Manche Menschen schaffen es ja 1 Buch zu kaufen und damit zufrieden zu sein, aber wenn man (wie) ich ist, dann sind Tudor-Biographien wie Kartoffelchips und wo eine ist, kommt sicher bald die nächste hinterher. ;-) Vor allem, wenn man mir nach ungefähr 15 Jahren Obsession verspricht nochmal was komplett Neues zu erzählen.
Ob das so geklappt hat, besprechen wir dann gleich, erstmal worum geht es in: Elizabeth. The Forgotten Years geschrieben von John Guy, gesprochen von Alex Jennings
History has pictured Elizabeth I as Gloriana, an icon of strength and power - and has focused on the early years of her reign. But in 1583, when Elizabeth is 50, there is relentless plotting among her courtiers - and still to come is the Spanish Armada and the execution of Mary, Queen of Scots.
We have not, until now, had the full picture. This gripping and vivid portrait of her life and times - often told in her own words (and including details such as her love of chess and marzipan) - reveals a woman who was insecure, human ('You know I am no morning woman'), and unpopular even with the men who fought for her. This is the real Elizabeth, for the first time.
Meine Beobachtungen zum Buch sind recht überschaubar und lassen sich ganz gut unter "Nein, aber" zusamenfassen. Meint, würde ich der vollmundigen Behauptung zustimmen, dass hier zum ersten Mal die echte Elisabeth erzählt wird? Hmmneeh. Also, nur weil du am Glorienschein des Elisabethanischen Zeitalters kratzt und mal darauf hinweist, dass die gute Lizzie - ganz im Sinne ihres Vaters - eigentlich vor allem sich selbst mochte und ihr das liebe Volk nur solange nicht komplett egal war, wie es ihr irgendwie genützt hat, hast du jetzt nicht das Rad neu erfunden. Soweit waren wir in Sachbuch und Roman durchaus schon, grauschattierte Charaktere und so. ;-)
ABER (und es ist ein wichtiges Aber!) worin ich dem Autoren uneingeschränkt zustimme, ist die Tatsache, dass die "Armada-Jahre" in vielen Biographien arg zu kurz kommen. Da springen wir von der schwierigen Jugend, über die Heiratsspirenzchen zum Tillbury-Speech, Gloriana, ewige Ikone, fertig.
Und das bedingt unter anderem, dass die lange und schwierige Beziehung mit Essex beispielsweise immer sehr abrupt endet, so als hätte er sich 1 oder 2 unverzeihliche Fehltritte geleistet und wäre dann sofort auf dem Block gelandet - inklusive eines Putschversuchs/Nervenzusammenbruchs/Manweißesnichtgenau. Hier kann man zumindest mal in Ruhe nachvollziehen über wieviele Jahre diese On-Off-Chose sich tatsächlich zog und dass keiner der beiden so mental derangiert war, wie die Cliffnotes-Versionen oft vermuten lassen (oder zumindest nicht so plötzlich von 0 auf Katastrophe).
Bin ich also der Ansicht, dass der Autor durchaus geschafft hat, was er wollte - vollmundige Versprchen im Klappentext außen vorgelassen? Absolut. Und das muss schon 4,5 von 5 Schminktiegel wert sein, no?
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