Ich habe es ja schon erwähnt und ich muss leider dabei bleiben: Mehrteilige Bücher stellen mich vor Probleme, zumindest dann, wenn sie nicht als mehrteilige Bücher angelegt sind...
Das mag erstmal wirr klingen, erklärt sich aber relativ einfach: Es gibt Bücherserien, die eine fortlaufende Rahmenhadlung erzählen (Harry Potter), oder mehrere Geschichten, die sich "zufällig" um dieselben Hauptfiguren drehen (Vampire Chronicles) - und dann gibt es Buchserien, die eigentlich eine fortlaufende Geschichte erzählen und nur deswegen nicht ein Buch sind, weil ein 3000Seiten Paperback schlecht zu verkaufen ist. Letztere machen mir einfach keinen Spaß, denn meistens vergeht schon das erste Buch, bevor die eigentliche Haupthandlung überhaupt in Schwung gekommen ist und so finde ich mich einfach immer wieder unfähig sowas wie Lord of the Rings oder Otherland wirklich durchzuhalten...
Manchmal gibt es allerdings Mischformen des seriellen Erzählens - zum Beispiel wenn eine Rahmenhandlung zwar theoretisch existiert, aber so unglaublich schwammig und weit gefasst ist, dass man sie auch eigentlich ignorieren kann.;)
So einen Fall haben wir bei Kai Meyers Alchimistin und der dazugehörigen Fortsetzung.
Auch wenn das jetzt negativer klingt, als es gemeint ist, aber das spannenste an dieser Buchreihe ist fast die interessante Prozession verschiedener Auflagen und Coverdesigns...
Ich habe noch die "alten" Cover mit den Gemälden, dann gibt es die Auflage aus der "wir versuchen mal alles auf Dan Brown zu trimmen" Trash-Cover Zeit, die "neuen" Cover rechts und links und die dazugehörige Hörspiel-Auflage, die verglichen mit den Vorstufen tatsächlich ganz nett gemacht sind, wenn auch immer noch zu Fantasy-Trashig für meinen Geschmack.;)
Man kann hier also schön sehen, was ich meinte mit: Ich könnte nicht damit leben, wenn irgendein Verlag beschließt, dass mein Buch jetzt einen neuen Titel und ein Dan Brown Cover bekommt, nur weil sich das grade gut verkauft. Macht das das Buch schlechter? Nicht wirklich, aber es mindert so Leid mir das tut, ein wenig meinen Respekt vor dem Autor.
Literarisch lässt sich sagen, dass die beiden Bücher als Ferienlektüre durchaus brauchbar sind. Einige stilistische Ausrutscher ins Fantasy-Melodrama sind zu verzeihen und an tiefsinniger Charakterpsychologie hapert es ein wenig (die Hautpmotivation der Figuren ist oft sowas wie "Ich bin eben neugierig" was jeder Spielleiter übersetzen würde mit "Es ist eben aus dramatischen Gründen notwendig";), aber Hintergrundinfo, Mythologie und Geographie sind solide recherchiert und die Geschichte ist spannend entwickelt, wenn man sich darauf einlässt.
Wir haben hier also vor uns das literarische Equivalent zum Action-Blockbuster - spannend, mitreißend, mit überzeugenden Bildern, aber nicht besonders tiefsinnig und mit kleinen technischen Mängeln. Dafür kann man mit Überzeugung 3 von 5 Herbarien vergeben!
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