Es gibt ja Bücher, die kann ich nicht *nicht* kaufen und normalerweise sind die Stuarts da nicht gaaanz in derselben Kategorie wie die Tudors - ja, irgendwie auch same difference, aber trotzdem - aber der Pitch war unschlagbar: Wir kennen die 6 Frauen von Heinrich VIII, was ist mit den 6 Männern von James VI/I?
Wenn das kein Shut Up & Take my Money Moment ist, weiß ich auch nicht? ;-)
Bevor wir jetzt aber über meine überschaubaren Eindrücke sprechen, worum (außerhalb von den 6 Männern) geht es in Queen James: The Life and Loves of Britain’s First King geschrieben und gesprochen von Gareth Russell:
‘Elizabeth was king, Then James was queen.’ – English author (1603)
James Stuart, King of England, Scotland, and Ireland did not always love wisely, but he never failed to do so boldly.
He fell in love three times – with a Scottish lord, a knight and George Villiers, ‘the handsomest man in the whole world’. He was infatuated three more times – with a Highland earl, a Welsh lord and an English spy.
We know so much about the six wives of Henry VIII, why not the six loves of James I?
This groundbreaking new book puts James – genius, liar, spendthrift, idealist, witch-hunter – and the men he loved at the centre of one of the most dramatic stories in British royal history.
Beginning with the brutal and mysterious murder of his father in 1567, James’s life encompassed kidnapping, witchcraft trials, torture, his mother’s beheading, poison, political radicalism, religious fundamentalism, a queen’s alleged abortion, passionate sex, strong love, stronger hate, espionage, brothels, and a decade-long love affair that ended in assassination.
It is unquestionably one of the most gripping stories in British history, retold in Gareth Russell’s Queen James with scholarship, biographical insight and wit.
Ich weiß ja, dass ich immer predige, dass kontemporäre Quellen auch nicht immer zu 100% zuverlässig sind was ihre Darstellung von Ereignissen und Personen angeht. Trotzdem finde ich es ein bisschen witzig, dass Historiker (ja generisches Maskulinum ist gewollt an der Stelle^^) immer dann zu 100% meiner Meinung sind, wenn es darum geht sich in Brezeln zu biegen, um wegzudisskutieren, dass wenn alle Zeitgenossen der Meinung waren, dass zwei Männer Sex hatten, das evtl. tatsächlich so gewesen sein könnte. Totally cousins, mein Arsch. ;-)
In dieser Biographie lernen wir also nicht nur etwas darüber welche Männer der gute König so in sein Leben (und manchmal auch in seine Politik) gelassen hat, sondern beschäftigen uns auch mit den kontemporären Meinungen dazu. Tatsächlich hielt sich die Kirche in Schottland was Höllenfeuer und Verdammnis anging, scheinbar tatsächlich sogar zurück (im Vergleich zu den Katholiken und diese Hürde liegt im Klo, aber nunja...), aber royale Günstlinge sind nunmal ein ewig schwieriges Thema.
Die Quellenkritik ist allerdings hervorragend und wir lernen auch ein wenig darüber warum der arme James so furchtbar paranoid war - was sich irgendwann in seiner Angst vor Hexen und der damit verbundenen Verfolgung niederschlug. Zu diesem Thema hätte ich tatsächlich sogar noch ein Kapitel mehr vertragen können, auch wenn es natürlich nicht zum gesteckten Rahmen gehört.
Insgesamt möchte ich das Buch aber schon alleine deswegen empfehlen, weil der Autor und Leser so einen wunschönen schottischen Akzent hat - das allein gibt einen goldenen Gumminpunkt und bringt uns 5 von 5 Fehdehandschuhe ein. YMMV. ;-)

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