Ja, ich lese wieder mal im Schneckentempo, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und irgendwann kommt man ja dann doch immer an.
Insofern ja eigentlich gar nicht unklug sich auf Kurzgeschichten zu werfen, von denen kann man sich immer vorm Schlafengehen eine gemütlich vornehmen und dann immer noch genug Heiah abgreifen, um am nächsten Tag trotz Allergietabletten nicht den Walking Dead beizutreten.;-)
Eis und Dampf ist dabei nicht nur aus dem Grund interessant, das die Geschichten eine Alternate-Reality weiter ausbauen, die mir schon im Original gut gefiel, sondern es ist auch eine Steampunk Anthologie finanziert durch Crowd Funding.
In irgendeiner Diskussion über das Für und Wider von Selbstverlag stolperte ich mal über das Argument, dass man sich ja nicht fühlen kann, als ob man es "geschafft" hätte, wenn man nicht durch den Auswahlprozess eines Verlages gekommen ist. Dieses Sentiment war mir fremd auf viele verschiedene Arten und Weisen, schon angefangen bei dem Punkt, dass ich keine Validierung von Außen brauche, um Spaß am Schreiben zu haben oder irgendwas gut zu finden, was ich tue, aber was noch viel wichtiger ist: Ich bin von einem tiefen Mißtrauen durchdrungen, was die "Türwächter" Funktion von Verlagen angeht.
Die etlichen Absagen, die spätere Bestseller einstecken müssen, wäre da so ein Argument meinerseits, aber lass uns das nicht weiter ausbauen, sonst kommt nur wieder ein Rant dabei raus.;-)
Festzuhalten sei einfach, dass ich es großartig finde, dass es heutzutage die Möglichkeit gibt sich über das Internet direkt an eine Fangemeinschaft zu wenden und einfach mal zu fragen: "Wir haben da eine Idee, wollt ihr das kaufen?" ohne sich mit irgendwelchen Pfortenbiestern jeglicher Art herumschlagen zu müssen!
Was das Buch selber angeht, muss ich mal wieder mit dem Punkt anfangen: Ich liebe das Cover! Hat mir dem literarischen Inhalt mal wieder nichts zu tun, aber muss trotzdem mal gesagt werden.:-)
Die Idee eine Welt in Zusammenarbeit mit anderen Autoren weiter auszubauen, gefällt mir außerdem sehr gut - ich hatte die Unterhaltung gerade erst zu Elysion, es kommt einem so wie Verschwendung vor eine ganze Welt zu denken, um dann nur eine Geschichte drin spielen zu lassen.;-)
Prinzipiell ist die "Bewertung" von Anthologien - schon gar wenn jede Geschichte einen anderen Autor hat - sowieso schwierig, also habe ich mir einfach mal überlegt eine Lieblingsgeschichte zu küren. Lange, lange Zeit lag Das Aegyptische Axiom dabei vorne, ich mag Kurzgeschichten, die sich nicht wie Kurzgeschichten anfühlen - dann wurde ich aber von der Auflösung und der Boy-Meets-Girl Abkürzung so überrannt, dass ich etwas desorientiert zurückbleiben musste mit so einem großen "huh?" über meinem Kopf. Nur eine persönliche Erfahrung natürlich, aber ausschlaggebend dafür, dass meine Lieblingsgeschichte dann doch Der Gipfel geworden ist - die Spy vs. Spy Dynamik ist wunderbar und die Beschreibungen von Wäldern & Gebirge im Winter hat es mir seit Elysion auch angetan, da kann man sooo viel Schönes machen!;-)
Man muss sich (finde ich) ein wenig einlesen, wenn man Die zerbrochene Puppe nicht kennt und/oder nicht soviel Ahnung von Steampunk und anhängiger Technik hat, aber wer in das Genre mal reinschnuppern will oder sich einfach an Alternative History erfreut, der ist hier auch als (noch) nicht Genre-Insider gut aufgehoben und das ist doch jeden Tag 4,5 von 5 Schiffsschrauben wert!;-)
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