Publikationen, Projekte, Persönliches

27.03.2012

Renovieren wie Herkules, Teil 3 der Fotostory: Das Schweizer-Käse Zimmer...


Habt ihr euch schonmal überlegt, dass eure Küche in einem anderen Raum der Wohnung viel besser aufgehoben wäre? Nein? Ich auch nicht.
Es gibt aber scheinbar Menschen, die diese Überlegungen anstellen und, was noch spannender ist, danach auch Konsequenzen ziehen und ihre Küche "verlegen". Ich kann dazu nur sagen: Tut! Es! Nicht!!!
Mal ehrlich, ich möchte nicht wissen wieviel Arbeit es war die ganzen Anschlüsse dichtzumachen und umzulegen, aber ich weiß leider besser als mir lieb ist, wieviel Arbeit es war diesen ganzen Sch***** wieder rückgängig zu machen. Wann immer man also doch mal unzufrieden mit der Location seiner Küche sein sollte, sollte man sich gut überlegen, ob man denn wirklich SO unzufrieden ist!;)

1. Es sieht besser aus, als es ist...
Leider habe ich vom 1. Ausgangspunkt des Raumes keine Fotos gemacht (kommt man nicht immer zu, wenn man vorankommen will:): Man stelle sich also einen Raum vor, der zu 2/3 durch eine eingefügte Trennwand unterteilt ist (um die Waschmaschine zu verdecken, weiß ja jeder, dass diese Dinger völlig unansehnlich sind...) und in dem auf 3/4 der Wände eine ca. 60cm breite Verschlussplatte an der Wand klebt, die wohl ein Fliesenspiegelersatz war. Zugegeben ich wollte auch eine Verschlussplatte kleben - mit MONTAGEKLEBER. Auf FLIESEN! Wie man auf das schmale Brett kommen kann, dass sowas auch mit Silikon auf Raufasertapete eine gute Idee ist, ist mit schleierhaft.
Von der "Qualität" oder "Vertrauenswürdigkeit" der noch übrig gebliebenen Wasseranschlüsse in der Ecke wollen wir mal gar nicht reden...

2. Schweizer Käse I
Als die ersten Fotos entstanden, hatten wir also zumindest schonmal die Pressholzplatten von der Wand gestemmt - mit zu erwartenden Folgen für das Wohlbefinden der Tapete. An einigen Stellen kam uns der Putz noch gleich mit entgegen.
Zum Glück hatten wir ja eh schon Spachtel und Spachtelmasse en gros gekauft, daher ließen sich die Putzlöcher einigermaßen schnell auffüllen. Was macht man aber nun mit der Tapete, wenn man nicht die Zeit hat das Zimmer komplett neu zu tapezieren?

3. Improvisieren für Fortgeschrittene
Mein stroke of genius an dieser Stelle war etwas gewagt, hat aber funktioniert: Eine neue Bahn Mustertapete kaufen und NUR den kaputten Streifen neu tapezieren!
Damit das funktioniert braucht man aber zunächst mal eine Tapete, die sich a) quer kleben, b) einfach verarbeiten lässt und c) dick genug ist, die letzten Unebenheiten im Putz auszugleichen.
Vließtapete erfüllt zum Glück alle Voraussetzungen - es gibt sie in allen möglichen Farben und Mustern, man braucht keinen Tapeziertisch, weil der spezielle Kleister direkt auf die Wand aufgetragen werden kann, die Tapete muss auch nicht "durchziehen" und ist weich & dick genug für die meisten Unebenheiten (die Steckdosenverkleidungen drücken sich noch durch, aber sonst auch nix!;).
Als nächstes muss man natürlich möglichst gerade abmessen wo die Tapete entfernt werden muss - die schiefen Wände waren ein kleines bit mittleres Problem an dieser Stelle, aber auch hier kann man den Trick mit dem Abstand-Messen anweden, sobald zumindest die obere Schnittlinie gerade sitzt. Alles was man dann noch braucht, ist ein scharfes (!) Cuttermesser, um die Schnittkanten einzuschneiden, einen feuchten Schwamm und die verdienten Spachtel und schon bald sollte man einen Tapetenbahn-breiten Streifen Wand freigelegt haben.

4. Tu a bissele Farbe drauf, dann wird das schon wieder...
Dank des guten Silikons reichten die Schweizer Käse Löcher leider an einigen Stellen weiter, als unsere Tapete breit war. Solche kleineren "Auswuchslöcher" lassen sich aber mit dem bewährten Moltofill ausgleichen, dass man sogar mit einem alten Stück Tapete ein wenig "strukturieren" kann. Danach alles mit genug weißer Farbe überstreichen und schon muss man sich schon extrem viel Mühe geben, um noch einen Unterschied zu erkennen!:) Die Wand unter der Vließtapete sollte man auch mal weißen, damit sich keine Farbflecken von Putz oder Mauer abzeichnen.
Danach die Farbe wie immer 1-2Nächte trocknen lassen und schon kann man den Kleister direkt auf die Wand auftragen (trocknet auf der Tapete drumherum farblos ab) und die Fließtapete in die Bahn einpassen. Die untere Kante war immer noch nicht ganz gerade, aber mit ein bißchen mehr Kleister hält die Vließtapete auch auf der Raufaser und den leichten Unterschied in der Dicke, sieht man kaum...oder?;)

5. Schweizer Käse II
Nachdem unsere Wand also wieder Loch-frei war, kam der Installateur wieder vorbei und hinterließ - wer errät es? - richtig, ein riesiges Loch in der Wand, dass vorher mal ein diletantischer Wasseranschluss war. (Habe ich schonmal erwähnt, dass sich der Aufwand eine Küche zu verlegen nicht lohnt?!?)
Nun gibt es auch da wieder genau 2 Möglichkeiten: Die Wandständer freilegen und neue Wandplatten einsetzen, oder was drüber kleben...
Die Wand neu aufzubauen war für uns nicht attraktiv, denn a) dauert das länger und b) hab ich keine Ahnung wie das geht, mal ganz abgesehen von c) vielleicht will man in 5 Jahren diese doofe Wandecke sowieso mal komplett einreißen...
Egal ob man sie einpasst oder nur von außen ansetzt, so oder so kommt man nicht daran vorbei eine Regipsplatte zu kaufen. Also wiedermal zum Baumarkt und diesmal kam dann auch der schon öfter erwähnte Montagekleber wirklich mal zum Einsatz. Der hält auf Raufaser auch nicht bombig, aber mit Einwand c ständig im Kopf war unsere Intention auch nicht etwas zu bauen, dass den nächsten Atomkrieg überlebt...;)
Regips lässt sich tatsächlich leichter verarbeiten, als gedacht - einfach abmessen, mit dem Cutter anritzen und an der erzeugten Sollbruchstelle abbrechen;) - und überstreichen kann man das Ganze dann auch noch.

Zum Schluss noch einen Schreibtisch davor stellen und die leicht schiefe Schnittkante der Tapete mit einem Sofa verdecken - fertig!;)

Kinder, ich will so schnell nicht mehr renovieren, auch wenn ich bei diesem Mammut-Projekt eine ganze Menge gelernt habe (zum Beispiel niemals meine Küche zu verlegen!;).

Als nächstes kommen dann Fotos vom "Projekt-Garten"!:)

26.03.2012

Improvisiertes mit Nudeln

Kenn ihr das auch?
Da war man gerade einkaufen und kaum ist man wieder Zuhause fällt einem auf, dass man doch nicht an alles gedacht hat - vorzugsweise dann, wenn man schon mit dem Kochen angefangen hat und keine Chance mehr noch mal eben zum Supermarkt zu flitzen (Sonntage sind da auch gut!;)...

Bei uns gab es daher am Wochenende eine neue Kreation, die ich liebevoll "Improvisiertes mit Nudeln" getauft habe - eigentlich hätte sie mal Geschnetzeltes werden sollen, aber da ich geflissentlich vergessen habe Hühnerbrühe, Petersilie oder Spätzle zu kaufen, musste ich Soßen- und Beilagentechnisch etwas erfinderisch werden.

Vorhandene Zutaten:
400g Hühnergeschnetzeltes (ich mag ja kein Schwein)
1/2 Tüte dünne Bandnudeln (immerhin!)
400g frische, braune Champignons
TK Spinat (irgendwann mal im 2Kilo Beutel gekauft, glaube ich...)
200ml CremeFine für Pilze
1 Glas Weißwein
1 kleine Zwiebel
Instant-Rinderbrühe (ja, passt nicht, aber was soll man machen?!?;)
ein paar letzte Brösel Lorbeer, Thymian, Rosmarin, Knoblauch, Salz & Pfeffer

Zuerst habe ich mal in einer kleinen Pfanne das Fleisch gut knusprig gebraten und die Nudeln vorgekocht (Kochzeit -2Minuten reicht normalerweise). Dann kamen geschipselte Pilze, Zwiebel, Knoblauch und so ca. eine große Hand voll Spinat (noch tiefgekühlt) in eine groooße Pfanne.
Als der Spinat ganz aufgelöst war, kamen der Weißwein, das Cremefine, der Lorbeer und gut 2EL Rinderbrühe dazu.
Nach 2Minuten gemächlichem Köcheln kam dann das Hünchen mit in die große Pfanne und zuletzt die abgetropften Nudeln.

Dann noch ein bißchen köcheln lassen, damit sich die Nudeln gut vollsaugen können und mit den restlichen Gewürzen abschmecken (vorsicht mit dem Rosmarin, sonst schmeckt's zu sehr nach Suppe *find*)!

War lecker - sah nicht unbedingt so aus, deswegen hab ich mal kein Foto gemacht;) - aber mit einem kleinen Salat als Beilage konnten wir da zu zweit gute zwei Tage von leben!

24.03.2012

Renovieren wie Herkules, Teil 2 der Fotostory: Alte Küche, neue Küche?

So 2 große Renovierungs-Brocken hab ich noch, Küche und Arbeitszimmer bekommen daher jeweils einen eigenen Eintrag unter dem Motto "Improvisieren für Fortgeschrittene"!;)

Ganz im Ernst, das mit dem Streichen und Wände ausbessern war ja alles schon anstrengend, aber an diesen beiden Zimmern wären mir fast noch (mehr;) graue Haare gewachsen - Was stand aber nun an?

1. Bestandsaufnahme
Zunächst mal mussten wir auch hier feststellen: Der Ist-Zustand ist unzumutbar! Aus welchen Gründen auch immer hatte sich die Vormieterin entschieden den Raum mit allen Anschlüssen nicht als Küche zu verwenden, weil sie lieber ihr Wohnzimmer an der Terasse haben wollte - als Mensch, der lieber draußen frühstückt, als sich in die Sonne zu legen, kann ich das nicht ganz nachvollziehen, aber gut...;) Zu unserem bescheidenen Glück wurden die Anschlüsse aber nicht abmontiert, sondern nur stillgelegt und mit dieser furchtbaren Batiktapete in sämtlichen Schmutzfarben überklebt - vor dem alten, fiesen Fliesenspiegel (sagt das 3xschnell hintereinander!;) stand wohl ein Wohnzimmerschrank...Warum das nur ein bescheidenes Glück war, lest ihr dann im nächsten Post!

2. Gelbe Seiten...
Ich gebe es offen zu, ich traue mir schon Einiges zu, wenn es um Do-it-Yourself geht, aber an zwei Dinge gehe ich aus Prinzip nicht dran: Starkstrom und Wasser! Auch wenn immer mal wieder jemand sagt, dass man dafür ja nicht wirklich einen Handwerker bezahlen muss: Tut es trotzdem! Oder habt das Glück, dass ihr entsprechend geschulte Freunde habt, ansonsten ist nämlich im Zeifel jeder Versicherungsschutz im A****, wenn denn doch mal was schief geht.
Da ich fest zu dieser Überzeugung stehe, hatten wir im Umzugsbudget ein ziemlich dickes Polster für die "Wiedereröffnung" unserer Küche eingeplant, von dem wir soweit ich weiß, trotz aller "Da muss wohl nochmal jemand kommen" Einsätze immer noch fast die Hälfte übrig ist - ich sollte mich also nicht sooo laut beschweren!;)

3. Wände schon wieder!
Um der fiesen Tapete den Gar aus zu machen, kam wieder Farbe und Maleracryl ins Spiel, was schonmal einen ziemlichen Bonus in der Optik gebracht hat (Vließtapete ist übrigens in Küchenräumen keine gute Idee, das Zeug war so schmierig an manchen Stellen, dass die weiße Warbe gar nicht halten wollte^^).

4. Fiese Fliesen
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass wir den abgetackelten Fliesenspiegel mit einer Verschlussplatte überdecken würden - Systeme dazu gibt es sogar schon bei IKEA, man kann aber auch einfach in den Baumkart gehen - die man entweder schrauben, oder besser noch mit Montagekleber verkleben kann. Die Statik machte uns da aber leider einen Strich durch die Rechnung. Unsere fiesen Fliesen haben nämlich eine Ausbuchtung für die Esse, die hätte unbeklebt bleiben müssen - ansonsten hätte die Platte rechts und links der Ausbuchtung in der Luft gehangen, weil es da ja keine Klebefläche gegeben hätte...

5. Queen of Klebeband I
Da ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden wollte die Ausbuchtung unbeklebt zu lassen (auch wenn jetzt Schränke drüber hängen, will man ja vielleicht seine Küchenschränke auch mal anders aufhängen und muss sich dann noch die Mühe machen die überzähligen Fliesen abzuschlagen, ohne die Platte zu beschädigen? Neeee...), musste eine andere Lösung her und nach ein bißchen Internet-Recherche gefielen mir Vinyl-Fliesen am besten. Diese kann man nach genauen Abmessungen im Internet bestellen und muss pro qm Fliesenfläche so ca 12-15€ dafür einrechnen.
Zum Anbringen braucht man dafür eigentlich nur eine Rakel (am besten eine mit Filzkante siehe links), eine Sprühflasche mit Wasser und ein wenig Geduld.
Zuerst muss der alte Fliesenspiegel aber Fett und Schmutzfrei sein - Essig-, Soda- oder Spiritusreiniger (ökologisch von Frosch!) sollten dazu ausreichen, wir haben aber mit einem groben Schwamm und einer weicheren Drahbürste noch ein wenig nachgeholfen!;)
Dann die Fliesen eine nach der anderen von der Trägerfolie abziehen, die Klebeseite (!) mit ein wenig Wasser besprühen und auf die alten Fliesen legen - durch den dünnen Wasserfilm lässt sich die Fliese noch hin und herschieben, bis sie zu 100% sitzt. Dann mit der Rakel von der Mitte nach außen alles Wasser rausstreichen und die Fliese klebt. Bei abgerundeten Fliesenrändern muss man vielleicht ein wenig warm föhnen, damit das Vinyl sich anpasst. Wenn das Wasser erstmal rausgedrückt ist, sollten die Fliesen eigentlich fest sitzen - oder zumindest so fest, wie eben ein Wandtattoo sitzen kann;) - die ersten 2-3 Tage sollte man aber noch abwarten, bevor man drüber wischt. Überhaupt sollte man das Vinyl nicht mit scharfen Reinigern oder scharfkantigen Putzwerkzeugen bearbeiten! Ein feuchter Schwamm reicht nach ersten Erfahrungen aber auch völlig aus, um alltägliche Küchenflecken wieder wegzukriegen - an Plastik haftet nicht soviel wirklich gut.;)

6. Alte Kühe, neue Küche?
Die meisten Menschen wechseln ihre Küche mit der neuen Wohnung und ich sehe auch eigentlich ein warum - wenn man sich aber gerade vor 2 Jahren neue Schränke gekauft hat (und die Nachmieter keinerlei Interesse an einer Übernahme haben), steht das aber erst einmal nicht zur Debatte. Trotzdem kann man mit Spiritusreiniger und ein bißchen Kreativität auch ältere Fronten wieder aufpolieren.
Wir haben uns zu diesem Zweck aus demselben Internetshop, der unsere Fliesen gestanzt hat, gleich auch noch Inspiration für unsere Fronten geholt - aus demselben Shop deswegen, weil man sich sonst nicht darauf verlassen kann, dass die Farbnuancen 100% dieselben sind. "Lila" ist ein dehnbarer Begriff!!!;)
Wir haben uns für die unteren Schränke für eine unifarbene Klebefolie in "Fliesengrau" entschieden (30cm breit, laufender Meter um die 2€) und für die Oberschränke ein wenig in den Wandtattoos gestöbert. Dieses hier heißt Retro-Wiese (Kostenpunkt ca. 30€) und wurde auch auf einer praktischen Trägerfolie geliefert, die es kinderleicht macht das eigentlich zusammenhängende Motiv in mehrere Abschnitte aufzuteilen - wenn man das vorhat, sollte man aber das Motiv natürlich entsprechend aussuchen, ein wenig räumliches Vorstellungsvermögen tut da Not!;)
Wie unschwer zu erkennen ist, stimmt das Lila auch 1a mit dem "Fliesenlila" überein - man könnte meinen, wir hätten die Küche so gekauft!:)

 7. Queen of Klebeband II
Nachdem die Küche also stand und die Oberschränke hingen, konnte man sich um die Türen kümmern (muss man nach Ab- und Aufbau ja meistens eh neu justieren, da kann man auch kurz aus- und wieder einhängen;). Wasser pantschen muss man bei den großflächigeren Folien nicht - wer schonmal ein Buch in Klarsichtfolie eingeklebt hat, sollte das hier auch hinkriegen...
Das Wandtattoo haben wir mit einer normalen Schere aufgeteilt, die Trägerfolie abgezogen (Schutzfolie noch dranlassen!), auf den Schrank geklebt, mit einem Geo-Dreieck fest angedrückt, Schutzfolie abgezogen - schon fertig! Achso, man muss natürlich vorher wieder gründlich putzen!;)
Bei den Unterschränken habe ich mir zurest das Leben etwas schwergemacht, weil ich direkt von der Laufmeter Rolle arbeiten wollte, um Verschnitt zu sparen, aber das war nicht wirklich praktikabel...also statt dessen Türbreite+10cm Stücke abschneiden, an der unteren Kante die Schutzfolie ca 5cm breit abziehen und (möglichst) gerade auf die untere Türkante kleben. Dann die Folie nach und nach unter der Klebefolie vorziehen und mit der Rakel dafür sorgen, dass keine Luftbläschen eingeschlossen werden. Sollte das doch mal passieren, vorsichtig mit einer Stecknadel einstechen und glatt streichen.
Als letztes die Kanten umkleben und evt. mit einem Cuttermesser noch die Schanierecken freischneiden - fertig!
Danach kann man noch Spaß mit den übrig gebliebenen Fliesen haben - die halten nämlich auch auf Schränken, oder Wänden, wie man sieht!;)

Prinzipiell bin ich mit dem Ergebnis total zufrieden - man wird sehen ob man sich an den Blumen und Vögelchen nicht irgendwann satt sieht - aber das Schöne ist ja, dass man das auch jederzeit wieder umdekorieren kann. :)

P.S. Apropos Klebeband: Mit dem weißen Klebeband für die Türzargen lassen sich übrigens auch Spalten zwischen Oberschränken überkleben - schiefe Wände sind echt doof, wenn man was bündig aufhängen will!;)
Im letzten Teil der Saga kümmern wir uns dann um die ehemalige Küche aka Arbeitszimmer!

23.03.2012

- o + Teil 16

Ich habe es schonmal gesagt und ich sage es wieder: Fotos hochladen mit 3G ist unglaublich nostalgisch...das geht so unglaublich langsam, dass es mich unwahrscheinlich an die zeit erinnert, als wir noch mit 56k Modem online gingen, die Verbindung  zum Netz alle 30Min abgebrochen ist und man sich dann mit diesem furchtbaren Getöse wieder einwählen musste...zum Glück macht 3G wenigstens nicht soviel Krach!;)

- Nur zur Info daher: Der Renovierungs-Post II ist fertig, der Text ist sogar schon in der Blogger Datenbank, aber seither hatte ich leider nicht die Zeit mich 30Min neben meinen Rechner zu setzen, während das Smartphone die Bilder hochpumt (und ohne Bilder machts ja wohl keinen Spaß!;)...Aber es wird, versprochen!:)

o Meine Wiederaufnahme von spotlicher Betätigung hält sich leider immer noch in Grenzen, aber wenn man alle zwei Tage irgenwelche Erdmassen von A nach B bewegen, oder 5Tonnen Unkraut jäten muss, glaube ich, hat man auch Bewegung genug - und an frischer Luft und Sonne noch dazu!;)

+ Unser kleines Gärtchen kommt schon voran - die Trittsteine bleiben wohl bis Herbst erstmal im Keller, bis die neu gerodeten Beetflächen fertig sind und wir im Spätsommer mal den Rasen vertikutiert und neu gesäht haben, aber ohne die erwähnten 5Tonnen Unkraut sieht es schon sehr viel ordentlicher aus...ein wenig un-grün momentan noch, aber in 10-14Tagen kommt unsere Riesenlieferung Pflanzen und DANN wird's richtig bunt!:)

In diesem Sinne wünsche ich ein schönes, sonniges Wochenende und viel Spaß mit dem Hieroplyphen-Song (ja, ich weiß schon wieder ein Lied, aber das macht so gute Laune und passt zum Wetter!:):

20.03.2012

Renovieren wie Herkules, Teil 1der Fotostory: Bestandsaufnahme, Methodenkonferenz und Werkzeuge

Wann immer man in eine neue Wohnung kommt, gibt es ja genau 2 Szenarien:
Entweder man findet eine steril geweißte Wandfläche vor und darf sich dann überlegen, wie man den Eisklumpen gemütlich gestaltet - es sei denn man steht auf weiß&weiß;) - oder...tja oder man renoviert bei Einzug, was ich prinzipiell zwar sinnvoll finde, aber was ja meistens eben auch heißt: Erstmal Schmodder und Krinte von 10-20Jahren übertünchen - oder gleich alles Entkernen, geht natürlich auch!;)

Wichtig ist daher natürlich immer erstmal die erste Bestandaufnahme. Die sah bei uns sehr ernüchternt aus. Die alte Dame, die wohl seit 40Jahren hier gewohnt hat, war vermutlich nicht mehr auf der Höhe und einen direkten Vorwurf will man ihr ja daraus auch nicht machen, aber so "nach mir die Sinnflut" hätte es dann auch nicht sein müssen...Nicht nur, dass sämtliche (wirklich!) Wände in Ockergelb und Lachsfarben gehalten waren, nein, ich habe auch noch nie soviele Dübel in einer Wohnung stecken sehen...keine Ahnung was hier alles an der Wand hing, man will es vielleicht gar nicht wissen!;)
Sogar das Bad war völlig durchlöchert - man bohrt doch nicht 50 Löcher in Fliesen!!!! *argh* - vom den schmutzigen Flecken an Wänden und den verunglückten "Wenn ich einfach 5Dübel übereinander stecke, hört die Wand schon auf rauszubröckeln"-Katastrophen ganz zu Schweigen....

An manchen Stellen, wie z.B. im Abstellraum war mit ein wenig Aufräumen und ein bißchen weißer Farbe schon wieder alles gut - siehe
Vorher:


Nacher:


Bevor man also die ersten Schritte zum schöner Wohnen unternimmt, empfiehlt es sich eine Materialliste zu erstellen und den zeitlichen Ablauf zu planen:
1. Dübellöcher verspachteln
- Mit einer großen Schraube lassen sich Dübel (normalerweise) gut aus der Wand ziehen. Erst danach (!) kann mit Moltofill aus der Tube aufgefüllt werden (lieber 2-3Tuben kaufen!;). Für größere Löcher kann man auch Spachtelmasse zum Anrühren kaufen, Spachtel sollte man eh in verschiedenen Größen "vorrätig" haben.

2. Abkleben, kleben, kleben...
Nervt euch das auch so? Es führt leider kein Weg daran vorbei: Vor das Streichen haben die Götter das Abkleben gesetzt - also genug Abdeckfolie einplanen und Malerkrepp (am besten in 2-3 verschiedenen Breiten) nicht vergessen!

3. The Joy of Wandfarben
Wandfarben aussuchen ist großartig! Früher musste man sowas ja noch mühsam selber anrühren und hatte dann das Problem, dass man nie wieder denselben Farbton traf, wenn man nochmal nachmischen musste. Heutzutage macht man das im Baumarkt und kann dich zwischen ca. 400 verschiedenen Nuancen wählen und bestenfalls sogar noch unter verschiedenen Lichteinfällen testen. Ein gescheit deckendes Weiß ist natürlich auch wichtig, sonst streicht man sich blöd und der sch**** Lachs kommt immer noch durch. Ehrlich Kinder, wenn ich JEMALS sowas sagen sollte, wie "Altrosa, was für eine tolle Farbe!" dann weist mich bitte ein, dann bin ich senil!;)

4. Wasserwage und Maleracryl
In unserer letzen Wohnung haben wir das mit der Farbverteilung ja relativ einfach gelöst - eine Wand pro Zimmer, fertig, passt schoh! Dieses Mal wollten wir das zumindest in ein paar Zimmern ein bißchen ambitionierter angehen und da kommt der (das?) Maleracryl ins Spiel. Damit kann man nämlich ziemlich saubere Kanten abkleben und die Farbflächen etwas kreativer verteilen. Dazu muss aber natürlich die weiße Farbe erstmal auf die Wand. Also: Grob anzeichnen ab wo es bunt werden soll, den Rest des Raumes weißen, mindestens eine Nacht trocknen lassen und dann mit breitem Malerkrepp, Acryl und Spitzpistole (gibt's im Baumarkt oder bei besser ausgerüsteten Freunden;) und einer Wasserwaage (wir empfehlen Laser!) bewaffnen.

5. Aber vorsicht!
Das mit dem gerade messen hat so seine Tücken, mussten wir feststellen. Wenn nämlich die Wand schief ist, wird deine gerade Linie verhängnisvoll...;) In solchen Fällen hilft nur alle 10-15cm Abstand messen (z.B. zur Decke oder zum Fußboden) und dann die entstanden Punkte verbinden. Ist nicht grade, sieht aber im besten Fall so aus!;)
Außerdem sollte man darauf achten, dass das Acryl ausreichend antrocknen kann (so mindestens 1-2Stunden), die Farbe aber noch so feucht wie möglich ist, wenn man die Streifen abzieht! Erstmal abwarten, ob man nochmal drüberstreichen muss, ist also nicht, die Ränder müssen beim ersten Mal decken - sonst hilft nur trocknen lassen, neu abkleben, neu Acrylen, neu drüberstreichen und nochmal abziehen...haben wir an eingien Stellen machen müssen, weil das Acryl nicht trocken genug war (das zieht dann Fäden...) und kann ich nicht empfehlen!;)
Wenn man alles richtig gemacht hat, kann das Ergebnis aber sehr nett aussehen und einen Raum interessant gestalten, wenn man z.B. die farbige Fläche nur bis zur Linie der Türzargen oder der Fensterbuchten zieht. Man kann aber natürlich auch einfach nur bunte Flächen irgendwo auf die weiße Wand setzen - das geht auch!:)


6. Und da wo man nicht streichen kann?
Ein großes Problem waren für uns auch die ziemlich mitgenommenen Türrahmen und Zargen. Hier kann man sich aber relativ gut mit weißen oder braunem Klebeband (gibt's im Baumarkt bei den Kabelisolierungen) behelfen - so reißen Löcher und Splitter nicht weiter ein und es fällt auch weniger auf.
Und für alle Katschen, die dann noch durch Umzug oder Möbeltransporte entstehen, kann man natürlich immer noch auf die älteste Methode überhaupt zurückgreifen: Ein Poster drüberkelben!;)
So bin ich zu meinem Jugendstil-Schlafzimmer gekommen - nur die Sesamstrasse haben wir einfach gekauft, weil wir sie lustig fanden (passt so gut zu unserer Klo-Bibliothek;)!


7. Und im Bad?
Prinzipiell ist die beste Abhilfe für hässliche, zerlöcherte Stellen im Bad auch "Was Drüberhängen" - in diesem Fall z.B. den Spiegel made by IKEA. Wenn dann immer noch Löcher sichtbar bleiben, kann man je nach Lage und Machbarkeit entweder Tesa-Powerstrips mit Handtuchhaken drüberkkleben (praktisch und dekorativ;), oder zu Abdeckkappen aus Kunststoff greifen. Die gibt's in der Schraubenabteilung und sind eigentlich zum Abdecken von Schraubköpfen auf Funieren gedacht. Mit Moltofill halten Sie aber auch an der Wand!:)
Unsere alten Badezimmer-Teppiche aus Bambus sehen übrigens nach einem kleinen Peeling mit Sandpapier und zwei Schichtem dunkler Holzlasur auch wieder aus wie neu - ich liiiieeeebe Baumärkte!!!

Und jetzt noch ein paar Eindrücke von Endergebnis:
Gästezimmer (Farbe Latte Machiato, bis zur Fensternische gezogen):



Flur (Farbe Sonnengelb, bis zur Türzarge gezogen):

Und das Acryl-Vorzeige-Stück Wohnzimmer (Farbe Ziegelrot):






Neuer Teppich und neue Vorhänge helfen auch!;)



Und im nächsten Teil basteln wir uns eine neue Küche!

P.S. Die Fußboden-Heizung hält übrigens was sie verspricht!;)

19.03.2012

Wollen, nicht Müssen: Die Kur zum Selbst-Verschreiben!

Für die, die es noch nicht ausprobieren mussten: Sich in Deutschland präventiv behandeln zu lassen, ist laut Meinung unseres öffentlichen Gesundheitssystems eigentlich überflüssig.
Es hat etwas länger gedauert, bis ich das wirklich so abhaken konnte, weil es meiner Meinung nach jeglichem gesunden Menschenverstand widerspricht, aber es ist leider wahr - solange du noch irgendwie vorwärts kriechen kannst, bist du noch gesund (genug).

Nach ein paar freundlichen, aber ergebnislosen Unterhaltungen mit meinem Hausarzt in den letzten 3Monaten musste ich also feststellen: Nein, ich bekomme keine 3Wochen Seeluft bezahlt, auch nicht mit 70% Lugenkapazität, schweren Allergien und ständigen bronchialen Infekten. Warum? Weil ich noch kein Astma habe. Es ist zwar wahrscheinlich, dass sich das irgendwann ändert, wenn man nix daran macht, aber das reicht nicht. Man müsste jetzt mal eine fiktive Kostenrechnung anstellen, ob das tatsächlich langfristig sinnvoll ist, Astma ist schließlich chronisch und bestimmt auch nicht billig für die Kasse?
Ähnlich bis genauso sieht es mit Präventivmaßnahmen gegen so diffuse Dinge, wie Burn-Out aus. Wie, sie hatten noch keinen totalen Nervenzusammenbruch? Na vorher können wir da über die Kasse nichts machen.
Da hilft echt nur noch Kopf schütteln und anderweitig umsehen, wenn man da noch lange versucht das praktisch zu hinterfragen, wird man nur noch frustrierter!;)

Also muss man entweder Geld in private Behandlungen investieren (was erschreckend viele Leute um mich herum so tun müssen, oder eben nicht tun können und deswegen unbehandelt bleiben) oder sich nach Do-it-Yourself Lösungen umsehen, sofern das denn möglich ist...
Ich war zu eben diesem Zweck letzte Woche das erste Mal zur Gesundheitsberatung und kann das als Orientierung nur empfehlen! Bezahlt die Kasse vermutlich zwar in den nächsten 100Jahren auch nicht, aber irgendwas muss man ja tun...;)

Was genau macht man da? In meinem Fall erstmal erzählen, erzählen, erzählen, was ich schon einigermaßen erstaunlich fand, denn wenn man wie ich das Glück hat sowas im Freundeskreis zu finden (-> Ich darf doch bestimmt mal Schleichwerbung machen?;), erwartet man ja eigentlich, dass man nicht mehr sooo viel an Vorgeschichte erzählen muss...Pustekuchen!
Dass man aber überhaupt mal 2 oder sogar 3 Stunden nur erzählen kann wie die generelle Gesundhet so beschaffen ist und mit welchen Ausfallerscheinungen man sich so seit wievielen Wochen, Monaten, Jahren rumschlägt, ist ja aber an sich schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, denn so gut der Hausarzt auch sein mag, soviel Zeit hat er/sie dann meist eben doch nicht...

Nach dem ganzen Sermon war ich schon etwas erschlagen, aber dann geht es ja eigentlich erst los - tägliche Routinen untersuchen, Ernährungsgewohnheiten, "innere" Baustellen, äußerer Stress, Sportprogramm, muskuläre von nervlichen Schmerzen unterscheiden, Anlaufstellen bewerten, Terminprioritäten setzen, pflanzliche Heilmittel diskutieren und und und...Ich glaube ich war abends noch völlig leergeredet, zumindest hatte mein armer Schatz vermutlich das Gefühl mit einer Parkuhr zu reden...;)

Und das Fazit?
Prinzipiell wären 3Wochen mal raus aus allem und Seeurlaub für mich wohl echt nicht verkehrt - da das aber nicht zur Debatte steht, kure ich jetzt eben Zuhause unter dem Motto "Wollen nicht Müssen". Äußeren Zwängen entgeht man nie ganz, aber mit einer gewissen täglichen Routine werden Atempausen leichter umzusetzen - dann muss man nur noch die inneren Plagegeister loswerden!;)

Die nächsten 3Wochen kann es also passieren, dass hier immer noch nicht soooviel passiert, auch wenn Blog schon auch auf meiner Wollen-Liste irgendwo auftaucht. Aber ohne Internet und so, man weiß ja, kann es eben sein, dass ich gerade nicht meine Zeit mit dem Smartphone verbringen will und dann werde ich das uch nicht tun - das ist quasi so der Punkt!;)
3Wochen Süßholztee für die Bronchien, Ginseng fürs Immunsystem, Meditation für die inneren Plagegeister und viel Bewegung an frischer Luft & leichtes Muskeltraining, aber vor allem kein Terminstress außerhalb der Bürozeiten (ein bißchen Überstunden abbauen schadet bestimmt auch nicht!;).
Das Ganze heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch noch ein paar "normale" Arzttermine machen muss, aber zumindest habe ich jetzt ein bißchen Feedback welche Termine zuerstmal wichtig sind...das hilft ja manchmal auch schon weiter...;)

Ich würde ja jetzt sagen, ich berichte dann, wie es geklappt hat, aber ob man sich damit nicht schon wieder unter Liefer-Stress setzt? Wir werden sehen!;)

- o + Teil 15

Naaa, wer hat's gemerkt? Richtig, wir haben immer noch kein Internet...
Unser neuer Provider sucht noch nach einer technischen Lösung für unseren Fernsehanschluss und weil ich zu geizig bin dafür zu zahlen, dass er zweimal kommt, um erstmal nur Internet/Telefon anzuschließen, machen wir es uns wohl vorerst noch in der Medienfreien-Blase bequem!;)
Ich muss auch sagen...man gewöhnt sich dran. Radio zum Frühstück nervt mich zwar immer noch und es ist ein wenig schade, dass unser neues Sofa bisher noch wenig Publikumsverkehr abbekommt, aber ansonsten gibt es eh genug zu tun, als dass man sich nicht langweilt!:)

Aber nun genug gejammert und mal Butter bei die Fische:
- Ich mag keine Pollen! Ich würde mich total gerne uneingeschränkt über das neugefundene Frühlingswetter freuen, zumal ja Mittwoch auch schon wieder Sonnenwende ist, aber leider schniefe ich schon...Das macht dann gleich wieder weniger Spaß! Zu meinem neuen Gesundheits-Trip (siehe eigener Post) gehört nunmal aber viel Bewegung an frischer Luft - und mit dem neuen, eigenen Garten sollte das wohl auch nicht soooo schwierig werden;), daher hoffe ich mal, dass zumindest die Chemie dieses Jahr ein bißchen besser hilft, als letztes...

o Kann man eigentlich Muskelkater in den Händen bekommen? Ich bin ja seit letztem Jahr immer extrem vorsichtig, wenn es in den Händen zwickt und zieht - die tollen Schienen durfte ich zwar behalten, aber auf eine Wiederholung der Quarantäne kann ich verzichten^^ - aber seit wir am Samstag bis zu den Ellebogen in Blumenerde gesteckt und so ca. 2Tonnen Schutt und Grünabfälle im Garten zusammengeschaufelt haben, glaube ich der Rücken und die Hände beschweren sich vor allem weil sie in den letzten Monaten gesundheitsbedingt mal so gar nix zu tun hatten!;)

+ Ich hätte ja nie gedacht, dass ich als Natur-Allergiker das mal sage, aber: Ich hab' grade sowas von Bock auf  Gartenarbeit!:) Vielleicht ist das so wie bei Babys und man muss erst ein eigenes haben, damit einen der gestank nicht mehr stört? Jedenfalls entwerfen wir mit wachsender Begeisterung Blumenbeetbepflanzungen und suchen nach Gartenmöbeln.;) Vielleicht ist es aber auch einfach Begeisterung aus Notwendigkeit - in den letzten 10Jahren hat auf diesem Stückchen Grünzeug nämlich nichts planmäßiges mehr statttgefunden, bin ich von überzeugt!;)

Für Vorher-Bilder ist es leider auch schon zu spät, weil wir schon mächtig malocht haben am Wochenende, aber die Nacher-Ansichten, kann ich ja dann mal teilen!:)
In diesem Sinne einen sonnigen Start in die Woche und viel Spaß mit dem Pachacuti Dance!;)

09.03.2012

Comfort-Zone Watching: Die Helden meiner Kindheit.

Ich glaube ich bin wirklich und ersthaft ein ganz schlimmes Gewohnheitstier...
Nicht nur, dass ich in Stress-Perioden keine neuen Büchern lesen mag, ich mag auch selten unbekannte Filme in meinen DVD Player lassen. Keine Ahnung wieso, aber mich auf neue Handlungen einzulassen und im Zweifel auch noch mit unerfüllten Erwartungen oder Frust über schlecht gemachte Charaktere/Stilmittel umgehen, überfordert mich einfach, wenn ich eh schon übermüdet bin. Wie sagt man so schön im Englischen: It's just one of my little spleens?;)

Leider ist unsere DVD Bibliothek eher überschaubar, was mich normalerweise nicht stört - für das Geld eine DVD zu kaufen, kann ich sie ca. 10x in der Videothek ausleihen und die wenigsten Filme will ich tatsächlich mehr als 10x sehen...;) In der Medienfreien-Blase ist aber natürlich der treue Abspieler schon gefragt, wenn es um die Abendgestaltung geht (vor allem, wenn einem alles weh tut, also alle Außer-Haus-Aktivitäten unattraktiv werden!;). Und, wie könnte es anders sein, man kehrt zurück zu den Helden seiner Kindheit, dem ultimativen Comfort-Zone-Watching!

Meine Favoriten bisher (auch weil es eine Weile dauert die Filme durchzusehen):
Stirb Langsam 1-4
Bruce Willis im dreckigen Unterhemd, explodierende Dinge, Co-Stars wie Alan Rickman und viele, viele Waffe(l)n - immer wieder großartig!;) Und besonders lustig: Die Filme sind gedreht am Rande der neusten Technologie...der jeweiligen Zeit. Das fühlt sich an wie Zeitreise, wenn man sich ansieht wie ein Mann neben einem Faxgerät steht und die neue Technik bewundert...:) Der 4. Teil steht den Originalen übrigens in nichts nach - mho - auch wenn mir die Kampfjet vs. Truck Szene ein bißchen zu viel war...ich will ja wirklich nicht auf Physik rumreiten, aber man muss es ja nicht übertreiben!;)

Zurück in die Zukunft 1-3
Ich mag ja fast den 3. Teil am liebsten, weil da Cowboys drin vorkommen, aber ich liebe die Reihe auch an sich aus dem kernigsten Kern meines innersten Ichs! Und übrigens: 2015 ist Hover-Board Jahr!!!:)

Indiana Jones 1-4
Wo wir grade bei der neusten Technik waren, hat man hier - in jedem Teil! - die absolut zeitidentischen Verschörungstheorien wunderschön präsentiert. Ich persönlich fand ja den 2. Teil immer am lustigsten, wo mir niemand zustimmt wie ich weiß, aber der "neue" Indi war auch großartig! Es haben sich ja viele über die Aliens beschwert, aber das zeigt für mich eigentlich nur, dass sich manche Menschen einfach in den 50er Jahren nicht auskennen und nicht ohne Nazi-Bösewichte leben können.^^ Mich hat nur der Atom-Kühlschrank gestört...jetzt mal im Ernst, Kinder, musste das wirklich sein?!;)

Herr der Ringe 1-3
Ich zähle das nochmal großzügig zu Kindheit - hätte ich den ersten Film gleich gesehen, als er rauskam, wäre ich ja noch 17 gewesen, das zählt, finde ich!;) - auch wenn man bei den ganzen Neuauflagen der DVD Boxen das Gefühl hat, der letzte Film wäre erst vor 2 oder 3 Jahren im Kino gelaufen.
Mich haben die Bücher ja nie interessiert - bis heute nicht, da stehe ich zu! - aber die Filme sehe ich einfach immer wieder gern, weil sie unabhängig von jeglicher Vorkenntnis der Welt oder der Bücher einfach als Filme funktionieren. So muss eigentlich eine gute Ver-Filmung laufen - nicht zwingend 1zu1 am Buch entlang, aber eben auch nicht so verkürzt und verstümmelt, dass dabei sowohl Film als auch Ver-Filmung vor die Hunde gehen. Leider gibt es sehr wenig Ver-Filmungen bei denen das funktioniert, die meisten sind dann doch eher schwach, bis grauenvoll...*husthustharrypotterhust*
Außerdem eine der wenigen DVDs, bei denen die Making-Off Sequenzen genausoviel Spaß machen, wie der eigentlich Film - und für mich als Kostüm- und Bühnenbau-Bastelaffiener Mensch natürlich total neiderfüllend großartig sind!:)

Mal sehen, vielleicht gebe ich ja noch ein paar lange verschobenen Animationsfilmen den Vorzug nächste Woche - Kinderfilme kann man schließlich immer kuken!;)

08.03.2012

Coraline. Film vs. Vorlage

Manchmal kommt es anders und manchmal braucht es etwas länger als gedacht - ich habe grade nochmal den Buch-Eintrag zu Coraline gesucht und mit Entsetzen festgestellt, dass der schon von 2010 war...

Naja, was lange währt, wird endlich gut, wie man weiß, also kann ich heute auch endlich behaupten: Ja, den Film hab ich jetzt auch gesehen!

Zunächst mal müsste ich für eine wirklich detailierte Analyse zu Film und Vorlage das Buch vermutlich doch nochmal lesen, aber soviel Literaturkritik braucht es vielleicht für den Hausgebrauch dann doch nicht...;)
Daher begnüge ich mich mal festzuhalten: Eine gute Umsetzung der Vorlage, sehr nah am Buch, wenn auch einige Passagen etwas ausgeschmückt wurden - vor allem die positive Scheinwelt der "anderen Seite" kommt hier viel stärker zum tragen, als im Buch, dass quasi fast von Anfang an eine gewisse Grund-Bedrohung in die Atmosphäre einbaut.

Ein paar bemerkenswerte Punkte gab es dann aber doch:
1. Tim Burton, anyone?
Wenn man es nicht besser wüßte, müsste man denken, dass hier eine Vortsetzung von Corpse Bride angedacht war, zumindest in Look und Atmosphäre. Das ist nicht prinzipiell schlecht, aber wer mit Burton's Design nichts anfangen kann (warum auch immer??;), wird hier auch ästhetisch nicht glücklich werden.

2. Desperate Actresses...
Teri Hatcher ist tatsächlich erträglich, wenn man sie nicht sehen muss. Das mag wer sie mag anders sehen, aber ich wollte es mal als postiven Punkt anmerken, weil ich die Frau schon fast pathologisch furchtbar finde.;)

3. Kinder sind wirklich zu beneiden!
Schon der Anfangstitel des Films offenbart einen prinzipiellen Unterschied zwischen Kinderwahrnehmung und dem verworren Ding, das Erwachsene dafür halten: Da wird eine Puppe auseinandergenommen und neu gestopft und ausstaffiert. Eine Szene bei der sich kein Kind etwas denkt, aberals Horror-Film verstörter Erwachsener sitzt man daneben und denkt nur an Verstümmelung und Eingeweide...ich denke das die Filmemacher diesen Doppel-Effekt durchaus geplant haben, aber vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob soviel Assoziation dem "reifen" Geist tatsächlich gut tut, oder ob es nicht manchmal besser wäre wieder zu dem unschuldigen Zustand zurückzufinden, in dem man einfach nur sieht, was auch passiert...nur so als kleiner Denkanstoss!:)

Insgesamt fand ich den Film sehr gut gemacht, kleine Änderungen an der Vorlage verzeihbar und nur an ganz wenigen Stellen ein wenig zu LSD-bunt. Macht unterm Strich solide 4,5 von 5 Glasmurmeln!

Listening to: Thief of Time

Soooo...langsam gehen mir die Nachtrags-Posts aus, der hier noch und noch ein Filmchen auf zwei, dann habe ich keine Ausrede mehr endlich die Vorher-Nacher Fotos zu vervollständigen und bearbeiten...ich weiß, ich bin faul, aber wenn ihr jeden Abend nach der Arbeit noch Möbel schrauben oder Mülleimer kaufen, oder Bilder aufhängen oder Teppiche glatt-trampeln, oder 1000 andere Kleinigkeiten erledigen müsstet, wäret ihr auch faul!;)

Es mag Viele ja erstaunen, dass ich immer von mir behaupte völlig Serien-Unfähig zu sein was Bücher angeht und trotzdem geduldig Discworld Bücher zusammen sammle. Tatsächlich habe ich gerde wieder bei Audible in English Fantasy nach einem neuen Hörbuch für diesen Monat gesucht (ich liebe dieses Abo, habe ich das schon erwähnt!?!;) und gleich bei allem wie "Night Hunter", "Vampire" oder "Book X of..." ganz schnell weitergeklickt.

Trotzdem sammle ich Pratchett Bücher aus einem einfachen Grund: Jede einzelne Geschichte kann für sich allein stehen, benötigt keinerlei Vorkenntnisse der Welt, Charaktere oder internen Abläufe und das macht die Bücher gut. Jedes Buch an sich und in der Serie zusätzlich, denn auch wenn man keine Vorkenntnisse braucht, machen sie eben doch Spaß!:)

Bei Thief od Time ist das genauso.


Die Geschichte ist zwar lose mit anderen Death/Susan Geschichten wie Soul Music oder Hogfather verknüpft, steht aber völlig für sich und gehört zu meinen Lieblings-Pratchetts aus philosophischer Sicht. Ich mag die Meta-Überlegungen, dass Dinge wie "Tod" und "Hunger" menschliche Züge haben, weil nur Menschen eine Personfikation brauchen, um mit diesen Dingen des Lebens fertig zu werden, dass ein Körper den Geist formt und ein Gehirn eigentlich wie eine endlose Kommitteesitzung funktioniert!:)

Die Hörbuchfassung mit Stephen Briggs hat die üblichen Vorzüge und Nachteile, allerdings gebe ich ihm einen Bonuspunkt für den wunderschönen Zen-Mönch-Ausdruck für den Charakter von Lu-Tze - mir fiele auf Anhibe nicht ein, wie ein "weiser" Akzent klingen soll, aber Briggs macht das erstaunlich gut.;)

Für Buch und Hörbuch gibt es daher nur minimale Abzüge für die leicht zu kurz kommenden Charaktere Soak und Jeremy und überzeugte 4,5 von 5 Nougat-Pralinen!

06.03.2012

Nachtrag: Drachen - Mythen, Sagen und Legenden

Noch ein Hinweis darauf, dass das Leben manchmal einfach zu vollgestopft ist: Wenn man bis März braucht, um die Bücher zu lesen, die unterm Weihnachtsbaum lagen!;)

Nach ewigen Jahren auf meiner Amazon Liste hat sich denn denn letztes Jahr dieses hübsche Büchlein hier in meine Yule-Tüte verirrt: Drachen - Ungeheuer und Glücksbringer. Mythen, Sagen und Legenden aus der ganzen Welt von Josef Guter, seines Zeichens scheinbar professioneller Märchenerzähler, was ich an sich schon einen interessanten berufsweg finde!;)


Prinzipiell beschäftigt sich der Sachbuch-Teil des Buches mit der Theorie, dass Gebiete mit reichen Funden an Dino-Knochen besonders viele Drachen-Mythen aufweisen und stellt ein paar Überlegungen zu Zusammenhängen auf. Das an sich ist zwar interessant, aber der Märchenbuch-Teil hat mir persönlich mehr Spaß gemacht!:)

Der Autor hat sich die Mühe gemacht viele Sagen aus allen Teilen der Welt zusammenzutragen und auch wenn eingie davon ein wenig...krude sind, hat sich mein inneres Kind sehr daran erfreut!

Absolut vorlese-tauglich für die Altersgruppe 8-88 und daher überzeugte 4 von 5 Perlen wert! :)

Nachtrag: Source Code (vorsicht Spoiler!)

Und schon kommen wir mit dem Nachtragen wieder ins Stocken - es ist wirklich mühsam ohne Internet zu leben und wer mir jetzt kommt mit "Früher hatten wir sowas ja schließlich auch nicht", wird gehauen!;)

Einen Film, den ich aber noch aus der Vor-Medienfreien-Blase nachreichen wollte, ist Source Code mit Jake Gyllenhaal (komplizierter Name das...).

Ich muss sagen, als der Ehemann mit dem Film ankam, war mein erster Gedanke: Wat fürn Ding? Ehrlich, ich bin nicht wirklich up-to-date und die Trailer zu diesem Film habe ich wohl komplett verpennt...aber man soll sich ja neuen Eindrücken nicht verwehren!;)

Die Grundstory des Films fand ich zunächst ein wenig anstrengend - Science Fiction Wissenschaft macht es möglich die letzten 8Minuten aus dem Bewußtsein eines Terror-Anschlag Opfers zu rekonstruieren, um rauszufinden, wer die Terroristen sind und wo der nächste Anschlag stattfinden soll.
Die erste Hälfte des Films besteht also großteilig aus immer denselben 8Minuten, mit leichten Variationen und unterbrochen von der Sinn- und Identitätssuche des Protagonisten, der scheinbar ein leichtes Amnesieproblem hat und mit absoluten "Resistance is useless" CIA Blueprints kooperieren soll. Tiefgründige Gespräche bleiben da erstmal aus...;)

Die zweite Hälfte des Films wird dann Dialogtechnisch interessanter, verstrickt sich aber leider sehr in ihrem eigenen Zeitreise Knäuel und der Frage: Ermöglicht die Technik nun das "Rekonstruieren" oder tatsächlich das "Verändern" von Realität - wobei es für das Happy End natürlich notwendig ist, dass der Realitäts-Neustart gewinnt.

Vielleicht war ich einfach nicht so ganz aufnahmefähig, aber mir kam das alles ziemlich verworren vor - ich hüte mich unlogisch zu sagen!;) - und das Ende war zwar lieblich süß und sehr amerikanisch, aber irgendwie hat es meine Fragen nicht wirklich beantwortet...

Ich bleibe also lieber bei Inception und vergebe mal diplomatische 2,5 von 5 Flashbacks!