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27.04.2020

Listening to: Making the Monster. The Science of Frankenstein

Woah, jetzt habe ich mich im letzten Post so lang und breit darüber ausgelassen, dass zu kurze oder nicht vorhandene Klappentexte mich nerven und dann machen wir Making the Monster von Kathryn Harkup (gelesen von Ric Jerrom) und bekommen einen Klappentext, der an sich schon ein ganzes Essay sein könnte... so kann es wohl gehen!;-)

Mal sehen, ob mir danach noch was zu sagen einfällt...

The year 1818 saw the publication of one of the most influential science-fiction stories of all time. Frankenstein: Or, Modern Prometheus by Mary Shelley had a huge impact on Gothic horror and science fiction genres. The name Frankenstein has become part of our everyday language, often used in derogatory terms to describe scientists who have overstepped a perceived moral line. But how did a 19-year-old woman with no formal education come up with the idea for an extraordinary novel such as Frankenstein?
The period 1790-1820 saw huge advances in our understanding of electricity and physiology. Sensational science demonstrations caught the imagination of the general public, and newspapers were full of tales of murdered and resurrectionists. It is unlikely that Frankenstein would have been successful in his attempts to create life back in 1818. However, advances in medical science mean we have overcome many of the stumbling blocks that would have thwarted his ambition. We can resuscitate people using defibrillators, we can save lives using blood transfusions, and we can prolong life through organ transplants - these procedures are nowadays considered almost routine. Many of these modern achievements are a direct result of 19th century scientists conducting their gruesome experiments on the dead.
Making the Monster explores the science behind Shelley's book. From tales of reanimated zombie kittens to electrical experiments on human cadavers, Kathryn Harkup examines the science and scientists that influenced Mary Shelley and inspired her most famous creation, Victor Frankenstein.
While thankfully we are still far from being able to recreate Victor's 'creature', scientists have tried to create the building blocks of life, and the dream of creating life forms from scratch is now tantalisingly close.

Naja zum Glück sind meine Notizen noch ein wenig persönlicher, also habe ich noch 2 Punkte beizutragen, die hoffentlich noch mehr hervorheben, warum ich meinen Spaß mit diesem Buch hatte, auch wenn ich gar kein so großer Frankenstein Fan bin...;-)

1. Female Fiction
Frauen wird ja in der Fantasy & SciFi (oder SFF oder welche Abkürzung ihr auch immer bevorzugt) oft gerne mal abgesprochen es "richtig" zu machen oder irgendeine Ahnung von Technik zu haben. Grade vor diesem Hintergrund von herablassendem mansplaining, das scheinbar jede einzelne SFF Autorin schon erlebt hat, finde ich es besonders erfrischend nochmal daran erinnert zu werden, dass die "Erfinderin" des Genres eine sehr junge Frau ohne jegliche "klassich-naturwissenschaftliche" Vorbildung war.
Statt dessen war sie radikale Feministin, Vegetarierin, Ahteistin und Gegnerin von Kriche, Staat, Ehe und allem was dazu gehört. Wenn das nicht SJW Potential hat, weiß ich es auch nicht.;-)
Ich finde das Pacing von Frankenstein immer noch merkwürdig und es wird nie eines meiner Lieblingsbücher werden, aber Mary Shelley ist definitiv ein Rollenvorbild von dem wir sehr viel lernen können!

2. Werkgeschichte
Ich gebe zu, die Medizin- und Technik-Geschichte in diesem Buch ist schon auch spannend - das ist ja quasi der Punkt ;-) - aber für mich waren auch die kleinen Einblicke in den Arbeits- und Überarbeitungsprozess interessant. Vor allem hat es meine Meinung von Percy Shelley doch gehoben (hatte ihn bis dato eher unter so lala Junkie Poet abgelegt;-) dass er sich als Lektor, Agent und genereller Cheerleader doch sehr für das Buch seiner Frau eingesetzt hat - von dem natürlich seine Stock-im-Arsch Zeitgenossen behauptet haben, er hätte es eigentlich geschrieben, weil Frauen Technik und geht ja gar nicht, siehe oben...
Ich würde mir das original Manuskript mit den Überarbeitungsnotizen von Percy & Mary in der Bodleian Library gerne mal ansehen, nur so aus rein "professioneller" Neugier, aber leider lässt man mich das wohl nicht tun...;-)

In der Zwischenzeit bleibt mir daher nur 4,75 von 5 Leichenteilen für ein sehr interessantes Hörbuch zu vergeben. Die "Viktor könnte das gewusst oder das getan haben" Vermischung von fiktiver Figur und Realität hat mich an einigen Stellen ein wenig gegne den Strich gebürstet, aber mehr als einen winzigen Abzug kann ich dafür nicht rechtfertigen.;-)

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