Publikationen, Projekte, Persönliches

20.01.2014

Listening to: A Vision of Light

So und jetzt noch schnell ein Hörbuch hinterher und schon haben wir den "Weihnachts-Nachwehen"-Berg schon wieder abgearbeitet und müssen uns neue Dinge für den Blog überlegen...mal sehen!;-)

Das Schöne an meinem Audible-Abo, wie ich immer wieder feststelle, ist ja, dass man auch relativ einfach mal ein Risiko eingehen kann, denn im allerschlimmsten Fall setzt man höchstens ein Guthaben von ein paar € in den Sand und nicht den Komplettpreis des Hörbuchs.
So sind auch schon Hörbücher auf meinem MP3-Player gelandet, die es nicht über das erste Hören hinaus geschafft haben - prominentestes Beispiel die unglaublich schmerzhafte Version von The Oracle Glass.
Das war wirklich schmerzhaft, weil es natürlich auch eines meiner absoluten Lieblingsbücher verunstaltet, aber leider scheint die Autorin es bei der Produktion ihrer Hörbücher nicht besonders gut getroffen zu haben - mein zweites Buch aus derselben Feder war so auch ein Risikokauf, denn bei der Hörprobe dachte ich schon wieder "Muss das sein?"

Zuerst aber will ich mal kurz festhalten, dass A Vision of Light, geschrieben von Judith Merkle-Riley auch ein Jugendklassiker in meiner Sammlung ist, den ich eigentlich immer wieder gerne mal vorkrame.
Die Produktbeschreibung sagt dazu:
An appealing novel about Margaret of Ashbury, a 14th-century Englishwoman, who is inspired in a "vision of light" to write her memoirs and tell a woman's story. Unable to write, she hires Brother Gregory to record her memories. He is contemptuous of her ambition, but hungry enough to accept her offer. Riley's ingenious plot then alternates between Margaret's and Gregory's clashes in their present and her telling of her past. The story is fast paced, and the medieval setting is authentically portrayed, whether Riley is describing life on London Bridge, alchemy, or the Black Death. The touch is light, and the characters are charming. Margaret's refusal to accept the place to which her society condemns her rings as true in our century as it does in hers.
Und besser kann ich es auch nicht sagen!;-)

Die Hörbuch-Version - gelesen von  Anne Flosnik - war allerdings dann schon wieder gewöhnungsbedüftig, auch wenn ich vermelden kann, dass man sich zum Glück daran gewöhnen kann, dass die Sprecherin teilweise extrem langsam spricht, was wohl daran liegt, dass sie ein klein wenig lispelt...
Anfangs hielt ich das noch für eine Marotte das "einfache Landmädchen" zu lesen - manche Sprecher kommen ja auf komische Ideen, wenn es darum geht ihren Erzählerstimmen Profil zu geben... - aber da das Buch einen auktorialen Erzähler hat und die Aussprache-Auffälligkeiten auch in den Passagen auftauchen, in denen es nicht im Margareth selbst geht, muss ich davon ausgehen, dass das wohl angeboren ist?

Wie gesagt, zum Glück gewöhnt man sich nach einer Weile daran, aber warum jemand mit einer etwas gezwungenen Aussprache ausgerechnet Hörbuchsprecherin werden muss, ist mir trotzdem nicht ganz einsichtig...

Ich vergebe also mal 4 von 5 Schreibfedern für ein wirklich gutes Buch mit einer etwas merkwürdigen Hörbuchumsetzung - vielleicht doch lieber erstmal selber lesen, wer es noch nicht kennt!;-)

12.01.2014

Alexander VI.

So jetzt wird es wieder ein wenig normaler hier - keine großartigen Bastelprojekte, keine experimentellen Feiertagsessen, keine Pixel-Schnetzel-Orgien, einfach mal das erste Buch des neuen Jahres!;-)

Ich bin nicht sicher, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber ich versuche immer mal wieder zum Einkaufen auch mal vor die Tür zu gehen und dabei vor allem in der Buchwelt Dinge zu kaufen, von denen ich bisher noch nie gehört habe. Gerade in der Sachbuch-Ecke habe ich so schon viele Schätzchen aufgetan - siehe The Swerve, oder auch Darwin's Island, zwei unerwartete Favoriten in meiner Bibliothek.
Der erste diesjährige Spontankauf ist aber zugegebenermaßen ein wenig weniger unerwartet - mein Mann hielt das Buch hoch und wußte eigentlich da schon, dass ich das bestimmt lesen würde;-) - aber das soll es ja nicht schlechter machen. Mein Begleiter ins neue Jahr war daher Alexander VI. Borgia von Volker Reinhardt, erschienen in der Beckschen Reihe.


Man mag gerne bemerken, dass ich den Untertitel einfach mal ignoriert habe - das ist kein Zufall, weil ich finde ihn furchtbar und irgendwie auch angestückelt und er klingt auch eher nach BILD Zeitung, als nach Sachbuch...man möge gerne anderer Meinung sein.

Trotz dieses - vielleicht auch vom Verlag erdachten - Versuchs irgendwie eine sensationsverdächtige Überschrift zu finden, war das Buch (zum Glück) sehr entspannt und solide geschrieben.
Ich mag die Becksche Reihe sowieso sehr gerne, aber auch da gibt es natürlich solche und solche Bücher - man sollte eben nie etwas nach seinem Einband beurteilen!;-)

In dieser nicht überlangen, aber gut recherchierten Biographie findet sich aber alles was man braucht - Fakten, ein wenig wohldosierte Spekulation und vor allem zwei meiner Lieblingsdinge: Ein gut sortiertes Anmerkungs- und Quelllenverzeichnis und jede Menge gründliche Quellenkritik.
Im Gegesatz zum leicht gewollten Untertitel versteigt sich also der Text überhaupt nicht in irgendwelche sensationslüsternen Höhen, sondern sagt uns was historischer Fakt ist, was noch als plausibel gelten kann (und warum) und welche Quellen wohl eher ihre eigene politische Propaganda betreiben und wieso.

So stelle ich mir das vor, so sollte das sein! Und vielleicht wirkt der Untertitel auch grade deshalb so komisch, weil er nicht zum Rest des Buches passt...?

Wer also immer schonmal wissen wollte was hinter Vatikanmauern wirklich so alles abgehen konnte in der schönen italienischen Renaissance, der kann das hier sehr nüchtern betrachtet nachlesen - das macht die unbestritten wahren Borgia-Geschichten um Sex, Crime & Corruption ja nicht weniger spannend, eigentlich bildet es sogar einen netten Kontrast!;-)

Nur an manchen, sehr kleinen, Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Hintergrundinfos außerhalb der Biographie gewünscht, daher vergebe ich mal 4,5 von 5 Weinfässer.

09.01.2014

LotR: War in the North

Ich habe mir überlegt, mit was fängt man denn den Weihnachtsgeschenke-Reigen so an und dachte, ich schiebe mal zu Anfang einen Gaming Post ein, davon gibt es ja nie soviele und Bücher und Hörbücher können wir dann gewohnheitsmäßig nacharbeiten, das ist ja schon busniess as ususal.;-)

Ich hatte es in meinem Jahresrückblick schon erwähnt, mein neues Spieldingsi macht mir sehr viel Freue und das liegt vor allem daran, dass jetzt wieder Funktionen, die eigentlich normal sein sollten, endlich wieder funktionieren - das Ruckelfreie Wiedergeben von Cut-Scenes zum Beispiel.^^
Da hatte ich mir zum Winter hin extra nochmal FF XIII eingeworfen, weil ich Lust auf große Epik auf großem Fernseher hatte und was pasiert? Schneckentempo und ewige Ladezeiten - not fun!
Das lässt sich mit "der neuen" und HDMI Verbindung schon viiiel besser aushalten.;-)

Außerdem hat das Selbstbeauftragte Christkind noch einen zweiten, funktionstüchtigen Controller aus seiner Geschenketasche gezogen - auch das gab es im Haushalt lange nicht^^ - und da stellte sich gleich mal die Frage: Was kann man denn im Co-Op Modus gut spielen?

Sicher, wir haben es auch geschafft Dragon Age mehr oder minder zusammen zu spielen, aber wenn nur einer spielt und einer kommentiert, macht das weniger Spaß, als wenn beide was zu schnetzeln haben!;-)
Als ersten Test-Ballon im Hinblick auf Split-Screen und Co-Op Spiele haben wir uns daher vom Weihnachtsgeld War in the North gegönnt - ein kleines LotR Franchise, dass in der Beschreibung recht spaßig klang.

Bisher kannte ich co-op Spiele nur als "Mitläufer" - heißt es gibt ein Spiel, das der Hauptspieler spielt und der zweite Spieler morpht quasi seine Figur aus einem eigenen Spielstand dazu und läuft hinterher (so zu sehen bei Fable III).
Hier dagegen muss man sich gleich zu Anfang festlegen welchen der drei vorgegeben Charaktere man denn übernehmen möchte - das an sich war etwas unvorhergesehen, ich hatte gehofft ich könnte mir meine eigene Schildmaid basteln. Ich war ja schon immer ein Rohan-Fan, man reiche mir ein Schwert und ein Pony!;-)
Da allerdings jede der drei Figuren ihre eigene Hintergrundgeschichte mitbringt, kann ich schon auch irgendwie verstehen, dass man hier den Individualitäts-Faktor sehr weit zurückgedreht hat - so fängt man eben mitten in der Story an und muss sich nicht noch mit Vorgeschichten und Gruppenzusammenführung aufhalten.

Der Split-Screen war für mich auch erstmal gewöhnungsbedürftig - auf unseren alten Fernseher wäre das vermutlich mega-nervig gewesen, aber auf den 42" ging's ;-) - aber sich völlig autonom durch die Maps bewegen zu können, war definitv ein besseres Gefühl als das anonyme Mitläufertum. So kann man auch schonmal zum Händler-Hobbit, während der andere noch beim Schmied nach neuen Waffen sucht.

Apropos Hobbits, das ganze Spiel steht und fällt natürlich damit, ob man mit der HdR Fantasy was anfangen kann, oder nicht. Die Entwickler haben sich auf dem ihnen gegebenen Raum große Mühe gegeben viele Details stimmig zu machen, aber wenn man die Filme doof fand (wer tut das bitte?;-), wird man das Spiel auch nicht mögen. Die Handlung allein fesselt jedenfalls nicht genug, meistens bewegt man sich relativ stringent dahin wo Saurons Schergen halt gerade Ärger machen. Und da man vorgegebene Charaktere spielt, ist jetzt an wirklich tiefsinnigem Ropllenspiel auch nicht soviel zu erwarten.;-)
Aber mit Bilbo über Gedichte schwadronieren, mit Radagast durch Mirkwood turnen, auf Drachenjagdt in die Grey Mountains pirschen, mit Aragorn im Prancing Pony rumhängen (wo er auf ein paar seltsame Hobbits wartet, die irgendiwe in Schwierigkeiten sind...;-), und mit den Adlern fliegen, das hat schon was an sich - und natürlich schnetzelt man sich durch Unmengen Orks, Trolle und Urukhai... ich weiß gar nicht wie da am Ende für Minas Tirith noch genug übrig sein können?;-)

Als Einzelspieler, glaube ich, macht das Spiel daher vermutlich weniger Spaß - die Handlung ist sehr kurz, an einem Wochenende kann man das bequem durchnudeln, die Charakterentwicklung ist quasi nicht existent und die Nebenquesten beschränken sich auf search&fetch - aber als lustiges Schnetzelspielchen für Freunde der Hintergrundwelt macht das schon Laune!

Ich ziehe allerdings einen Punkt für die irreführende Karte ab! Da gibt es Unmengen bekannter Schauplätze, die man aber nicht zu sehen bekommt, weil sie nicht freigeschaltet werden - warum sie dann auf der Karte haben??
So hat uns das Ende dann doch sehr überrascht - auch weil wir Spiele von 40 Spielstunden aufwärts gewohnt sind - und die Erwartung noch viel mehr Orte und Dinge zu entdecken bliebt leider unerfüllt. Schon klar, dass das Ding "Krieg im Norden" heißt und man nicht unbedingt bis nach Mordor muss, aber waaarum dann überhaupt auf der Karte anzeigen wo man noch hinkönnte, wenn man dürfte??;-)

Naja, wir werden das irgendwann mit unseren aufgemotzten Level 20 Charakteren nochmal durchspielen, dann sind wir ja vorbereitet und können noch die letzten Missionen zuende bringen, die uns jetzt durch das unerwartete Auftauchen - und den schnellen Tod *ha* - unseres Endgegners entgangen sind.
Für ein gemütliches Wochenende auf jeden Fall zu empfehlen und daher mit Sicherheit 4 von 5 Ork-Köpfe wert!

07.01.2014

- o + Teil 53

Und da waren sie auch schon wieder vorbei, all die schönen Feiertage, von denen man sich vorher immer soviel verspricht - und dann verpuffen 2 Wochen Weihnachtsferien wieder mal schneller, als man sich umschauen kann.
Zum Glück habe ich schon während meines Studiums gelernt, dass der Selbstbetrug "Über die Feiertage kann ich ja xyz endlich mal erledigen" eigentlich nur deprimiert - also stehen meine Feiertagswochen eigentlich seit Jahren mehr oder minder unter dem Motto "Winterschlaf für den Weltfrieden". Schließlich kann wer schläft, auch keinen Schaden anrichten!;-)

Und man glaube es kaum, ein bißchen was habe ich sogar schon von meinen Weihnachtseinkäufen zu erzählen - schließlich gab es eine neue selbstgesponsorte XBox 360 zum Frohen Fest und die neue Bücherschrankwand muss ja nun auch weiter gefüllt werden... Seit wir umgebaut haben, könnte man fast meinen, wir besäßen wenig Bücher!;-)

Aber bevor wir dazu kommen, hier erstmal ein kleiner Befindlichkeits-Check zum Jahresumschwung:

-
Man glaubt es kaum, aber gute Vorsätze können echt schädlich sein! Zumindest meine heroischen Vorhaben mich mehr und vor allem an frischer Luft zu bewegen, haben mir über die Feiertage eigentlich nur Ärger mit der Gesundheit eingehandelt - Spazieren bei Wind und Regen macht bei lantenter Bronchitis Nahtod-Erfahrungen wegen Sauerstoffmangel und vom  Intervall-Training nach dem ganzen Weihnachts-Festessen kann man auch schonmal eine Gastritis kriegen, zumindest wenn man ich ist.^^
Silvesterfeierei minus Alkohol, plus Magentabletten ist da die Folge, was für ein Glück, dass große Festivitäten eh nicht geplant waren. Trotzdem hätten die Schmerzen in Lunge und Magen/Rücken nicht sein müssen, vielen Dank liebe Eingeweide!
Ich hoffe einfach mal, sie haben es nur gut gemeint, um mich daran zu erinnern, was ich Eingangs sagte: Über die Feiertage kriegt man eben nichts abgearbeitet, da sollte man besser schlafen!;-) Und mit den guten Vorsätzen sollte man vorsichtig sein - zuviel des Guten ist auch Schlecht.

o
Ich glaube im letzten Jahr regte ich mich an dieser Stelle noch über die Bahn auf, no? Naja wenn nicht, dann bestimmt wannanders, sich über die Bahn aufregen, gehört ja fast schon zur schönen Feiertagsroutine. ;-)
Um so erstaunlicher, dass ich in diesem Jahr nicht ein negatives Wort zu verlieren habe - normalerweise bin ich ja eigentlich immer schon darauf eingestellt, dass die erste von zwei Urlaubswochen eigentlich erholungstechnisch in die Tonne zu treten ist, weil man bei dem ganzen hin und her und Familiengedöns nicht wirklich von Entspannung reden kann vor dem 27.12.. Aber in diesem Jahr war tatsächlich jeder Zug pünktlich, überall gab es bequeme Sitzplätze, keine plärrenden Kinder, keine plärrenden Jugendlichen, ein paar Fußballfans zwischendurch, aber sogar die waren eigentlich zu ertragen...fast schon gruselig!;-)

+
Man mag es ein wenig vermessen finden, aber irgendwie freue ich mich schon total darauf in den nächsten Wochen und Monaten meine Weihnachts-Stapel abzuarbeiten und dann viele schöne Blogposts regnen zu lassen - es gibt viiiiele Bücher, ein paar neue Spiele, neue Filme und neue Hörbücher...alles sehr aufregend! :-)
Da muss ich fast überlegen, ob zwischendurch noch ein kreativer Post dazwischen passt - momentan sind alle Geschenk-Gelegenheiten erstmal abgearbeitet, jetzt muss mir erstmal wieder was zu tun einfallen...;-)
Aber der Frühling kommt bestimmt und dann gibt es ja wieder Gartenarbeit, Sommerkleider zum Selbermachen und andere angedachte Dinge. Da kann man bis dahin ruhig noch ein wenig mit der medialen Weihnachtsausbeute auf der Couch verbringen!:-)

In diesem Sinne eine schöne Woche und auf ein entspanntes neues Jahr!


04.01.2014

Nachtrag: Hunger Games & Catching Fire

Ich weiß, ich weiß in den letzten Tagen von 2013 ging es hier plötzlich Schlag auf Schlag, aber es gibt einfach noch Vieles nachzuholen und wie immer muss man bei 2 Wochen Weihnachtsurlaub nicht davon ausgehen, dass man vor dem 28.12. zu irgendwas kommt...;-)

Der erste Eintrag in 2014 ist damit also ein Nachtrag aus 2013 zu den ersten 2 von 4 Hunger Games Filmen, die wir zufällig innerhalb von wenigen Wochen gesehen haben (der 1. lief zum Kinostart des 2. im Fernsehen;-).
Wie ich schon erwähnte, habe ich mir letztlich erst die Bücher zugelegt und ich muss gestehen, dass das zu 100% daran lag, dass ich den ersten Film sehr viel besser fand, als ich erwartet hätte.
Bestseller-Jungendbuch-Verfilmung ist ja heutzutage leider ein Label, dass mich vor allem an Twilight (Bücher und Filme zum Abgewöhnen!) oder Harry Potter (Bücher ganz nett, aber Filme kann man vergessen) erinnert und mich nicht wirklich ins Kino treibt.


Aber der erste Film war - wenn auch inhaltlich bestimmt kein Psychodram - stringend erzählt, hatte einige wirklich überraschend gute Darsteller und großartige Kulissen und Kostüme. Und vor allem: Hier hat sich jemand offensichtlich Mühe gegeben ein gutes Drehbuch zu schreiben, dass viel mit kurzen, prägnanten Szenen arbeitet, die entweder ganz ohne oder nur mit sehr wenig Dialog auskommen. Das an sich ist schon lobend erwähnenswert, denn man muss ja leider feststellen, dass Franchise-lastige Teenie-Filme nicht unbedingt gute Dialoge oder Darsteller brauchen, um erfolgreich zu sein. Jeder Aufwand in dieser Richtung kann also fast als "unwirtschaftlich" gelten.

Natürlich kann man einwenden (und viele Kritiker tun das auch), dass die Idee von Brot und Spielen, Diktatur durch Demütigung, Sklaven in der Arena und Unterdrückung durch Medienmanipulation nicht wirklich neu sind. Das ist sicher richtig. Andererseits habe ich weder von den Filmemachern, noch der Autorin bisher eine Aussage gelesen, in der sie behaupten völlig neue, noch nie dagewesene Dinge zu präsentieren - und unter dem "das gab's doch schonmal" Vorwand könnte man dann auch (gerne!) 99% der Boy-meets-Girl Filme und Bücher aussortieren!;-)

Und wer sich bei Hunger Games noch daran gestört hat, dass die Story noch ziemlich vorhersehbar und gradlinig war, dem empfehle ich dringend Catching Fire anzusehen.
Wie schon gesagt, Einleitungsfilme sind meine Sache nicht wirklich und das Diktum "Zweite Filme fangen in der Scheiße an und enden in der Scheiße" war, glaube ich, sogar für diesen Film gemünzt worden - und es stimmt!!;-)
Für einen "Jugendfilm" schon erstaunlich düster zu Anfang, wird das nicht besser - manche Szenen haben mich auf der großen Leinwand tatsächlich mitgenommen und das will schon etwas heißen, ich bin normalerweise nicht sehr leicht zu beeindrucken. Aber ich habe eine Schwäche für Filme, denen man ansieht, dass sich hier jemand (Drehbuchautor, Regisseur, werauchimmer) wirklich Mühe gibt eine gute, stringente Geschichte zu erzählen, auch wenn man damit vielleicht nicht den Melodram-des-Jahres-Preis gewinnt.

Und ich habe lange keinen Action-Film mehr gesehen, der sich zwischendurch so vergleichsweise viel Zeit für seine Figuren nimmt. Auch hier sind Darsteller und Drehbuch wieder sehr gut ausgewählt - zur Verfilmung vs. Vorlage werde ich dann später was schreiben, wenn ich die Bücher gelesen habe, aber gerade die Szenen, die aus der Ich-Erzähler-Perspektive der Bücher herausfallen, bereichern im ersten Film die Geschichte durch prägnante, nicht zu dominante, Einblicke in das "Hinter den Kulissen", also gehe ich mal davon aus, dass das im zweiten Film wohl auch so ist.
Das an sich ist schon eine kleine Kunstform, denn ein Ich-Erzähler Buch in ein Drehbuch umzusetzen, stelle ich mir schwieriger vor, als die "normale" personale Erzählperspektive...

Aber dazu dann irgendwann in den Buch-Posts mehr!
Bis dahin vergebe ich 4,5 von 5 Kohleschaufeln für beide Filme und ziehe in beiden Fällen dieses minimale Pünktchen auch nur deswegen ab, weil manchmal die "Konfliktbewältigung" der Figuren und Kitchigkeit des Soundtracks ein wenig weniger Teeniemäßig für mich hätte sein dürfen- aber die Hauptfiguren sind eben alle so um die 17, da kann man nichts dran machen.;-)