Hach, ist das ein erhebendes Gefühl das nochmal zusagen...Aber es ist tatsächlich wahr, nach ca. 3 Jahren Produktionszeit habe ich Anfang des Monats (endlich!) das letzte vorgesehene Kapitel für die B(r)uchstücke fertig geschrieben!
Ich hätte in den letzten Zwischenständen nicht so non-chalant-selbstsicher behaupten sollen vor Juni eine letzte Geschichte zustande zu bringen wäre ja wohl kein Problem...;-)
Was heißt jetzt das "letzte vorgesehene"? Das bedeutet, dass ich as yet keine weiteren Geschichten mehr auf der Warteliste habe, die noch aufgenommen werden wollen - was nicht zwingend heißt, dass ich Nachzügler-Ideen die Tür vor der Nase zuschlagen würde, aber was prinzipiell erstmal als Signal für das Background Processing gedacht ist, sich doch bitte langsam mit dem nächsten Projekt zu beschäftigen!;-)
Ganz so einfach ist das aber natürlich nicht, denn mit der reinen Produktion des "Roh-Textes" fängt ja eigentlich die arbeitsintensivste Phase der Produktion erst an...es sei denn man ist von den Musen mit einem Rundum-Sorglos-Mitarbeiterstab gesegnet, aber wer ist das schon?
Während ich jetzt also darauf warte, dass meine heldenhaften Beta-Leser mir ihre (verbliebenen) Vorschläge unterbreiten und ich mir dann ein paar Wochen lang darüber den Kopf zerbrechen kann - ich habe den kompletten August dafür eingeplant, ich hoffe das wird reichen... - sollten so langsam auch an Dinge wie Layout ein paar Gedanken verschwendet werden...
Da gibt es natürlich zunächst mal das Cover, das ja schon eine grobe Struktur hat, aber noch mitnichten arbeitsfähig ist (schon allein, weil mir mal wieder eine funktionierende Photoshop-Version fehlt...) - das Foto ist zwar Lizenzfrei zu haben, Wikimedia sei gepriesen, aber will man wirklich ein schwarz/graues Cover? Lässt sich das überhaupt gut drucken? Was ist mit Color-Splash? Und was würde man da "splashen? Und in welcher Farbe? Welchen Grauton will man überhaupt?
Von den 100 Entscheidung zum Back-Cover und Klappentext mal ganz abgesehen...;-)
Dann müssen Schriftarten ausgesucht werden. Momentan sieht man hier Andalus und die erste Version des Impressums ist in Arapita (ich hoffe das schreibt man so...), eine sehr kleine Serifen-Art. Zu klein vielleicht? Welche Schritgröße setzt man überhaupt, damit es angenehm zu lesen ist, aber auch nicht wie ein Kinderbuch in Arial 12p aussieht?
Und als wäre das nicht "schlimm" genug, kann man auch noch endlose Lebenszeit-Stunden in optionales Innen-Layout stecken!;-)
Meistens macht man es sich beim Lesen nicht wirklich bewußt, aber die wenigsten Bücher sind heute wirklich nur noch von Anfang bis Ende fließend durchgedruckt, wie man eine Facharbeit abgeben würde - und wenn es nur eine abgesetzte Schriftart für die Kapitelüberschriften ist, irgendwas an Layout ist da immer drin. Zudem muss so eine Druckfahne natürlich auch dahingehend gesetzt werden, dass man am Ende ein doppelseitig-bedrucktes Ergebnis vor sich hat. Die aller-allermeisten Bücher fangen neue Kapitel nur auf der "guten" Seite, sprich rechts an, weil sich das für von Links nach Rechts lesende Kulturen so richtig anfühlt.
Dann gibt es noch Gimmicks zum Kapitelanfang, wie z.B. Großbuchstaben über mehrere Zeilen, kleine Grafikelemente oder auch einfch eine halbe Leerseite, habe ich in letzter Zeit häufiger gesehen - letztlich erst bei Fragile Things (siehe oben)!
Und wo wir gerade bei Gaiman sind, gibt es noch ganz andere Design-Ideen für den Innenraum - hier zum Beispiel eine s/w Version des Covers als "Kapiteldeckblatt":
Man bemerke außerdem dass hier eine relativ "Times New Romaneske"-Schrift für den eigentlichen Text gewählt worden ist, während die Schriftart für die Überschriften sehr kalligraphisch-ungewöhnlich ist...ich sage euch, wenn man einmal sowas gemacht hat, blättert man Bücher nie wieder einfach nur so durch, ohne darüber nachzudenken!!;-)
Die Idee mit den Kapitel-Deckblättern hat mich irgendwie fasziniert, also habe ich mit meinem begrenzten Bildbearbeiter (Irfan View) mal versucht aus meinem Ausgangsbild eine Art "Bleistiftzeichnung" zu fabrizieren - nach wildem übereinanderlegen mehrerer Filter und Effekte, hat das sogar funktioniert (ich hoffe man kann es einigermaßen erkennen, ich habe die Tranzparenz absichtlich ziemlich hoch gesetzt...
Kaum hat man mal eine einzige Photoshop-Schulung gemacht, schon wird man vorlaut! Frechheit!;-)
Im ersten Versuch sowas in der Art von Fragile Things zu setzen, hat mir das mit den Deckblättern allerdings nicht so richtig gut gefallen...denn was man vor allem produziert, wenn man neue Kapitel sowieso nur rechts und dann auch noch mit einer "Deckseite" setzt, sind viele leere und halb-leere Seiten...vielleicht ist es das latent schlechte Gewissen aus 8Jahren Studium, in dem "Seiten schinden" immer böse war, aber irgendwie sträubt sich in mir was dagegen!;-)
Der neue Arbeitsansatz ist daher meine gefakte Zeichnung statt dessen auf die "ungeliebten" linken Seiten zu setzen, was ja auch eine Art Deckelfunktion für jedes neue Kapitel hätte...
Vielleicht versuche ich es auch mal mit der halbleeren Anfangsseite, wobei ich befürchte, das wird mit auch nicht gefallen...aber vielleicht mit irgendeinem Grafik-Schnörkel? Oder wird das irgendwann zuviel...?
Immer diese Entscheidungen!!
Man sieht also: Bevor dieses Papier-Baby flügge ist, wird noch das eine oder andere graue Haar auf meinem Haupte dazukommen...aber sonst wäre das Leben ja auch langweilig!;-)
Moin!
AntwortenLöschenHat bis heute gedauert, aber dann wollen wir mal schauen :)
Cover: Das ist knifflig. Ich denke auch, Graustufencover sind … knifflig. Was du mal versuchen könntest, anstatt mit Farben zu splashen, wäre, einfach an den Kontrastschrauben etwas zu drehen. Ich persönlich finde hart kontrastierte Schwarzweißbilder in jedem Fall immer attraktiver als wirkliche Graustufenbilder mit einem sehr breiten Tonbereich.
Alternativ: Das Bild ist ja in der Wikimedia-Fassung nicht S/W, es ist braunstichig. Darauf könnte man eventuell aufbauen, etwa indem man der Seite insgesamt eine leichte Strukturprägung – Pegament, Papier, so etwas in der Art – verleiht und das Bild darauf bettet. Dadurch würde es weniger wie "einfach ein Bild" wirken; ist aber die Frage, ob das dann die Wirkung ist, auf die du es abgesehen hast.
Schriftgröße: Es kommt letztlich immer ein bisschen auf die verwendete Type an; gerade bei nichtkommerziellen Schriften sind die Einstellungen in den Schriftmenüs auch nicht immer so richtig präzise. Manche Schrift sieht in 14p gerade mal wie 10p aus, manche sind anders herum.
Es gibt keine exakte Wissenschaft, welche Größe perfekt ist. Ich hab gerade mal gemessen – Fragile Things ist, wenigstens in der weißen Taschenbuchausgabe, die bei Headline erschienen ist, eine Schriftgröße von 8 auf – das ist übrigens furchtbar zu messen; dann sitzt man da mit Typometer und Lupe und zählt Striche ;) –, was ich insgesamt an der Untergrenze empfinde. Ich habe ein, zwei Romane die kleiner gesetzt sind (ich sag jetzt aus der Hüfte heraus mal 7pt), das war nicht mehr schön und etwa in den rumpelnden ASEAG-Bussen fast nicht mehr zu lesen.
Umgekehrt hab ich jüngst John Scalzis Redshirts ausgelesen, das ist irgendwie knapp über 12pt drüber würde ich sagen, dazu noch mit großen Zeilenabstand, das geht halt gar nicht.
Ich würde mich nicht an der Angst festbeißen, Seiten zu schinden, was Umbrüche angeht – gerade, wenn du Belege hast, dass andere Bücher das auch machen. Ich hab da früher hier und da auch getrickst, um den Wert pro Seite möglichst hoch zu halten, aber all das wirkt in Retrospektive eigentlich vor allem unprofessionell ;)
Mein "Profi-Tipp" zur Schriftgröße – druck einfach mal ein paar Seiten in Originalgröße aus. Schau drauf, lass andere draufschauen, halte es mal neben einige Bücher, die due gerne gelesen hast – auch vom Lesegefühl her. Das ist zwar weniger technisch, aber ich denke durchaus zielführend :)
(Randnotiz: Die Times-New-Roman-esque Type im Buch ist übriges Zapf Elliptical; steht im Impressum; sollte das irgendwie helfen ;))
Und zuletzt: Ich hätte bei der Bleistiftzeichnung die Befürchtung, dass das so, mit der hohen Transparenz etwas zu dünn sein könnte. Gerade wenn du kein weißes, sondern cremeweißes Papier nehmen solltest, wozu ich aber generell rate.
So, das mal spontan.
Ich denke aber, du bist da auf einen ziemlich guten Weg – die gestellten Fragen sind alle gut und sinnvoll, die Antworten darauf musst du halt leider letztlich eh zu mindestens 50% anhand persönlicher Präferenzen finden …
Viele Grüße,
Thomas
...das ist übrigens furchtbar zu messen; dann sitzt man da mit Typometer und Lupe und zählt Striche...
AntwortenLöschenAuf sowas wäre ich nichtmal gekommen, siehste mal!;-)
Ich bin noch beim Rumprobieren, was momentan einfach ein wenig nervt, weil ich kein gescheites Bildbarbeitungsprogramm UND keinen Drucker habe...das macht das alles immer ein wenig nervig mit dem Ausprobieren.:-)
Harte Kontraste kann ich nachvollziehen, allerdings ist ja auch das Bild noch nicht in Stein gemeißelt - gerade schwarz/weiße Cover finde ich noch reduzierter eigentlich besser, dafür wirde ich denn evt. gar kein Vollbild nehmen.
Aber schon interessant, dass es vor ein paar Jahren ja noch hieß "Schwarz-Weiß Cover gehen gar nicht!"...;-)