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13.08.2021

Listening to: The Private Life of the Tudors

Man hat es vielleicht mitgekommen *hüstel;-)*, aber ich gab im Juni eine Neuauflage von Elysion heraus - und war im Zuge dessen ein biiiißchen gestresst. Zeilenkorrektur und Druckfahnenkorrektur stressen mich immer, 4x denselben Text in 4 Wochen lesen, macht keine Geschichte besser und irgendwann ist es nur noch eine psychische Strafe...aber ich schweife ab!

Jedenfalls war ich ein wenig gestresst und was tun wir in diesem Haushalt, wenn wir gestresst sind? Richtig, Tudor-Biographien!

Es ist also mal wieder Zeit für eine neue Runde, aber ich habe mir immerhin Mühe gegeben mal ein paar etwas unkonventionellere Bücher auszusuchen, als immer nur dieselben Chronologien von 5 oder 6 Leuten...;-)

Fangen wir daher heute mal an mit The Private Lives of the Tudors geschrieben von Tracy Borman und gesprochen von Jonathan Keeble und Sandra Duncan:


Tracy Borman, author of the best-selling biography of Thomas Cromwell, takes us behind the scenes to reveal the intimate secrets of the Tudor court and the private lives of Henry VIII, Anne Boleyn, Elizabeth I and more.

'I do not live in a corner. A thousand eyes see all I do.' (Elizabeth I)

The Tudor monarchs were constantly surrounded by an army of attendants, courtiers and ministers. Even in their most private moments, they were accompanied by a servant specifically appointed for the task. A groom of the stool would stand patiently by as Henry VIII performed his daily purges, and when Elizabeth I retired for the evening, one of her female servants would sleep at the end of her bed.

These attendants knew the truth behind the glamorous exterior. They saw the tears shed by Henry VII upon the death of his son, Arthur. They knew the tragic secret behind 'Bloody' Mary's phantom pregnancies. And they saw the 'crooked carcass' beneath Elizabeth I's carefully applied makeup, gowns and accessories.

It is the accounts of these eyewitnesses, as well as a rich array of other contemporary sources, that historian Tracy Borman has examined more closely than ever before. With new insights and discoveries, and in the same way that she brilliantly illuminated the real Thomas Cromwell, The Private Life of the Tudors will reveal previously unexamined details about the characters we think we know so well. 

Ich gebe zu, ich habe dieses Buch vor allem ausgewählt, weil es wie eine Mischung aus Tudor-Biographie und At Home klang und so falsch war diese Einschätzung gar nicht... ;-)
 
Ich hätte mir sogar noch ein wenig mehr häusliche Anekdoten und noch weniger biographische Details gewünscht, aber da spreche ich natürlich als jemand, der diese Details quasi auswendig kennt. Für den Lesefluss ist es daher bestimmt nicht verkehrt, dass man die Lebengeschichten der Tudors schon in groben Zügen nachempfinden kann - der Schwerpunkt liegt aber auf dem Haushalts-Management und das ist eine historische Perspektive, die mir in Literatur zu oft fehlt und daher sehr wichtig ist.
 
Mir ist ja bekanntlich "historische Authentizität" in meiner Fiktion nicht so wichtig, weil ich immer nicht so ganz genau weiß was das heißen soll - wenn wir nicht immer mehr und neue Dinge darüber lernen würden wie man früher gelebt hat, wären meine fellow Historiker:innen schon lange arbeitslos ;-) - aber selbst mir fällt es schonmal negativ auf, wenn eine Geschichte die Atmosphäre einer Zeitepoche irgendwie nicht einfängt.
Und um das zu tun, gibt es eigentlich nichts Besseres, als mal von den Thronen und Kronen abzusehen und sich damit zu beschäftigen wie der Kleiderschrank der Tudors organisiert war, wie die Küchen aussahen und wieviele Arbeitsschritte es brauchte diese Klamotten anzuziehen.

Solche Details so wahrheitsgemäß wie möglich wiederzugeben, lässt eine Geschichte sehr viel mehr atmen, als die genauen Jahreszahlen und Stammbäume irgendwelcher Kriege oder Könige auswendig zu lernen.
Als Autorin kann ich Bücher wie dieses also nur wärmstens empfehlen und das allein muss ja eigentlich schon 4 von 5 Nachttöpfe wert sein, no? ;-)

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