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03.06.2014

Sabriel. Oder: Testballon lesen

Uuund...schon wieder keine Zwischenstände!;-)

Ich kriege es in diesem Leben noch hin den Post zu machen, keine Sorge, aber bis dahin schiebe ich schonmal mein nächstes Testballon-Buch nach: Sabriel von Garth Nix

Und wie der Zufall so will, lassen sich an diesem Buch gleich mehrere Aspekte erklären, die auch einen Einschlag zum nächsten Schreib-Post haben werden, aber jetzt erstmal kurz worum es geht:
Sabriel attends Wyverley Girls College in Ancelstierre (Nix's version of normal) and has recently graduated with runaway firsts in every subject. But her particular school has certain extra-curricular activities, like the learning of Magic, because of its proximity to the Wall which marks Ancelstierre's border with the Old Kingdom. Over the wall, life is very different and the use of magic is commonplace. Then, on the edge of death, Sabriel's father, Abhorson, sends her a cryptic message that means she must venture into the Old Kingdom and calm the storm that is brewing there, and which will surely multiply at her father's passing. Refusing to accept his fate, Sabriel inherits the tools of her father's trade and his name. Her new duty is to lay the disturbed dead back to rest with the help of seven powerful bells worn across the chest. Sabriel seeks her father's slayer in a mammoth journey that is hindered by dark magic, monsters-a-plenty and shadowy unsubstantial evils. 
Soviel erstmal zu den Basics - als erster Band einer Serie (abgeschlossener Spannungsbogen, eine Geschichte pro Buch) fällt die Story für mich glücklicherweise nicht unter Serielle Unfähigkeit und las sich ganz flüssig. Wie man weiß, habe ich scheinbar unüberwindbare Probleme mit mehrbändigen Büchern, da muss man also schonmal die Möglichkeit einkalkulieren, dass ich über Band 1 gar nicht hinauskomme - und warum sich dann gleich den ganzen Schuber kaufen??;-)
Aber erstmal der Reihe nach:

1. Die Macht des Covers
Wie ich auch schon mehrfach erwähnte, lese ich eigentlich keine Fantasy und in diesem Fall habe ich wieder mal festgestellt, dass das auch oft an den gruuuseligen Klischee-Covern liegt, die man diesen armen Büchern mit auf den Weg gibt...Das Cover oben, das auch meine Taschenbuchausgabe ziert, gefällt mir zu Beispiel sehr gut und fängt einige Aspekte der Geschichte ganz nett ein. Aber was man zuerst findet, wenn man nach dem Titel bei Amazon sucht, sind leider diese Kinderbuch-Fanatasy-Cover und ganz ehrlich...hätte man mir sowas unter die Nase gehalten, hätte ich das niemals auch nur angefangen das Buch zu lesen...eine wichtige Lektion, die ich mir für das Elysion Cover merken werde!;-)

2. F****ing Names
Meine persönliche Nemesis als Schriftsteller ist leider die Namenssuche - Schreibblockaden habe ich so noch nie als schlimm wahrgenommen (ich verdiene ja auch mein Geld nicht damit;-), aber an so manchem Namen verzweifle ich heute noch, wenn Geschichten seit 10 Jahren fertig sind...Insofern war Fantasy natürlich genau die falsche Entscheidung, weil sich das Problem multipliziert: Figuren, Städte, Wälder, Flüsse, Viecher...argh!;-)
Aber Sabriel gibt mir Hoffnung, denn hier heißt die Titelfigur Abhorsen - oder auch The Abhorsen, weil es gleichzeitig eine Art Titel ist - was einer der dämlichsten Namen ist, die ich je gehört habe. Und ich mochte das Buch trotzdem, also kann es zum Glück nicht so schlimm sein!!;-)
Und ich hatte mit dem GöGa großen Spaß daran mir auszudenken was "abhorsen" so sein könnte - wie abrocken, aber auf Ponys und ähnliche dumme Ideen kamen da ans Tageslicht gekrochen...;-)

3. Mal was anders machen
Ich habe bei diesem Buch einiges gelernt, was das Schreiben von Magie angeht - dazu dann irgendwann mehr - denn hier geht es vor allem darum wie Magie funktioniert. Der Autor macht sich sehr viel Mühe herauszustellen wie irgendwelche Effekte erzeugt und kontrolliert werden, da wedelt keiner mit einem Stab und dann klappt das schon, nein, es ist wirkliche harte mentale Arbeit und kann auch schief gehen. Natürlich gibt es das auch ähnlich in anderer Form schon - bei Harry kann so ein Zauberspruch auch schonmal daneben gehen - aber mir gefiel die Idee, dass sich alle Magie quasi auf 6 Zeichen reduzieren lässt und was man damit macht, kommt nur darauf an wie man sie visualisiert, spricht, denkt, pfeift, kombiniert und benutzt. Außerdem sind diese Passagen auch sehr gut geschrieben, das will man ja nochmal anmerken!;-)
Überhaupt benüht sich das Buch manche Dinge anders zu machen, was an sich ja schon symphatisch ist - ein Necromancer mit Glocken-Bandoleer statt Schaufel ist schonmal ein guter Start, die Konzeption des Totenreiches gefiel mir auch sehr gut und nicht zuletzt hatte ich meine reine Freude daran, dass die Hauptfiguren eigentlich 90% der Geschichte lang haarscharf am körperlichen Zusammenbruch agieren. Wenn es eine Anti-these zum Elfenposing braucht, dann hat man sie hier wohl gefunden!;-)
Da war die "Ohhh Realität trifft Fantasy" Idee, die alle so loben eigentlich schon das Langweiligste, das kann man bei Gaiman auch haben. Der Love-Interest-Plot hat mich auch ein wenig an Stardust erinnert, wo wir schon dabei sind - niedlich, aber unaufdringlich, so wie ich es mag.;-)

Ich denke die nächsten Bücher werden also nachfolgen - den abschließenden Post dann nach Ende der Serie, ich versuche ja auch immer noch Hunger Games fertig zu lesen und habe auch noch ein anderes "Junged-Serie-Testballon-Buch" auf dem Stapel...*sfz*
Es kann sich nur noch um Jahre handeln!;-)

Bis dahin vergebe ich mal verdiente 4 von 5 Katzenhalsbändern für eine sehr brauchbare Entspannungslektüre - passt perfekt zum Strandtuch und der Sommerurlaub kommt bestimmt!;-)

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