Es war wieder Zeit die Liste meiner ungespielten Spiele abzutragen und (immerhin ziemlich weit unten in der Alphabetliste) waren noch die 3 Witcher Teile, um die ich bisher immer so rumgestrichen bin, weil ich nicht wusste, ob ich vielleicht doch noch die Bücher lesen, oder die Serie anschauen will.
Da man aber inzwischen weiß, dass die Serie in mehr oder weniger Flammen auf- und eingegangen ist und mich der Stil der Bücher dann doch nicht fesseln konnte - grimdark ist einfach nicht mein vibe, die echte Welt ist mir da genug, danke - hatte ich keine "Ausreden" mehr übrig und habe mich einfach mal an den ersten Teil begeben. Und da wäre die Geschichte beinahe auch wieder zuende gewesen, aber das hatte mehr mit Technik zu tun, als irgendwas sonst ...
Details gibt es gleich, erstmal ein Trailer, falls irgendwer unter einem Stein gelebt hat die letzten Jahre und immer noch nicht weiß wer Geralt of Rivia, The Witcher, ist. ;-)
Die Geschichte im ersten Spiel fängt ja recht einfach an. Wir sind in einem Wald, wir werden von irgendwas verfolgt, keiner weiß so genau was passiert, allen voran der arme Geralt, weil er Amnesie hat. Soweit so Standard. Dass ich relativ schnell danach durch eine sehr unscheinbare Dialogoption in eine Sexszene gestolpert bin, hat mich jetzt nach den Trailern der Serie auch wenig gewundert. ;-)
Geralt und seine Frauengeschichten sind so ein durchlaufendes Thema, aber im ersten Spiel ist das noch mehr so unfreiwillig komisch, weil man für jede Sexszene ein Sammelbildchen bekommt und der gute Geralt sich an einigen Stellen auch einfach mal prostituieren muss, damit der Plot weitergeht ... aber hey, kein Slutshaming und so, ihm fehlen halt die Enzyme. Wobei das mit dem "Witcher haben keine Gefühle" einer der Plotpunkte ist, die für mich auch unter "unfreiwillig komisch" fallen, weil es immer dann nicht stimmt, wenn der Plot oder die Story es grade braucht ... seine Beziehungen zu seinen Freunden, zu Ciri, zu seinen Frauen, welche auch immer es sind, scheinen absolut nicht in die Kategorie Emotionslos zu fallen - man könnte sogar argumentieren, dass der arme Geralt manchmal einfach ein wenig too emotional ist, um wirklich rational sinnvolle Entscheidungen zu treffen - aber immer wenn es grade opportun ist, behaupten wir nochmal kurz, dass Witcher keine Gefühle haben. All tell, no show, wie man so sagt. ;-)
Das soll jetzt alles nicht so kryptisch negativ klingen, ich fand den ersten Teil (jetzt wo diese Rezi so spät ist, dass ich die anderen beiden schon kenne) tatsächlich den stärksten was die Balance von Gaming und Storytelling angeht. Der Epilog hat mich sogar ein wenig überrascht, das war so ein "oh no, you didn't??" Moment, also ein Lob an die Autoren. ;-)
ABER, warum ist dieses Spiel so unfassbar buggy?? Mein erster quasi game breaking bug kam in Kapitel 1?? Ich musste das Ende vom Prolog 3x neu laden und neu spielen, um alle Tipps aus dem Internet durchzuprobieren, damit das Spiel mich die Map für Kapitel 1 laden lässt. Ein Kommentar in dem Blogpost "until the next crash" hätte mich darauf vorbereiten können, dass bugs in diesem Spiel quasi ein feature sind. In einer Hauptqueste hatte ich mal 3 (!!!) game crashing bugs auf einmal. 3 in einer Queste von vielleicht ... 1,5 Stunden, die dann 4 Stunden gedauert hat, weil ich ständig neu laden, anderen Tipp ausprobieren, crashen und neu laden musste. Und ich rechne es mir hoch an, dass ich das getan habe, denn eigentlich ist das (auch - oder gerade) für so ein altes Spiel eine absolute Frechheit für dermaßen schlampige Konversion Geld zu verlangen. Ich weiß nicht, ob die Konsolenversionen (gab es überhaupt welche?) oder die Nicht-Steam-Versionen stabiler laufen, aber es ist mir eigentlich auch egal. Dieses Spiel ist bei Steam kaufbar, man muss Geld dafür ausgeben und es läuft so unfassbar scheiße, dass ich kurz davor war CDRed nie wieder meine Zeit und mein Geld zu geben.
Dass die Story und das Storytelling das beste der Reihe waren, hat es dann rausgerissen - hätte dieser clusterfuck von bugs die Story von Teil 2 gehabt, hätte ich die ganze Serie angezündet und wäre nie wieder zurückgekommen. Aber das führt uns jetzt schon zu weit und muss dann demnächst erzählt werden - bis dahin vergebe ich mal 3,5 von 5 Tittenbildchen für eine solide Story mit absurd mieser Technik.
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