Für die, die es noch nicht ausprobieren mussten: Sich in Deutschland präventiv behandeln zu lassen, ist laut Meinung unseres öffentlichen Gesundheitssystems eigentlich überflüssig.
Es hat etwas länger gedauert, bis ich das wirklich so abhaken konnte, weil es meiner Meinung nach jeglichem gesunden Menschenverstand widerspricht, aber es ist leider wahr - solange du noch irgendwie vorwärts kriechen kannst, bist du noch gesund (genug).
Nach ein paar freundlichen, aber ergebnislosen Unterhaltungen mit meinem Hausarzt in den letzten 3Monaten musste ich also feststellen: Nein, ich bekomme keine 3Wochen Seeluft bezahlt, auch nicht mit 70% Lugenkapazität, schweren Allergien und ständigen bronchialen Infekten. Warum? Weil ich noch kein Astma habe. Es ist zwar wahrscheinlich, dass sich das irgendwann ändert, wenn man nix daran macht, aber das reicht nicht. Man müsste jetzt mal eine fiktive Kostenrechnung anstellen, ob das tatsächlich langfristig sinnvoll ist, Astma ist schließlich chronisch und bestimmt auch nicht billig für die Kasse?
Ähnlich bis genauso sieht es mit Präventivmaßnahmen gegen so diffuse Dinge, wie Burn-Out aus. Wie, sie hatten noch keinen totalen Nervenzusammenbruch? Na vorher können wir da über die Kasse nichts machen.
Da hilft echt nur noch Kopf schütteln und anderweitig umsehen, wenn man da noch lange versucht das praktisch zu hinterfragen, wird man nur noch frustrierter!;)
Also muss man entweder Geld in private Behandlungen investieren (was erschreckend viele Leute um mich herum so tun müssen, oder eben nicht tun können und deswegen unbehandelt bleiben) oder sich nach Do-it-Yourself Lösungen umsehen, sofern das denn möglich ist...
Ich war zu eben diesem Zweck letzte Woche das erste Mal zur Gesundheitsberatung und kann das als Orientierung nur empfehlen! Bezahlt die Kasse vermutlich zwar in den nächsten 100Jahren auch nicht, aber irgendwas muss man ja tun...;)
Was genau macht man da? In meinem Fall erstmal erzählen, erzählen, erzählen, was ich schon einigermaßen erstaunlich fand, denn wenn man wie ich das Glück hat sowas im Freundeskreis zu finden (-> Ich darf doch bestimmt mal Schleichwerbung machen?;), erwartet man ja eigentlich, dass man nicht mehr sooo viel an Vorgeschichte erzählen muss...Pustekuchen!
Dass man aber überhaupt mal 2 oder sogar 3 Stunden nur erzählen kann wie die generelle Gesundhet so beschaffen ist und mit welchen Ausfallerscheinungen man sich so seit wievielen Wochen, Monaten, Jahren rumschlägt, ist ja aber an sich schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, denn so gut der Hausarzt auch sein mag, soviel Zeit hat er/sie dann meist eben doch nicht...
Nach dem ganzen Sermon war ich schon etwas erschlagen, aber dann geht es ja eigentlich erst los - tägliche Routinen untersuchen, Ernährungsgewohnheiten, "innere" Baustellen, äußerer Stress, Sportprogramm, muskuläre von nervlichen Schmerzen unterscheiden, Anlaufstellen bewerten, Terminprioritäten setzen, pflanzliche Heilmittel diskutieren und und und...Ich glaube ich war abends noch völlig leergeredet, zumindest hatte mein armer Schatz vermutlich das Gefühl mit einer Parkuhr zu reden...;)
Und das Fazit?
Prinzipiell wären 3Wochen mal raus aus allem und Seeurlaub für mich wohl echt nicht verkehrt - da das aber nicht zur Debatte steht, kure ich jetzt eben Zuhause unter dem Motto "Wollen nicht Müssen". Äußeren Zwängen entgeht man nie ganz, aber mit einer gewissen täglichen Routine werden Atempausen leichter umzusetzen - dann muss man nur noch die inneren Plagegeister loswerden!;)
Die nächsten 3Wochen kann es also passieren, dass hier immer noch nicht soooviel passiert, auch wenn Blog schon auch auf meiner Wollen-Liste irgendwo auftaucht. Aber ohne Internet und so, man weiß ja, kann es eben sein, dass ich gerade nicht meine Zeit mit dem Smartphone verbringen will und dann werde ich das uch nicht tun - das ist quasi so der Punkt!;)
3Wochen Süßholztee für die Bronchien, Ginseng fürs Immunsystem, Meditation für die inneren Plagegeister und viel Bewegung an frischer Luft & leichtes Muskeltraining, aber vor allem kein Terminstress außerhalb der Bürozeiten (ein bißchen Überstunden abbauen schadet bestimmt auch nicht!;).
Das Ganze heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch noch ein paar "normale" Arzttermine machen muss, aber zumindest habe ich jetzt ein bißchen Feedback welche Termine zuerstmal wichtig sind...das hilft ja manchmal auch schon weiter...;)
Ich würde ja jetzt sagen, ich berichte dann, wie es geklappt hat, aber ob man sich damit nicht schon wieder unter Liefer-Stress setzt? Wir werden sehen!;)
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