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26.10.2009

Geisha (mal wieder;)

Jaja ich weiss vermutlich geht das Thema schon jedem außer mir auf die Nerven, aber Fakt ist, eine Buchbesprechung fehlt noch!;)

Leider hat es ziemlich lange gedauert, bis ich die letzten paar Kapitel endlich mal ausgelesen hatte, was nichts über die Qualität des Buches, sondern nur was über mein Stresslevel aussagt!;)
Trotzdem bleibt natürlich die berechtigte Frage: Warum muss/sollte man soviele Bücher zum selben Thema lesen und unterscheidet sich Geisha von Lesley Downer tatsächlich signifikant von seinen Vorgängern?Die erste Frage ist natürlich schnell beantwortet, wenn man wie ich zu 100% literaturlastige Studiengänge hinter sich hat!;) Auch wenn sich ein Buch zu 99% auf ein anderes beruft, ist vielleicht trotzdem das 1% Neuinformation die Sache wert, wer hätte das beim wissenschaftlichen Arbeiten noch nicht erlebt?
Bei Lesley Downer ist es aber zum Glück nicht ganz so schlimm, da sie glücklicherweise auf die Arbeiten von Dalby oder Bücher wie Memoirs of a Geisha direkt Bezug nimmt und daher die Überschneidungsquote nicht über 30% liegen dürfte.;)
Ich würde sagen, dass dieses Geisha Buch genau das richtige ist, für alle, denen die anthropologische Studie zu kulturellen Entwicklungen etc. zu unpersönlich ist, denn Downer arbeit viel mit persönlichen Interviews, zeitgenössischer Literatur, urbanen Legenden und dem ganzen Feld der personal history analysis.

Das führt automatisch dazu, dass sie sich viel intensiver mit der Trennlinie zwischen Geisha und Prostitution beschäftigt, mit den verschiedenen Auffassungen von Weiblichkeit, Sex und Geschlechterrollen (hier vor allem die Unterschiede und das Neben- und Gegeneinander von Geisha und Ehefrau). Natürlich finden sich auch historische Exkurse, aber hier steht die Entwicklung der Geisha von einer besseren Prostituierten hin zu einer Künstlerin mit Entertainment Aufgaben im Vordergrund.
Da sie außerdem sehr viele verschiedene Städte und Geisha-Viertel besucht, ist sie auch hier ihren Vorgängern einen Schritt vorraus, die sich meist intensiver, aber dafür ausschließlich mit einer Art von Geisha-Gemeinschaft beschäftigen.
So kann sie auch verschiedene Modelle von "modernen" Geisha vorstellen und verschiedene Auswege aus dem scheinbar vorprogrmmierten Ende dieser Tradition für die sich zuwenige - und vor allem zuwenige reiche - junge Männer in Japan noch beigeistern können.

Ich würde empfehlen beide Sachbücher zu lesen, das eine für die Fakten und das andere für das Gefühl für eine ganz andere Kultur und die spannenden Interviews!;)

4 von 5 Tanzfächern

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