Publikationen, Projekte, Persönliches

11.08.2023

A Thousand Ships. Oder auch: Der Fluch der Vergleicheritis

Ich hatte ja schon angedeutet, dass es mich 2 Anläufe gebraucht hat, um mit A Thousand Ships von Natalie Haynes warm zu werden. Ehrlichgesagt, habe ich es auch nur noch ein zweites Mal versucht, weil mir so viele positive Rezis untergekommen sind, dass ich mich irgendwann schon ein bisschen von der Realität gegaslighted fühlte. ;-)

Dazu gleich mehr, aber erstmal, worum geht es eigentlich?


This is the women’s war, just as much as it is the men’s. They have waited long enough for their turn . . .

This was never the story of one woman, or two. It was the story of them all . . .

In the middle of the night, a woman wakes to find her beloved city engulfed in flames. Ten seemingly endless years of conflict between the Greeks and the Trojans are over. Troy has fallen.

From the Trojan women whose fates now lie in the hands of the Greeks, to the Amazon princess who fought Achilles on their behalf, to Penelope awaiting the return of Odysseus, to the three goddesses whose feud started it all, these are the stories of the women whose lives, loves, and rivalries were forever altered by this long and tragic war. 

A woman’s epic, powerfully imbued with new life, A Thousand Ships puts the women, girls and goddesses at the center of the Western world’s great tale ever told.

Also, warum hatten diese Geschichte und ich einen so schweren Start, obwohl inzwischen bekannt sein dürfte, dass die griechische Mythologie mein persönliches Steckenpferd ist? Prinzipiell läuft es glaube ich auf den Fluch der Vergleicheritis heraus.

Das Framing-Device einer genervten Muse, die dem Künstler die ganze Zeit etwas über die Frauen von Troja erzählen möchte, während er eigentlich den üblichen Krieger & Helden Kram schreiben will, fand ich schon ganz witzig. ;-) Danach hatte ich allerdings schnell das Gefühl nicht die Zielgruppe des Buches zu sein, denn wenn man schon weiß wie sich die Geschichte um Troja und seinen Niedergang abspielt (und wie ich ist), dann gibt einem der relativ nüchterne Erzählstil jetzt nicht wirklich viel Neues. 

Ich bin dann nach dem Kapitel um Penthesilea ausgestiegen, weil ich dachte: Ok, wenn ich einfach nur eine Nacherzählung der Mythologie möchte, hat Stephen Fry das besser gemacht, wenn ich einen Roman will, hat Madeline Miller das viel besser gemacht und wenn ich an einem ungewöhnlichen Framing-Device interessiert bin, macht das der Handmaids-Chor von Margaret Atwood besser.

Aber ich bin ja nicht beratungsresistent, nachdem mir also mehrere Renzensionen vermitteln wollten, dass das Buch durchaus seine Daseinsberechtigung hat, habe ich das dann im Urlaub nochmal ausprobiert. Und was soll ich sagen, es hat sich als nicht ganz unwahr erwiesen. ;-)

Prinzipiell war das Buch für mich an den Stellen am interessantesten, die von den oben genannten Büchern nicht behandelt werden, aber das ist ja nicht nichts und so hat es sich schon gelohnt einen zweiten Anlauf zu nehmen. 3 von 5 Musenküsse muss das schon wert sein und wer noch nicht 20 Bücher zum selben Thema kennt, ist hier bestimmt gut aufgehoben.;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank!