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25.11.2013

Josephine - Schon wieder ;-)

Ja ich weiß, ich hatte gerade erst eine Biographie zu diesem Leben vorgestellt, aber manchmal lohnt es sich eben, sich einem historischen Thema von verschiedenen Seiten zu nähern - außerdem wollte ich eine "zweite Meinung" zu meiner Feststellung einholen, dass die Romanumsetzung wohl ziemlich sentimentalisiert ist...;-)

Also habe ich beschlossen noch einmal ein Buch zum Thema heranzuziehen und habe mir aus den verfügbaren außerdem eines ausgesucht, dass einen Autoren vorweisen kann - ich bin zwar kein großer Freund der Gender Studies, aber ich denke manchmal stimmt es eben doch, dass Perspektive und Interpretation (die bekanntermaßen 80% der Darstellungen historischer Fakten ausmachen) von der eignen Position abhängen. Und Männer wie Frauen können nun einmal manchmal sehr verschiedene Positionen einnehmen, egal ob das nun an Erziehung, Veranlagung oder sonstwas liegt.;-)

Im direkten Vergleich muss ich allerdings sagen, würde ich das Buch von Carolly Erickson diesem hier vorziehen: Josephine geschrieben von Franz Herre


Zwar vermittelt das Buch von Franz Herre einen wissenschaftlicheren Eindruck, weil es sich die "novellisitischen" Passagen verkneift, die Ms Erickson so mag - aber leider wird dieser Eindruck (zumindest in meinem persönlichen Verständnis) durch die völlige Abwesenheit jeglicher Quellenbelege wieder zunichte gemacht.
Wenn ich also schon ein Buch lesen will, dass sich nicht mit Nachweisbarkeit belastet, kann ich auch das amüsanter geschriebene nehmen!;-)

Am Ende gibt uns der Autor aber zumindest eine Bibliographie an die Hand, deren zumeist französische Titel ich aber mit meinem Feld, Wald und Urlaubsfranzösisch wohl kaum heranziehen werde - und Nachweisbarkeit sieht auch anders aus, dass man eine Bibliographie erstellen kann, heißt immerhin noch lange nicht, dass man den ganzen Kram auch gelesen hat, wie jeder Student wohl wissen dürfte!

Insgesamt muss ich also festhalten, dass mein Wunsch nach Fußnoten elementar enttäuscht wurde - andererseits sind sich beide Autoren in ihren Basisfakten ziemlich einig, also muss ich wohl oder übel festhalten, dass mir die Romanbiogrpahie zwar gut gefällt, aber reine historische Fiktion ist...wieder eine Illusion weniger!;-)

Für das Buch an sich vergebe ich mal 3 von 5 Zuckerrohre - wer eine nicht zu lange Biographie lesen will und sich nicht an den fehlenden Belegen stört, ist hier sicher richtig.

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