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20.05.2012

Game of Shadows. Oder: Wie man eine Metapher strapaziert.;)

Ich habe es schon öfter gesagt und ich sage es nochmal offiziell: 3D Kino ist die unnötigste Erfindung des ganzen Jahrhunderts! (Ja, das Jahrhundert ist noch ziemlich jung, aber ich bin da ziemlich zuversichtlich!^^)
Prinzipiell würde es mich nicht stören, dass es seit der Einführung dieser völlig überbewerteten Spielerei noch mehr schlechte Filme gibt, als sowieso schon - man kann sich scheinbar darauf verlassen, dass es für einen neuen "Blockbuster" völlig ausreicht die ältesten Plotlines der Geschichte auszugraben, solange man nur viele 3D Effekte einbaut.
Was mich allerdings sehr stört, ist die Tatsache, dass es mir nicht gestattet wird auf diesen ganzen Schnick-Schnack zu verzichten und trotzdem Filme im Kino anzusehen, da die Aachner Kinos sich scheinbar verschworen haben nur noch 3D Versionen einzukaufen.
Die einzige Wahlmöglichkeit, die mir da also bleibt, ist einen unmöglichen Preis zu zahlen und mir hinter der tollen 3D Brille Kopfschmerzen zu holen - oder mehr als 5Monate auf den DVD Release zu warten.

So geschehen mit Game of Shadows, das tatsächlich nun endlich mal auf DVD zu leihen ist - Kinostart war kurz vor Weihnachten, man könnte das für eine etwas übertriebene Wartezeit halten...

Nach dieser langen Vorrede - hat sich das Warten den nun gelohnt?
Sicherlich!:)
 Der zweite Sherlock Holmes setzt in Vielem genau da an, wo der erste Film aufgehört hat: Die Charakter-Dynamik und "altes Ehepaar" Feeling der Haupthelden ist einfach niedlich, auch wenn die weiblichen Hauptrollen immer noch ziemlich überflüssig bleiben (bei Mary Watson haben sie sich ein wenig mehr Mühe gegeben, aber auch nur ein wenig;). Mein ganze persönlicher Höhepunkt *haha* muss natürlich Stephen Fry sein, der einen sehr...interessanten Mycroft gibt, vor allem wenn man gerade noch die BBC Version vor Augen hatte!;)
 Aber auch was die Ausführung des Super-Bösewichts angeht, hat sich die Kino Version wieder ein wenig mehr an die Vorlage angenähert - wer hätte gedacht, dass so ein völlig langweiliger Universitäts-Dozent so ein böser Bube sein kann.;)

Der einzige Punkt, der leider nicht an den ersten Film anknüpft, ist aber dummerweise der irgendwie Wichtigste: Die Story. Hier hätte man sich etwas mehr Zeit nehmen können auf die Vorgeschichte zurückzuverweisen - immerhin ist Moriarty auch im ersten Film schon eine Art "graue Eminenz", was allerdings nicht wieder aufgegriffen wird. Wir steigen in den zweiten Film ein, als es einfach mal ganz klar ist, dass Holmes den super-mega-bösen Plan schon durchschaut hat und dann geht plötzlich alles ganz schnell und schon ruckelt die Story von einer Location zur nächsten. Das Erzählpacing lässt hier stark zu wünschen übrig, auch wenn es klar ist, dass man die Storyline wohl mehr oder minder "absichtlich" vernachlässigt hat, um sich mehr auf das Alte Ehepaar und das Mastermind-Duell zu konzentrieren.

Ich finde das ein wenig schade, man kann auch interessante Charaktere beschreiben und ein mehr oder minder klischeehaftes Mastermind-Game darstellen UND sich trotzdem die Mühe machen seine Story vernünftig zu strukturieren.

Mit diesem kleinen Abzug für suboptimales Pacing, dem immer noch aktuellen Frauen-Abzug, aber dem goldenen Gummipunkt für Mycroft und Moriarty kann ich aber trotzdem überzeugte 4 von 5 Sauerstofftanks vergeben - es ist mir ja meistens durchaus bewusst, dass ich auf hohem Niveau nörgle!;)

2 Kommentare:

  1. Dem 3d kann man abhelfen ;-)

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  2. Ja, die Dinger kenne ich!
    Ich glaube aber selbst wenn ich die schon trage, wenn ich am Ticketschalter stehe, wird mir das Kino nicht die unverschämten 3D Preise erlassen...Alles Mist!!!;-)

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Vielen Dank!