So, ok, mir ist aufgefallen, dass ich scheinbar nicht erwähnt habe, dass wir irgendwann mal den 1. Venom Film gesehen hatten ... macht ja auch nix, man muss ja nicht jede winzige Kleinigkeit seines Lebens im Internet ausbreiten, aber für die Rezi der Fortsetzung wäre es nett gewesen, hätte ich damals mal festgehalten, was ich über Teil 1 dachte...oh well. ;-)
Was ich in meinem unzureichend entwickelten Erinnerungsvermögen noch finden kann, passt aber eigentlich 1 zu 1 zu dem, was ich über Let there be Carnage zu sagen habe, also machen wir das jetzt in einem Auswasch. ;-)
Wer zum Club der Unspoilerbaren gehört und schonmal wissen will, was so die generelle Stoßrichtung der Argumentation sein wird, hier unser Review Video des Tages:
Und nun zu meinen Rezensionspunkten, oder auch the good, the bad and the symbionts:
1. The Good
Beiden Filmen kann man nicht nachsagen, dass sie sich in irgendeiner Form ernst nehmen und das muss man einfach auch mal anerkennen - es trägt zumindest zu meinem Unterhaltungsfaktor bei. Wir hatten letztlich eine Unterhaltung über Charakterkonflikte im MCU, die vermutlich irgendwann mal in einen Podcast einfließen wird, aber der Hauptpunkt war einfach der: Die meisten Superheld/Bösewicht Stories sind vom Grundgefüge her alle gleich. Dieselben Themen, dieselben Archetypen, nur sehr wenige Alternativen für das Ende.
Das ist jetzt keine Kritik, ich bin Marvel Trash wie viele andere auch, aber es ist einfach eine Tatsache. Und da hilft es (mir) manchmal, wenn sich die Filme in der Tonalität zumindest voneinander absetzen. Und aus reiner, persönlicher Präferenz werde ich immer die lustigeren Filme besser finden - gebt mir Deadpool oder Guardians of the Galaxy oder Ant-Man und behaltet Captain America und Batman einfach, ok? ;-) Und bei allem Gemotze, das jetzt gleich folgt, bekommt Venom diese Kurve einfach ganz gut hin - es ist nicht ganz so over the top wie Deadpool, aber in der Umsetzung seiner Prämisse schon ab und zu so kreativ wie Ant-Man. We like!
2. The Bad
Auch hier finde ich glaube die dasselbe Prinzip für beide Filme. Die Bösewichte bringen es einfach nicht. Das fand ich jetzt bei Carnage ein wenig schlimmer, als bei Default Tech-Dude und seinem Last-Minute Symbionten aus Teil 1, weil der Charakter so sehr gehyped wird, nicht nur in der Abspannszene des 1. Films, sondern auch während Teil 2. Und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass er irgendwas anderes ist, als ein 0815-Psychopathenkiller. Aber nein, wir reißen so in gröbsten Strichen mal eine tragische Backstory an - die fuck all mit irgendwas zu tun hat, weil das Argument "Ich wollte ja nur Rache" fällt zu 100% auseinander in dem Moment, in dem du wahllos Leute umbringst, Typ! - und seine Love-Story ist dann auch eher...ein Plotpunkt, der uns einen Co-Endgegner gibt, aber sonst auch nichts.
Ich fand nicht mal die "Ups wir haben Carnage aus Versehen erschaffen" und die halbausgegorenen "Vaterkonflikt" Ansätze, die sich daraus spinnen wollten irgendwie sinnvoll und sie werden auch nicht wirklich irgendwie thematisch verfolgt, also auch egal ... Im 1. Teil ging ich davon aus, dass der irre Serienkiller mit Eddie sprechen will, weil er schon weiß, dass er Venom ist und weil er schon Carnage ist. Aber jetzt ist das irgendwie nicht so und er wollte diese spezielle Beziehung zu diesem hergelaufenen, runtergekommenen Reporter, weiiiilll....? Erschließt sich mir nicht, vielleicht muss man die Comics kennen.^^
Festzuhalten bleibt für mich jedenfalls - die Story (dazu gleich) finde ich in beiden Filmen ganz nett, aber der Plot ist völlig nebensächlich und halbgar. Kann man ignorieren.
3. The Symbionts
Eddie und Venom sind eine borderline abusive Love Story und es ist manchmal ein wenig verstörend, aber auch meistens ziemlich witzig. Wie Amanda schon sagt: Wie 50 Shades, wenn man darüber lachen könnte. Im 2. Teil tragen sie ein wenig dick auf mit dieser "Gay Rom-Com" Methapher - bei "I'm out of the Eddie Closet" könnte ich mir durdch den Reflex-Facepalm leichte Kopfschmerzen zugezogen haben... ;-) - aber es ist definitiv die stärkste Komponente der Filme. Und da kommt dann auch zum Tragen, dass ich es schade fand, dass wir nicht mehr von "Eddie & Venom: Special Crimes Unit" gesehen haben, sondern uns eigentlich viel zu lange mit Cassidy und seiner Flamme beschäftigen, die niemanden interessieren, weil dieser Storyarc vom Tiefgang her unter einer Tür durchpasst. Abgesehen davon, dass Eddie als ziemlich mieser Jornalist rüberkommt, hätte man daraus noch ein wenig die "wir ergänzen uns so gut" Thematik rauskitzeln können - Venom ist der mit dem unglaublichen Detailverständnis und der Deduktionsgabe, Eddie ist der mit der Empathie und dem Einfühlungsvermögen. Sherlock und Watson im selben Körper quasi! ;-)
Thematisch fand ich es dahingehend allerdings passend, dass wir darauf rumreiten, dass Cassidy und Carnage eben kein Dreamteam sind, aber das klar zu machen hätte sehr viel weniger Zeit in Anspruch nehmen können.
Ich bin ein wenig gespannt, wie sie jetzt die Multiverse-Einbindung machen wollen - dieser Venom und MCU Spiderman kennen sich ja nichtmal - aber das wird man wohl abwarten müssen.
Ich würde für beide Filme recht großzügige 3,5 von 5 Hühnchen vergeben, weil ich mich sehr unterhalten gefühlt habe, aber es schade finde, dass beide Filme noch Potential gehabt hätten auch tatäschlich Plottechnisch etwas interessantes zu erzählen, aber das darf man wie immer völlig anders bewerten, weil es keine objektive Kunst gibt.;-)
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