Es war Zeit für das dritte von 3 Büchern, die ich von der Women's Prize for Non-Fiction Liste geschnappt hatte - ich glaube dieses hat es inzwischen auch auf die Shortlist geschafft und auch wenn Wifedom vermutlich wenig überraschend mein Favorit war, kann ich das total nachvollziehen.
Kunst ist eben nur nicht mein persönliches passion project, aber das ist ein ganz klares Ich-Problem und hat absolut nichts damit zu tun worum es geht in Thunderclap. A memoir of art and life & sudden death von Laura Cumming:
On the morning of 12 October 1654, a gunpowder explosion devastated the Dutch city of Delft. Among the fatalities was the painter Carel Fabritius, dead at thirty-two, leaving behind his haunting masterpiece The Goldfinch.
Thunderclap explores what happened to Fabritius before and after the disaster whilst interweaving the lives of Laura Cumming, her painter father and the great artists of the Dutch Golden Age. It takes the reader from seventeenth-century Delft to twentieth-century Scottish islands, from Rembrandt’s studio to wartime America and contemporary London. This is a book about what a picture may come to mean, how it can enter your life and change your thinking in a thunderclap.
Ich kaufe nicht oft Bücher nach Covern - auch hier nicht - aber ich kaufe manchmal Bücher nach ihren Untertiteln und das war hier definitiv der Fall. Ich meine Art, Life & Sudden Death?! Erzählt mir mehr bitte! ;-)
Was das Buch im Allgemeinen erzählt, ist allerdings nicht so ganz einfach zusammenzufassen, der Klappentext macht da ausnahmsweise mal einen richtig guten Job, den ich nicht besser hingekriegt hätte...
Es geht vage gesagt um die Faszination der Autorin mit Kunst im Allgemeinen und der Kunst von Carel Fabrizius, den holländischen Malern seiner Zeit und den Bildern ihres Vaters im Besonderen. Interessanterweise kommt die Geschichte des Delft Thunderclap (ein Ereignis, das mir bisher völlig unbekannt war, aber scheinbar eine Art 9/11 des Renaissance Hollands war) sehr lange nur sehr verhalten zum Zug, ich wusste von Anfang an, dass der Maler des Vögelchens auf dem Cover in diesem Ereignis zu Tode kommt, aber wie was wann warum, dafür braucht man ein wenig Geduld.
Wer also auf stringente, chronologische Erzählungen steht, wird hier vielleicht ein wenig frustriert zurückbleiben, aber für mich macht das nicht wirklich die Faszination des Buches aus. Ich lasse mir einfach gerne von Menschen Dinge erklären, die eine fühlbare Passion für diese Dinge mitbringen und mich von ihrer Begeisterung anstecken, selbst wenn es um Themen geht - Quantenphysik, Kunst, Putzen ... - die ich selber nicht wirklich durchschaue. ;-)
Und die Autorin hat definitiv eine Gabe mir ein Bild zu beschreiben, die meinen begrenzten Eindruck bereichert - was natürlich auch dadurch unterstützt wird, dass dieses Taschenbuch auf sehr dickem, reinweißen Papier gedruckt ist (fällt einem vielleicht nicht auf, wenn man sich nicht regelmäßig damit beschäftigt, aber ist tatsächlich ungewöhnlich), was die vielen Farbdrucke von Gemälden sehr viel besser zur Geltung bringt.
Insegesamt hätte ich ganz persönlich mir ein bisschen mehr Historie gewünscht - ohne die persönliche Geschichte zu kürzen, die durchaus auch interessant war - und dafür auch 20 Seiten oder so mehr gelesen. Aber 4,5 von 5 Tuschestifte sind dafür bestimmt angemessen!
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