Goldenhand. Oder auch: Unaufdringliche Erzähler

Nach Clariel musste ich einen kurzen Zwischenstopp einlegen, nachdem ich feststellte, dass Goldenhand nahtlos an Band 3 anschließt und ich keine Ahnung mehr hatte worum es ging. Also habe ich meinen Urlaub genutzt schnell mal 4 Bücher hintereinander wegzulesen und bin jetzt wieder auf dem fast aktuellen Stand (ja, ich weiß, inzwischen gibt es ein neues Prequel, aber ich bin aktuell in der in-time Timeline;-).

Bevor wir jetzt aber genauso kurz darüber sprechen was meine Beobachtungen sind, worum geht es?

Lirael lost one of her hands in the binding of Orannis, but now she has a new hand, one of gilded steel and Charter Magic.

On a dangerous journey, Lirael returns to her childhood home, the Clayr’s Glacier, where she was once a Second Assistant Librarian. There, a young woman from the distant North brings her a message from her long-dead mother, Arielle.

It is a warning about the Witch with No Face. But who is the Witch, and what is she planning? Lirael must use her new powers to save the Old Kingdom from this great danger—and it must be forestalled not only in the living world but also in the cold, remorseless river of Death.

Ich muss ja festhalten, dass ich diese Cover sehr viel hübscher finde, als die in meinem Schuber - da sind die Bilder zwar auch nett gezeichnet, aber ich mag halt einfach lieber Cover ohne Leute und die Symbolik der Zeichen und die Schriftart ist einfach eher mein Ding. #sorrynotsorry

Aber ich versuche mir abzugewöhnen Bücher doppelt zu kaufen, nur weil mir Cover nicht so gut gefallen, daher lassen wir das jetzt einfach mal so als Feststellung ohne Konsequenz stehen.;-)

Eine andere Feststellung, die ich in meinem Lese-Marathon machte (auch wenn sich das sehr merkwürdig anhört, weil ich die Bücher ja schonmal gelesen hatte): Die Reihe hat einen allwissenden Erzähler!

Das war mir tatsächlich bisher nicht aufgefallen - und kam auch zum "perfekten" Zeitpunkt, weil ich grade erst im Podcast behauptet hatte, dass mir allwissende Erzähler nie gefallen...aber naja, was wäre das Leben lagweilig, wenn man sich nicht ab und zu widerspricht, no?;-)

Zu meiner Ehrenrettung als nicht völlig inkompetente Literaturwissenschaftlerin muss ich aber sagen, es ist eine sehr unaufdringliche Art von Allwissenheit, die sich nur ab und zu mal dadurch äußert, dass wir erfahren was hinter dem Rücken unserer Hauptfiguren passiert (buchstäblich und im metaphorischen Sinne). Ach ja, und dass wir in Dialogen head-hoppen können. Nichtmal das hat mich allerdings wirklich gestört, auch wenn ich es anders gelöst hätte - aber wie wir ja wissen ist "hätte ich anders gemacht" und "das ist schlecht gemacht" sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.

Ansonsten fand ich es wieder einmal lustig zu beobachten, dass es in dieser Serie genau zwei Arten von Menschen gibt: Ace/Aro Charaktere, die mit Romance nix anfangen können/wollen (fair!) und Charaktere denen 1-2x auffällt, dass ein anderer Charakter ganz nett aussieht und die sind dann am Ende das Happily Ever After Pärchen. Keine Kritik wohlgemerkt, nur eine amüsierte Beobachtung, in Worldbuildinglastigen Abenteuer-Plots stört mich das gar nicht so sehr (wir haben halt keine Zeit für endloses Dating;-).

Mein einziger, kleiner Kritikpunkt wäre vermutlich, dass mir immer noch nicht klar ist, warum wir ein ganzes Buch über Clariel brauchten, das uns am Ende immer noch nicht erzählt, wie sie tatsächlich ein Bösewicht geworden ist - eine Villain-Origin-Story wäre nett gewesen, aber das zu erzählen traut sich das Buch leider nicht. Aber das ist vielleicht sogar noch Kritik am letzten Buch?

Prinzipiell fühlte ich mich gut unterhalten und Band 5 gefällt mir nach Band 1 fast am besten, weil die Balance zwischen Charakterkram & Action in den beiden Büchern (meiner Meinung nach, ymmv) am ausgeglichensten ist.

Also müssen wir uns schon mal zu 5 von 5 Eulenfedern durchringen und nicht immer so viel motzen, no?;-)