Ich habe es angekündigt und wir machen es wahr, die Sommerferien waren irgendwann vorbei und das hieß für uns in diesem Jahr vor allem mal wieder das Leben auf der Baustelle begann ... Beim letzten Mal ging es ja dem unfreiwilligen Mosaik aus gebrochenen Fliesen im Flur an den Kragen, was schon schlimm genug war was Dreck, Lärm und "ich kann mich in meiner eigenen Wohnung nicht bewegen, weil der Fußboden fehlt" anging, aber dieses Mal war die Küche dran, also wurden alle vorhergehenden Punkte noch ergänzt durch die Erfahrung 3 Wochen auf dem Campingkocher auf dem Schreibtisch zu kochen ...
Lassen wir es dabei, es war dringend nötig, aber auch anstrengend.
Ich habe wie immer wenn Dinge anstrengend werden, natürlich nicht daran gedacht den Vorher-Zustand zu dokumentieren - das mit dem Content lerne ich in diesem Leben nicht mehr^^ - aber dann erinnerte ich mich daran, dass ich diesen Blog schon seit 15 Jahren führe, man kann sich also bequem die letzte Renovieraktion in den uralt-Posts ansehen. ;-)
Damals ging das nur in Eigenregie und war, wenn man ehrlich ist, eine Übergangslösung von der ich damals gar nicht gedacht hätte, dass sie 10 Jahre hält. Dieses Mal haben wir für die grundlegenden Arbeiten dann die Fachleute herangezogen, denn was die Vorbesitzer verhunzt haben, hätten wir mit unserem Laienwissen nur verschlimmbessert - ich sage nur Spinnennetzrisse im Estricht und Kinderkopfgroße-Spachtelbrocken, die einfach mal so von der Wand fallen...
Zu diesem Teil der Arbeit kann ich also persönlich wenig beitragen, außer: Es ist gut, wenn man zuverlässige Handwerker findet.
Nachdem der fiese alte Fliesenspiegel runter war, die fiesen alten Tapeten auch und der zerbröselnde Fußboden augetauscht, konnte ich mich dann mit den Dingen beschäftigen, die Spaß machen. ;-) Das Konzept für die Küche war "bunt", unsere Möbel sind großteilig weiß, schwarz und grau, also musste diesem Nicht-Farbschema in allen möglichen Bereichen entgegengearbeitet werden. Wir sind bei Lila geblieben für die Wandfarbe, wenn auch ein wenig pastelliger als vorher. Inzwischen sind wir ja im richtigen Alter dafür *husthust*. Viel neu gemacht an Einrichtung haben wir tatsächlich auch nicht, aber sagen wir mal, es erwies sich als Offenbarung, dass es magnetische Bild-Matten gibt, die ultrahässliche Sicherungskästen verschwinden lassen und dass ich irgendwann mal für irgendein Kostüm diese 20m schwarze Kordel gekauft hatte, machte sich bezahlt, als es darum ging neue Kissenbezüge für die alten Sitzkissen zu nähen. ;-)
Mein einziges größeres Projekt für die Umgestaltung war unser Buffet-Schrank, ein Teil, das wir inzwischen seit 20 Jahren mit uns von Wohnung zu Wohnung schleppen und dass seitdem schon 4x anders aussah - Klebeband ist eine der großartigsten Erfindungen der Menschheit, ich bin bereit auf diesem Hügel zu sterben. Und ich glaube jeder, der schonmal irgendwas mit "Backstage", "Cosplay", oder anderen kurzzeit Kunstformen zu tun hatte und das Gefühl kennt mit mehreren Rollen Tape am Arm rumzulaufen, wird sich mit mir in die Schlacht werfen. ;-)
Ursprünglich sah dieser Schrank mal komplett weiß aus, beim Umzug 2012 bekam er ein lila-grau Make-Over, dann zwischendruch irgendwann mal ein Grasgrün Design, das man in den Fotos der Collage noch erkennen kann und nun wurde er auch pastellig auf das Lila-Pink-Grün-Weiß Schema eingestellt.
Möbelfolie zu verarbeiten, ist an sich nicht besonders kompliziert und teuer ist sie auch nicht, aber ich muss sagen es hat sich als hervorragende Investition erwiesen so ein Bastel-Skalpell zu kaufen. Ich weiß, als DYI-Werkzeug gillt eigentlich eher das gute Teppichmesser, aber ich finde die Handhabung einfach weniger präzise und wenn man sich schonmal an einem Löffel geschnitten hat, möchte man vielleicht auch nicht mit "brich die Klinge einfach ab, wenn sie stumpf wird" betraut werden... #justsaying
Fast die nervigste Arbeit an der ganzen Umgestaltung ist es immer die alte Folie runterzuknibbeln und die Klebereste zu entfernen, aber wie in allen anderen Küchenbereichen auch, kann ich hier nur Frosch-Soda empfehlen. Was damit nicht runtergeht, übersteht auch den Atomkrieg.;-)
Aus den grünen Türen wurden also wieder weiße, dafür ist die Arbeitsplatte und die große Tür jetzt bunt. Mir gefällt das Endergebnis sehr gut, aber das Schöne ist ja - selbst wenn sich das demnächst ändert, bekleben wir das Ding eben wieder anders. Es würde mich nicht wundern, wenn der Schrank noch weitere 20 Jahre durchhält, dank des Wunders von Klebeband. ;-)