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07.07.2023

Netflix für Casual Viewing: Future Of & The Bling Ring

Wir gehören ja zu der Kategorie von Menschen, die noch normales Fernsehen bezahlen, was ja eine aussterbende Gattung ist, glaube ich. Aber den Eindruck hat man auch schon seit 20 Jahren und bisher ist Kabelfernsehen noch nicht gestorben, also trügt der Schein vielleicht auch.;-)

Und warum ich immer wieder mal in Unterhaltungen gerate, in denen ich erklären (ich weigere mich das Wort rechtfertigen zu benutzen) soll, warum man Schund mit Werbung eigentlich überhaupt nicht braucht, sind meine 2 Antworten meisten: Seredipity und Hintergrundbeschallung.

Ich will mich nicht immer aktiv entscheiden müssen was ich gerade laufen lassen will und Algorythmen sind chronisch schlecht darin vorherzusehen was mich interessieren könnte. YouTube AutoPlay ist der Worst Offender in der Hinsicht (auch was Schund mit Werbung angeht), aber Amazon und Netflix sind auch kaum besser. Aber manchmal finde ich  leider auch im Fernsehen auch nichts, was mich als Hintergrundbeschallung interessiert und so bin ich auf die Alternative "Casual Viewing" Playlisten angewiesen und zuletzt fand ich zumindest bei Netflix mal wieder was Unterhaltsames.

Fangen wir mal mit Future Of... an, weil das so das Epitom der Hintergrundbeschallungsdoku ist. Kurze Folgen, von denen uns jede eine Technologie präsentiert, die gerade entwickelt wird und dann ein paar mögliche Verwendungszwecke in der Zukunft. Mich hat so ein bisschen die Folge zu zukünftigen Bestattungsalternativen reingezogen, weil ich die Human Composting Aktivisten schon von Ask a Mortitian kannte. Aber die Zukunft von Kopfhörern, oder Topfpflanzen fand ich auch ganz witzig - ob ich daran glauben will, dass ich in Zukunft mit meinem Hund reden kann, weiß ich noch nicht, aber als Zeitvertreib zwischenduch auf jeden Fall brauchbar.;-)

Bei The Bling Ring  muss man dann schon wieder ein paar mehr Hirnzellen parat haben, aber Teenager, die in Promi-Villen einsteigen und Designerklamotten klauen sind in der True Crime Düsternis-Skala noch nicht besonders weit unten.

Mir persönlich war die flapsig-witzige Aufmachung manchmal ein wenig zuviel, weil ich mich über verschiedene Erwachsene in dieser Doku unfassbar aufgeregt habe - dass Teenager schlechte Lebensentscheidungen treffen, wundert jetzt noch nicht und dass drogensüchtige Teenager das tun noch weniger, aber welche Ausrede für dämliches Verhalten hast du als Mutter, Anwalt, Ermittler oder Journalist?! - und jedes Mal, wenn die beiden Reality-TV-Produzentinnen irgendwas von sich gegeben haben, wollte ich dringend duschen. Aber auch wenn man meine abgrundtiefe Abscheu von Exploitation-TV mal außen vor lässt, wenn man mal in aller Konsequenz durchexerziert sehen will was für Deppen Fame Hunting aus allen Altersklassen machen kann, sollte man sich das mal geben.

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