Ich leide ja unter Serieller Unfähigkeit, wie man vielleicht weiß, daher ist es an sich schon erstaunlich, dass ich ein wenig enttäuscht war, als ich rausfand, dass der neue Rivers of London Band in diesem Jahr wiedermal eine Spin-Of Novelle ist, die mit der eigenlichen Serie nichts zu tun hat. Aber ich gestehe auch gerne ein, dass die Hauptserie in die zweistelligen Bände geht und eventuell auch nicht mehr soviel Spannung und Potential übrig hat - auch wenn ich bereit bin mich positiv überraschen zu lassen. ;-)
Die "Winter Edition" Novelle fand ich ja aber auch schon unterhaltsam - wenn auch zu kurz - also war ich natürlich auch gespannt was uns The Masquerades of Spring geschrieben von Ben Aaronovitch, gesprochen wie immer von Kobna Holdbrook-Smith zu bieten hat.
Meet Augustus Berrycloth-Young - fop, flaneur, and Englishman abroad - as he chronicles the Jazz Age from his perch atop the city that never sleeps.
That is, until his old friend Thomas Nightingale arrives, pursuing a rather mysterious affair concerning an old saxophone - which will take Gussie from his warm bed, to the cold shores of Long Island, and down to the jazz clubs where music, magic, and madness haunt the shadows...
Ich bin ja durchaus der Meinung, dass die ganze Rivers of London Reihe zu den Büchern gehört, die als Hörbuch einfach besser sind und das hat zu 100% damit zu tun, dass ich Kobna Holdbrook-Smith einfach gerne zuhöre. Und dass er dem Ich-Erzähler der Hauptbücher einfach einen unverkennbaren Charakter gibt.
Hier hat es mich zuerst ein wenig irritiert, dass er auch dieses Buch liest, obwohl der Ich-Erzähler ein neuer Charakter ist, der mit der Hauptserie auch nicht das Geringste zu tun hat. Am Ende hatte ich mich daran gewöhnt, aber wäre es meine Entscheidung gewesen, hätte ich für "Gussy" trtozdem einen anderen Sprecher gesucht - es wird ja wohl noch ein paar andere Talente geben, no? Das an sich hat mit dem Buch aber nur am Rande zu tun, daher kommen wir mal zu meinen überschaubaren Eindrücken.;-)
Ich finde es etwas lustig, dass ich gerade noch sagte, dass mir Winter's Gifts zu kurz war, weil ich das Gefühl hatte Worldbuilding und Backstory hätten gut und gerne noch 20-30.000 Worte mehr hergeben können. Masquerade of Spring geht so in die entgegengesetzte Richtung und der Hauptkonflikt ist mir fast schon ein wenig zu schnell und einfach gelöst, während wir uns mit sehr viel Backstory und Worldbuilding beschäftigen. Nicht, dass ich Gussy und Co. ihre Backstory nicht gönne - eine kurze Contentwarnung für "historisch bedingte" Homophobie und Polizeibrutalität sei aber ausgesprochen - aber der eigentliche Plot hätte ein wenig komplexer sein dürfen. Für mich wohlgemerkt, man darf das gerne anders sehen. ;-)
Langweilig wird es aber dadurch nicht, auch wenn das mal wieder daran liegt, dass Nightingale einfach OP as fuck ist - wundern wir uns am Ende wirklich noch darüber, dass er in High-Heels besser kämpft als manch anderer in Stiefeln? Nicht wirklich, oder?!
Ich habe ein paar Rezis gelesen, die ihn gerne als Ich-Erzähler gesehen hätten, aber wie wir spätestens seit Gandalf und Sherlock Holmes wissen - und Nightingale ist ja irgendwie eine Mischung aus beidem, no? - funktionieren solche Charaktere einfach besser wenn man nicht in ihre Köpfe schauen kann. Es ist einfach lustiger ihnen einfach beim awesome sein zuzuschauen.;-)
Dieselben 4 von 5 Tiaras, die auch schon die Winter Edition bekommen hat, sind also definitiv auch für den Frühling in New York angemessen!
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