Ich weiß, ich weiß, es ist sehr spät im Jahr, wir sind alle schon halb auf unsere Food-Koma-Feiertage eingestellt und das Letzte, über das wir jetzt sprechen wollen, sind schreckliche Katastrophen ... aber vielleicht sollte man grade wenn alles so gemütlich und besinnlich ist, mal drüber nachdenken, ob es nicht doch einfach besser wäre Billionaire zu essen? Das hätte in diesen beiden Fällen einiges besser gemacht.^^
Fangen wir mal mit The OceanGate Disaster an dem Fall, der nicht ganz so lange her ist - kennen wird man sicherlich beide - und der auch mehr in die Problematik von 1st World Problems reinspielt. Denn wie uns in der Doku über die Implosion der Titan mehr als klar wird, hätte dieser Unfall verhindert werden können, wenn nicht zuviele Menschen immer wieder auf "Visionäre Macher-Typen" reinfallen würden, die in ihren Delusions of Grandeur der Meinung sind reine Willenskraft besiegt alles. In diesem Fall auch die Gesetze der Physik.
Natürlich spielt auch hier eine gewisse Geldgier rein - wir verkaufen Tickets and Millionäre und Influencer - aber ich bin beinahe überzeugt, dass das Geld nur nebensächlich war. Dieser CEO (ja, er hat einen Namen, I don't care) war einfach verliebt in seine Idee ein Pioneer zu sein - und nachdem er für die NASA nicht genug drauf hatte, musste es eben die Tiefsee sein, ohne Rücksicht auf Verluste. Das sind die Leute, die unsere Welt kontrollieren, wenn wir ehrlich sind. Nicht mal die Scrooge-Typen, die einfach "nur" Geld raffen wollen (das wäre vielleicht einfacher einzuschätzen?), sondern die, die auch noch vergöttert werden wollen für ihre Ideen, ohne sich in irgendeiner Weise darum zu scheren, ob diese Ideen machbar sind.
Und hier ist der Kicker, den jeder Kreativmensch kennt: Ideen sind billig. Wir haben alle großartige Ideen. Du bist nicht special, wenn du eine tolle Idee hast. Du wirst eventuell special, wenn du die Arbeit, den Schweiß, die Tränen investierst, um diese Idee umzusetzen - und wenn man diesen Schritt überspringt, sterben in diesem Fall Menschen.
Die Doku beschäftigt sich nur sehr am Rande mit dem "warum suchen wir den ganzen Ozean nach 6 Leuten ab, keinen würde das interessieren, wären die nicht reich" Diskurs, was ich verstehen kann. Ich kann auch verstehen, dass es ein Diskurs ist, der vielleicht geführt werden muss. Aber egal ob man jetzt "traurig" sein muss, wenn 6 reiche Leute sterben, die freiwillig in diese schwimmende Todesfalle eingestiegen sind - eines der Opfer war erst 17 und spätestens da wird es für mich unnötig unschön. Dieser arme Junge - egal wie reich er war - hatte es einfach nicht verdient sein Leben zu verlieren, nur weil irgendein CEO nicht einsehen konnte, dass seine großartige Idee nichts wert ist.Und wer nach dieser Doku noch nicht deprimiert genug ist, kann sich noch Grenfell Uncovered geben - aber bitte nur, wenn ihr genug sanity points übrig habt, denn es geht um einen massiven Gebäudebrand mit Dutzenden Opfern und diese Doku wird sehr schnell, sehr düster!Ich hätte evtl. nicht beide in kurzer Folge schauen sollen, denn die Bodycams, die Notrufe, die Momentaufnahmen von social media sind heftig - sterbende Kinder inklusive, also nehmt mich bitte erst, wenn ich sage: Es ist eine wichtige Geschichte darüber, wie Gier und Ignoranz im Sozialwesen - oder im menschlichen Zusammenleben überhaupt - schreckliche Konsequenzen haben können. Aber es ist nicht schön und es muss vielleicht so drastisch sein, damit genug Leute genug Motivation finden etwas zu unternehmen - was nicht heißt, dass man nicht auf sich achtgeben sollte. Also watch with care!

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