Wir hatten lange keine Tudors mehr und auch dieses Jahr konnte nicht ohne zumindest eine neue Biographie beginnen - diesmal ist es wirklich nur eine, sie schwamm durch meine Audible-Vorschläge und ich konnte sie nicht nicht hören, aber habe mich sehr zurückgehalten. You're welcome! ;-)
Wir haben ja zuletzt öfter über Tudors aus der zweiten Reihe gesprochen und auch schon über die Grey Schwestern, also lasst uns mal sehen worum es geht in: Crown of Blood: The Deadly Inheritance of Lady Jane Grey geschrieben von Nicola Tallis, gesprochen von Charlotte Strevens:
'Good people, I am come hither to die and by a law I am condemned to the same.' These were the words uttered by 17-year-old Lady Jane Grey as she stood on the scaffold on a cold February morning in 1554. Forced on to the throne by power players at court, Queen Jane reigned for just 13 days before being imprisoned in the tower, condemned for high treason and executed.
In this dramatic retelling of an often misread tale, historian Nicola Tallis explores evidence that has never been before used in a biography to sweep away the myths and reveal the moving story of an intelligent, independent and courageous young woman.
Habe ich schon erwähnt wie sehr es mich nervt, wenn EBook-Cover einfach auf einen Hintergrund gepappt werden, damit das für's Hörbuch-Format passt? Habe ich erwähnt, dass diese Art von "Einsparung" im Design-Department nur dafür sorgt, dass man fast nix auf dem Cover richtig lesen kann?? Ich glaube schon, aber hier kann man es nochmal bestätigt finden - was schade ist, denn eigentlich mochte ich das Cover, es gibt ein wenig Mythologie oder Wandteppich und ist defitiv besser als "Frau in historischem Kleid ohne Kopf".^^
Mit dem Buch hat das aber wieder alles wenig zu tun, also was haben wir hier gelernt?
In dem "Übersichtswerk" von Leandra de Lisle über die Grey Schwestern konnte man schon lernen, dass das "Pop-Kultur" Bild der 9-Tage-Königin als naives Mädchen, dass von ihren Eltern in eine Opferrolle geprügelt wurde wohl nicht ganz stimmt. Was gleichzeitig nicht heißt, dass Jane kein Bauernopfer war, oder dass sie ihr Schicksal "verdient" hätte, was auch immer das heißen soll. Aber sie als unschuldiges, kleines Mädchen darzustellen, das gar nicht verstehen konnte was passiert, beleidigt dann doch die Intelligenz, die ihr unwiedersprochen immer wieder attestiert wird und nimmt ihr auch noch das letzte Bisschen Agency, dass ihr bleibt - die Entscheidung für ihre Religion zu sterben, wenn es (so vermutet die Autorin) durchaus möglich gewesen wäre sich zu retten. Die gute Elisabeth hat es immerhin auch geschafft die Katholikin zu spielen, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Diese Art von religiöser Überzeugung kann man jetzt bewunderswert finden, oder ein wenig beunruhigend, aber damals wie heute muss man vermutlich ein wenig vorsichtig sein jungen Menschen prinzipiell zu unterstellen, dass ihre Überzeugungen prätentiös und nicht ernstzunehmen sind.
Das dramatische Retelling war in jedem Fall genau das - manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Quellenkritik gewünscht und vergebe daher nur 4 von 5 Gebetsbücher. Aber schonmal nicht schlecht für den Sachbuch-Start 2025. ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank!