Wir sind immer noch nicht weiter weggekommen von den Disney und/oder Kinderfilmen - wobei ich für diesen Dr. Strange annehmen würde, dass er für Kinder definitiv nicht geeignet ist, aber der Meinung war ich bei manch anderen MCU Filmen auch schon, was niemanden davon abgehalten hat seine 8-10Jährigen in 3 Sunden lange Filme zu schleppen. Maybe it is just me.
Multiverse of Madness hatte aber zumindest bei der Kartenbestellung den Hinweis auf graphische Gewalt und Bodyhorror, daher war die Kino-Crowd ein wenig älter - was heutzutage auch nicht hilft, wenn Leute ihre "Kinoerfahrung" bei Insta livestreamen, aber das ist eine andere Geschichte und muss ein anderes Mal erzählt werden. Ich hoffe ja noch, dass wir irgendwann wieder dahinkommen, dass ins Kino gehen nicht mehr so ein Abenteuer ist, dass man das dringend in die Welt posaunen muss, aber vielleicht habe ich da auch einfach zu wenig Kompetenz in Social Media. ;-)
Lasst uns jedenfalls mal ein lustiges Video kuken und danach trage ich meine überschaubaren Eindrücke bei:
An diesem Dr. Strange Film kann man gut durchexzerzieren, was ich letztlich über Spiderman sagte: Der Plot ist sicherlich nicht der stärkste, aber in Actionfilmen habe ich schon plattere Hero-Villain-Konstallationen gesehen - nur bleibt die Story völlig auf der Strecke, was den Film emotional ziemlich egal macht.
Ich denke, man hätte das vielleicht umgehen können, wenn wir uns hätten entscheiden können, ob das ein Dr. Strange, oder ein Wanda/Scarlet Witch Film sein soll. Die Dr. Strange Aspekte funktionierten für mich nämlich tatsächlich meistens gut. Den Auftakt fand ich ein wenig strange *pun intended*, weil ich diese "ach was hätte sein können" Beziehung zwischen Strange und seiner Kollegin nie so ernst genommen habe...das fand irgendwie seit dem ersten Film nirgendwo mehr statt und auch da nur am Rande, von daher kam die sehnsuchtsvolle Shipping-Fanfiction hier für mich so ein wenig aus dem Nirgendwo. Aber maybe that is again just me. ;-)
Aber seine kleinen Abenteuer mit America, das Dimensionshopping und vor allem die seltsameren Plotpunkte, wie der Musiknoten-Kampf und Zombie-Strange sind so die Momente für die ich Dr. Strange großartig finde. Er ist halt The Weird One und jeder Film, der sich da reinlehnt und alles rausholt, kann nicht ganz falsch sein.;-)
Dummerweise unterbrechen wir aber diese Plotpunkte immer wieder mit einem Versuch aus Wanda eine tragische Schurkin zu machen und es tut mir leid, aber das funktioniert so gar nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass ich das "Frau wird wahnsinnig vor Macht, weil zu emotional" Trope nicht mehr sehen kann, aber man hätte es gut machen können (vielleicht), wenn man ihr ein wenig mehr Raum gegeben hätte mehr als eine Pappaufstellerfigur mit zombieartiger Motivation zu sein?
Ich habe am Anfang noch gedacht, dass mir vielleicht einfach Kontext fehlt, weil wir WandaVision nicht gesehen haben, aber nach allem was ich so an Reaktionen aufsammeln konnte, hätte das auch nicht viel geholfen?
Ehrlich, ich glaube die Momente, wo sie blutüberströmt und stumpfsinnig hinter den Helden herläuft, hätten in einem Zombiefilm besser funktionier, hier clasht es ständig mit der Tatsache, dass sie gleichzeitig (und größtenteils angeblich) eine tragisch von Trauer zerfressene, vielschichtige, psychologisch nachvollziehbare Person sein soll. Das bleibt aber alles völlig an der Oberfläche, weil wir nichts über die Progression dieser Trauer erfahren, ob sie noch andere Pläne hatte, warum sie sich nicht ein Universum aussucht, in dem ihre Kinder Waisen sind, oder Vision noch lebt, oder ihr Bruder, und und und und und. Dieser ganze Charakter-Arc passt unter einer Tür durch und dass - SPOILER - sie ihn am Ende auch nicht überlebt, ist vielleicht gut so, denn wenn offensichtlich niemand weiß was er mit so einem potentiell komplexen Charakter anfangen soll, dann schmeißt ihn lieber ganz raus, als weiter solche Drehbücher für ihn zu schreiben.^^
Der Fanservice mit Dr. X fällt da auch rein btw., dieser Stand-Off hätte sehr episch sein können, aber ist dann am Ende so schnell vorbei, das man sich fragen muss, ob man das Budget für Patrick Steward und den Rest der Truppe nicht irgendwo besser hätte investieren können. Ja, der Kampf ist ganz nett und der Bodyhorror mal was anderes im MCU, aber um zu zeigen, dass Scarlett Witch irgendwie böse und stark ist, hätte ich das jetzt nicht gebraucht. Maybe, again, just me und so.
Insgesamt hatte der Film also seine Momente, aber weil er mir emotional irgendwann sehr egal war, konnte ich mich über die Dinge, die Meh waren nicht mal mehr mit irgendeiner echten Innbrunst ärgern, was wie wir lernen ein schlechtes Zeichen ist.;-) 3 von 5 Klaviaturen ringe ich mir trotzdem ab, weil ich immerhin viel Wong bekommen habe, aber den möchte ich dann demnächst lieber im 2. Shang-Chi wiederhaben, da stimmt wenigstens die Charakter-Chemie und es gibt das Potential für mehr Drachen.;-)
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