Vielleicht werde ich irgendwann in der Rezi des Spiels mal meine Überlegungen zum Meditativen Nutzen von zu schweren Bossgegnern einfließen lassen - so eine Art Stufenmodell aus Ärger, Frustration, Fatalismus, Akzeptanz und Erfolg oder so;) - aber bis dahin bleibt mir leider nur festzuhalten, dass eine Zuende gebrachte Geschichte mich noch nie dazu animiert hat meinen Computer anzuschreien und zitternde Hände & rasender Puls sind auch eher selten...schade eigentlich, oder?
Nun bin ich ja bekanntlich ein überzeugter Verweigerer jeglicher Literatur zu Erzähltheorien und hätte mir an sich dabei nichts weiter gedacht, wenn mich nicht eine Freundin ganz verblüfft angeschaut hätte. Originalzitat: "Im Präsens? Liest sich das nicht total komisch?"
Das war eine knifflige Frage, denn wenn ich der Meinung wäre, hätte ich's ja wohl nicht so geschrieben, oder?;)
Diese Reaktion hat mich aber darauf aufmerksam gemacht, dass es scheinbar eine lang-gehegte Debatte um die Erzählzeit gibt - ich verkneife mir jetzt mal den Link zur Google Suchhistorie, man gebe einfach "Erzählzeiten" oder "Narrationszeiten" ein und sehe sich die tausenden von Forumseinträgen an. Besonders oft gefragt: "Darf ich Erzählzeiten in einem Text variieren?"
Diese Frage stellt mir irgendwie die Nackenhaare auf, denn 1. ist "dürfen" kein Verb, dass in einem kreativen Kontext viel verloren hat (solange es nicht um Tierblut oder Eingeweide oder sowas geht...) und 2. wäre meine instinktive Antwort darauf: Warum zur Hölle nicht???
Wie bei so vielen Dingen kommt es auch beim Erzählzeitenwechsel doch nur darauf an, dass man einen Grund für sein Tun hat, oder?
Und ich muss sagen, dass die Präsens-Perspektive durchaus seinen Reiz hat - und ich kann auch die Theorie nicht unterstützt finden, dass Präsens-Konstruktionen irgendwie komplizierter oder verklausulierter sind...manchmal muss man nur den Imperfekt-Impuls unterdrücken, den man nach vielen Jahren vermutlich automatisch entwickelt!;)
Eine besondere Bruchstelle der aktuellen Diskussion sind übrigens Die Tribute von Panem, eine Serie, an der sich schriftstellerisch scheinbar viele Geister scheiden - ich habe erstaunlich viele Forumsfragen gefunden, die unbedingt wissen wollten, ob man sich an den "irritierenden Präsens-Stil" noch gewöhnt, weil ja die Story "an sich" total toll ist...
Und daher mal meine ganz dumme Frage: Ist das wirklich so irritierend? Ich persönlich kann das nämlich ü-ber-haupt nicht nachvollziehen - und bevor ich noch mehr Präsens-Geschichten zu Papier bringe, würde mich die Außensicht mal interessieren!;)
http://www.tine-schreibt.de/?p=1108
AntwortenLöschen:)
*g* Ja, so ähnlich hatte ich dann für mich auch argumentiert!
AntwortenLöschenIch will nicht sagen, dass Präsens-Erzählen zwangsläufig spannender ist, aber als Experiment fand ich das auf jeden Fall interessant.
Ich denke ich werde einfach dabeibleiben mehr aus dem Bauch zu entscheiden welche Erzählzeit für welche Geschichte gut klingt - darum geht es ja schließlich!;-)