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10.08.2015

In Bremerhaven

Die Autorin Karen Blixen hat angeblich mal gesagt, dass Salzwasser ein Allheilmittel ist, entweder in Form von Schweiß, Tränen, oder der See.
Ich würde mir nie anmaßen diese Weisheit in Frage zu stellen, und unser Urlaub am Meer diesen Sommer hatte zumindest eine Menge Meerwasser und Schweiß und glücklicherweise keinerlei Tränen zu bieten.;-)

Viele Freunde und Bekannte haben uns vor unserem Trip nach Bremerhaven irgendwie viel Spaß am Strand gewünscht, oder beim Muschel suchen, Schwimmen oder so - "leider" muss ich sagen, dass wir nicht mal Schwimmsachen eingepackt haben, denn irgendwie kam mir eine Hafenstadt nicht so als der perfekte "Strandurlaub" Resort vor - in Hamburg (wo wir übrigens auf dem Rückweg auch noch vorbei geschaut haben) würde man ja auch nicht ins Wasser springen, oder?;-)

Der typische Strandurlaub ist aber auch glücklicherweise nicht so mein Ding, ein bißchen spazieren am Meer ist zwar nett, aber auf Dauer ein bißchen zu langweilig - also hier mal eine kurze Liste von Dingen, die man in Bremerhaven so unternehmen kann und die wir für gut befunden haben!;-)

Schaufenster Fischerreihafen
Der "alte Hafen" wird derzeit ziemlich aufwendig modernisiert, vor allem, weil es inzwischen eigentlich keine Fischerei mehr gibt und man sich in Bremerhaven daher der Forschung und der Grünen Energie verschreiben will. Eine kleine Rundfahrt duchr den Hafen war trotzdem sehr nett, die großen Schleusenanlagen, Trockendocks etc. sind sehr beeindruckend und über Schiffsmarkierungen und Seefahrerlatein haben wir auch ein wenig was gelernt, trotz des "früher war alles besser" Laments unseres Kapitäns - auf Dauer ein wenig ermüdent, aber wenigstens mit friesischem Akzent vorgetragen.;-)

Stadtzentrum Bremerhaven
In der Innenstadt soll man scheinbar hauptsächlich Geld ausgeben, zumindest liegen direkt am Deich gleich mehr Restaurants, als man in einer Woche testen kann - auch auf diesem Schiff kann man heute nur noch schlemmen statt fischen - sondern auch 2 große Einkaufszentren + die Einkaufsstrasse. Ein bißchen mehr Geld als geplant haben wir da schon ausgegeben (es gab einen Schottland-Laden...), auch wenn Shoppen nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört - aber die Temperaturen machten es leider notwendig noch ein paar frische T-Shirts und Socken nachzurüsten...;-)

Zoo am Meer
Da ist eigentlich drin was drauf steht - der Zoo ist recht überschaubar (und das sage ich als Aachener, mit dem winzigen Euregiozoo vor der Tür), und großteilig gibt es hier Eisbären, Robben, Pinguine, was man halt so in Wassernähe erwartet + ein neues Nordseeaquarium für die Unterwasser-Perspektiven. Aber die Aussicht von Gehegen direkt am Wasser ist schon nett und teuer ist der Mini-Ausflug auch nicht wirklich. Kurzum ein neuer Zoo auf unserer Liste.;-)

Klimahaus
Wir hatten tatsächlich mehrere "Regen-Pläne" für Besichtigungen Indoor, das Wetter in der Woche vor unserem Urlaub legte das nahe - aber am Ende haben wir nur das Klimahaus angeschaut und müssen das Schiffsmuseum oder auch das Auswandererhaus dann ein andermal besichtigen. Für einen regnerischen Nachmittag ist man aber auch hier gut ausgelastet, die "Reise" entlang des 8. Längengrads durch 8 verschiedene Klimazonen fühlt sich auch körperlich ein wenig nach Weltreise an. Zumindest haben wir einige wirklich nützliche Dinge gelernt:
1. Ich könnte nicht in der Wüste leben.
2. Ich könnte *wirklich* nicht im Dschungel leben.
3. -6Grad in der Antarktis ist im Vergleich eine angenehme Sommertemperatur.;-)
Wenn man sich an den aufwendigen Ausstellungsräumen zu Sardinien, Schweiz, Samoa, Niger und und und satt gesehen hat, gibt es auch noch weniger Showlastige Teile des Museums für Erwachsene, eine ausführliche Wettershow, eine Klimawandel Ausstellung und einen Themenschwerpunkt Grüne Energien. Ich war allerdings von den 40Grad mit 80% Luftfeuchtigkeit in Kamerun ein wenig geschlaucht (selbst nach der Antarktis Schockfrostung), daher muss ich leider zugeben, dass ich immer noch kein Experte für Windkraft bin - trotzdem macht das Spaß, sollte man mal mitgenommen haben!

Helgoland
Jeden Tag kann man einen 10Stunden Trip nach Helgoland unternehmen, der angeblich einzigen deutschen "Hochsee" Insel, wobei das auch wieder nicht stimmt, wie wir gleich mal gelernt haben, weil richtig Hochsee ist es eigentlich nicht. Trotzdem kann man Duty Free einkaufen, wenn man das denn möchte.;-) 10Stunden klingt dabei ziemlich lange für eine Insel auf deren Rundlauf-Weg man so ca. 3-4Km lang unterwegs ist, aber Boote sind nicht so fix, also fährt man insgesamt 6 Stunden auf der Fähre mit marginal mehr Komfort als in einem Bus (Plastikbänke, aber immerhin mit Café an Bord;-) und wenn man Pech hat ziemlich Seegang auf dem Weg-Drittel, das man tatsächlich auf offener See und nicht auf der Weser verbringt. An Deck lässt sich das Geschlingere aber zum Glück aushalten, auch wenn das Umschiffen auf die kleinen Nussschalen-Boote für die Hafen-Einschiffung ein bißchen was von Abenteuer hat, für Menschen wie mich, die ohne Seemansbeine und mit wenig Gleichgewicht geboren wurden.;-)
Die Feuerfelsen und das Vogelschutzgebiet sind aber trotzdem einen Ausflug wert, auch wenn ich etwas froh bin, dass man auf den Fotos nicht erkennt wie sehr es da überall nach Guano stinkt, wenn 100.000 Vögel brüten...aber man kann nicht alles haben.;-)

Containerhafen & Seehunde in freier Wildbahn
Im Gegensatz zum Fischereihafen, wo nicht mehr gefischt wird, wird im Containerhafen immer noch Containert - und eine kleine Rundfahrt zu den Überseeterminals ist nicht teuer und man kann sich diese ganze Tetris-Maschinerie mal von Nahem ansehen (und gleich mal das neu erworbene Wissen über Schifsmarkierungen testen;-). Ein paar Seehunde in freier Wildbahn haben wir auch gesehen, allerdings sollte man da nicht zu viel erwarten, denn a) schlafen Tiere viel und ständig und b) halten sich die Fähren lobenswert fern genug, um die Schlafmützen nicht zu stören.;-) Zum Zoo am Meer gehört allerdings auch eine Heuler-Station weiter draußen, die man besichtigen kann. Kleine knuffige Seehundbabys sind bestimmt einen Ausflug wert.;-)

Für unseren Abstecher nach HH hat uns das gute Wetter dann leider im Stich gelassen, aber mit der Fress-Technik - jedes Mal, wenn der Regen stärker wird in das nächste Café oder Restaurant abbiegen;-) - haben wir auch da noch einen netten Tag verbringen können.
Hätte uns die Bahn dann nicht mit 2Std Verspätung nach Hause gefahren, wäre es beinahe ein entspannter Urlaubsausklang gewesen, aber auch hier man kann wie immer wohl nicht alles haben.;-)
Alle Fotos von See, Schiff und Meer, gibt es hier.

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