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11.02.2014

How To: Patchwork-Bilder

Dieser How-To Post ist eigentlich etwas schwierig zu beginnen, denn eigentlich müsste der erste Schritt lauten: Man habe alte Bilder Zuhause rumliegen, die man irgendwann mal gemacht und dann vergessen hat...
Da ich aber davon ausgehe, dass sich die Grundidee auf viele Dinge übertragen lässt - zum Beispiel auf alte Poster, Kalenderblätter etc. etc., für die man nie im Leben einen Pinsel angefasst haben muss -  überspringen wir einfach mal diese Prämisse und tun so, als wäre das von Anfang an so geplant gewesen!;-)

Schritt 1: Die Idee
Die Grundidee für diese Bilderserie war irgendwann mal die Tatsache, dass ich ganz viel Malzeug geschenkt bekommen hatte und mal ausprobieren wollte, wie es sich damit arbeiten lässt. Klingt nicht sooo aufregend, ist es vermutlich auch nicht, aber wir wollen ja bei der Wahrheit bleiben, oder?
Um also die verschiedenen Vor- und Nachteile meiner damals neuen Farben auszuprobieren, habe ich erstmal ein Urlaubsfoto in eine Skizze umgesetzt, was ja so ziemlich immer am Anfang steht - und schon fast eigenständig als Bild durchgeht manchmal...;-)

Schritt 2: Multiplizieren
Diese Grundskizze ließ sich dann auf 2 verschiedene Untergründe übertragen - ich arbeite bei sowas eher pi-mal-Daumen, aber mit Pauspapier geht das wohl auch, wenn man vorsichtig ist (zu dicke Linien sehen unschön aus, es sei denn man integriert sie irgendwie in das fertige Bild). Für die beiden Bilder auf normalem Zeichenpapier habe ich einfach die Skizze und ein Blatt ans Fenster gehalten und ein paar Grunddetails übertragen, damit die Proportionen ungefähr gleich waren. Bei den 2 Bildern auf Aquarellpapier ging das leider nicht - wie man der Skizze noch ansieht, habe ich es sogar mit sehr dicken Bleistiftstrichen versucht, aber kein Gegenlicht kam durch das dicke Gewebepapier, also ist hier noch ein wenig mehr pi-mal-Daumen als sowieso schon.;-)
Das fertige Endprodukt kann man hier in Serie sehen:
- Bleistifte
- Buntstifte
- Aquarell-Stifte (wie Buntstifte, lassen sich aber mit Wasser "vermalen")
- Aquarell-Farbe
Wenn man mit Fotodrucken, Poster etc. arbeiten möchte, könnte man zum Beispiel mehrere Farbfilter-Varianten desselben Bildes drucken, das sieht sicher auch sehr interessant aus.

 Schritt 3: Ab hier Optional?
Eigentlich hatte die Idee damit ihren Zweck ja schon erfüllt und eiiigentlich kann man die Bildserie auch so schon für mehr oder minder fertig halten - große Kunst sieht sicher anders aus, aber eine Weile hing das in 4 einigermaßen gleichgroßen Rahmen auch bei uns an der Wand. Irgendwann war mir das aber zu langweilig, also sind Idee und Bilderbögen in der Mappe verschwunden und erst wieder aufgetaucht, als ich letztlich was ganz anderes gesucht habe.
Irgendwie dachte ich, muss doch aus dieser Uralt-Idee noch was anderes rauszuholen sein und rein zufällig fielen mir bei derselben Such- und Aurfräumaktion auch meine Origami-Schablonen in den Schoß - bis zum Patchwork-Bild war es da gedanklich nicht mehr weit!

Schritt 4: Schablonieren
Falls das noch kurz einer Erklärung bedarf: Mit Origami-Schablonen meine ich die vielen quadratischen Pappstücke, die ich mir irgendwann mal zurechtgeschnitten habe, um aus jeder Art von Papier (zum Beispiel Geschenkpapier) Origamifähige Stücke auszuscheiden, ohne immer messen zu müssen. Diese Schablonen haben sich nach und nach vervielfältigt und für dieses Projekt ist sogar noch eine dazugekommen - die in 5x5cm.
Um sich sowas schnell und einfach herzustellen, braucht man also eigentlich nicht mehr als ein bißchen Pappe, ein Lineal, eine Schere und für die Anwendung auf Papier ein Teppichmesser (meins ist schon ziemlich abgenutzt, da muss bald mal ein neues her...;-).

Schritt 5: Schweizer-Käse-Kunst
Man ahnt es vermutlich schon, wie jetzt die Ideen zusammenfinden, aber ich sage es trotzdem nochmal:
Zuerst habe ich alle Bilder auf ungefähr dieselbe Größe gestuzt, für das einheitliche Endergebnis. Dann nehme man eine Schablone, suche sich eine Stelle in einem Bild aus, löse diese vorsichtig(!) und präzise(!) aus dem Bild, suche sich ein anderes Bild aus, wiederhole den Vorgang an möglichst genau derselben Stelle und tausche die Quadrate gegeneinander aus.
Nach Belieben wiederholen!;-)

Schritt 6: Ein bißchen Frankenstein?
Je präzieser man so vorgeht, desto witziger sieht nacher das Endergebnis aus - mein Teppichmesser hat sich an dem dicken Aquarellpapier sehr schwer getan, diese Quadrate musste ich noch mit einer großen Nagelfeile nachbehandeln. Das funktioniert übrigens auch gut, wenn an den Schablonen noch kleine Kanten-Unebenheiten stören - Pappe raspeln macht nur ziemlich viel Dreck...;-)
Ich habe die Patchwork-Teile zuerstmal mit ein wenig Tesafilm fixiert, für den letzten Schliff empfehle ich aber das gegenkleben auf ein anderes Stück Papier, oder hier Aquarellpapier.
Warum habe ich das jetzt noch angemalt?
Ich war etwas skeptisch was meine eigene ruhige Hand beim Auslösen der Teile anging und rein-weiße Untergründe hätten die unebenen Kanten unschön betont - also ein bißchen Aquarellstifte und Wasser und schon fällts keinem mehr auf!:-)

Vor und nach dem Aufkleben habe ich wieder mal ein paar schwere Bücher bemüht - ein Glück, dass wir so viele haben...;-) - um die welligen Papiere und den Klebstoff schön platt zu drücken. Die kleine Katze hat allerdings nur Dekoeffekt, die ist viel leichter als so ein dickes Buch!;-) 


Die Farbgebung ist dabei ziemlich unwichtig, wobei ich glaube, dass man evt. auch Patchwork Bilder übereinander legen könnte - also ein "unversehrtes" Bild unten, eins oben und dann die Quadrate ein wenig versetzt wieder aufsetzen...
Ein andere Idee für ein anderes Mal!

Für heute bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden - nun muss sich nur noch ein Platz finden, wo man die kleinen Frankensteine aufhängen könnte...unsere Wohnung ist schon ziemlich voll und Rahmen sind mir auch ausgegangen...;-)

 

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