Im Werstattgespräch diesen Monat beschäftigen wir uns - weil es grade so gut passte - vor allem mit den letzten Schritten einer Geschichte: Zeilenkorrektur, Titelfindung, Covergestaltung, Buchsatz und all diese Dinge, die noch anstehen, wenn der Text endlich steht...und natürlich #deathbeforemarketing... ;-)
Ich weiß leider nicht mehr wo ich den Begriff Kulturelle Osmose zum ersten Mal gehört habe, kann also entsprechend keinen Credit geben, wo er due wäre, aber das Konzept kennen wir alle, oder? Und ab und zu wollen wir doch auch alle irgendwie mal mitreden, bei Dingen, für die wir eigentlich nicht die Zeit hatten, oder?
Und was tut man dann, wenn man keine Lust hat 7 Staffeln GoT, oder alle Scream/Star Wars/whatever Filme zu kuken, aber trotzdem mitmotzen will - oder vielleicht auch mit fangirlen will? Richtig, man sieht sich ein paar YouTube Videos an, um zu wissen worum es geht, ohne zu wissen worum es geht - Kulturelle Osmose!;-)
Ich habe daher heute mal zwei Kanäle für euch mit jeder Menge content zu Filmen, Fandom, Bücher, Serien und andere seltsamen Kulturdingen, die ich außerhalb der Videos oft nicht wahrnehmen würde, aber die trotzdem oft genug furchtbar unterhaltsam sind.
Amada the Jedi dürfte man dabei in meinen Film-Serien Rezis schon öfter begegnet sein - inzwischen benutze ich ihren Kanal nicht nur dazu Infos zu Dingen zu sammeln, die ich nicht selber kuken will, sondern auch rauszufinden was ich vielleicht doch noch kuken will. Da ich zum Team Unspoilerbar gehöre, kann ich das relativ entspannt tun, wenn ihr da anders gepohlt seid, schaut vielleicht erst bei ihr vorbei, wenn ihr die Serie/Filme gesehen habt.;-)
Und was merkwürdige Fandom oder andere Kulturdinge, die ich sonst niemals wahrnehmen würde, angeht, kann ich nur Jenny Nicholson erwähnen. Creepy Pasta, The Purge Fanfiction, Bronies, Vampire Diaries, Star Wars...was ich hier schon gelernt habe über Dinge, die ich im Detail mit Sicherheit nicht selber konsumieren will...Heutzutage kommen nur noch sehr wenige neue Videos dazu, aber die alten sind teilweise immer noch recht unterhaltsam und altern auch nicht wirklich - The Purge Fanfiction wird nicht weniger strange auch in 2022. ;-)
Ok, ich brauchte eine kurze Pause von deprimierenden Sachbüchern, also machen wir das 2. später und für heute einen kleinen Ausflug nach London. You're welcome! ;-)
Das letzte Mal, hatte ich mich ja mit dem Rivers of London Ableger in Trier beschäftigt - ich finde immer noch Rivers of Germany eine interessante These, auch wenn Vater Rhein vermutlich ein ziemlich konservativer, unsymphatischer Geselle wäre #changemymind - aber hier sind wir wieder auf vertrautem Terrain. Und da Foxglove Summer ja letztlich noch prominent gefeatured war als nicht-so-mein-Fall-Eintrag in der Serie, ist die Companion-Novelle ja vielleicht die Antwort?;-)
Bevor ich jetzt aber noch mehr self-plugs in ein Intro zwänge, worum geht es in:What Abigail Did That Summer von Ben Aaronovitch, gesprochen von Shvorne Marks?
Ghost hunter, fox whisperer, troublemaker.
It
is the summer of 2013, and Abigail Kamara has been left to her own
devices. This might, by those who know her, be considered a mistake.
While her cousin, police constable and apprentice wizard Peter Grant, is
off in the sticks, chasing unicorns, Abigail is chasing her own
mystery. Teenagers around Hampstead Heath have been going missing but
before the police can get fully engaged, the teens return home -
unharmed but vague about where they've been.
Aided only by her
new friend Simon, her knowledge that magic is real, and a posse of
talking foxes that think they're spies, Abigail must venture into the
wilds of Hampstead to discover who is luring the teenagers and more
importantly - why?
Falls man meinen kleinen Maranthon mit Mini-Motivationsbreakdown im April verpasst hat, ich habe da eine Druckfahne fertiggestellt für mein neues Buch *husthust;-)* und war ... hmmm ein gaanz klein wenig gestresst und müde deswegen. Veröffentlichungsvorbereitungen werden weniger nervenaufreibend mit mehr Übung und dank des Jahrs des Überarbeitens mit entsprechenden Neuauflagen habe ich da ein wenig dazugelernt.;-) Trotzdem ist es manchmal schwierig in diesen Phasen etwas zu finden, dass a) mich genug interessiert, aber b) nichts ist, dass ich dringend sehen/aufnehmen möchte, weil ich dazu die Bandbreite nicht habe.
Heute machen wir also mal 2x Netflix für Dinge, die mich milde genug interessiert haben, um Pausenfutter zu sein, was natürlich nichts darüber aussagt, ob es euch nicht mehr interessieren könnte.;-)
Fangen wir mal an mitThe Perfect Crime, eine deutsche Politik-True-Crime Geschichte um den Mauerfall - eine Epoche, an die ich mich theoretisch erinnern müsste, aber in der ich noch viel zu jung war, um mich mit politischen Mordkomplotten zu beschäftigen. Ich war ein merkwürdiges Kind, aber nicht SO merkwürdig.;-)
Trotzdem (oder grade deswegen?) ist es schon auch ganz spannend in so eine "lokale", hochpolitische Mord-Verschwörungstheorie einzutauchen, wie man sie sonst eher von JFK und Konsorten kennt. Und in dieser limitierten Serie kann man definitv ein paar interessante Ansätze vertreten finden, ohne dass sich die Macher im Framing klar auf eine Seite schlagen (wie es ja sein sollte, aber bei Weitem nicht immer ist). Also wer ein Kind der 80/90er ist (oder sich dafür interessiert), könnte hier Spaß haben.
Und apropos Kinder der 90er und Dinge aus den USA, eine Doku bei der ich nichtmal genau wusste worum es geht, weil ich nie ein cooles Kind war und nie Markenklamotten irgendeiner Facon besessen habe, aber an der ich gerade deswegen sehr viel Schadenfreude-Spaß hatte:White Hot: The Rise and Fall of Abercrombie & Fitch
Es ist ja kein Geheimnis, dass die Modeindustrie nicht nur 99, sondern gefühlt hundertausende Probleme hat und es sieht auch nicht danach aus, als würde das in nächster Zeit irgendwie besser werden - Konsumerism und Klimawandel anyone?
Da ist es doch ganz schön sich an einem Fallbespiel anzuschauen, dass das keine neue Entwicklung ist, sondern es in großen Marken auch schon früher furchtbare Menschen gab, die andere Menschen systmatisch furchtbar behandelt haben, aus den niedersten bis dämlichsten Gründen.
Keine Ahnung, ob diese Art von Schadenfreude-ich-wusste-es-immer-schon-Watching jederpersons Sache ist, aber ich habe einen Sofa-Sumpf Abend damit gut zugebracht.;-)
Als Bonusfolge für den Mai suchen wir uns zufällige Schlüsselwörter und Tropes aus und brainstormen eine ganze Geschichte von den Anfängen, bis zu dem Punkt, an dem wir bereit wären mit dem Schreiben loszulegen. Und das in unter 2 Stunden, was beweist, dass man wirklich effektiv arbeiten kann, wenn man sich Ideen hin und her wirft - und dass wir nicht unbedingt die hardcore plotter sind... ;-)
Die entstandene Idee ist übrigens frei verfügbar, also wer sich daran austoben will, ist herzlich willkommen (ich will aber getagged werden, ich bin neugierig)!
Manchmal kauft man ja Bücher, ohne etwas darüber zu wissen und wird enttäuscht und manchmal kauft man Bücher, über die man nichts weiß und bekommt etwas viel besseres, als man erwartet hat. Man könnte jetzt so eine Universum in Balance Metapher oder sowas daraus machen, aber lasst uns mal meine Shopping-History nicht überbewerten.
Fest steht, dieses Buch war ein Cover/Titel-Kauf, ich hatte keine Ahnung was ich tue, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Bevor ich das jetzt aber weiter ausführe, worum geht es inDead Famous: An Unexpected History of Celebrity from Bronze Age to Silver Screen von Greg Jenner?
Celebrity, with its neon glow and selfie pout, strikes us as
hypermodern. But the famous and infamous have been thrilling,
titillating, and outraging us for much longer than we might realise.
Whether it was the scandalous Lord Byron, whose poetry sent female fans
into an erotic frenzy; or the cheetah-owning, coffin-sleeping,
one-legged French actress Sarah Bernhardt, who launched a violent feud
with her former best friend; or Edmund Kean, the dazzling Shakespearean
actor whose monstrous ego and terrible alcoholism saw him nearly
murdered by his own audience - the list of stars whose careers burned
bright before the Age of Television is extensive and thrillingly varied.
In this ambitious history, that spans the Bronze Age to the
coming of Hollywood's Golden Age, Greg Jenner assembles a vibrant cast
of over 125 actors, singers, dancers, sportspeople, freaks, demigods,
ruffians, and more, in search of celebrity's historical roots. He
reveals why celebrity burst into life in the early eighteenth century,
how it differs to ancient ideas of fame, the techniques through which it
was acquired, how it was maintained, the effect it had on public
tastes, and the psychological burden stardom could place on those in the
glaring limelight. DEAD FAMOUS is a surprising, funny, and fascinating
exploration of both a bygone age and how we came to inhabit our modern,
fame obsessed society.
So, nachdem die Templer Recherche ja eher deprimierend war, lasst uns mal wieder ein bisschen Spionkram machen, das immerhin hat das Potential eher wunderlich zu sein.
Und weil Big Brother in unserer Hostentasche steckt und mein Handy mir bei Amazon zuverlässig rosa Socken vorschlägt, wenn ich mich mit irgendwem in letzter Zeit über rosa Socken unterhalten habe - ok, ja, ich übertreibe ein bisschen, aber nicht viel! - schlug mir Netflix Spycraft vor, nachdem ich die meisten Timeline und HitHistory Videos zum Thema bei YouTube erschöpft hatte. Manchmal will man sich ja über den Algorythmus nicht beschweren, wenn er tatsächlich mal etwas gefunden hat, das tatsächlich nützlich und/oder unterhaltsam ist.
Für meine Rokoko-Geschichte (I know, it's fine!;-) waren die Einsichten aus dieser Doku-Serie jetzt nur sehr bedingt anwendbar - auch in historischer Fantasy möchte ich glaube ich nicht das Internet erfinden - aber in der Tradecraft geht es ja auch ein wenig um das generelle Mindset, die grundsätzlichen Gefahren und Fallstricke etc. Und was das angeht, war die Serie schon auch als Recherche brauchbar - ansonsten aber auch einfach sehr unterhaltsam, schaut einfach mal rein, wenn euch merkwürdige Gadgets und kuriose Annekdoten interessieren!
Die nächste Doku muss ich dann wieder eine Content Warnung vorrausschicken, denn wenn euch emotionale Manipulation gegen den Strich bürstet, könntet ihr hier in Gefahr geraten die Fernbedienung in den Fernseher zu werfen. Ich war zumindest versucht ein paar Profanitäten von mir zu geben.
Dabei hatThe Puppet Masteram Ende des Tages gar nichts mit Spionage zu tun, sondern nur mit einem kranken Arschloch, das gerne anderen Menschen den Geheimagenten vorspielt - Lektion 1 aus Spycraft: Wenn dir jemand sagt, dass er ein Geheimagent ist, ist er vermutlich keiner^^ - um sie in eine völlige Abhängigkeit zu manövrieren.
Und dann steht man als Publikum wieder so ein wenig fassungs- und hilflos daneben während am laufenden Band Dinge passieren, die man eigentlich kaum glauben kann - ich nenne es das True Crime Symptom. Zumindest was die graduelle Manipulation von Menschen angeht, kann man hier vielleicht Recherchetechnisch was mitnehmen, aber für mich war es am Ende sehr frustrierend, dass es nicht einmal ein "und dann haben wir den Arsch verhaftet" Ende gab (Spoiler, aber wenn euch sowas auch aufregt, wisst ihr jetzt Bescheid). Also nicht unineterrsant, aber nichts, was ich nochmal kuken, oder ungefragt jemandem empfehlen würde ... True Crime halt.
Es war einmal vor langer, langer Zeit, da waren wir auch mal jung und naiv und haben uns ein sehr aufwendiges Hobby gesucht, zu dem alle möglichen Menschen immer leider eine Meinung haben wollen. Und weil das so war, fragen wir uns heute mal was wir unserem Teenager-Ich gerne so an Weisheiten mitgeben würden, wenn wir könnten.
Das meiste davon ist vermutlich für kreative Menschen aller Altersgruppen genauso zutreffen, also hört ruhig mal rein, auch wenn ihr zu den suspekten Menschen über 30 gehört.;-)