch anschaulich die abstrusen Vorstellungen von Moral und Gerechtigkeit in einer Gesellschaft, in der sich die Institutionen "Polizei", "Ermittlung" oder auch "Gerechtes Verfahren" überhaupt erst noch entwickeln mussten.

Janice McKenzie liest diese Analysen mit hörbarem Spaß (gerade wenn es um die "authentische" Wiedergabe von Zeugenaussagen geht;-) und in einem angenehmen Tempo.
Bis hierher kann man also guten Gewissens 5 von 5 möglichen Spürnasen vergeben.

Jetzt kommt allerdings das große Aber: Als Hintergrundbeschallung ist dieses Buch so überhaupt nicht geeignet!
Die episodenhaften Kapitelstrukturen führt viel zu leicht dazu, dass man den Faden verliert und ich musste mehr als einmal ein ganzes Kapitel nochmal zurückspulen, weil ich im Verkehrslärm, beim Computerspielen oder beim Hausarbeiten zu sehr abgelenkt war und plötzlich nicht mehr wußte worum es ging.
Für Stillarbeit wie Malen, Handarbeit etc. ist das schon eher geeignet!;-)

Ich möchte nicht behaupten, dass dieser Nachteil für alle Sach-Hörbücher gillt (als nächstes versuche ich mal eine Biographie - stringentere Handlung!;) und natürlich ziehe ich auch keine Punkte ab, nur weil ich nicht ruhig sitzen bleiben kann...also bleibe ich bei "absolut empfehlenswert"!;-)

10.10.2012

Helden meiner Kindheit: Tim & Struppi

Man kann sich ja bei interkulturellen Unterhaltungen ganz mächtig in die Nesseln setzen: So sagte ich letztlich ganz naiv zu einem meiner belgischen Kollegen, ich könnte ja anfangen französische Comics zu lesen, um meinen Sprachhorizont zu erweiter, so wie Asterix, oder Tim & Struppi...und wurde in no short order darüber aufgeklärt, dass Tim & Struppi ein belgischer Comic ist und daher nur in französisch, aber ansonsten ein rein belgisches Nationalepos...oh boy...;-)

Nach ein bißchen Testlesen im Internet hat sich allerdings der Plan "Sprachen lernen durch Comics" erstmal wieder zerschlagen, denn für diese Art von "Alltagssprache" sind meine bescheidenen Kenntnisse noch nicht wirklich ausreichend. Also lese ich jetzt Kinderbücher und habe mir zum "Trost" am Wochenende mit M. & O. endlich mal den Kinofilm angesehen - ganz ohne Verletzung nationalstolzer Gefühle!;-)

Ein Vorteil von DVD Abenden - gegenüber dem Besuch des lokalen Lichtspielhauses - ist für mich ja immer wieder die Option der Special Features Sektion. Ich mag Making-Offs und Backstage Berichte - es müssen ja nicht immer gleich die 24Stunden LotR Bonusmaterial sein;-) - auch weil sie noch einmal ein paar Fragen aufwerfen, wie z.B. in diesem Fall: Wie verfilmt man eigentlich einen "Comic-Klassiker"?

Comic Verfilmungen sind ja nun nichts Neues und ich denke auch im Fall von Superman, Batman und Co. kann man schon von "Klassikern" sprechen, aber irgendwo kann ich auch verstehen, dass sich die Frage "Wie setzen wir das im 21. Jahrhundert um?" bei einem Comic wie Tim & Struppi irgendwie nochmal anders stellt - hier spielt man immerhin mit den Kindheitserinnerungen von Generationen und da sind Erwartungshaltung  und Enttäuschungspotential entsprechend hoch!:-)

Ich muss sagen, ich bin beispielsweise überhaupt kein Freund der "Neuverfilmungen" der Asterix-Geschichten - dort hat man versucht sich aus der Schußlinie zu nehmen, indem man gar nicht erst versucht irgendwas zu machen, das mit den Originalgeschichten irgendwas zu tun hat (oder zumindest kommt es mir so vor). Die Tintin Verfilmung geht aber in Richtung des gegensätzlichen Extrems und hält sich (sofern ich das beurteilen kann;) in Storyline, Humor und Set-Up sehr nah an die Vorlage. Das funktioniert für mich besser, auch wenn man sich wieder ein wenig an den Slapstick-Humor gewöhnen muss (der ist ja nun nicht umbedingt ein zentrales Feature bei Batman, Spiderman etc.)...;-)

Insgesamt habe ich mich aber sehr unterhalten gefühlt (teilweise hatte ich allerdings das Gefühl einer sehr würfelglücklichen Pen&Paper Runde zuzusehen: du must die Karte finden, um die andere Karte zu finden, um den Schlüssel zu finden, um den Hinweis zu finden, um den Schatz zu finden...;) nur das etwas unspektakuläre "to be continued" Ende hat mich etwas gestört, ist aber wohl von der Vorlage vorgegeben. Ich ziehe dafür, und für den etwas klischeehaften Möchtegern-Mastermind-Bösewicht, trotzdem 1Punkt ab und vergebe mal 4 von 5 Hundeleinen für einen amüsanten Filmabend!