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14.10.2022

Listening to: My Sister, the Serial Killer

Bevor wir irgendwas anderes sagen, lasst uns mal festhalten, dass dieses Buch keinen Untertitel von mir braucht, weil der Titel an sich schon großartig ist. ;-)

Aber auch wenn ich nur sehr überschaubare Gedanken zu diesem nicht so sonderlichen langen Buch habe, lasst uns erstmal rausfinden, worum es geht in My Sister, the Serial Killer, geschrieben von Oyinkan Braithwaite, gesprochen von Weruche Opia:



Korede is bitter. How could she not be? Her sister, Ayoola, is many things: the favourite child, the beautiful one, possibly sociopathic. And now Ayoola's third boyfriend in a row is dead. 

Korede's practicality is the sisters' saving grace. She knows the best solutions for cleaning blood, the trunk of her car is big enough for a body and she keeps Ayoola from posting pictures of her dinner to Instagram when she should be mourning her 'missing' boyfriend. Not that she gets any credit. 

A kind, handsome doctor at the hospital where Korede works is the bright spot in her life. She dreams of the day when he will realise they're perfect for each other. But one day Ayoola shows up to the hospital uninvited and he takes notice. When he asks Korede for Ayoola's phone number, she must reckon with what her sister has become and what she will do about it. Sharp as nails and full of deadpan wit, Oyinkan Braithwaite has written a deliciously deadly debut that's as fun as it is frightening.

Die einzige halbwegs clevere Einsicht, die ich zu dieser Story beizutragen habe, ist vielleicht die, dass der Titel und der Klappentext weit mehr nach High Concept klingen, als sich das Buch dann am Ende anfühlt.

High Concept ist ja ein notorisch anti-intuitiver Begriff und bezeichnet gewöhnlich sehr mainstreamige, sehr übersichtliche Konzepte, bei denen man ganz genau weiß was man bekommt. "Pride & Prejudice mit Zombies" oder "Jurassic Park mit Drachen" sind so meine Go-To Beispiele. Bei den meisten High Concept Büchern weiß man eigentlich schon genau wie die ganze Story laufen wird, bevor man das Buch üerhaupt aufgeschlagen hat, weil sich das Konzept quasi von selbst erklärt.

Und jetzt gibt es natürlich wieder Leute, die über sowas die Nase rümpfen, weil mainstream und vorhersehbar und billiger escapismus bla bla bla. We don't do snobbish around here, also ist das überhaupt nicht meine Stoßrichtung - ich fand es nur spannend, dass in diesem Fall das Konzept so klingt, als wüsste man genau was passieren wird, aber irgendwie die Geschichte dann doch ein sehr eigenes Ding ist, das sich nicht in meine westlich-geprägten 3-Akt-Erwartungen hat pressen lassen.

Mein einziger (sehr subjektiver) Kritikpunkt wäre vielleicht, dass ich gerne wieder mal 100 Seiten mehr gelesen hätte. Die Beziehungen der Familie und der Charaktere fühlen sich nachvollziehbar genug an, dass man sie als Projektionsfläche für eigene Erfahrungen nutzen kann, aber das muss man gleichzeitig irgendwie auch, weil vieles nur in sehr groben Strichen angedeutet wird. Und an einigen Stellen fand ich das toll, an anderen hätte ich mir mehr Kontext gewünscht. But, that is just me, wie immer. ;-)

Es ist auf jedenfall in der Kategorie "überraschendstes Buch" weit oben und man kann es gemütlich in einem Nachmittag hören. 4 von 5 Blumensträuße muss das schon wert sein.

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