Ich brauchte in meinem verlängerten Lazarett im Winter ein paar comfort reads und dieses Buch wurde mir als cozy fantasy beschrieben - und nachdem wir ja mit cozy sci-fi schon einige gute Erfahrungen gemacht haben, warum nicht? ;-)
Nachdem ich das Buch konsumierte, würde ich die Genrebeschreibung eher defitiv in "Romance mit Magiekram" stecken, aber dazu gleich, erstmal was sagt uns der Klappentext worum es geht in:
The Very Secret Society of Irregular Witches geschrieben von Sangu Mandanna, gesprochen von Samara MacLaren?
A warm and uplifting novel about an isolated witch whose opportunity to embrace a quirky new family—and a new love—changes the course of her life.
As one of the few witches in Britain, Mika Moon knows she has to hide her magic, keep her head down, and stay away from other witches so their powers don’t mingle and draw attention. And as an orphan who lost her parents at a young age and was raised by strangers, she’s used to being alone and she follows the rules...with one exception: an online account, where she posts videos "pretending" to be a witch. She thinks no one will take it seriously.
But someone does. An unexpected message arrives, begging her to travel to the remote and mysterious Nowhere House to teach three young witches how to control their magic. It breaks all of the rules, but Mika goes anyway, and is immediately tangled up in the lives and secrets of not only her three charges, but also an absent archaeologist, a retired actor, two long-suffering caretakers, and…Jamie. The handsome and prickly librarian of Nowhere House would do anything to protect the children, and as far as he’s concerned, a stranger like Mika is a threat. An irritatingly appealing threat.
As Mika begins to find her place at Nowhere House, the thought of belonging somewhere begins to feel like a real possibility. But magic isn't the only danger in the world, and when a threat comes knocking at their door, Mika will need to decide whether to risk everything to protect a found family she didn’t know she was looking for.....
Darf ich kurz zwei Dinge zu dieser Covergestaltung anmerken, die mich anticken, auch wenn sie überhaupt nichts mit dem Buch an sich zu tun haben? Ich bin kein großer Fan dieser Cartoonfiguren-Cover (auch gezeichnete Menschen auf Covern gefallen mir nicht, #nosurprise ;-), aber sie sind recht verbreitet in Romance, soweit ich weiß, von daher setzt es vermutlich die richtigen Erwartungshaltungen. ABER, es nervt mich immer, wenn ein Verlag zu knauserig ist, ein vernünftiges Hörbuch-Cover zu gestalten. Und nein, dazu schneidet man nicht ein rechteckiges Cover einfach quadratisch ab, es fließt Zeit und Arbeit für Grafikdesigner:innen in die Aufgabe eine Komposition von einem Format auf's andere zu übertragen und es lohnt sich, DENN in dieser "wir pappen einfach einen bunten Hintergrund hinter der E-Book Cover" Lösung kann man in der Internet-verbreiteten Thumbnail Größe kaum noch was erkennen und das sollte NICHT der Zweck deines Covers sein.^^
Und was sind diese 5 Punkte am Ende vom Klappentext? Sind ... nicht schon klischeehaft genug?! Ok, ich hör auf zu motzen, aber ehrlich, haut mich, sollte ich irgendwann nochmal ... in Klappentexten verwenden, ich hasse es inzwischen mit einer Intensität, die ich mir rational kaum erklären kann. ;-)
Anyway, wie war denn nun das Buch? *endlich*
Also, wie man am Klappentext schon bemerken kann, gehen die Themen dieses Buches ein wenig über ein simples "Boy meets Girl" hinaus. Es geht um Trauma, Kindheit, Found Family und was es braucht, damit wir uns Zuhause fühlen. Nur nimmt die Romance soviel Plot-Zeit ein, dass es für mich trotzdem ein Romance-Buch ist (#sorrynotsorry;-), denn für einen Sub-Plot unter vielen ist das "oh sie mögen sich am Anfang nicht, aber er ist so attraktiv und sie ist sonnig und er is grumpy" Trope doch ein wenig zu stark.
Ich hab persönlich nichts gegen sunshine & grumpy, ich hätte es lustiger gefunden, wenn es genderswapped gewesen wäre, aber das liegt daran, dass ich eine zynische alte Frau bin und lieber sarkastische Protagonistinnen lese, in denen ich mich wiederfinde. So ehrlich muss man sein, no? ;-)
Found Family dagegen ist wie man weiß mein absolutes Lieblingstrope ever, von daher bin ich hier schon gut aufgehoben gewesen. Mein einziger Beschwerdepunkt ist nur, dass ich mir gewünscht hätte, die Erzählung hätte mir weniger oft erklärt wie ganz genau diese neue Situation total zum Trauma unserer Protagonistin passt ... ich meine ja, offensichtlich, es ist eine fiktive Geschichte in der die Autorin natürlich dafür gesorgt hat, dass die Situation und das Trauma der Hauptfigur was miteinander zu tun haben, duh...? An sich also, so far so unremarkable, aber wenn mir so gar kein Subtext gegönnt wird, sondern immer im Text darauf hingewiesen wird "sie fühlte sich immer zu wenig, sie war nie irgendwo angekommen, die Menschen aktzeptierten sie nie wie sie war blablabla" wenn ein "hey und hier ist das anders!" Plotpunkt anstand, fühle ich mich ein wenig bevormundet und mit Übererklärung erstickt.
I get it (denke ich?), in meinen Beta-Runden (oder bei Leser:innen-Feedback allgemein) bin ich auch immer wieder erstaunt über welche Infos, von denen ich *weiß*, dass sie im Text stehen, Menschen einfach hinweglesen, ohne dass sie irgendwie verarbeitet werden. Aber meine Präferenz ist es trotzdem nicht den unaufmerksamsten anzunehmenden Lesenden als Zielpublikum zu definieren, mich nervt diese Erklärbärerei, ich will lieber selber "drauf kommen" was der Characterarc ist, ohne dass mir das Buch das Denken abnimmt. Wie immer, maybe that is just me.
Trotzdem kann man sich im Setting der Story sehr wohlfühlen zwischendurch und wie auch schon bei cozy sci-fi habe ich einen soft spot für Geschichten, in denen der Hauptkonflikt mit einem klärenden Gespräch gelöst wird, statt mit großem Drama - vielleicht weil nie eine meiner Geschichten endet, ohne dass irgendwas in Flammen aufgeht ... ;-)
4 von 5 Hexenbesen sollte das schon wert sein!
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