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14.11.2025

Mehr Netflix Anime: Blue Eye Samurai & Kakeguri

Ok einen kleinen Abstecher ins Anime habe ich dann doch noch, aber weil diese beiden Serien sehr an unterschiedlichen Enden meines persönlichen Begeisterungsspektrums liegen, machen wir vielleicht einfach beide auf einmal. Viel zu erzählen, habe ich aus unterschiedlichen Gründen zu beiden sowieso nicht ... 

Fangen wir an mit dem positiven Ende und sprechen über Blue Eye Samurai, wobei ich wie bei The Residence ziemlich unsicher bin, wo ich anfangen soll, weil ich fast alles an dieser Serie großartig fand ... passiert nicht so oft, aber dieses Jahr schon zum 2. Mal, man soll ja nicht meckern. ;-)

Die Serie ist schon etwas älter (2023, das ist alt für Netflix Content, trust me^^) und trotzdem es sehr schnell die Zusage für eine 2. Staffel gab (Wunder über Wunder), kommt die scheinbar nicht vor Ende 2026 ... es ist also evtl. sogar gut, wenn man wie ich ist und jetzt erst dazu kommt, dann ist die Wartezeit nicht ganz so absurd lang?

Hier mal der Trailer, damit wir wissen, worüber wir sprechen:

 

Wie man schon im Trailer vermutlich erkennen kann, bewegen wir uns hier definitiv auch im Blut & Eingeweide Anime, allerdings mit mehr frontal nudity ... die Anzahl gezeichneter Penisse, die ich sehen musste, grenzt schon fast an Absurdität, was uns jetzt nicht zwangläufig abhalten soll. Aber be prepared. ;-) Natürlich gibt es genausoviele gezeichnete Brüste, aber das überrascht jetzt im Adult Anime einfacher weniger...

Was mich außerdem an der Prämisse schnell fasziniert hat, ist die Rache-Motivation unseres Samurai und das Framing drumherum. Die Welt, die hier gezeigt wird, ist unfassbar düster, im Vergleich wirkt sogar das Witcher Worldbuilding beinahe cozy, von daher macht der Plotpunkt "ich bin auf einem Rachfeldzug gegen meine eigene Existenz" schon auch wieder einen gewissen Sinn. Aber es ist schon auch ein bisschen so ... WTF? Vor allem, weil die Story zu keinem Zeitpunkt den Kontext verschweigt, was für eine furchtbar schlechte Idee es ist Rache zu seiner Identität zu machen. Das hat ein wenig Kill Bill Vibes, was der Soundtrack an vielen Stellen nur untermalt - irgendwo holen wir tatsächlich Battle Against Honor aus dem Schrank und der finale Sturm auf die Festung wird mit Metallica unterlegt. Also quasi alles worüber ich bei Devil May Cry Witze gemacht habe, nur in gut diesmal! ;-)

Man muss also damit leben, dass in dieser Geschichte wenige gute Menschen existieren und die Welt ein sehr düsterer Ort ist, aber der Zeichenstil die Natur wunderschön aussehen lässt und das nur zum teilweise schon fast überzogen brutalen Gesamteindruck beiträgt. Das klingt jetzt vermutlich nicht so positiv, aber ich will nur, dass man weiß auf was man sich einlässt - Mizus Geschichte ist wirklich wirklich gut erzählt, aber man braucht ein paar sanitiy points dafür.

Auf der anderen Seite meines persönlichen Unterhaltungswert-Barometers haben wir dann Kakeguri, oder auch Bet, das Live-Action-Remake, über das ich tatsächlich zuerst gestolpert bin. Über die Realserie brauchen wir nicht so wirklich viele Worte zu verlieren, niemand wollte sie, ich sehe ihren Sinn nicht und sie hat auch wenig mit dem Anime zu tun, außer der Basis von "unserer Protagonistin geht immer einer ab, wenn sie auf irgendwas wetten darf". Die Macher der Serie waren der Meinung diese Art von High-School-Drama bräuchte dringend noch einen Mordverschwörungsplot, der so unfassbar dumm ist, dass ich ihn nichtmal wiederholen will und Anime-"Kreischig" sieht mit echten Schauspieler:innen umgesetzt auch einfach super albern aus ...

Was jetzt nicht heißt, dass der "Kreischig"-Faktor im Anime nicht auch sehr cringe ist - der Zeichenstil ist der von Hellsing, aber statt Blut & Eingeweiden haben wir nur Teenager, die in Panty-Shot-Orgasmen verfallen, wenn es um Glücksspiel geht ... es tut mir leid, dass das so negativ klingt, aber alle Charaktere in dieser Serie sind unhinged und unsympathisch bis zum Anschlag und ich persönlich finde einfach wenig an dieser Schulmädchen-Sexualisierung. Ich kann noch den Punkt nachvollziehen, dass unsere Hauptheldin im Anime ihre Glücksspielsucht und die damit verbundenen Manipulationen meistens verwendet, um irgendeinen gut gemeinten Punkt zu machen - im Gegensatz zum Live-Action Girlie, dass einfach nur manipuliert für ihre Rachemission. Aber emotionale Manipulation bleibt es trotzdem und das ist nicht meine Definition von symphatisch ... Vermutlich bin ich also einfach nicht die Zielgruppe, aber im Anime-Format kann ich mir wenigstens noch einreden, dass es hier Genre-Konventionen gibt, die mir nicht gefallen müssen, aber die etabliert sind. Ich kann allerdings die Frustration der Leute verstehen, die tatsächlich mehr Spaß an der Prämisse hatten und jetzt mit einer zweiten Staffel leben müssen, die mitten im Plot willkürlich endet, weil wir eine unnötige Live-Action-Serie machen mussten statt einfach Staffel 3. Man sollte meinen man könnte aus den Fehlern von Disney lernen, aber neiiin...

Ich brauche beide Formate nur einfach nicht, aber das ist ein klares Ich-Problem & ihr dürft das gerne anders sehen. 

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